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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190007262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-26
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.07.1900
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeMA-Anzeign für Mnims, Köölitz, Kernsdors, Misdoch St. Wim, Kemrichmt, MrimaA n. Wsen. Amtsblatt Mr den Stadttat zn Achtenstein. 50. Jahrgang. Nr. 170. »-»Fr?.''*- Donnerstag den 26. Juli 1900. Dieses Blatr erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für d-n folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergcspalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Inserate unter dem „Amtlichen Teil" werden die zweispaltige Zeile oder deren Raun, mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennige Bekanntmachung. Auf Grund von Z 8 des Krankenversicherungsgesetzes in der Fassung vom 10. April 1892 ist von der Königlichen Kreishanptmannschast Zwickau nach Anhörung des unterzeichneten Stadtrates der Betrag des ortsüblichen Tagclohnes gewöhnlicher Tagearbeiter fiir den hiesigen Stadtbezirk in nachersichtlicher Weise festgesetzt worden. Die neuen Sätze treten mit dem 1. Januar 1901 in kraft. Lichtenstein, den 25. Juli 1900. Der Stadtrat. Steckncr, Bürgermeister. Hlbg. Gewachsene Arbeiter Jugendliche Arbeiter männliche weibliche männliche weibliche Lichtenstein 1,7» 1,1» 0,90 0,70 Bekanntmachung. Dem Aufrufe des Deutschen Hilfskomitees für Ostasien und dem von der Königlichen Amtshauptmannschast Glauchau an die Gemeinden des amtshnuptmannschaftlichen Bezirkes noch besonders ergangenen Ersuchen entgegen zn kommen, ist beim unterzeichneten Gemeinderat eine Tammel stelle errichtet worden. Beträge bittet man in die im hiesigen Gemeinde amte ausliegende Sammelliste eintragen zu wollen. Der Gemeinderat hofft, daß die Gemeinde bei diesem patriotischen Liebeswerke auch wieder ein Zeugnis ihrer opferbereiten und patriotischen Gesinnung ablegen wird. H vhndvrf, am 24. Juli 1900. Der Gemeindcrat. Scha u fuß, Gemeindevorstand. Städtische Sparkaffe Lichtenstein. Spareinlagen werden an allen Wochentagen angenommen und zurückgezahlt. G r p e d i t i o n s st u n d e n: vormittag 8—12 Uhr, nachmittag 2—4 Uhr. Gelder können in beliebigen Beträgen sofort ausgelichcn werden. Ans Stadt und Land. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar entgegengenommen und eventl. honoriert.) *— Lichtenstein, 25. Juli. Der heutigen Nummer unseres Blattes liegen die „Praktischen Mitteilungen Nr. 29" als Gratiszugabc bei. *— Im Garten des Herrn Georg Chambcau hier zeigte sich ein seltenes Naturwunder. Aus einer a u f g e b l ü h t e n, weißen Rose war ein weiterer Stengel mit einer gut ent wickelten Knospe hervorgewachsen. Die Farbe der Knospe war rötlich. Diese Seltenheit wurde iu unserer Expedition vorgezeigt. — Der Scherbelberg in Leipzig soll in Zn- kuuft die offizielle Bezeichnung Noscuthalberg führen. Zu einem Berge wird er auch durch diese Umläufe nicht. — Luga», 23. Juli. In dem benachbarten Orte Ursprung schlug gestern abend gegen 6 Uhr ein Blitz in das Scheunengebäude des Wirt schaftsbesitzers Schuster und zündete. Da das Feuer durch die eingebrachtc Ernte reichliche Nah rung sand, konnte dem Kalamitosen, welcher nicht versichert hatte, von den in der Scheune untcrge- brachten Wagen und Ackergeräten nicht das geringste gerettet werden. — Die Fälle des Verbrennungstodes durch leichtsinniges Umgehen mit Petroleum mehren sich in erschreckender Weise. So wird u. a. auch aus Zschorlau bei Schneeberg unterm 23. Juli be richtet: Der iU/zjährige Sohn der Ziegeleiarbeiterin Walther von hier geriet unbemerkterweise über eine Petroleumkanne, worin sich noch über 4 Liter Inhalt befanden. Dec Knabe goß davon in den brennenden Ofen, worauf die Kauue sofort explo dierte und der Kleine sofort über und über brannte. Schreiend lief der Kleine davon unv brach bald darauf zusammen. Ein herbeigeeilter Ziegelarbeiter erstickte mittels Asche die brennenden Kleider, doch war es bereits zu spät, an den erlittenen Ver letzungen starb der Knabe bald darauf. — Obersachscnfeld, 23. Juli. Gestern früh in der dritten Stunde gerieten zwei hier wohnende Wenzelsöhne von denen der eine ein Feuermann und der andere Maurer ist, im betrunkenen Zu stande in Streit, der schließlich in Thätlichkeiten ausartete, wobei das Messer eine Hauptrolle spielte. Beide, die sich gegenseitig ^.verletzt hatten, wurden festgenommen und in das Amtsgericht zu Schwarzen berg eingeliefert. — Jndcnhain, 22. Juli. Schon seit längerer Zeit wurde von mehreren Einwohnern hier die Wahrnehmung gemacht, daß die Kinder eines hiesigen Zimmermanns, dessen Ehefrau anfangs dieses Jahres verstorben ist, von ihrem Vater in unmenschlicher Weise mißhandelt wurden. Eine deshalb vorgestern vorgenommene ärztliche Unter suchung eines der Kinder, nämlich eines 9jährigen Mädchens, ergab denn auch, daß das Kind am Körper über und über mit blauen Flecken usw. be haftet war, die vou den Mißhandlungen herrührten. Der Fall ist zur Anzeige gebracht worden und dürste für den unnatürlichen Vater unangenehme Folgen haben. Deutsches Reich. Berlin, 24. Juli. Offiziös wird gemeldet: Die hiesige chinesische Gesandtschaft hat am 21. d. M. dem Auswärtigen Amt folgende Verbal note überreicht: „Die Kaiserlich chinesische Ge sandtschaft beehrt sich, dem Kaiserlich deutschen Aus wärtigen Amte nachstehendes Telegramm des Staats rates zur gefälligen Kenntnisnahme zu bringen. Dasselbe war dem Gouverneur von Schantung, Juen-she-kai, zur Weiterbeförderung an den Tavtai von Shanghai, Jü-licn-yuen, behufs Uebermitteluug an diese Gesandtschaft zugestellt worden. Der Kaiser der Tatsing Dynastie entbietet Seiner Mas. dem Deutschen Kaiser Gruß. Chiua und Deutsch land habe lange in Frieden gelebt, und beiderseits habe kein Mißtrauen bestanden. Neuerdings ist es zwischen der chinesischen Bevölkerung und den (ein heimischen) Christen zn HaßauSbrüchcn gekommen, wobei unerwartet der Kaiserlich deutsche Gesandrc, Freiherr vou Kettelcr, von deu Ausstündischeu er mordet worden, was Uns zum Ausdruck des tiefsten Bedauerns Anlaß giebt. Die Untersuchung behufs der Festnahme und Bestrafung der Mörder war im Gange, als bei allen fremden Staaten sich der Verdacht regte, daß sich die Kaiserliche Negierung der Bevölkerung gegenüber bei der Versolgnng der Christen in Konnivenz verhalte. Darans erfolgte zuerst die Einnahme der Befestigungen von Taku, Feindseligkeiten begannen und das Unglück wurde immer verwickelter. Die Lage, iu der sich zur Zeit China befindet, ist schwer zn ordnen, besonders, da die chinesische Regierung nicht die Absicht hat, in den bestehenden guten Beziehungen jemals eine Aenderung eintreten zu lassen, denn es sind nur die Umstände, die zur Zeit obwalten, welche die Negierung zu deren Bedauern in eine Zwangslage gebracht haben. Zur Beseitigung des allgemeinen Unwillens gegen die chinesische Regierung und zur Klärung der Lage bleibt nur das einzige Mittel, die Beihilfe Deutschlands anzurufen. Daher öffnen Wir Eurer Majestät das Herz in diesem Schreiben, in der Hoffnung, daß dadurch der Fortbestand der freundschaftlichen Beziehungen gesichert werde, und daßAllerhöchstdieselbe bewogen werde, einen Planzur Erreichung dieses Zweckes ins Auge zu fassen und die Leitung zu übernehmen, um die früheren fried lichen Zustände wieder herbeizuführen. Wir bitten, Uns einen günstigen Bescheid zu erteilen, wofür Unsere Dankbarkeit Em. Majestät gegenüber immer lebendig bleiben wird. Gegeben am 23. Tage des 6. Mondes im 26. Jahre des Negierungsstiles Kwangsü (19. Juli 1900.) Berlin, den 21. Juli 1900." Berlin, 24. Juli. Eiu abenteuerlicher Plan. Die Wiener „Neue freie Presse" läßt sich melden, daß nach der Auffassung hiesiger militärischer Kreise an hohen Stellen Neigung vorzumalten scheine, einen selbständigen Vormarsch der deutschen Truppen gegen die chinesische Hauptstadt anzuordnen uud zwar aus dem Wege über Kiau-Tschou, was mit Rücksicht auf deu Zustand der Straßen in Shan- tnng, auf denen beispielsweise Kanonen nnr mit größter Mühe fort geschafft werden können, die Aufgabe der Truppeu sehr erschweren würde. Es handelt sich bei dieser Meldung wohl nur um Eindrücke, die durch die bekannte zweite Kaiscrrede hervor- gerufeu worden sind. Daß mau an maßgebenden Stellen an einen derartigen abenteuerlichen Zug uicht denkt, darf mit Sicherheit angenommen werden. Wie die Fassung der Meldung erkennen läßt, halten auch die betreffenden militärischen Kreise selber einen Vormarsch von Kian-Tschvu aus schlechterdings für undurchführbar. Treue Freunde des Kapitäns Mirow, der auf der Kommandobrücke der „Saale" bei Hoboken den Heldentod starb, haben, wie man berichtet, dessen Aschenreste gesammelt. Die eben eingetroffene „Lahn" hat sie in einer Urne überbracht und damit einem heißen Wunsche der tiefgebeugten Witwe Genüge gethan. Auf der „Lahn" hat Kapitän Mirow als erster Offizier siebzig Reisen gemacht. Die letzte Fahrt war also die einundsiebzigste. Die Reste sollen in Goslar auf dem Friedhof neben denen der Mutter von Mirow beigesetzt werden. Auch Frau Mirow wird ihren Wohnsitz in Goslar nehmen. Der Steward Mirows ist in Bremen
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