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Wilsdruffer Tageblatt : 11.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193602114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360211
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-11
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.02.1936
- Autor
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MsdrusserTageblalt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „WilZdrufser Tageblatt' erscheint werllagz nachm i Uhr. Be;ugzvr monatl L RM. frei HauS, bei Dostbesiellung l,80 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lv Rp! Alle P-stanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle FaLe°höhc"erGewattoder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger" gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung cingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto bciliegt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr, K. — Z i s f e r - G e b ü h r : 20 Rpsg. — Vorgeschrie bene Erscheinungslage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt, — Anzeigen-Annahm« bis vormittags IN Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermi«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr, — ' > — Bei Konkurs und ZwangSvergleich erlischt feder Anspruch auf Nachlaß, Das WUsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 35 — 95. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Dienstag, den 11. Februar 1936 Postscheck: Dresden Sa-M SlWW-EWsW der AeWWeriU Wir lernen vom Sport. Was die Olympischen Winterspiele uns lehren. Na, ist das nicht ein fabelhaftes Mädel, die Christl Cranz? Die erste Goldmedaille in den Olympischen Spielen 1936 hat sie für Deutschland geholt. Ein tapferer Kerl. Ja, und der Franz Pfnür. Der Jnnge ist herrlich. Sogar den Birger Rund hat er geschlagen. Das ist wirk lich ein ganz großer Sieg. So reden sie heute überall im Reich, in Stadt und Land. Über Nacht sind sie alle Sportbegeisterte und Sport- sachverständige geworden. Gestern konnten sie sich noch nichts unter Abfahrtslauf oder gar Slalom Vorstetten. Heute werfen sie mit Fachausdrücken um sich, reden von Vertikaltoren und Horizontaltoren, als hätten sie es schon tausendmal selbst ausprobiert. Sei kennen die Namen aller Sportgrößen in Garmisch-Partenkirchen, werten ihr Kön nen und urteilen über ihre Schwächen, als wenn sie von Kindheit an nichts anderes getan Hütten, als sich mit Wintersport zu beschäftigen. Alles das bewirkt die Sportbegeisterung, von der Deutschland jetzt erfaßt ist. Schon der Pimpf redet mit wie ein Großer, und Großvater und Großmutter lauschen gespannt, was der Rundfunk Neues aus Garmisch- Partenkirchen bringt, oder was die Zeitung zu berichten weiß. So ist es in Ordnung. Wir Deutschen, die wir in diesem Jahr die besten Sportler der Welt bei nns haben und HllNderttausende von Gästen aus allen Ländern, tun gut daran, uns um den Sport und die Menschen, die ihn treiben, zu kümmern. Alle die Fremden, die in unser Land kommen, werden und müssen Werber für das neue Deutschland werden. Wir wissen, mit welchem Unverstand man der nationalsozialistischen Idee im Ausland teilweise gegcnübersteht. Unsere Gäste während der Olympischen Spiele im Winter und im Sommer werden mit tiefen Eindrücken in ihre Heimat zurückkehren, und sie werden Manche falsche Ansicht berichtigen können und den Hetzern und Verleumdern das Maul stopfen. Wie die alten Griechen ihre Olympia-Sieger feierten, so werden auch wir es tun. Denn der Sport ist nicht, wie man noch vor Jahrzehnten meinte, Sache einiger weniger, die Zeit und Kraft haben. Nein, Sport ist Sache der 8"uzen Nation. Nur ein gesundes, kräftiges und sportgestähltes Volk wird die Tücken des Lebens meistern Und in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. So sagten schon die Alten. Darum wollen wir uns die Sportbegcisternng er halten. Sic ist das Merkmal eines gesunden Verstandes. Wir ringen um unsere Zukunft. Und unsere Jugend, die dte Zukunft tragen soll, muß stark sein. Also wollen wir uns freuen, daß sie Sport treibt. Außerdem: Die olympischen Ehren, die die Jungen des Volkes in Garmisch-Partenkirchen erringen, sind Ehren, an denen die ganze Nation teil hat. Die Sportler sind nicht die schlechtesten Diplomaten, hat einmal ein Politiker gesagt. Er hat unbedingt recht. Der Sport verbindet die Völker. Wir wissen, daß der Engländer vor dem Sport eine ganz besondere Hochachtung hat. Das englische Volk ist ein Polk von Sportlern. Körperertüchtigung wird in England schon im jüngsten Kindesalter getrieben und gefördert. Auch die Amerikaner schätzen den Sportsmcnschen. Bei aller wyer Rekordsucht verstehen sie doch, die Leistung im Sport richtig zu bewerten. So geht es auch den Japanern, ja, so ist es bei jedem gesunden Volk. Denn jeder weiß: Der Verfall beginnt dort, wo ein Volt verweichlicht. Denken wir an das alte Rom der fpätcn Kaiserzeit, an das alte Hellas. Als die beiden Völker ausrnhten und dem Ge nuß des Lebens sich hemmungslos Hingaben, da wurden ste von jungen, unverbrauchten Völkern überrannt und vernichtet. Sport, das ist Kraft, ist Wille, ist Tat- kraft und Ehrgeiz. So schließt der Sport alle die menschlichen Eigenschaften in sich, die Voranssetzung sind für Menschen, die im Leben etwas leisten und schaffen wollen. Sport ist aber auch Kameradschaft und G e - meinschaftsgeist. Im Sport kämpft nicht der ein zelne um seines Ruhmes willen, hier ist jeder nur ein Teil des Ganzen. Der Pfnür hat sich weniger darüber ge freut, daß gerade e r Olympia-Sieger wurde, sondern daß die Goldmedaille an Deutschland kam. Und genau so hat es Christl Cranz empfunden, genau so denken alle die anderen, der Kilian, der Bobführer, der Eiskunstläufer Ernst Baier und seine Partnerin Marie Herber und wie sie alle heißen, die Deutschlands Farben beim Olympia tragen. Im Sport wird uns die n a t i o n a l s o z i a li st i s ch e I d e e vorgelebt. Hier wird der Nation bewiesen, was Kameradschaft, Gemeinschaftsgeist und Leistungs wille zu erreichen vermögen. Darum sollen sie der Nation ein Vorbild sein, die jetzt in Garmisch Partenkirchen zum Ruhme des Sports und zur Ehre des Landes kämpfen. Leäeiiket üer IniiWrnüeir Vögel! München, 11. Februar. Inmitten der Winter-Olympia gab am Montagabend in München die Reichsregierung zu sammen mit der bayerischen Landesregierung einen großen Empfang, um den weilen Kreis derer, die in Vorbereitung, Organisation und Ausführung den Olympischen Gedanken verkörpern, mit den führenden Repräsentanten des Reiches und Landes sowie der Bewegung zu einer festlichen Gemeinde zu vereinen. Das Deutsche Museum und sein Konareßsaal, so jung ihre Geschichte ist, sind schon mancher denkwürdigen Feste Zeugen gewesen. Dieser Olympia-Empfang der Reichs- und Landes regierung aber bildeten in seinem hervorragenden Teilnehmer kreis wie in seiner künstlerischen Gestaltung einen einzigarti gen und einmaligen Höhepunkt. Im Laufe des Abends begrüßte Reichsminister Dr. Goeb bels die Gäste mit einer kurzen, alsbald ins Französische und Englische übersetzten Ansprache, in der er ausführte: Ich habe die Hetze Ehre und die große Freude, Sie am heutigen Abend in großer Zahl auf dem Boden der Haupt stadt der Bewegung, der deutschen Kunststadt München, im Namen der deutschen Reichsregierung und der bayerischen Landesregierung auf das herzlichste zu begrüben. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, Ihnen allen, die Sic aus fast allen Ländern der Welt und aus fast allen Weltteilen gekommen sind, ein herzliches Willkommen entgegenzurufen, und zwar nicht nur im Namen des Führers und der deutschen Regie rung, sondern ich darf wohl ohne Uebertreibung sagen, — im Namen des ganzen deutschen Volkes. Das deutsche Volk begrüßt es aus tiefstem Herzen, daß so viele angesehene Män ner und Frauen des Auslandes in diesen Tagen bei Gelegen heit der Olympischen Winterspiele bei uns zu Gaste sind. Zwar tragen die Olympischen Spiele ihrem Geiste und ihrem Sinn nach keinen politischen Charakter. Aber dieses Zusam mensein von Männern und Frauen aus allen Ländern der Erde trägt eine politische Note in einem höheren Sinne, und zwar insofern, als hier die Gelegenheit gegeben ist, über po litische Unterschiede und Differenzen hinweg sich von Mensch zu Mensch und damit von Volk zu Volk kennen zu lernen. Denn das ist der vielleicht wichtigste Grund all der schweren Sorgen und Krisen, die die Welt belasten, daß die Völker sich zu wenig kennen und daß sie deshalb, weil sie sich zu wenig kennen, sich gegenseitig nicht das Maß von Achtung cntgegen- bringen, das im Sinne einer Wohlfahrt der ganzen Erde und eines Friedens, der für alle Völker einmal kommen muß, ge legen ist. Deshalb begrüßen wir diesen Anlaß aus ganzem Her zen. Die sportlichen Kämpfe haben einen verheißungsvollen Anfang genommen. Männer und Frauen aus allen Ländern der Erde haben uns am heutigen Abend die Ehre gegeben, Gäste der deutschen Reichsregierung und der bayerischen Landesregierung zu sein. Möge nicht nur aus den Olympischen Spielen in sportlicher Hinsicht eine internationale Verständi- , gung angebahnt werden, sondern möge auch aus diesem Zu sammensein und aus diesem Sichkennenlerncn so vieles ange- f Am Montagvormittag wurde in Chemnitz der dritte Landesbauerntag der sächsischen Bauern und Landwirte nach der Machtübernahme in Chemnitz eröffnet. An dieser reinen Arbeitstagung sind anßer den Bauern und Land wirten auch die in den Reichsnährstand gehörenden Fach gruppen beteiligt, so die Bäuerinnen und Land-Frauen, die landwirtfchaftlichen Gefolgschaften, die Landjugend, die Gärtner, die Reichsernährungsindustrie, das Reichsnähr standshandwerk und die Reichsnährstandsvcrteiler. Der Landesbauerntag wurde eröffnet durch den V e r- bandstag der sächsischen landwirtschaftlichen Genossenschaften, auf dein Landesbaucrnführcr Körner dem im April vorigen Jahres gestorbenen Ver- bandsdircktor Rößler einen Nachruf widmetet der neue Verbandsleiter Petermann habe sich bemüht, zur Landes bauernschaft und zu allen Hauptabteilungen ein ausge zeichnetes Verhältnis herzustellen. Der Landesbauernführer erkannte dankbar an, daß Handel und Genossenschaften sich kräftig ausgerichtet haben auf das große Ziel des dem Bauer gegenüber, womit anerkannt wurde, daß nicht der Handel sondern die Erzeugung die Hauptaufgabe zu erfüllen habe; das Zeitalter des Handels gilt als über wunden. Der Landesbauernführer richtete an die Bauern die Bitte, die Wende der Zeit zu verstehen und zu helfen, die Wunden zu heilen, die in der Vergangenheit der Kampf scheuer Menschen der ganzen Erde jenes Verständnis erwach sen, das notwendig ist, um einem dauerhaften Frieden und einer echten Wohlfahrt aller Völker der Erde Bahn zu brechen. In diesem Sinne, Eure Exzellenzen, meine Damen und Herren, bitte ich Sie, mit mir das Glas zu erheben: auf einen dauerhaften Frieden in der Welt und die Wohlfahrt der Völker!" Die Worte des Reichsministers wurden von der festlichen Versammlung mit stürmischem Händeklatschen ausgenommen. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees/ Graf Baillet-Latcur, führte in seiner Erwiderung auf die Worte des Reichspropagandaministers aus: „Die Negierung des Deutschen Reiches und die Bayerisch« Regierung haben durch die Unterstützung, die sie dem Inter nationalen Olympischen Komitee und dem Organffationsaus- fchuß der 4. Olympischen Winterspiele zuteil werden ließen, ebenso wie durch die Morte des Herrn Reichsministers Dr. Goebbels zum 'Ausdruck gebracht, daß sie sich des moralischen Wertes des Sportes bewußt sind. Das Deutsche Reich hat damit bewiesen, daß der Sport nicht nur als körperliche Er tüchtigung empfunden, sondern daß er das Ideal der besten Schule verkörpert, die zur Verständigung aller Länder bei trägt und damit zugleich dem eigenen Volke dient. Durch die Zusammenarbeit ist es gelungen, eine allseits bewunderte und anerkannte Organisation der 4. Olympische» Winterspiele auf die Beine zu stellen". Der Präsident richtet« seinen Dank und seine Glückwünsche besonders an Dr. Ritter von Halt und seine Mitarbeiter und fuhr dann fort: „Alle diejenigen, die an diesen Spielen teilnehmcn, werden in ihrs Heimat zürückkehren und verkünden, in welch ausgezeichnetem Geist die Wettkämpfe hier durchgeführt worden sind, und wie das sportliche Deutschland die Olympische Idee verwirklicht hat". Indem er Reichsminister Dr. Goebbels den Dank seiner Kollegen aussprach, erhob Graf Baillet-Latour sein Glasaus das Wohl aller derer, die an der Vorbereitung zur Durch führung der 4. Olympischen Winterspiele mitgearbeitet haben und zwar, wie er sagte, nicht mit dem Ruf „Adieu", sonder» mit dem Ruf „Auf Wiederfehen in Berlin". Der Ruf des Redners, besten Worte anschließend ins Deutsche und Englische übertragen wurden, fand lebhaften Widerhall. Die großen Eindrücke dieses Abends ließen spontan Tho mas Fearnley-Oslo (Norwegenl das Wort ergreifen, der nn Namen seiner ausländischen Kollegen zum Ausdruck brachte, daß sie von dem Arrangement dieses Abends außerordenckich begeistert seien, der olympischen Geist in jeder Hinsicht ge schaffen habe. Die olympischen Spiele hätten einen günstige» Verlauf genommen. Dieser Abend verbürge, daß der weitere Verlauf und auch die Schlußzeremenie in dem gleichen wür digen Rahmen gehalten sein würde. Auch er danke allen Mit arbeitern und versichere, sie würden sich freuen, wenn die ganze Welt an dem olympischen Geschehen in Garmisch-Par tenkirchen Anteil nehmen würde. zwischen Handel und Genossenschaften hier und dort geschlagen habe. Im Laufe der nächsten Jahre werde das sächsische Genossenschaftswesen eine gewaltige Arbeit zu erledigen haben, nämlich, für die Einrichtungen des Ge nossenschaftswesens den nötigen Nachwuchs zu gewinnen. Während bisher der Sohn das Gut seines Vaters erst nach dessen Tod übertragen erhielt und nach Jahren, in denen er die Fähigkeit zum selbständigen Wirtschafte» be weisen mußte, als älterer Mann ein öffentliches Amt, z. B. in den Genossenschaften, übernehmen konnte, gibt jetzt das Reichserbhofgesetz die Möglichkeit, den jungen Bauer zeitiger auf eigene Füße zu stellen und dementsprechend schon in jüngeren Jahren mit verantwortlichen Aemtern zu betrauen. Da nun nach der Schaffung der Hauptabtei lung lll eine endgültige Form gefunden worden ist, wie die Genossenschaften für die Ernährnngswirtschaft dienst bar gemacht werden, ist diese Aufgabe der Her an Zie hung der Jugend eine dringende Not wendigkeit geworden. Ob eine Ausdehnung der Ge nossenschaften erfolge, ist eine Frage, die nur von ihnen gelöst werden kann; niemals dürfe aber eine Ausdehnung erfolgen im Kampf gegen andere Gruppen sondern höch stens im Kampf nm die höchste Leistung. Nachdem der Geschäftsführer des ReichsvorbandeS der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften, Dr. Lsnckesbauerntsg in Lhemnitr; aer arme nach arr MarMUvernsdme.
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