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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192112294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19211229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19211229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-29
- Monat1921-12
- Jahr1921
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.12.1921
- Autor
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WMWWlWW M Mchtenttein CaUnderg, Hohndorf. RödNtz. Bernsdorf. Rüsdorf. St. Egidien. KMsjMchsott Marienau, den Mülsenarund, Auhschnavvel und Tirschheim. Erscheint täglich, außer Conn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 6.50 Mk. monatlich frei ins Haus, durch die Post bei Abholung 19,50 Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Ge schäftsstelle, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeitungs träger entgegen. — Einzelnummer 30 Pfg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Grundzeile wird mit 1,25 Pik. für auswärtige Besteller mit 1,50 Mk. berechnet. 2m Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 3,— Ml., für Auswärtig« 3,60 Mk. Schluß der Anzeigenannahme oorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Diese« Matt enthält Vie amtlichen Vek»«ttmaH«nsen des Amtsgerichts und der Amtsanmailschaft, sowie des Stadtrates zu Licht«nstein-Callnverg. Truck u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., Inh. Wilhelm Pester in Lichlenjtein-C., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes. Nr 304 Donnerstag, den 29. Dezember 1SZ1 Bei der gestern stattgefundenen Wahl der Ber- tra«e«*mü»»»rund Ersatzmänner fllr die A«gestevte«- »eeficheruNg aus de« Kreise der versicherte« An gestellten sind 46 Stimmen auf die Borschlagsliste ä (ausgestellt vom Allgemeinen freien Angestelltenbund) und SS Stimmen aus die Borschlagsliste 8 (ausgestellt vom Gewerkschaftsbund der Angestellten und vom Deutsch- nationalen Handlungsgehllfenverband) abgegeben worden. Zufolge der gemäß 8 28 der Wahlordnung vorgenommenen Verteilung und der Reihenfolge der Benennungen auf den Wahloorschlägen find hiernach gewählt: a Vrr1ra»e»»m8ttNrr Horst Ehrenhontz, Buchhalter, Stadtrichter Wernerstr. 16 Willy Schädlich, Handlungsgehilfe, Bleichgaffe 27 Kari Ahde, Handlungsgehilfe. Hartensteinerstr. 3. d) Ekfa-mS«»er Otto Bil-, Privataugestellter, Seminarstraße 7, Aritz Nabe, Techniker, Hartenfteinerstraße 16, Emil Sieber, Buchhalter, Fröhlichstraße 3, Max Herbelt, Handlungsgehilfe, Am grünen Winkel 2, Otto Deck, Stuhlmeister, Stadtrichter Wernerstr. 7. Johannes Clausnitzer, Handlungsgehilfe, Obere Str. 26. Lichtenstein. Callnderg, am 29. Dezember 1921. Der Stadtrat. Kurze wichtige Nachrichten. * Briand hat gestern die Einladungen zur Tagung des Obersten Rates in Lannes am 6. Farmar ergel>en lassen. Auf dem Programm stehen zwei Punkte, nämlich die Reparationen und die Einberufung einer internationalen Konferenz. * Die Newyork Times kündigen in einer großen Anzeige am 1. Januar die Veröffentlichung der Memorien Woodrom Misons an. Diese Ankündigung hat in politischen Kreisen gro ßes Aufsehen heroorgrrufen. Line Anzahl Kongreßmitglieder beabsichtigt, einen Gesetzentwurf oorzulegen, durch den die Ver Ssfentlichung dieser Artikel verboten werden soll. * Die Zahl der auf Wunsch des Reichspräsidenten vom Reichsjustizminister zu Weihnachten begnadigten Märzopfer de trägt 268. Haftentlassen wurden auf telegraphische Anweisung des Reichssustizministers alle Gefangenen, die zu Gefängnisstra fen unter einem Iahr verurteilt waren. ' Nach einer Meldung des Pariser „Temps" sind zum 1. Januar weitere 7 Aoignongefangene deutscher Herkunft be gnadigt worden. Eine amtliche Bestätigung lag bis heute früh in Berlin noch nicht vor. ' Die Mehrzahl der Fabrikanlenverbände der holländischen Industrie aller Gewerbe hat ein Telegramm an den Handels- minister gerichtet und diesen uni dringende Maßnahmen gegen die Einfuhr von Waren aus Ländern mit ungünstiger Valuta ersucht. Die Verbände bezeichnen die Lage der holländischen Industrie als trostlos. * Einer Meldung des Dalin Erpreß aus Konstantinopel .zufolge ist dort durch die Nachricht großes Aufsel>en verur sacht worden, daß britische Kontrollbeamle eine aus Frankreich kommende Schiffsladung von 200 Tonnen Munition für Ana toben beschlagnahmt haben. Französische Beamte seien in die Angelegenheit verwickelt. ' Die Kreuzzeitung erfährt, daß das Interview Stinnes' mit einem Redakteur der Prager Bohemia, das auch schon vom Berliner Tageblatt gebracht wurde, insofern falsch ist, als Stinnes leine Unterredung mit einem Vertreter des bezeich neten Blattes gehabt bat. Herr Stinnes lehnt es nach wie vor ab, sich von in oder ausländischen Pressevertretern mter- mewen zu lassen. Deutsches Reich. Ter Appeiit aus Deutschästerreich. Berlin. Die Münchner Augsburger Abendzeitung bringt eine höchst sensationelle Nachricht, die besagt, daß das Ab kommen von Lana nur den ersten Schritt auf dem Wegtz bedeutet, Wien zu einer tschechischen Stadt zu machen und damit die französische Herrschaft in Osteuropa zu be festigen. Es sei ein Verteilungsplan festgelegt worden, wonach Angarn in Personalunion mit Rumänien vereinigt wird, die Tschecho-Slowakei erhält Wien mit den wichtigeren Be zirken Niederösterreichs. Südstawien erhält Kärnten, Steier mark und Öberösterreichisches Gebiet bis zur Tonau. Bayern Die Reichssteuervolitik. Sächsische Ansichten. Berlin, 28. Dezember. Der Dresdner Korrespondent des Berliner Tageblattes batte Gelegenheit, mit einer maßgebenden politischen Per sönlichkeit, die nicht nur über die Finanzverhältnisse der Länder, sondern auch über die des Reiches sehr gut infor inicrt ist, eine längere Unterredung über die gegenwärtige R e i ch s st e u-e r p o l i t i t zu führen. Der Gewährsmann ver trat die Ansicht, daß die Steuerpolitik, wie sie gegenwärtig im Reiche betrieben werde, falsch sei und daß nicht nur von den Rechts-, sondern auch von den Linksparteien des Reichs tages falsche Richtlinien gegeben wurden. Die Mehrheits sozialisten hätten ihre Steuerpolitik drauf zugeschnittcp, die niedrigen Einkommen bei der Heranziehung zur Reichs cintommensteuer möglichst zu entlasten. Anderseits hätten die bürgerlichen Parteien die Gelegenheit benutzt, um, nach dem man sich auf Ermäßigungen von unten her geeinigt hatte, auch oben für sich Erleichterungen in Anspruch zu nehmen. Ein solches Verfahren könne in keiner Weise ge billigt werden, und es werde sich sehr bald zeigen, welche Nachteile diese Durchlöcherung des bisherigen Steuersystems mit sich bringe. Durch diese natürliche in die Milliarden gehend-. Einbuße, die das Reich auf diehe Weise erleide, werde das Reich weniger getroffen, weil es sich den ihm Zukommenden Anteil auf alle Fälle sicherstelle, wäh rend Länder und Gemeinden sich in das teilen müßten, was übrig bleibt. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Kürper- sch us-ts ste u e r. Es sei kein Zweifel, daß die Industrie diese Steuer in der Hauptsache bezahlen wolle, aber nicht könne, weil sie noch nicht veranlag* ist. Die Industrie hab« jetzt im allgemeinen riesige Einnahmen in Papiermark, für die sie. um sie nicht nutzlos liegen zu lassen, gewaltige Bauten aussühre und Maschinen anschaffc, die sie oft genug gar nicht brauche Nach 8 59a des Reichseinkommensteuerge setzes hat bekanntlich jeder Unternehmer das Recht, gewisse Rücklagen zu machen. Geht er über den zulässigen Prozent satz hinaus, dann ist er verpflichtet, den Nachweis zu führen, wie er das Geld verwendet hat. Dießen Nachweis hat die baulustige Industrie natürlich jederzeit führen können. Tatsache bleibt aber, daß dem Reiche durch diese zu späte wird mit Salzburg und dem restlichen Oderösterreich vereinigt, von Deutschland losgerissen und mit dem österreichischen Ge biet zu einem neuen Staat gemacht. Dr. Rathenau geht nach Paris. Pariser Zeitungen berichten, daß Rathenau dort er wartet werde. DiVs Mitteilungen treffen, wie mir bestätigen können, zu. Dr. Rathenau ist vorgestern nach Paris abge reist. Seine Reise steht zweifellos im Zusammenhang mit den "Verhandlungen, die heute nachmittag >n Paris zwischen der Reparationskommission und der deutschen Kriegslasten kommission beginnen sollen und die offiziell der Ministerial rat Dr. Fischer, der Vorsitzende der KriegslastZrkom- minion, führen wird. Dr. Rathenau wird sich ebenso wie in London auch in Paris nicht in amtlicher Eigenschaft und nicht im Auftrage der deutschen Regierung aufhalten. Seine inoffizielle Teilnahme bei den Verhandlungen ergibt sich aus der Rolle, die Dr. Rathenau bereits zweimal bei Repara tionsverhandlungen m London gespielt hat. Inwieweit Dr. Rathenau über die eigentlichen Verhandlungen mit der Rc- parationskommission hinaus in Paris Gelegenheit haben und nehmen wird, mit hervorragenden französischen und englischen Persönlichkeiten über das gesamte Neparationsproblem sich zu unterhalten, entzieht sich heute der Beurteilung. Ebenso verfrüht sind Mitteilungen darüber, daß Dr. Rathenau wäh rend der Sitzungen des Obersten Ratqs in Cannes sich aufhalten werde. Es gibt kein« — schwärz« Schmach. „Havas" meldet: Die deutsche Note vom 2. November über angebliche Verbrechen schwarzer Truppen im Rhein- lvnde ist noch in der letzten Botschafterkonferenz vor Weih nachten zurück gewiesen worden. Dagegen ist zugestan den, daß ein Teil der Fälle durch kriegsgerichtliche Urteile gesühnt worden ist. Das sind alle (?) Fälle, die sich als Veranlagung zur Körperschaftssteuer nach oberflächlicher - Schätzung viele Milliarden verloren gehen. , Aus die Frage, wie diesem Uebelstande abzuhelfen sei, erwiderte der Gewährsmann, was die Einkommen-- fz steuer anbetrifft, so wird es zweckmäßig erschauen, die 's Länder und Gemeinden bei der Veranlagung und Erhebung ! wieder zu beteiligen. Es ist gewiß richtig, daß di« ? allergrößten Schwierigkeiten durch die fortgesetzten Verände rungen der Steuergesetze und durch neue Steuergesetze ent standen sind und inan dürfe auch zugeben, daß die Steuer- . apparate der Länder und Gemeinden Schmierigkeiten zu M überwinden gehabt hätten, wenn man ihnen die Steuer-- I erhebung belassen hätte. Ader diese Schwierigkeiten wären von den genau und sicher arbeitenden Steperapparaten der Länder sicher in kurzer Zeit leichter überwunden worden, wie dies jetzt bei den neu eingerichteten Reichssteuerbehörden der Fall ist. Auf keinen Fall dürfe aber das Gesetz wieder geändert werden. Die Länder und Gemeinden würden natür lich die von ihnen eingesaminelteu Beträge restlos an das Reich abzuführsn haben und dann ihre Anteile vom Reiche - zurückerhatten. Bezüglich der K ö r p e r s ch as t sst eu e r er klärte er, daß die Industrie aufgefordert werden müßte, zu nächst einmal diejenigen Beträge zu zahlen, zu denen sie sj sich selbst cingeschätzt hat. « Wir haben die vorstehenden Ausführungen zum Abdruck » gebracht, weil wir es für zweckmäßig halten, unsere Leser D über in Sachsen vorhandene Ansichten nach Möglichkeit zu U unterrichten. Warum tritt der sächsische Gewährsmann des R Berliner Tageblattes aber nicht an die Öffentlichkeit? Seine 8 Kritik an der Reichssteuergebarung würde dann mehr öffent- M liches Interesse haben. Aus der Wendung der Kritik beson-- « Vers gegen die bürgerlichen Parteien des Reichstages Z kann man aber wohl schließen, daß der sächsische Gewährs- h mann des B. T. kaum im bürgerlichen Sachsen zu suchen ist, wenngleich seine Ansicht über das bessere Funk tionieren des alten .Landessteuerapparates gegenüber den neuen Reichsbehörden auch von bürgerlicher Seite geteilt ' wird- Ueber die Kritik der Industrie-Rücklagen wird sich die Industrie vielleicht noch äußern. wahr erwiesen haben. Eine Verallgemeinerung einzelner Aus- W schreitungen mußte zurückgewiesen werden. fV Unzureich«nde Kohlenablirferung? I Die Pariser Blätter teilen — offenbar beeinflußt — A mit die Reparationskoinmission werde sich heute mit einer « angeblichen Verfehlung Deutschlands in der Lieferung von Koks zu beschäftigen haben. Die regelmäßige Lieferung von 15 000 Tonnen täglich sei seit dem 15. Dezember auf 9000 « bis 10000 Tonnen zurückgegangen. Die Mitteilung spricht I von der dritten Verfehlung Deutschlands, die hierdurch festge- I stellt werde. Die erste Verfehlung datiere vom Juni 1920 D vor der Konferenz von Spaa: dir zweite gehe auf den Monat » März 1921 zurück, als die deutsche Regierung die exste L Milliarde Goldmark, die auf Grund des Versailler Ver- träges als Abschlagszahlung der Summ? von 12 Milliarden l, verlangt wurde, nicht bezahlte. Das Echo de Paris fügt ? dieser Nachricht hinzu: ,,Es ist angebracht, am Vorabend F der Konferenz von Cannes den schlechten Willen Deutschlands j noch einmal feierlich festzuitellcn." k Haftentlassung des Leutnants Kroll. ff Im Sommer dieses Jahres wurde von der Staats- p anwaltschaft der Leutnant Krotl in Haft genommen, dec dringend verdächtig war, an der Ermordung der Krau Rosa Luremburg teilgenommen zu haben. Der Verdacht gründete ) sich vor allem darauf, daß Kroll sich im Besitze einer H goldenen Damenuhr befunden hatte, die der Frau Lurem burg gehört hatte. Wie die Freiheit und die Rote Fahne 's jetzt mitteilen, ist Kroll aus der Haft entlassen wordfr. Das Verfahren gegen ihn soll eingestellt worden sein. Weder ein kommnnistifcher Plan. Die Kommunisten scheinen, gleich den Vorjahren, auch für das kommende Frühjahr eine „Aktion" in die Wege leiten zu wollen. Es liegen zwei Beweise dafür vor. dab die Hetz-
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