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Wilsdruffer Tageblatt : 17.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192801172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280117
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-17
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.01.1928
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Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, L«ve»l«rtE «schet« »» «Le» W«rkt«g«r »«chMttt«,» 5 Uhr. Beprgeprei«: Bei AdhoU»»g t» s« GeschLftssteüe »«d Ke» «»sgakesteSeN 2 RM. im bei ZvsteL»»s k»rch die Boten 2,30 NM., bei Postbestellung Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend P-ftboi-nÄe»"-««»-" .USI«,»»d»eschSft»stell« nehme» A« jeder Zeit B<- S«>dn»se»e«tgegen. I« Falle höherer Gemalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung ^Zeitung oderAürruug des Bezugspreises. — Aücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, »enu Porto deiliegt. für Äürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Na»«r-eUe 20 Npfg., die 4 gespatteu« Zeile der amtlichen Bekounkmachungen 40 Leichs«' Pfennig, die 3 gespaltene Neklamezeile im textlichen Teile 1 Beichsmark. Nachweisungsgebühr 20 Aeichspfenuige. B«»' geschriebene Erschein«»«». _ , tage und Platzoorschrtste« werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeigen «»nähme bi» norm.10Uhr. ' --- Für die Nichtigkeit d« durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Nabattanspru ch erlischt, wenn derBetrag durch Klage eingezogen werdenmuß oder der Auftraggeberin Konkurs gerät. Dnzeigeunchmcn alleDermittlungsstellenentgege». Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur VeröFentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Amts, qerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 14. — 87.Jahrgang Teiegr.Adr .Amtsblatt« Wtlsdr«ff o Dresd en Postscheck: Dresden 264V Dienstag, den 17 Januar 1S28 Die Berliner Konferenz. Beabsichtigt die große Ministerkonferenz, die in Berlin zusammengetreten ist und die die Vertreter aller Länder mit dem Neichsministerium znsammengebracht hat, wirklich eine grundlegende Änderung der Reichsver fassung — wobei man die „Verfassung" nicht etwa bloß so zu verstehen hat, daß damit die Weimarer Verfassung gemeint ist, sondern der gesamte staat rechtliche Zustand, vor allem also das Verhältnis des Reiches zu den Ländern? Man wird diese Frage ver neinen müssen, wenn auch auf der Tagesordnung als erster Punkt gerade die Beratung jenes Verhältnisses stand. Der entscheidende Gesichtspunkt bei diesen Be ratungen ist vielmehr der finanzielle, also die Herbei führung weitgehender Ersparnisse in der Verwaltung. Das kam besonders eindringlich im zweiten Punkt der Tagesordnung: Grundsätze einer sparsamen Finanzpolitik, zum Ausdruck, ging aber auch aus dem dritten: Technische Verwaltungsreform im Reich und in den Ländern, hervor; denn auch diese hatten das Ziel der Einsparung unnötiger Ausgaben. Die Reichsregierung wollte denn auch nach den Referaten zwei eingehende Vor schläge praktischer Art zur Erörterung stellen, diese aber in ihren wesentlichen Punkten, kurz gesagt, nur auf tech nische Fragen des internen Verwaltungsapparates be ziehen. Gerade um diese Konferenz aus dem Rahmen einer bloßen Besprechung herauszuheben, um aus ihr nun praktische Folgerungen ziehen zu können, hat man die Frage des Austausches der Enklaven mit auf die Tagesordnung gestellt; seitdem diese ganzen Dinge in der breiteren Öffentlichkeit diskutiert wurden, hat man nämlich gerade die Frage der Enklavenbeseitigung in den Vordergrund geschoben. Freilich aus politischen Gründen und — weil sie besonders drastisch wirken. Aber wie man sich zur Frage des Einheitsstaates stellen mag — c>atz die 128 Enklaven, die wir in Deutschland haben und die manchmal nur einige Quadratkilometer umfassen, nur große Kosten verursachen und daher vollständig überflüssig sind, wird niemand bestreiten. Freilich braucht man unter „Enklaven" nicht etwa gleich beispielsweise die Pfalz zu betrachten, nur deswegen, weil sie nicht in unmittelbarer Verbindung mit „Bayern rechts des Rheins" steht. Das gleiche gilt von den Absichten, die kleinen mitteldeutschen Länder Schaumburg-Lippe, Waldeck und Anhalt an Preußen anzugliedern. Formal-juristisch mögen hier in den Bestimmungen der Weimarer Verfassung gewisse Hinder nisse bestehen; aber das ist nicht das Entscheidende für sie Beratungen der Konferenz. Das könnte nur größere Bedeutung dann gewinnen, wenn etwa doch dadurch das Problem eines „Reichslandes Preußen" ins Nollen gebracht werden würde. Es ist bekannt, daß es hierüber in der Öffentlichkeit gleichfalls schon zu aus giebigen Debatten gekommen ist, aber wenn sie in der Konferenz ihren Widerhall finden würden, dann würde 'ne politisch-staatsrechtliche Seite des Problems „Ein heitsstaat" angeschnitten werden. Und gerade das will man offenbar vermeiden, weil die Debatten dann ver mutlich uferlos werden würden, und zwar sicherlich auf Kosten praktischer Resultate. Die große Öffentlichkeit, namentlich die deutsche Wirtschaft drängt aber darauf, daß bei der Konferenz wirklich etwas mehr heraus- 'ommt als nur langatmige Protokolle über mehr oder weniger gute Reden. Man wird also nicht damit zu rechnen haben, daß eine Änderung der Reichsverfassung, namentlich des Arti kels 18, durch diese Berliner Konferenz in Vorschlag ge- oracht werden wird, besonders, da auch Süddeutschland in den letzten Wochen sich mehr oder minder scharf gegen sie Tendenzen zum Einheitsstaat ausgesprochen hat. Auffallend war es ja, daß noch am vergangenen Sonn abend in München ein Aufruf erschien, den eine große Anzahl führender Persönlichkeiten Bayerns aus allen Kreisen des wirtschaftlichen und des geistigen Lebens unterzeichnet hatte und der mit großer Schärfe dasNecht Bayerns auf sein eigenes kulturelles und wirtschaft liches Leben unterstrich. Das besagt natürlich noch längst uicht, daß man sich dort nun auch gegen die Absichten der Minlsterkonferenz ausgesprochen hätte, in der das Thema: Ersparnisse in der Verwaltung, behandelt wird. Gerade Bayern wird ja darauf Hinweisen können, daß es in den letzten Tagen bei sich zu Hause nach dieser Richtung hin schon energische Schritte getan hat. Man durfte daher der Konferenz den Wunsch mit auf den Weg geben: Der Worte lind genug gewechselt, laßt uns nun endlich Taten sehen. Herzog Bernhard von Meiningen Im Alter von 77 Iahren. Montag früh ist in Meiningen der frühere Herzog Bernhard, der letzte Regent des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Meiningen, fast 77 Jahre alt, an einem Asthma- leiden gestorben. Die Leiche soll nach der Familiengruft im Schloß Altenstein bei Bad Liebenstein in Thüringen übergcführt werden. Herzog Bernhard von Sachsen-Meiningen ivurde am 1. April 1851 als Sohn des Herzogs Georg II. in Meinin gen geboren. Im Jahre 1909 zum Generalfeldmarschall befördert, folgte er 1914 seinem verstorbenen Vater in der Beim Eintritt in den Saal werden die Länderver treter vom Reichskanzler Dr. Marx und den anwesenden Mitgliedern des Reichskabinetts begrüßt. Im Saal sind vier Langtische aufgestellt, a» denen die Vertreter der Länder Platz nehmen. Der Quertisch an der Stirnseite ist für den Vorsitzenden Reichskanzler und die Mitglieder der Reichsregierung bestimmt. Das Beratungsmaterial liegt vor jedem Teilnehmer ausgebreitet. Das Programm der Konferenz sieht bekanntlich fol gende Punkte vor: Veränderung des Verhältnisses zwi schen Reich und Ländern, Maßnahmen zur Gewährleistung sparsamster Finanzwirtschast und die Frage der Verwal tungsreformen im Reich und in den Ländern. An der Beratung nehmen zusammen 106 Persönlich keiten von der Reichsregierung und den Länderverwal tungen teil. Erschienen sind sämtliche Reichsminister außer den, erkrankten Außenminister Dr. Stresemann, Reichs sparkommissar Samisch, die Staatssekretäre der Reichs- Ministerien, Staatssekretär Dr. Meißner in Vertretung des Reichspräsidenten, die Minister des preußischen Kabi netts mit ihren Staatssekretären, die Ministerpräsidenten der übrigen 17 deutschen Länder mit ihren Innen- bzw. Finanzministern sowie die Bevollmächtigten der Länder im Reichsrat. Begrüßungsrede -es Reichskanzlers. Dr. Marx hieß die Erschienenen willkommen, wies auf die historische Bedeutung des Versammlungssaales hin, in dem 1878 der Berliner Kongreß und im November 1918 die bedeutsame Aussprache mit den Vertretern der einzelnen Freistaaten unter dem Vorsitz des damaligen Volksbeauftragten und späteren Reichspräsidenten Ebert stattfand. Er skizzierte dann kurz die Aufgaben der Länderkonferenz, wobei er besonders hervorhob, daß jede Neuregelung in den Beziehungen zwischen Reich und Ländern auf der Grundlage vollstergegenseitiger Loyalität erfolgen müsse. Es werde sich ferner vor allem darum handeln müssen, einzelnen Ländern durch Übernahme gewisser Verwaltungszweige auf das Reich zu helfen, ferner die Beseitigung der Enklaven und Exklaven mit möglichster Beschleunigung zu betreiben Regierung. Nach Ausbruch der Revolution verzichtete er am 10. November 1918 auf den Thron und lebte seither zurückgezogen auf seinen Schlössern. Herzog Bernhard widmete sich von jeher mit Eifer den schönen Künsten, insbesondere der Musik und der Literatur. Die Breslauer Universität ernannte ihn zum Ehrendoktor der philo sophischen Fakultät. Der Herzog war mit der 1919 ver storbenen Schwester des ehemaligen Kaisers, Prinzessin Charlotte von Preußen, vermählt; der Ehe entsproß nur eine Tochter, die mit dem Prinzen Heinrich XXX., Reuß j. L., vermählt ist. IerMeKlWretz der deuWn Länder Einheitlicher Wille im Reiche. Ministerberatuugen in Berlin. Montag früh gab es vor den« Reichskanzlcrpalais in Berlin eine große Auffahrt. Die große Länderkonferenz begann und die Vertreter der deutschen Länder waren er schienen, um mit den Mitgliedern der Reichsregierung zu beraten über zweckentsprechenden und zeitangemessencn Ausbau des Reiches im ganzen und im Verhältnis zu den einzelnen selbständigen Ländern. Die Tagung findet statt im historischen Saal der Reichskanzlei, in dem der Ber liner Kongreß von 1878 ftattaefunden bat. und im Reich und in den Ländern aus dem Wege um fassender Verwaltungsmaßnahmen wesentliche Erspar nisse zu erzielen. Die Rcichsreaiernng erwartet von den Beratungen ein ergiebiges Resultat und von der Aus sprache eine Vertiefung und Stärkung des Bewußtseins, daß die Einheit der Nation und des Reiches unser wert vollstes und bestes Gut sei, das dem deutschen Volke aus den Stürmen der Kriegs- und Nachkriegszeit geblieben fei. Nach geschäftsordnungsmäßigcn Mitteilungen be gannen zu der Frage der verfassungsrechtlichen Beziehun gen zwischen Reich und Ländern die Referate und Kor referate. Als Redner sind hierzu vorgesehen: als Refe renten der Präsident des Hamburger Senats Bürger meister Dr. Petersen und der württembergische Staats präsident Bazille und als Korreferenten der bayerische Ministerpräsident Dr. Held und der preußische Minister präsident vr. K. e. Brau n. Als erster Redner nimmt das Wort der Hamburger Bürgermeister Dr. Petersen. SachveWnviMausschuß vorgeschlagen. Plan Dr. Petersens. Der Hamburger Scnatspräsidcnt sprach etwa zwei Stunden lang und kam schließlich zu dem Vorschlag, einen Sachverständigcnausschuß cinzusctzcn, der die bisher vor liegenden Entwürfe für die Umgestaltung des Reiches durcharbeiten, eigene Vorschläge machen und sie der weiteren Beschlußfassung der zuständigen Stellen znr Ver fügung stellen soll. Dieser Ausschuß soll zusammengesetzt sein aus Poli tikern, Verwaltungspraktikern, Staats- und Verwaltungs rechtlern, Vertretern der Wirtschaft etnschl. der Arbeit- nehmerorganisationen. Den Vorsitz soll ein Vertrauens mann der Reichsregierung und der Länderregierungen führen. Die Länderkonferenz soll die Fragen formulieren, die dem Ausschuß vorzulegen wären, und seine Arbeits gebiete genau abgrenzen. Nach den Darlegungen des Referenten besteht zwar keine Übereinstimmung, doch seien alle Anregungen sich in folgenden grundsätzlichen Punkten einig: 1. Durchführung des demokratischen Prinzips der Neichsverfassung auch bei der Einwirkung der Länder auf die Willensbildung des Reiches. 2. Stärkung der Reichsgewalt. 3. Vereinheit lichung der politischen Willensbildung in einem ein zigen Rei chsparla ment und damit Vermehrung der Stetigkeit in der Verwaltung des Reiches. 4. Aufbau lebendiger unterer und mittlerer Selbstverwaltungs bezirke und Verkürzung des Instanzenweges zur Zentral regierung. 5. Neugliederung des Reiches in Gebilde, die kulturell und wirtschaftspolitisch lebensfähig sind und im Rahmen des Reiches ein Eigenleben führen. Ob alle diese Wege gangbar seien, erscheine schon fraglich mit Rücksicht ans die Außenpolitik und die Verschuldung des Reiches. Dr. Petersen ging die Einzelheiten der vorliegenden Vorschläge durch und besprach insbesondere den Plan der Bil dung freier Reichsländer mit eigenem Landlag und eigenem Landespräsidenlen. Er erklärte, daß ihm dieser Vorschlag ganz unmöglich erscheine, weil seine Voraussetzung die Auf teilung Preußens sei. Dieses müsse aber erhalten bleiben bis zum Aufgchen in einem einheitlichen Reiche. Begrenzung der deutschen Kriegslasten. Parker Gilbert bleibt dabei. Die Reparationskommission in Paris tagte am Sonn abend in Gegenwart des von seinem Urlaub in den Ver einigten Staaten zurückgclehrten Neparationsagentcn Parker Gilbert. Dabei hatte dieser erneut auf die Not wendigkeit hingewiesen, für Deutschland endlich eine Grenze seiner Reparationsleistungen festzusetzen. Selbst verständlich ließ dabei Parker Gilbert den unmöglichen Rückgriff Poincarös vom 24. Dezember auf die längst überholte Phantisiesumme von 132 Milliarden Goldmark außer Betracht. Die Agentur Economique et Financiöre will erfahren haben, daß Parker Gilbert seinen früheren Standpunkt vollständig ausrechterhalten habe und daß er zu oem Punkte, ob die im vergangenen Monat aufgeworfene Frage über die endgültige Festsetzung der deutschen Ver pflichtungen ihn, den Generalagenten, etwas angehe, seiner Meinung Ausdruck gegeben habe, daß diese Frage ihn zweifellos berühre angesichts der Unmöglichkeit, die deutsche Wirtschaftslage wegen des Fehlens der Festsetzung der Höhe seiner enormen Schuld richtig zu beurteilen. über die Verhandlungen wurde keine amtliche Ver öffentlichung ausgegeben. drohender Streik in Mitteldeutschland. 50 000 Arbeiter vor dem Aus st and. Der Schiedsspruch in der mitteldeutschen Metall Industrie scheint einen großen Streik zur Folge zu haben. Line in Halle tagende Konferenz der Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandcs erklärte den Sckn'cdS-
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