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Anzeiger und Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend : 11.10.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666397881-185010119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666397881-18501011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666397881-18501011
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger und Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend
- Jahr1850
- Monat1850-10
- Tag1850-10-11
- Monat1850-10
- Jahr1850
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„Da» ist ganz gleichgültig, und wenn e» Sa tan» Hau» selber wäre: Zeitvertreib, Vergnügen wollen wir haben, nichS weiter!" „Gut gesagt, Marquis," riefen die beiden An dern und women,^ ohne sich an Weitere» zu keh ren, die Schwelle' übeMreiten, als der Greis langsam näher schritt, und in feierlichem Tone ein einziges Wort anösprach. Die drei jungen Män ner erbleichten, und zwei von ihnen eilten schnell davon. Nur der Marquis blieb dem Alten ge genüber stehen, der ihn mit festem Blicke ansah. „Nun ich trete nicht zurück," sagte er nach ei ner augenblicklichen Zögerung: '„ ich will mit der Braut tanzen." Die Braut war wirklich reizend. Sie lächelte stolz, als sie mit einem Edelmanne tanzte. Nach dem Tanze wünschte der Marquis sei nem Wirthe Glück zum Besitze einer solchen Toch ter. „ES ist eine Verbindung ans Liebe, gnädiger Herr, und ich hoffe sie wird glücklich sein; denn sehet meine Tochter ist ja der einzige Trost mei nes Alters." Der junge Mann drückte bewegt die Hand deS Greises und verließ das Hans, welches er so fröhlich gelaunt betreten, in Träumereien versunken." — Die beiden Männer sollte» sich wiedersehen. Es war die Zeit, wo Richelieu geäußert hatte: „Gebt mir zwei geschriebene Zeilen von einem Manne, und ich bringe es so weit, daß er gehängt wird."*^. » < Der MarqulS von Hanau war Protestant, Hugenotte, wie man damals die Anhänger Lu thers und Calvins zu nennen pflegte. In Richelieu's Augen war dieß das größte, das straf würdigste aller Verbreche». Der Marquis war ferner ein inniger Freund des unglücklichen Saint- Mars; dieß war ein nicht geringeres Verbrechen. Er wurde deswegen gefangen genommen, vor Laubardemont, den feile», niederträchtigen Voll strecker von Richelieu's Befehlen, geführt, und von diesem znm Strange verurtheilt. Nur wenige Augenblicke noch trennten das Leben des Marquis von dem dunkeln Zeuseit»;" de» Henker legt« scholl Hand an sein Haupt, als « ihn wieder «kannte . . . . . Zum ersten Male in seinem Leben zau derte, zitterte der Mann deS grausamen Gesetzes und seine bebende Hand vermochte kaum, die Schlinge auf den Hal» des Opfer» zu schieben' „Hoffnung und Muth," flüsterte er rasch dem jungen Mann in'S Ohr, und dann stieß er ihn in die Luft! I« diesem Augenblicke lastete auf Richelieu's schwarzer Seele ein Verbrechen mehr. (Fortsetzung folgt.) Riesa, den 10. October 1850. Das erste Abonnement «Conzert wurde gestern Abend hier zahlreich besucht; leider! aber mitunter durch zu laute Unterhaltung hier und dort gestört, so daß manche» interessante Piano verloren ging. — Die vorgetragenen Stücke neuerer Zeit waren gut gewählt und wurden, obschon mitunter schwerere Sätze darinnen vorkommen, zum Theil gut auS- gesührt. — Vorzüglich sprach die concertirende Polonaise von Wittman», und der originelle Schlittschuh - Gallopp von Meyerbeer an, weil sie gut vorgetragen wurden; das Duett-Lied von Mendelsohn dagegen, kann durch Instrumental- Vortrag nicht so gut, als durch den Gesang, ge geben werden, wobei auch einige Blase-Stimmen etwas zu hart auSflelen. — Der letzte Rheinfahrt- walzer, von Labitzky, wurde auf Wunsch der Tanz- luMen, gefällig wiederholt. — Vielleicht bringen die nachfolgenden Eonzerte unS auch noch einige ältere csasfische Sachen von Mozart, Weber und anderen unvergeßlichen Komponisten! — Anzuer- kennen ist gern, daß der Herr Eonzertgeber sich alle Mühe giebt, mit seinem Personale etwas Gu tes zu leisten; und daher muß auch billigerweise für Riesa die Forderung nicht zu hoch gestellt und zu streng bemessen werden. — Kirchennachrichten von Riesa. Am 20. Sonntage nach Trinitatis predigt in der Kirche zu Riesa: Herr Pastor öl. Weither über Col. 3, 14 — 17. Getaufte vom 27. September bis 10. October: Ernst Richard, Christian Ehregott Wolfs, MaurermstrS. in R., S. — Emil OSwin, Christian Traugott Boitz'S Gutsbes. in Mergendorf, S. — Amalie Therese, Karl Gottlob Hesse's, Steinarbei ters und ans. Bürgers in R., T. — Amalie Therese, Friedrich Ernst Thierbach'S, Maurers in R., T. — Anna Marie, Karl Wilhelm Friedrich Stoy's Fleischhauermstrs. in R., T. — Franz Otto, Karl Friedrich August Große's SchneidermstrS. und ans. Bürgers in R., S. — Auguste Amalie, Johann Friedrich Zschätzsch's, Maurer» in R., T. - - Beerdigte: Franz Otto, Karl Friedrich August Große's, SchneidermstrS und ans. D. in R., S., II T. alt, am Schlagfluß. — Johann Gotthelf Schneider», Gutsbes. jn Wayda, S., 2 T. alt, am Schlagfluß. — Herrin. Gust., Karl Gust. Grötzsch's, Schneidergesellen ffr R., S., S M. 3 T. alt, an Krämpfen.
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