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Wilsdruffer Tageblatt : 18.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193603189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360318
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-18
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.03.1936
- Autor
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MsdmfferTageblatt National Da« „Wilsdruffer Ta 1,80 RM. zuzügl. Bef! nehme« zu jeder Zeit Falle höherer Gewalt, gen besteht kein Ansp »ung oder Kürzung h Der Führer steht mm Schutze deuts alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegendcr Preisliste Ar. 6. — Z i f s e r - G c b ü h r : 20 Rpfg. — Vorgeschrie. bene ErschetnuwgStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags 10 Uhr. -- „„„ Für die Richtigkeit der durch Fernruf übcrmit. FerNfPrkchcrt dl Illi Wilsdruff 206 testen Anzeigen überneh-. men wir keine Gewähr. — — Bei Konkurs un! Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Verössentttchung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 66 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 18. März 1936 Wil WenW vertritt MWM Deutschlands Antwort an den Völkerbund. Der Reichsminister des Auswärtigen bat am 17. März an den Generalsekretär des Völker bundes, Herrn Avenol, in London folgendes Tele gramm geschickt: „Ich bestätige dankend den Empfang Ihres Tele gramms vom 16. Mürz und beehre mich mitzutcilen, daß Botschafter von Ribbentrop die deutsche Regie rung im Völkerbundsrat bei der Prüfung der von der belgischen und französischen Regierung aufgeworfenen Frage vertreten wird. Er wird von Donnerstag v o r m i t tag an in London zur Verfügung stehen. Der Reichsminister des Auswärtigen Freiherr von Neurath." Botschafter von Ribbentrop (Wagenborg-Archiv.) Oie englische Antwort an Deutschland. Der englische Außenminister Eden übergab am Diens- tagnachmittag dem deutschen Botschafter in London, Herrn von Hoesch, folgende Mitteilung: Die Regierung r^'ner Majestät tut ihr Aeußerstes und wird dies auch wet hin tun, um Mittel zu finden zu einer friedlichen und zufriedenstellenden Lösung der gegen wärtigen Schwierigkeiten. Es ist der Regierung Seiner Majestät klar, daß der Vorschlag des deutschen Reichskanzlers wie auch alle von anderen interessierten Parteien gemachten Vorschläge zur geeigneten Zeit besprochen werden müssen. Die deutsche Regierung wird indessen würdigen, daß es für die Regierung Seiner Majestät nicht möglich ist, im gegenwärtigen Zeitpunkt irgendein weitergehendes Ver sprechen zu geben. Sie Suche nach dem gleichen Venner Englische Vorschläge in der Sitzung der Locarnomächte am Dienstag überreicht. Die Locarnomkchte traten am Dienstag im Londoner Auswärtigen Amt wiederum zusammen, um die Beschlüsse des Völkerbundsrates vom Montag zu er örtern. Er verlautete in London, daß der Sinn der Sitzung der war, die verschiedenen Stand punkte auf e^ n cn gleichen Nenner zu brin gen. In der Sitzung überreichte der englische Außen minister Eden ein ausführliches Schriftstück mit den eng lischen Vorschlägen, die sich auf die Anwendung der im Locarnovertrag vorgesehenen Maßnahmen beziehen. Auch von anderer Seite sollen grundsätzliche Erklärungen ab gegeben worden sein. Die Fortsetzung der Beratungen wurde aus 22 Uhr festgesetzt. Die Franzosen traten anschließend sogleich zum Studium der englischen Vor schläge zusammen. Leb-aste GeheimWung des Mes. über den Verlauf der Geheimsitzung des Völkerbundsrates vom Montag berichtet Reuter, daß die Besprechungen außerordentlich lebhaft gewesen seien. An den Erörterungen nahmen alle Mitglieder des Völker- bundsratcs teil, mit Ausnahme von Grandi. Der englische Außenminister Eden habe die Anssprache beendet, indem er vorschlug, daß der Völkerbundsrat sich bezüglich der zweiten deutschen Bedingung für unzuständig erklären solle. Hingegen empfahl er, falls Deutschland an der Ratssitzung teilnehmen sollte, ihm die gleichen Rechte wie den anderen durch Locarno geschützten Staaten zu gewähren. Wie Reuter weiter meldet, habe der dänische Außen minister Munch als einziger die Möglichkeit erörtert, daß die Besprechungen des Rates über die Frage der Ver letzung hinaus ausgedehnt werden könnten. Er habe den Wunsch geäußert, daß die Tür für eine allge meine Regelung geöffnet werden und die Aus sprache verallgemeinert werden solle. Der französische Außenminister Flandin habe eine leidenschaftliche Rede gehalten, in der er erklärte, daß Frankreich unter einem „Angriff" leide. Der Vertrag würde es berechtigt haben, Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Es hätte sich aber entschlossen, die Angelegenheit vor den Völkerbund zu bringen und erwarte eine gerechte und angemessene Be handlung. § Moskaus Völkerverhetzung. Litwinow in der öffentlichen Ratssitzung. In der öffentlichen Ratssitzung am Dienstagnach mittag erklärte der türkische Außenminister Rüsch tü A ras, der Völkcrbundsrat habe auf Grund der Bestim mungen des Locarnovertrages die Pflicht, in der aufgewor fenen Frage als Schlichter zu wirken. Der Rat müsse vor her sowohl Frankreich als auch Belgien „volle Genug tuung" geben. Wenn es jedoch zu irgendeiner Vermitt lung komme, dann würde er es vorziehen, daß die Vermitt lung durch den Völkerbundsrat und nicht auf irgendeine andere Weise erfolge. Der sowjetrussische Autzenkommissar Litwinow, der, wie nicht anders zu erwarten, wieder in der Rolle eines internationalen Moralrichters auftrat, sprach von der „Entrüstung seines Landes" über den „neuen Ver tragsbruch" Deutschlands und von dem Kampf der Sowjet union „für den Frieden und die kollektive Sicherheit". Er suchte die Dinge so darzustellen, als ob nur noch „ein schneidende Maßnahmen" den Völkerbund retten könnten. Im übrigen vertrat er natürlich die These von der angeb lichen Vereinbarkeit des Russenpaktes mit dem Locarno vertrag und suchte auch die Entmilitarisierungsbestrmmun- gen mit einem Hinweis auf die „politische Ideologie Deutschlands (!) zu rechtfertigen. Dann ging Litwinow zu offener Völkerverhetznng über. Deutschland, so unter stellte er, brauche die Wiedermilitarisierung des Nhcin- landes, um die französische Militärmacht zu zerschmetter t (!). Deutschland selbst suchte er als völlig ungefährdet hin zustellen. Diese Erklärung verband er mit dem Versuch, die deutschen Friedensvorschläge zu verdächtigen. Den Gipfel der Verdrehung leistete sich Litwinow mit der Behauptung, daß „stattdessen unzulässigerweise zum Beispiel auf Län der hingewiesen werde, die anderen Völkern gewaltsam entrissen und von Deutschen kolonisiert werden müßten". (!!) Der Vertreter Chiles führte aus: Deutschland mache geltend, daß Frankreich den Vertrag durch Abschluß des Paktes mit Sowjetrußland verletzt habe. Unter diesen Umständen sei eine Prüfung Voraussetzung jeder Fest stellung, und es wäre angebracht, ein Gutacht n des Haager Gerichtshofes einzuholen. Schließe sich der Völkerbundsrat diesem Vorschlag nicht an, so werde er sich bei der Abstim mung der Stimme enthalten. Die Aussprache wurde auf Mittwochnachmittag ver tagt. Aeue GehelmMung des Völkerbundsrais. Der Völkerbundsrat setzte Dienstag nach mittag seine Tätigkeit mit einer nichtöffentlichen Sitzung fort, an die sich eine Geheimsitzung anschloß. In der Geheimsitzung wurden, wie verlautet» Mitteilungen der britischen Regierung über die Stellungnahme der deutschen Regierung zu der an sie ergangenen Einladung entgegengenommen. Die deutsche Antwort an den Völkerbundsrat ist so gleich nach ihrem Eintreffen in London übersetzt und ver vielfältigt worden, um den Ratsmitgliedern in der Ge heimsitzung unterbreitet zu werden. Im Anschluß an die Geheimsitzung trat derVölker- bundsrat am Dienstagabend zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, auf deren Tagesordnung die Aus sprache über den am Montag vom französischen Außen minister vorgelegten Entschließnngsentwurf über die Fest stellung einer Verletzung des Locarnovertrages stand. Der Natspräsident teilte zu Beginn mit, daß ein Telegramm der deutschen Regierung eingegangen sei, in dem sie die Einladung zur Teilnahme an den Beratun gen des Völkerbundsrates anneyme und mitteile, daß V*.- schafter von Ribbentrop zu ihrem Delegierten er nannt sei und von Donnerstag früh an in London zur Verfügung stehen werde. * Die Londoner Blätter stellten am Dienstag eine Entspannung der Lage fest. Der „Daily TeleMrph" schreibt in einem Leitäufsatz, die Vorgänge im Volker- bundsrat würden die Hoffnungen auf eine Regelung er neut beleben. Unter Umständen, bei denen eine Erhitzung der Gemüter möglich gewesen wäre, habe der Rat mit Ruhe und Einsicht gehandelt. Die Erklärung, daß das Wort „alsbald" m der Mitteilung an den Völker bund nicht die Bedeutung von „sofort" haben solle, die ihm zugeschrieben worden sei, habe viel zur Ent spannung beigetragen. Unter allen Mächten sei der stärkste Wunsch vorhanden, jeden Vorschlag zu prüfen, der Hoffnung auf eins Zukunft oes Friedens biete, die unbefleckt von gegenseitigem Mißtrauen sei. — Unter der Überschrift „Friede" sagt „Daily Herald": Deutschland hat jetzt nach 18 Jahren seine Gleichberechti gung genommen. Ist es nicht klug, die Gelegenheit wahr zunehmen? Deutschland hat lediglich verlangt, was ihm gehört, und keinen Tropfen Blut vergossen. Ein Urteil soll aus gesprochen werden, aber kann Europa Steine Wersen? Die Pariser Presse ist mit dem Auftreten des Außenministers Flandin in London im großen ganzen einverstanden. Zum erstenmal kommt jedoch in französi schen Zeitungen eine gewisse Völkerbunds-Müdig keit zum Ausdruck. Der Außeupolitiker des „Petit Parisien" ist der Meinung, es habe etwas sehr Ver letzendes an sich, daß der Völkerbund Zulasse, daß Deutsch land, wenn es nach London gehe, nicht als Angeklagter, sondern einfach als Mitunterzeichner des Locarnover trages erscheinen werde. Das „Iourna l" greift den dänischen Außenminister Munch und die „Vertreter anderer kleiner Staaten" an, weil sie für Versöhnung eintraten und nennt sie „Franctireurs", denn der Gedanke, Deutschland um jeden Preis heranzu ziehen, gehe ja im wesentlichen von England aus. Der „Oeuvre" beschwert sich darüber, daß die Engländer die Bedeutung des deutschen Vorgehens noch nicht recht be griffen hätten. „Le Io u r" bemerkt, drei Sitzungen seien in London notwendig gewesen, um zu gar keinem Ergeb nis zu gelangen. Als Endergebnis sei zu befürchten, daß Deutschland seine Truppen in der entmilitarisierten Zone behalten und sich die Mächte der Ordnung darauf be schränken werden, für platonische Entschließungen zu stimmen und untereinander neue Abkommen zu unter zeichnen. ,3ch habe 14 ^ahre als Zührer für öle Ehre öer Nation gekämpft vnö seröe sie als Kanzler nicht plötzlich xreisgeben"
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