37 — worden. Die Zahl der Lehrer ist eher zurückgegangen als gestiegen. Die Verbesse rungen sind schnell aufgezählt: die Schulpflichtigkeit ist von 6 auf 8 Jahre ver längert, die Schulversäumnisse werden strenger geahndet, die Lehrer haben nichts mehr mit dem Einsammeln des Schulgeldes zu thun, und vor allem, der Unterricht bequemt sich mehr den Forderungen des praktischen Lebens an. Eine eigentliche Entwicklung des Schulwesens bringt aber erst das 19. Jahr hundert Ehe wir dieses betrachten, wollen wir die Geschichte der Mädchenschule kurz im Zusammenhänge vorführen. Die Mädchenschule. Dass auch den Mädchen Schulbildung not thue, haben in früheren Tagen nur wenige eingesehen Zwar wurde auch von unserer Stadt eine Mägdleinschule schon im lti. Jahrhundert gegründet. Sie hat aber immer nur ein bescheidenes Da sein gefristet. Mehrfach ist auf sie schon im Vorausgehenden Bezug genommen worden. Die erste aktenmässige Nachricht über die Mädchenschule stammt aus dem Jahre 1550 und wird berichtet im Stadtdiarium von 1043: Nachdem der Pfarrer des Organisten unvleiss, den er bei der Mägd- leinschuhl lürwendet, dem Rath vermeldet, dabey gebeten, dasselbe soviel -möglich ein enderung zu schaffen, ist berathschlaget, dem Teutschen Schrei ber solche schuhl zu übergeben. Aus dem Jahre 1561 heisst es wieder, das die Mägdleinschuel übel besteh, zu voraus, weil dess Organisten Töchtter nit lesen kan, Und die arme Jugendt der Mägdtlein übel vorstehen, Als haben Bürgermeister und Rath beschlossen, die Mägdleinschul in ander weg zu bestellen und dem H. Nicolao Fickenwirth Diacono, wofern Er dieselbe auf- und annehmen wollte aufzutragen, weil man sein vleiss in Kirchen und Schulen gespüret. 15H2 ist Mädchenschullehrer Wolf Künzel und von 1017 bis 1631 unter richten zwei Schwestern darin, Dorothea und Susanne Neidhardtin. Dann folgen: Frau Anna Uhl in, eine wegen ihres Glaubens aus Eger vertriebene Witwe, von 1032—1602, „ Eva Grieblin von 1602—1686, „ Anna Barbara Crusiusin von 1687 1702, H. Wolfgang Riedel 1702—1711, dessen Frau und Tochter bis 1712, Salomon Baumgärtel, stud. theol., 1712 — 1753, Ernst Wohn, stud. theol., 1753—1768, Christian Gott.lieb Roth, 1768 1791, ” » „ (Sohn) 1791—1799, Johann Traugott Tänzer 1799—1834, Karl Friedrich Sammler vom 17. Mai 1835 bis 1874. Ihm werden nacheinander die beiden Hilfslehrer Schneider und Schilbach zugewiesen.