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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189110308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18911030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18911030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-30
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.10.1891
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MckiMHWMM Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich GcsWs-AiykPr für Hahndarf, Ködlih, öcrnsLorf, Rosdorf, Ä.EOicu, Kmrichsort, Marienau n. Miilstn. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — — — — 41. Jahrgang. — Nr. 252. Freitag, den 30. Oktober 1891. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Gekanntmachlmg. Wegen des auf nächsten Sonnabend fallenden Reformationsfestes wird der hiesige Wochenmarkt bereits Freitag, den LO. dss. abgehalten. Lichtenstein, den 28. Oktober 1891. Der Rat zu Lichteustei« Fröhlich. GekMNtmachrmg. Am Reformationsfeste findet früh 8 Uhr, vormittags ^/s 12 Uhr und nachmittags */s5 Uhr einhalbstündiges Geläut der Kirchenglocken statt. Hohn darf, am 29. Oktober 1891. Der Kirchenvorstaud. Diak. Riedel. MchSestellMgm auf das im hiesigen Amtsgerichtsbezirk am meisten gelesene Lichtenstein-Callnberger Tageblatt Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein für die Monate November und Dezember werden zum Preise von 83 Pfg. in der Hauptexpedition in Lichtenstein (Markt 179), in der Filiale in Hohn dorf Nr. 6 b, sowie bei sämtlichen Austrägern ent- gegengenommeu. Ae Miim Ses Wtnslck-WnbM „Tageblattes". Tagesgefchichte. * — Lichtenstein , 29. Okt. Heute Donners tag früh begrüßte uns der erste Schnee. Auch fast den ganzen Tag über herrschte Nebel und eine kalte Winterluft, obgleich der Schnee noch nicht festen Boden gewann. * — Die schönen Tage der letzten Wochen scheinen jetzt ihren Abschluß gefunden zu haben. Die von Falb ausgesprochene Erwartung eines bedeutenden Rückganges der Temperatur hat sich erfüllt. * — Hohndorf, 29. Okt. Gestern abend in der 12. Stunde bemerkte ein hiesiger Einwohner beim Nachhausegehen Funken aus der Esse des Guts besitzers Fankhänel heraus sprühen. Er weckte so fort den Besitzer, welcher beim Aufstehen um Hilfe rief, da sich das Feuer aus der Esse bereits in dem Vorflur des 2. Stockes den Weg gebahnt hatte. Durch schnelle Hilfe der Nachbarn und des erster wähnten Einwohners gelang es, das Feuer recht zeitig zu ersticken und die Gefahr zu beseitigen. * — Mülsen St. Iacob. Wenn man bei der am 26. bj. in Pitschels Sälen abgehaltenen Obst- und Gartenfrüchte-Ausstellung die herrlichen Erzeugnisse des Obstbaues vor sich sah, wollte man es kaum für möglich halten, daß in unserem ver hältnismäßig kühlen Grunde solche Früchte gedeihen können. Wahre Prachtexemplare von Aepfeln und Birnen waren ausgestellt. 33 Aussteller hatten auf 350 Tellern das Schönste, was Gärten liefern, dargeboten. Die meisten Obstsorten waren mit Namen bezeichnet. Als Preisrichter fungierten die Herren Kurth aus Glauchau, Pastor Baltzer aus Wernsdorf, Emil Eger und Kirchschullehrer Hansch von hier. Zwölf Mitglieder des Vereins wurden Prämien zugesprochen, fünf andern, ebenfalls Ver einsmitgliedern, Belobigungen erteilt. Fünf Nicht mitglieder des Vereins hatten die Ausstellung auch reich beschickt und konnte ihnen nur die vollste An erkennung ausgesprochen werden. Erwähnt zu werden verdient, daß von einem Baum 7 verschiedene Birnsorten zur Ausstellung gelangten. Auch be sonders schöne Feldfrüchte erregten Bewunderung. Als Kuriosum sei eine Kartoffel genannt, welche an der Seite durch ein eisernes Kettenglied gewachsen an demselben wie ein Schmuckgegenstand hing. Der Ausstellungsraum war prächtig dekoriert. In der Mitte des Saales ragte über einer Grotte mit Springbrunnen eine glücklich imitierte Palme. Der Besuch war ziemlich gut und herrschte allseitig während des Konzertes, sowie des darauf folgenden Tänzchens animierte Stimmung. Den Veranstaltern aber der so glücklich und schön verlaufenen Obst und Gartenfrüchte-Ausstellung gebührt für alle Mühewaltung und Förderung der guten Sache, den Obstbau immer mehr zum Gemeingut der hiesigen Bevölkerung zu machen, Dank und vollste Anerkennung. * — Mülsen St. Niclas, 28. Okt. Die hiesige Weberinnung beschäftigte sich in einer am Montag im Gasthaus zum Mlllsenthal abgehaltenen Sitzung u. a. auch mit der in Aussicht gestellten Heranziehung der Handweber zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung, Es wurde dabei allgemein die Meinung laut, daß die Bestimmungen des Gesetzes als, sehr drückend für die ohnehin schon schwer dar niederliegende Handweberei sich erweisen. Verschiedene Auseinandersetzungen führten zu dem einstimmigen Beschluß, eine Petition an den Reichstag zu richten: die Handweber als selbständige Arbeiter von der Ver sicherungspflicht zu entbinden. * —U Heute früh */s6 Uhr brannte in H o h e n - stein das der dortigen Turnerfeuerwehr gehörige Steigerhaus ab, welches schon im Jahre 1868 ein mal vom Sturme umgeworfen wurde. Die Entsteh ungsursache des Feuers ist unbekannt. — Der Landesverein für innere Mission der evang.-luth. Kirche im Königreich Sachsen ist in seinen Kassenverhältnissen auch im Berichtsjahr 1890 gegenüber dem Vorjahr im Rückstand: 1889: 26,136 Mk. Einnahmen, 1890 nur 24,311 Mk. Einen Zuwachs erhält das Vermögen des Vereins durch ein Legat im Betrage von 50,000 Mk., das allerdings erst in einigen Jahren zur Auszahlung kommen wird. Die Fürsorge für die weibliche Jugend macht nicht die wünschenswerten Fortschritte. Der erste Aufruf zur Bildung eines Verbandes von Freundinnen junger Mädchen hatte nur geringen Er folg ; auf eine zweite in die Stadt- und Kreisvereine und eine Anzahl von Pfarrämtern gerichtete Bitte ergab das Verzeichnis 73 Namen von Frauen und Jungfrauen. Die bewahrende Arbeit an der weib lichen Jugend ist für die Geistlichen eine um so dringendere Liebespflicht, als die Seßhaftigkeit auch der weiblichen Jugend immer mehr ab- und die sitt liche Gefahr hiermit zunimmt. Am Kampf gegen die Unsittlichkeit beteiligte sich der Verein wie bisher, bewilligte auch zu dem Gehalt des Generalsekretärs des „Männerbundcs" 150 Mark. Zu den sieben be reits bestehenden Arbeitervereinen kamen solche in Chemnitz und Dresden hinzu. Die Zahl der säch sischen Herbergen betrug am Schluß des Berichts jahres 50; elf davon sind aus der Bußtagskollekte mit zusammen 4158 Mk. unterstützt worden. Ver pflegstationen für mittellose Wanderer giebt es 68, von denen 33 in Gasthöfen, 27 in Herbergen zur Heimat, 8 in Privatwohnungen untergebracht sind. UeberdieS bestehen 50 Geldabgabestellen, welche 52,780 Wanderer mit 11,842 Mk. unterstützten. In der Arbeiterkolonie Schneckengrün wurden 362 Kolo nisten ausgenommen, abgegangen sind 363. Erfreu lich ist die Entwickelung der Männer-und Jünglings- vereinssache; 17 Vereine wurden neu begründet, während einige andere freilich ihre Versammlungen einstellten. Es giebt jetzt 118 Vereine mit 5731 Mitgliedern. Das Wachstum des Werkes hat die Errichtung eine« besonderen Bundesbureau nötig ge macht. Der „Sächsische Jünglingsbote", in 2200 Exemplaren gedruckt, erscheint seit 1891 zweimal monatlich. In die Brüderanstalt zu Obergorbitz traten 6 ein, 3 wieder aus. Sowohl hier wie in der Diakonissenanstalt zu Dresden übersteigt die Nachfrage weit über die verfügbaren Kräfte. Der Genossen schaft sächsischer Felddiakonen gehörten Ende 1890 in Leipzig 91 aasgebildete Mitglieder, meist Studenten, davon 57 Theologen, an. Die Epileptischenanstalt Klein-Wachau beherbergte Ende des Jahres neun Kinder; sie ist baulich erweitert, auch der Bau eines Knabenhauses in Angriff genommen. Die gemeinsame Arbeit mit den verbündeten luth. Gesamtvereinen für Innere Mission erstreckt sich auf die Seemannsmission. Dieser sind im Jahre 1890 aus Sachsen 1600 Mk. zugegangen. — Zahlungseinstellungen. Johann Woda, Kaufmann, Bentschen. Emil Ortenburger, Kaufmann, Berlin. H. W. Behrent, Kaufmann, Danzig. A. Fischer, Fabrikbesitzer, in Firma Gebrüder Fischer, Mühlberg. Gustav Bötticher, Tuchfabrikant, Finsterwalde. Firma Gebrüder Breuer, Inhaber F. W. Breuer, Spinnereibesitzer, Forst. Wilhelm Breuer, Tuchfabrikant, Forst. O- Heinrich, Kaufmann, in Firma „Frankfurter Seifenfabrik C. G. Rosenthal", Frankfurt a. O. A. Wolf, Uhren- und Uhrenfourn.- Handlung, Inhaber der Firma Moritz Herz, Hamburg. Gustav Adolph Lang, Agent, Reichenbach. Johann Martin Bürk, Uhrenfabrikant, Schwenningen. Georg Simonsohn, Kaufmann, Staßfurt. August und Hen riette Uehlein, Kaufmannseheleute, Würzburg. Gott lob Eduard Pippig, Schlosiermeister und Hausbesitzer, Leipzig. Friedrich Hermann Schmidt, Zimmermeister und Grundstücksbesitzer, Leipzig-Gohlis. Franz Paul Hendel, Schankwirt und Fleischer, vormals in Ober stützengrün. Karl Robert Gundermann, Schieferdecker und Materialwarenhändler, Oberfrohna (Zwangs vergleichstermin 6. November d. I.). — Aufge- hoben: Emma Louise verehel. Kirchner geb. Ullbrich, Nachlaß, Reibersdorf. Friedrich Julius Dreißig, Weißgerber und Hausbesitzer, Nosfen. Ernst Paul Henkler, Papierhändler, Werdau. — Die Vermählungsfestlichkeiten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August sind auf drei Tage berechnet. Der feierliche Einzug des prinz- lichen Paares inD resden erfolgt am 22.November. — Anfang des nächsten Monats werden sich die Sekretäre der sächsischen Handels- und Gewerbe kammern in Leipzig zu einer Konferenz zu sammenfinden. — Zwickau, 27. Okt. (Oesfentliche Ver handlung vor dem Königlichen Landgericht, Straf kammer III.) In erster Instanz erkannte man gegen den 1860 in Mülsen St. Niklas geborenen Zimmer gesellen Hermann Emil Gruß wegen Beleidigung Sr. Majestät des Deutschen Kaisers auf eine Ge fängnisstrafe von 1 Jahr und wegen Bettelns in Sosa bei Eibenstock auf eine Haftstrafe von vierzehn Tagen. — Wurzen. Am Vormittag des 27. Okt. kurz nach 11 Uhr verließ die in der Lindenstraße wohnhafte 44 Jahre alte Zigarrenmachersehefrau Luise Wilhelmine Horn ihre Wohnung, lauerte ihr 9 Jahre altes Töchterchen Anna, welches um 11 Uhr aus der Schule kam, auf der Straße ab und sprang mit dem Letzteren in der Nähe der Mühl grabenbrücke in den an dieser Stelle sehr tiefen Mühlgraben. Gegen ^12 Uhr sahen vorübergehende Jäger den Leichnam der Mutter im Wasser treiben und zogen ihn an's Ufer. Später schwamm die Schultasche des Kindes an. Den Leichnam des
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