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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192107271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19210727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19210727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-27
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.07.1921
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WW-MM MM kür LMenstein-Callnberg, Hahndorf, Röblitz, Bernsdorf, Rüsdorf, St.Egidien, Helnrichsort, Marienau, den Mülsengrund, Kuhschnavoel und Tirschheim. Lrschk.r.r l.LsIiH, autz«r sonn- und Festings, nachmittag-. — V b u g Lpi ris:4, > 5 Mk. monatlich frei ins Haus, durch "die Polt ^5,'^ W-. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Go icko*t-strl!e. sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeituna-- träger entgegen. — Einzelnummer 25 Pfg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Grundzeile wird mit 75 Pfg., für auswärtige Besteller mit 85 Pfg. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile tostet die dreigespaltene Zeile 1,75, für auswärtige 2,00 Mk. Schluh der Anzeigenannahme vorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. l « Blatt emhöU die ärmlichen Bekanntmachungen de« Amtsgerichts und des StadtrateS zu Lichten srein-Cal In berg, sowie aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. r Verlag VSN vtt« Hi» ch Ll-lheim Pepe» m Lichtenpein-Lallnber-. Inhaber Vilhelm fester in Lichtenstein-L.» zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt desBla Rr 174 Mittwoch, oeu 27. Juli tS2l 71. Jahrgang Bekanntmachung. Tzachdem die Eingänge von Hafer den Erwartungen mckn entsprochen haben, ist der Bezirdsverband nur noch n der Lage, die bi« jetzt bezahlten noch unbelieferten Be- sUgvjchrine bi8 mit Ende Juni zu beliefern Weitere Verteilungen können nicht flattfinden. Der Bezirk «verband wird jedoch bemüht fein, auch fernerhin 7wS Seathaser herouzuschaffen. Bewerber wollen sich an dir 2 uttermittelstelle des BezirkSvrrbande« wenden — Nr. 64 Fu. — DezirLnverband Glaucha«, am 22 Juli 1921. Mik »Wik WMlN. * Eine Verständigung über die Kohlenablieferungen an Frankreich ist erfolgt. Einzelheiten darüber werden noch veröf fentlicht werden. ' Der frühere preußische Staatsminister Dr. Mar Bcseler ist gestern im achtzigsten Lebensjahre gestorben. ' Die Berliner Polizei ermittelte zwei der Krastwagenführer, die die Tiede der politischen Alten nach der Wohnung des Obersten Freiberg gefahren haben. Ihre Aussagen werden zur baldigen Verhaftung der Täter führen. ' T« oberfchksischn, Mrmitions- und Lpreasstoffwerk« m Krirwald flogen gestern infolge von Erploston mit der gesamten Fabrikanlage in Li« Luft, lieber die Ursachen der Katastrophe fckwirren verschiedene Gerüchte umher. Einzelheiten lassen sich nickt angeben, weil alle in Betracht kommenden Personen unter den Trümmern den Tod fanden. * Die kommunistische Bewegung in der Tschecho-Llowakei wird in gut unterrichteten Kreisen so gut als erledigt betrachtet. Es mehren sich die Fälle, daß sich auf der Polizei Individuen ars kommunistischen Kreisen melden, die sich bereit erklären, Ver- rätsrdienst gegen Entgelt zu leisten. ' Der unabhängige Reichstagsabgeordnete Crispien wird am kommenden Sonnabend anläßlich einer Iaures-Gedenlfeier nach Pans reisen und dort eine Rede halten, vorausgesetzt natürlich, daß er die Einreiseerlaubnis erl>ält. * In Allgier sollen noch 1300 deutsche Krieger schmachten, wie eine Meldung von einem dortigen Gefangenen an die Buer- swe Zeitung besagt. Das Los der in Arbritskompanien zusam- mcnoesteMcn Unglücklichen sei trostlos. M MW KMNlslW Ses SEI Mes. London, 26. Juli. Riuter meldet amtlich: DerOber- fte Rat tritt am 4. August ins Piris zusammen. Weiter wird berichtet: Curzon und Balfour vertreten England auf der Konf renz. Lloyd Georg« ist wahrscheinlich nicht zugegrn. Parrs, 26. Juli. Wie der Jntransjgeant" meldet, wird die Tagung des Obersten Tates außer der obewchlesischen Frage noch folgende Punkte umfassen: Tic Reglementierung der türkischen Meerenge, die Sanktionen, die Frage der belgischen Prioritäten, sowie die damit in Zusammenhang stehenden Fragen, die Frage der Finanzierung Oesterreichs und eine eventuelle Hilfeleistung gegen die russische Hunger katastrophe und die Probleme des nahen Ostens. Nrch keine völlige Einigung? Paris, 26. Juli. Ter diplamaii'che Mitarbeiter der Agcnce Havas glaubt zu wissen, das; nach gestern abend aus London eingegangenen Rachrichten der französische Botschaf ter im Verlaufe einer Unterhaltung mit dein briti'chen Aufzen minister im Ramen seiner Regierung deren grundsätzliche Zustimmung ausgesprochen habe zu der Berufung des Ober sten Rates zum 4. August und zu der vorherigen Prüfung des oberschleii-chen Problems durch eine Sachvcrständigen- tommission unter der Bedingung, dajz die Regierungsober Häupter sich zur festgesetzten Zeit versammeln, wie auch das Resultat der Arbeiten der sachverständigen aussallen möge, Tagegen soll der briiische Außenminister in aller Form seinen Widerspruch gegen die Entsendung von Verstärkungen nach Oberschlesien ausrcchterhalten haben; u. a. habe er versichert, daß diese Maßnahme die mit vieler Mühe im Abstimmungs gebiet wiederhergestellte Ruhe unterbrechen würde, daß üe außerdem einen entschieden deutschfeindlichen Stempel tra gen würde, daß sie in Deutschland den Eindruck Hervorrufen würde, daß die Entscheidung für Deutschland ungünstig aus fallen werde, Laß schließlich Frankreich am Rhein genügend Truppen habe, um Deutschland zur Vernunft zu bringen, und daß Deutschland versuchen würde, sich der Durchführung des .Schiedsspruchs des Obersten Rates , über Oberschlesien zu Die Regierung (SZ.) Ueber Rächt ist die sächsische Regierung in eine außerordentlich schwierige Lage geraten, die, wenn man sie unter dem Gesichtswinkel des parlamentarischen Systems be trachtet, unbedingt zum Rücktritt der Regierung führen müß te. Wie schon gemeldet, begannen am Montag die Be ratungen des Sonderausschusses über die Grundsteuer und über die Gewerbesteuer. Nachdem es anfangs schien, als ob sich die Bürgerlichen und die Sozialisten zu einem Kom promiß zusammenfinden würden, kam es am Dienstag zur glatten Ablehnung sowohl der Grundsteuer- als auch der Gewerbesteuervorlage, und zwar dadurch, daß die Kom munisten mit den Bürgerlichen gegen die Vorlagen stimmten und nur die Sozialdemokraten und die Unabhängigen der Regierung Gefolgschaft leisteten. Es besteht fast gar keine Aussicht, daß sich die durch die Ablehnung im Ausschuß für die Regierung entstehende 'chwierige Situation bis zu der für Freitag angesetzten Ple- narberatung des Landtags noch bessern könnte. Jedenfalls werden am Freitag im Landtage die Dinge sich so gestalten, daß bei der Abstimmung über die beiden Regierungsvor lagen die Kommunisten aus der Reihe der Regierungspar teien ausschwenken und die Regierung im Stich lassen. Es wird sich also dann nicht um eine Niederlage der Regie rung handeln, wie sie schon sehr häufig im Landtags durch eine bürgerliche Zufallsmehrheit herbeigeführt wurde, son dern um eine Niederlage infolge einer erheblichen Verringe rung der Regierungsbasis — ein Vorgang, der in einem parlamentarisch regierten Lande den Rücktritt der Regierung zur Folge haben müßte, wenn es sich nicht um eine ausge sprochene Kleberegierung handelt. Finanzminister Heldt hat wiederholt und auch noch kurz vor der Ablehnung in bündigster Form erklärt, daß die Regierung auf diese Steuern nicht verzichten könne. Die Schwierigkeiten, die 'ich für die Regierung aus der Ableh nung dieser beiden Steuern ergeben, werden sich bereits bei der Aufstellung des Haushaltplans für 1921 sehr stark geltend machen. Die schwierige Lage, in die die Regierung durch die Ablehnung der beiden Steucrvorlagen gerät, ergibt sich dar aus, daß der Ertrag der beiden Steuern von der Regie rung selbst auf rund 270 Millionen Mark veranschlagt wor den war und daß der Ausfall dieser Summe selbstverständ lich den Wirtschaftsplän der Regierung stark erschüttert. Bis her war es die Aussicht aus die Ertrüge der Grund- und Gewerbesteuer, die die Geldgeber des Staats noch zu Kre diten veranlaßten. Wenn nun die Aussicht auf diese Steuer ertrage nicht mehr vorhanden ist, wird auch bei den Geld widerätzen. Ta die vorherige Entsendung von Verstärkungen bisher in Frankreich als unentbehrlich angesehen wurde, und zwar vor jeder Entscheidung, so bestehe nur noch über letzteren Punkt eine Meinungsver'chiedenheit zwischen Frankreich und England. In letzter Stunde geht uns folgendes Telegramm zu: Basel, 27. Juli. Ter „Anzeiger" meldet ans Paris: Ter M-inunq-aastausch zwischen Paris und London über dis Oberschlesienfrage hat, wie allen Pariser Zeitungsmel dungen zu entnehmen ist, noch keinerlei Annäherung gebracht. Einem 'ehr objektiv gehaltenen Situationsbericht des „Ma lin" ist zu entnehmen, daß in London keinerlei Neigung vorhanden ist. von den bisherigen Erklärungen abzuweichen. Ter „Matin" sieht den Grund in Lloyd Georges Haltung in der Festlegung des Premierministers gegenüber dem Par lament- Ebenso ergebe es Briand. Ter „Matin" selbst nennt die Differenz zwi'chen Paris und London eine ernste Gefährdung des Vcr'ailler Vertrages. Der französisch-polnische Geheimorrtrag. Rom, 25. Juli. Pa ne berichtet weiter über den fran zönsch-polnischcn Gebeimvertrag: Ter Vertrag ist am 6. Februar von Briand und Sapieha unterzeichnet worden. Gleichzeitig 'ei das militärische Abkommen zwischen dem pol nischen Kriegsminijter und dem Marschall Foch abgeschlos- Ksen worden. Der polnische Aufstand in Oberschlesien sei eine unmittelbare Folge des Aufstandes. — Nette Ent hüllungen über das französische Verbrechen an Deutsch- Ind, das hoffentlich unsere Regierung in der rechten Weise auswerter. wird. ohne Mehrheit. gebern die Neigung zu weiterer Kreditgewährung nicht mehr vorhanden und infolgedessen für das Finanzministerium die Beschaffung der Deckungsmittel für das Defizit im Staats haushaltplan sehr erschwert, wenn nicht gar unmöglich ge macht sein. Es wirft sich nun die Frage auf: Wie konnte die Re gierung diesen Schwierigkeiten aus dem Wege gehen? Das wäre möglich gewesen, wenn sich der Finanzminister bezw. die Regierung über den von bürgerlicher Seite bei den Aus- schußberajungen gestellten Milderungsanträgen gegenüber nicht so ohne weiteres ablehnend verhalten hätten. Wie bürgerliche Landtagsabgeordnete versicherten, konnte man sich nach dem vom Finanzminister Heldt eingenommenen Stand punkt und nach seinen letzten Erklärungen des Eindrucks nicht erwehren, als ob ein Teil der Regierungsmitgliedcr die Ablehnung! der beiden Vorlagen geradezu provozieren und so eine Gelegenheit schaffen wollten, aus der ewigen Misere herauszukommen, in der sich die gegenwärtige Regierung infolge der schwachen, bekanntlich nur auf 2 Stimmen beru henden Mehrheit und der Unzuverlässigkeit der einen Regie rungspartei, der Kommunisten, beständig befindet. Jeden falls wurde unter dem Eindruck der Ablehnung der beiden Regierungsvorlagen nicht nur von bürgerlichen, sondern auch von sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten ganz unum wunden der Meinung Ausdruck gegeben, daß man nunm.br doch sehr bald werde mit dem Rücktritt der Regierung" und mit Neuwahlen für den sächsischen Landtag werde rechnen müssen. Hierzu wird uns von anderer Stelle noch geschrieben: Nach gewissen früheren Aeußerungen des Ministers zu schließen, würde die Ablehnung der Vorlagen im Plenum mindestens zum Rücktritt des Finanzministers Heldt führen. Damit würde aber dem ganzen Kabinett die stärkste mehr heitssozialistische Stütze fehlen. Die reichen Erfahrungen des Finanzministers, der schon vor der Revolution Minister war, könnte das gegenwärtige Kabinett kaum entbehren. Damit wäre dann also auch der Ministerpräsident mehr oder weni ger gezwungen, den Rücktritt des gesamten Kabinetts an zukündigen. Ob es soweit kommen wird, hängt davon ab, ob die Mehrheits'ozialisten die Kommunisten so weit in der Hand haben, daß sie für diesen Fall ihre Opposition ausgeben. Fraglich bleibt schließlich noch, ob die Bürgerlichen im Plenum geschlossen gegen die Vorlage stimmen werden. Am Freitag wird in der Feriensitzung des Landtages hierüber die Entscheidung fallen. Ein schwerer Aufrihrfall. Raikbar, 25. Juli. In Tzierkowitz kam es heute nacht zu lebhaften Schießereien. In Birawa wurde ein Eisen bahnzug angehalten und die Glei'e durch Waggons ge- 'perrt. Erst nach 1> 2 Stunden konnte der Zug weiter- fahren. Er wurde jedoch I Kilometer von Tzierkowitz er neut angehalten. Tie Strecke bis Ratibor-Hammer ist von den Polen besetzt. Tie Deut'chen in Räuden baben heute mittag telegra phisch den Kreiskontrollcur in Ratibor dringend um sofor tige Hilfe gegen die polnischen Gewalttätigkeiten angerufen. Im Krei'e Rybnit sammeln sich große Scharen polnischer Insurgenten. Große Waffentransporte aus dem Kreise Rnb- nik und den Grenzdürfern des Kreises Ratibor werden von allen Seiten gemeldet und bestätigt. In Neuberun werden 3 Panzerzügc mit sechs 10,5-Zentimeter-Geschützen von den Franzo'en für die Polen ausgerüstet. In allen diesen 'Vor kommnissen werden die Anzeichen für das unmittelbare Be- vorsteben eines vierten Polenaufstandes erblick!. Weiter werden polnische Angriffe auf die Ortschaften im nördlichen Oberschlcsien gemeldet. So wurde gestern Koste litz <Kreis Roienbergj von polnischen Insurgenten überfallen. Die Polen steckten eine Mühle in Brand. Berlin, 26. Juli. Zu dem Ueberfall polnischer In surgenten auf die Bahnstrecke bei Tzierkowitz wird festgesteltt, daß ein groß vorbereiteter Angriff der Polen auf Kosel und Birawa geplant war. Den Angreifern wurden 2 Ma schinengewehre, 90 Gewehre und große Mengen Munition abgenommen.
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