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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189210025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18921002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18921002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-02
- Monat1892-10
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.10.1892
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- -93. Nr. 230. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kc 42. Jahrgang. Sonntag, den 3. Oktober i folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — .. ... ...... . . Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie oie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltcne Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Wochen- und NachrichtsblaLt zugleich GtsMs-AMWr fiil Ohndorf, Adlitz, Arnsdorf, Msdorf, St.Wdien, HrinriitzMt, Mumm n. UWscn. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. VirttöMmeWeuer, LüNdreMm, Brsydkasfe, Haudels- Md Gewerbetammer-BeitriM fällig! Bekauntumchuug, das Spielen der Kinder mit Feuer betr. Während der letzten Zeit sind im hiesigen Verwaltungsbezirke eine Anzahl Brände darauf zurückzuführen gewesen, daß Kinder mit Streichhölzern oder of fenem Feuer gespielt haben. Um derartige gefährliche Spielereien zu verhüten, haben die Eltern, Pfl-gceltern, Vormünder oder Diejenigen, deren Obhut Kinder sonst anvertraut sind, die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Nach Gehör des Bezirksausschusses wird hierdurch bestimmt, daß Personen, welche diese Fürsorgepflicht vernachlässigen oder Kindern unter 12 Jahren ohne besondere Aufsicht Streichhölzchen verabreichen oder überlassen, soweit nicht all gemeine Strafgesetze in Anwendung kommen, Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haftstrafe zu. gewärtigen haben. Glauchau, am 14. Dezember 1891. Königliche Amtshauptmamrschaft. ... - , Ur. R A m pell. - Freiwillige GrundsLücksversteigerrmg. Ans Antrag der Erben des Strumpfwnkermeistcrs Johann Gottlieb Hiemer in Hohndorf soll das zu dessen Nachlaß gehörige, auf Folinm 70 des Grund buchs, Nr. 62 des Brandkatasters und Nr. 24 des Flurbuchs für Hohndorf ein getragene Hausgrundstück mit 41,gs St.-E. belegt und ortsgerichtlich auf 2700 Mark geschätzt, am 18. Oktober 1892, nachmittag 3 Uhr an -Ort und Stelle öffentlich um das Meistgebot versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen sind aus dem am hiesigen Amtebrete, sowie im Forbrig'schen Gasthofe in Höhndorf aushängendeu Anschläge ersichtlich. Lichtenstein, am 29. September 1892. König!. Amtsgericht Ur. Kluge, Ass. BetKMttRMchMg, das Höhndorfer Kirchweihfest betr. Mit Genehmigung der Königlichen Kirchenmsp-ktwn vom 13. d. M., ein gegangen am 17. d. M., wird nach einstimmigem Beschluß des Kirchenvorstandes vom 4. Juni 1891 das jährliche Kirchweihfest auf den Montag nach Lukas, in diesem Jahre also den 24, Oktober, den Tag der Grund steinlegung unsrer Kirche, gelegt. Hoh ndorf, am 29. September 1892. Der Kirchenvorstand. 7.^ - Riedel, Pfr. TagesZeschichte. *— L i ch t en st e i n, 1. Okt. Eine bei einigen ca. 20 Butterverkäuferinnen heute hier vorgenomwene Butterrevision lieferte das erfreuliche Ergebnis, daß nicht ein einziges Mindergewicht, sondern an jedem Stückchen Uebergewicht, an einigen sogar bis 15Gramm, konstatiert werden konnten. *— Heute vormittag stürzte auf einem Neubau in der Bleichgasse eine Wand des Hintergebäudes ein. Arbeitende Maurer wurden mit in dieMßMkrissen, kamen aber ohne gefährliche — Dresden, 30. Sept. Se?MajesMcher ""nig haben Allergnädigst geruht, dem Landgerichts rat Friedrich Rudolf Vogel in Dresden zum Rat beim Oberlandesgerichte, den Landgerichtsrät Dr. Kurt Julius August Winzer in Dresden zum Land gerichtsdirektor beim Landgerichte Chemnitz, den Landgerichtsrat Ernst Gottfried Hermann Schneider in Chemnitz zum Amtsrichter beim Amtsgerichte Leipzig, dem Amtsrichter Dr. Karl Richard Heintze in Auerbach zum Landgerichtsrat beim Landgerichte Dresden, den Landgerichtsrat Karl Maximilian Lahode in Chemnitz zum Amtsrichter beim Amts gerichte Sayda, den Assessor beim Amtsgerichte Freiberg, Karl Ludwig Friedrich Oesfeld zum Amtsrichter bei diesem Amtsgerichte, den As sessor beim Amtsgerichte Neusalza Hilfsrichter Karl Constantin zum Amtsrichter beim Amtsgerichte Hohenstein-Ernstthal, den Assessor beim Amtsgerichte Freiberg, Hilfsrichter Johann Friedrich Edmund Grünberg, zum Amtsrichter beim Amtsgerichte Wol kenstein und den Assessor beim Amtsgerichte Leipzig, Hilfsrichter Julius Clemens Ehrig, zum Amtsrichter beim Amtsgerichte Stollberg zu ernennen. — Zwickau, 29. Sept. Heute wurde der Prozeß gegen den Redakteur der Bergarbeiterzeiiung „Glück auf!" endgiltig abgeschlossen, welcher lange Zeit in Bergarbeitelkreisen mit gespanntester Auf merksamkeit verfolgt wurde. Gladewitz hatte der Bergverwaltung des Morgensternschachtes vorgeworfen, daß sie bei Gelegenheit des Bergfestes ihre Arbeiter zum Kaufe von Paradeanzügen veranlaßt und ihnen dadurch einen „Bären angebunden" habe, daß sie Hosen, welche ihr 4 Mk. 50 Pf. gekostet, mit 7 Mk. verrechnet habe, daß sie es jüdischen Abzahlungsge schäften gleich gethan und dadurch die Kosten des Festes bestritten, und noch andere Liebenswürdigkeiten mehr. Die Beweisaufnahme ergab, daß dies alles erlogen war und Gradewitz wurde zu 1 Jahr Ge fängnis und Tragung der Kosten verurteilt. — Ein frecher Zechbetrüger trat dieser Tage in einer Schankwirtschaft zu Gaustritz bei Lockwitz auf. Als die Wirtin Zahlung von ihm verlangte, warf er ihr plötzlich eine Hand voll Ofenruß in das Gesicht. Erhalte mit diesemUeberfalle gewartet, bis kein Gast mehr in der Schankstube anwesend war, sodaß es ihm auch gelang, zu enrkommen, obschon die momentan ihres Augenlichtes beraubte Wirtin laut um Hilfe gerufen hatte. — Das leichtsinnige Wegwerfen brennender Streichhölzchen, welches schon so ost die Ursache von Unglücksfällen gewesen ist, hätte auch am Sonntage wieder in einem Restaurant in Spa ar bei Meißen für eine junge Frau verhängnisvoll werden können. Einer der Anwesenden hatte das zum Anbrcnnen der Cigarre benutzte Streichholz unter den Tisch ge worfen und damit das aus leichtem Stoss gefertigte Kleid einer dabeisitzenden Frau entzündet. Glücklicher weise wurde das Feuer gleich bemerkt und konnte, ehe es sich weiter verbreitet, gelöscht werden. Der schon oft gerügte Fehler, mit einem brennenden Kleide zur Thür hinausfliehen zu wollen, hätte auch in diesem Falle größeres Unglück heraufbeschmören können, wenn nicht ein resoluter Herr die Fliehende energisch zurückgehalten hätte. 8 Die Erfindungskraft in den verschiedenen deutschen Staaten. Das Kaiserliche Patent amt hat kürzlich im Patenblatt eine Statistik aller das Patentwesen Deutschlands betreffenden Verhält nisse für den l4Vsjährigen Zeitraum vom 1. Juli 1877 bis 31. Dezember 1891 veröffentlicht. Danach sind in dieser Zeit 61,010 Erfindungspatente er teilt worden, davon gehen zunächst 19,087 (31,3 Prozent) ab, die auf ausländische Erfinder kommen ; es verbleiben also 41,929 Patente für Erfindung deutschen Ursprungs, denen 49,416,384 Einwohner (ohne Helgoland) nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 entsprechen. Der Professor Dr. Hartig an der Technischen Hochschule in Dresden hat nun kürzlich im „Zivilingenieur" die auf die deutschen Einzelstaaten von 1877 bis 1891 fallenden Erfindungspatente tabellarisch zusammengestellt und miteinander verglichen, und ist dadurch zu dem Er gebnis gekommen, daß in diesen 14sis Jahren auf je 1 Million Einwohner im Durchschnitt im deutschen Reiche 848 Patente kommen, dagegen in Preußen 843, in Bayern 482, in Sachsen 1730, in Württem berg 676, in Baden 830, in Hessen 755, in Mecklen- burg-Strehlitz 153, in Oldenburg 262, in Braun schweig 1718, in Sachsen Meiningen 474, in Sachsen- Altenburg 533, in Sachsen-Koburg-Gotha 673, in Anhalt 1287, in Schwarzburg-Sondershausen, 556, in Schwarzburg-Rudolstadt 326, in Waldeck und Pyrmont 158, in Neuß ält. Linie 621, in Reuß jung. Linie 805, in Schaumburg-Lippe 179, in Lippe 172, in Lübeck 1020, in Bremen 1241, in Hamburg 2485, in Elsaß-Lothringen 305. Wenn man die drei Hansestädte außer Betracht läßt, die als bloße Stadtstaaten nicht Wohl zur Vergleichung herange- zogen werden können, so ergiebt sich, daß nur drei deutsche Staaten den allgemeinen Durchschnitt des Reiches überschreiten, nämlich Sachsen mit 1730, Herzogtum Braunschweig mit 1718 und Herzogtum Anhalt mit 1287 Erfindungspatenten auf eine Mil lion Einwohner. In Sachsen wurden schon vor 1877 viele Erfindungspatente erteilt, aber die Zahl der an sächsische Erfinder erteilten Patente betrug für die 12sis Jahre von 1865 bis 1877 doch jähr lich nur 40,5 auf 1 Million Einwohner, dagegen für die 14sis Jahre von 1877 bis 1890 jährlich 119 auf 1 Million Einwohner, was nahezu eine Verdreifachung in der Benutzung des gesetzlichen Rechtsschutzes für neue Erfindungen seit 1877 bedeutet. Z Sämtliche Staats- und Reichssteuern in Preußen erbringen lange nicht die Hälfte der Summe, die für Wein, Bier und Branntwein (867 Millionen Mark) verausgabt wird. Allein an Branntwein wurde im deutschen Reich im Jahre 1886 für 496 Mill., also für 66 Mill. Mark mehr verzehrt, als in jenem Jahre das ganze deutsche Militär kostete. Auf Kopf und Jahr stieg der Schnapskonsum im Reich 1872—1875 von 11 Liter auf 13 Liter, bei gleichzeitiger Erhöhung des Bier konsums von 53 auf 70 Liter; in einigen preußischen Provinzen, wie z. B. Preußen, Posen, Schlesien kommen sogar 20, ja 30 Liter Branntwein auf den Kopf, oder 90 Liter auf den erwachsenen Mann. Die Zahl der Schankstellen ist 1869—80 in Preußen nm 38 Prozent (die Bevölkerung um 13 Prozent, in den übrigen deutschen Staaten um 50—60 Proz., in manchen kleinen Bundesstaaten um 100 Prozent gewachsen), und belief sich im Jahre 1886 nach einer Schätzung des Regierungsassessors Köhler (außer 240 000 Erquickungs- und Gasthofsbetrieben) auf 250 000. Wenn man bedenkt, daß nach einer Berechnung des Dr. Stark (Stephansfeld) Deutsch land ein Heer von 308 408 „Säufern" zählt, daß allein in Preußen jährlich 3101 Alkoholisten in den allgemeinen Krankenhäusern Aufnahme finden und 1174 am Dolirium trowsns sterben, im ganzen deutschen Reich aber 24 Prozent der Jrrsinnsfälle, 16 Prozent der Selbstmorde, nahezu aller schweren
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