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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-22
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1926
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riltßerkett. «Vf« Beitrag zur Retch»g«su»LH«tt»«oche.f „Sauberkeit" wirb sehr verschtebe« aufaefatzt. Da» brauchen wir wohl nicht naher au»,«führen. Der Arzt, der ave» sterilisitrt und der Gummihandschuhe trägt, die Krau- kenhauSschwefter, deren Haube ja kein Mod«ttrtbut sei« soll, sonder» ursprünglich da» Ha« vor jeder Berührung mit dem Kranken usw. hüten sollte, der Wohlhabende mit seinem täglichen vaö, di« Hausfrau mit blitzender Küche, da» ist .Sauberkeit", wie sie von einigen Sette« an»»«- legt wird. Dann aber so viele Abstufungen der .Sauber keit" nach unten hin, wie wir sie nicht naher kennzeichne« wollen. Nicht immer ist di« sehlende Sauberkeit auf frei willigen Verzicht »urückzusühren, sondern durch Geldman gel, WohnungSelend, Krankheit und Unwissenheit hervor gerufen. Angesicht» dieser Tatsache erscheint «ine Beschrän kung der mit der ReichsgesunbheitSwoch« bezweckten Auf klärung wetterer Kreise lediglich aus »allgemeine Empfrh- lung von Sauberkeit" wenig verständlich. Die grobe Menge betrachtet Seif«, Wasser, Bürst«, Schrubber, Besen als da» ausreichend« Arsenal für die Be kämpfung von Schmutz und Erzielung von Sauberkeit. So dachte die Menge auch schon vor etwa hundert Jahren, al» ein berühmter Mann den Berbrauch an Seife zum Maßstab der Kultur jedes Volkes machen wollte. Aber di« Zeit ist fortgeschritten und hat bewiese», daß da» eben genannte Rüstzeug nicht ausreicht, um den Kampf gegen den Schmutz siegreich zu führen. Gewth kann man viel Seif« verbrauchen, wenn man sich häufig dt^ Hände wäscht. Mit der Hand kommt die Hand manschette in Berührung: auch sie kann man oft wechsel» und waschen lassen. Und der Aermelrand, der mit der Haut de» Handgelenkes und deS Handrückens dauernd in Berüh rung steht? Den Hemdkragen wechselt der „Saubere" so oft er kann, aber die Hautobcrfläche des Halses kommt während de» ganzen Tages ungewollt mit dem Rand de» Rockkragens in unmittelbare Berührung. Wie steht eS nun mit der Sauberkeit derscnigen Klei dungsstücke, die auf diese Weise dauernd mit der Hautober« fläche gewisser Körperteile in Berührung kommen? Ab und ur Klopfen und Bürsten der Kleidungsstücke erscheint immer noch vielen hinreichend zu Erzielung von „Sauberkeit". Sie bedenken gar nicht, datz alle menschliche Kleidung ungewollt dazu dient, die Billionen schädlicher Keime, Bakterien, Ba zillen, ferner Schmutz und Staubteil« aller Art, die für das bloße Auge meist unsichtbar in der uns umgebende» Luft vorhanden sind, aufzunehmen. Günstigenfalls wirkt die Kleidung als Schild, weniger günstig ist ihre Funktion als Sieb. Im ersteren Falle bleiben die Keime in den Fasern deS Gewebes hängen, auS dem die Kleidungsstücke herge stellt sind, verbinden sich mit Ketteile» aller Art und find in dieser Verbindung durch kein Bürsten und Klopfen und keine Behandlung mit Wasser und Seife auch nur annähernd zu entfernen. Wenn aber die Oberkleidung als Sieb wirkt, so bringen alle jene Fremdkörper mikroskopischer Grütze, vor allem Staub und Schmutz Lurch die Kleidung hindurch bis auf oder durch die Leibwäsche und bis auf den Körper de» Trägers. Ein Maßstab hierfür: Die Leibwäsche in ihrer dem Körper abgcwandtcn Seite. Leibwäsche wechselt und reinigt man, so ost man es erschwingen kann — die Oberklcidnng wechselt man zwar, man läßt sie aber nicht hinreichend reinigen, obwohl man es erschwingen kann. Bazille« und Schmutz in jeder Oberkleidung trotzen der Klopfpeitsche und der Bürste, sie können nur auf einem einzigen Wege entfernt werden: durch „chemische Reinigung"! WaS ist das? Eine seit fast hundert Jahren bekannte Ausnutzung der Wirkung des Benzins, das flüssig oder als Benzin dampf in bestimmten Maschinen unter gleichzeitiger mecha nischer Hin- und Hcrbewegung der zu reinigenden Klei dungsstücke diese von jedem Schmutz, Staub, Fett und fast allen Bazillen befreit. Nicht nur „sauber", sonder« auch gebügelt, falls nötig repariert, erhält -er Besitzer seine Kleidung zurück. Diese ist in Ankunft nicht nur für ihn selbst kein Ansteckungsherd mehr — man denke nur an die Uebertragung der Furunkel-Bazillen von einer HalSstelle auf die andere durch ungenügend gereinigten Rockkragen—, sondern auch nicht für seine Familie, seine Kinder, seine Berufsgenossen, seine weitere Umgebung. Die chemische Reinigung ist aber auch kein „Luxus", beträgt doch der Preis der chemischen Reinigung, um ein Beispiel zu nennen, für einen Hcrreu-Jackett-Anzug nur etwa ebensoviel wie die Reinigungskosten für die Wäsche eines ManneS „mit reiner Wäsche" etwa in einem Monat. Dabei wird die Tragezeit der heute, ach, so teuren Garderobe durch ihre regelmähige chemische Reinigung wesentlich verlängert. Waschen mit Seife und Wasser ist schon vielen Stoffen schlecht bekommen, was uns jede Hausfrau bestätigen wird. Das Reiben aber, was die Seele jeder Wäsche und der Fleckcntfernung im Haushalt zu sein pflegt, fällt bei der chemischen Reinigung völlig weg. Durch das Benzin werden eben alle dem Ge webe anhaftenden Frcmdstosfe entweder schon im Benzin bade oder nachher durch mechanische Vorrichtungen entfernt. Chemische Reinigung ist also nicht nur hygienisch erforder lich, sondern auch wirtschaftlich ebenso möglich wie geboten. Wer dann einmal zu sehen Gelegenheit gehabt hat, welche Unmenge Schmutz, Staub, Fett usw. als Rückstand in der Benzinwaschmaschine verbleibt, nachdem die gereinigten Stücke ihr entnommen sind, dem verdoppelt sich bas Wohl- gefühl, in wirklich reinen Kleidern zu stecken, dem wird e» unmöglich, in nicht regelmätztg chemisch gereinigten Kleidern umherzugehen. Den an sich selbst erprobten Sauberkeits- matzstab legt der Kluggcworbene dann bald auch an andere Dinge und andere Menschen an. Die Kleidung seiner Familienangehörigen, die auS Web stoffen bestehenden ober mit ihnen versehenen Gegenstände feiner Wohnung, wie Decken, Teppiche, Vorhänge, Möbel überzüge usw. werden von ihrem oft — leider — jahre langen Staub und Schmutz durch chennsch« Reinigung be- freit. Dann richten sich die Wünsche auch auf jene Gegen stände, mit denen der Ä:werbStätige, ja jeder im praktische» Leben überhaupt Stehende täglich in Berührung kommen muh, ob er will oder nicht, wie Gardinen, Vorhänge, Pol ster der öfscntlichen Verkehrsmittel, Kleidung der Straßen bahn» und OmnibuS-Schafsner, sowie des Taxi-Kraftwagen- führers, Futzbelag, Gardinen, Polster der Eisenbahnumgen, Uniforme» -er Etsenbahnbeamten und Gepäckträger, Dienst kleidung der behördlichen oder privaten Schalter- und Auf sichtspersonen, wie Postbeamten, Fahrkartenausgeber, Bahn, slcigschaffner, Portier», Auskunfts-Poli-etbeamten usw. Sie s >id jeder für sich ein Sammelbecken für Schmutz und Ba- illcn trotz aller zugegebenen mit Klopfpeitsche und Bürste : tcrnommener Reinigungsversuche ihrer Träger. Gerade >, die so viel mehr mit anderen Menschen beruflich zusam- ulommen, weil sie mit ihnen an» nächster Nähe sprechen» ' Staub, Nutz und Ausdünstung vieler Menschen ihren cnst tun müssen, nehmen dementsprechend mehr schädliche > imc und Schmutz aller Art in ihrer Kleidung auf al» ber uichschnittSmensch. Sie würden mit vollem Recht von reu Vorgesetzten und Arbeitgebern fordern, datz ihre : ienstkleibuug und die DiensteinrichtungSgegenständ« in regclmätztgen kürzeren Zwischenräumen auf Kosten der Be hörden oder des Arbeitgebers gereinigt werben. Ta» Reich oder -er Staat werden damit noch sparen, -enn, wa» sie hier auSgeben, sparen sie hundertfach an Krankenhauskosten, an Armen- und Krankensttrforge, an den Kosten »nr Bekam»- Luna von Epidemien. B»lkSgesim»"tit »«»Leibziger Messe. Seer WeiGätzesnntztzestäWvch«. Die Wirtschaft soll de« Volke dl»««,, »er Bedarf», dttkuna für da» geistig« und leiblich» Wohl der Allgemein- beit. Der Fortschritt der vroduktt»n«ttchn!k und der «irt» schädlichen Organisation bat nur dann »inen Sinn, »em» er mehr Lebenlglück, mehr Gesundheit, mehr Znsrletenbett dedentet. Nach den schweren Wunden, di« zwölf fchlstn«« Fabre dem deutschen Volk« ««schlagen Haden, ist Wi«L«r- aullia« nnd Neubau de» deutsch«« Wirtschaft»!«»«,» in. Leiste der Förderung de« allgfmiinin Wohl» dl« Anlgad« d«r großen Faktoren, di« den Lana der wirtschaftlich?« Entwicklung bestimmen, so auch die Aufgabe d«r Leip« »sgrr Messe. Schon dadurch, daß st« di« Bedarfsdeckung de» deutschen Volke» ständig verbessert und un» durch Au»land»aufträa« lohnende Beschäftigung zufübrt. wirkt di« Leipziger Mess« mittelbar im Dienst« der Volksgesundheit, da wirtschaft liche» Wohlergehen jeder,eit auch besser« Gelegenheit »ur allgemeinen Sesundbeitsfärdenma gibt. Daneben stehen aber auch wichtiae unmittelbar« Beziehungen »wischen Leipziger Messe und volk«a«sundb»it. Die öffentliche Le- sundheit»pfleg« durch Hygiene aller Art, durch Turnen und Sport, durch Modernisierung de» ärztlichen technischen Be darf» hat ganz« Industriezweig« neu entstehen lassen, die bald zu deutschen Svezialaewerben von internationalem Rufe geworden sind, vor allem auch dank ihrem Anschluß an di« Leipziger Messe. Namentlich ist da di« Leipziger Sportartikelmrss« zu nennen, di« in diesem Frühjahr erstmalig da» neu« g«. wollige Ringmekihan« bezog, eine Kundgebung des hohen Wertes, den die Leipziger Messe der Versorguna uns«r«r Turner und Sportler mit gutem Gerät und zweckmäßiger Ausrüstung beilegt. Di« Leipziger Lextilmesse bringt bygienisch einwandsrei« Kleidung, insbesondere auf dem Gebiet der Leibwäsche. Die Deutsche Schub- und Leder messe weist regelmäßig eine reichhaltige Schau von Geiund- hritsschnhwerk und speziell auch orthopädischem Slbuhwerk auf. Die Nahrung»- und Genußmittelmrss« dient der vrr- knusSvermittlung von wichtigen Markenartikeln, zumal von Nährpräparaten. Dl« Süßwarenmeffe trägt die Erkenntnis de» hoben Nährwertes guter Schokolade und ähnlicher Produkte, die nicht nur Leckerbissen, sondern auch Stärkungs mittel sind, in weitest« Kreis«. Seifen und Parfümerien, hygienische Gummiwaren, chemische nnd pharmazeutisch« Artikel für di« Gesundheit«, und GchönheitSpstra« stell«« eine der ältesten Leipziger Meffebranchen dar. Di« ver- packungSmittel- und Kartonnaaenmesse zeigt uns, wie man auch Lebensmittel einwandfrei verpackt: di« Möb«lmess« weist auf die Bedeutung bygienisch zweckmäßigen Hausrat«» hin, die BürobedarfSmesse auf di« praktische Möglichkeit des hygienisch einwandfreien Büro». Auf dem Ausstellungs gelände der Technischen Messe begegnen uns modern« hygienische Gedanken, zumal auf der vanmess« mit ihrem groben Programm der Förderung de« aesunden Wohnen«, in der Gruppe der Wärmetechnik, bei oe» Maschinen de» NahrnngSmittelgewerbe« und der Hauswirtschaft, in d«r Gruppe der Badeöfen und sanitären Anlagen'««- noch an zahlreiche» anderen Stellen. Ein, bedeutsame Zusammen fassung dessen, was heut« di« Spezialindustrie leistet, gibt die „Sondrrgruppe für Hygiene, Gesundheitspflege und Rettungswesen". Die gegenwärtig« ReichSgesundheitSwoch« sieht auch den Leipziger Messrgrdanken in ihrem Dienst, und deshalb sei ein HinweiS erlaubt auf eine andere bedeutsame Woche für das deutsche Volk und Reich, di« Woche der Leipziger Herbstmesse vom 29. August bis 4. September. Die ReichSssesurldheitstvoche will Freude und Liebe für Gesundheit, Kraft und Schön heit wecken. Denn Gesundheit istLebensglück für den einzelnen und für ein ganzes Volk. Ein großes Kulturvolk aber, wie da« deutsche, hat die Pflicht, über die Tendenz der Selbstrrhaltung und Leistunassteige- rung hinaus feinen Volksgenossen auch die Weg« zur Gesundheit und -um Lebensglück zu bahnen und zu ebnen, so daß jeder sie gehen kann und muß. der U-ietzeAstzerhssAtzlAA^« i» »«Ms. d«m er dies« Zusicherungen rntaegenneßm« und ann«hm«, daß der endgültig« BrrtragStext ihn«« vollkommen ent sprechen werde, seh« er keinen Grund, Oinwindungen »n er- yEvtN. Der Necheirschaftttericht tze- Deitschuatiouslen Hssu»l«n,Sgkhilfensverb«ntzeS. Der Rechenschaftsbericht deS D. H. v., der in einer Stärk von 244 Selten kürzlich erschienen ist und der alle Gebiete der Berband»tätigkett bespricht, esithält über alle Gebiete der sozialpolitischen und gewerkschaftlichen Arbeit so umfangreiche« Material, datz er allein um des willen nicht nur für die Gewerkschaftsbewegung und di« sonstige Oesfentiichkeit, sondern insbesondere auch für die Wissenschaft wichtig Ist. Außer der Darstellung der Or ganisation und ihrer Mittel sowie der Fenanzwtrtschaft de» D. H. B. behandelt er sorgfältig auch die sachlichen Probleme, die sich auS der Wirtschaftspolitik, der Sozial politik, der GewerkschastSpoltttt ergeben. Wir beben innerhalb der Wirtschaftspolitik die Kapitel Gewerkschaft liche Wirtschaftspolitik, Preisbewegung und Preisabbau hervor. Der Bürokratisierung der Wirtschaft ist ern be sonderer Abschnitt gewidmet. Innerhalb der Finanzpoli tik wird die Besteuerung des Arbeitseinkommens eingehen behandelt. Der zweite große Abschnitt, die Sozmlvouttt, bietet außer der Darstellung der einzelnen Zweige des Versicherungswesens, deS Arbeitsrechts und der einzelnen Fachgebiete, die für die Handlungsgehilfen eine besondere Rolle spielen, wie Sonntagsruhe, Ladenschluß, Handels aufsicht, die Stellungnahme des Verbandes zu den in letzter Zeit besonders umstrittenen Fragen der gewollten TartfunfShiakeit, der Unabdingbarkeit des Tarifvertrages und der Leistungszulagen. — Innerhalb der Gewerk- schafttpolitik wird naturgemäß eingehend Stellung ge nommen zur Taktik der Arbeitgeber, die einzelnen Fach gebiete behandelt und u. a. die Fragen der Arbeitsgemein schaft, des Zwangstarifvertrages, der tarifvertraglichen Schlichtungsinstanzen erörtert. Sodann set noch ljrnge- wiesen auf die Abschnitte Berbandsschristtum und Presse arbeit, Krankenkasse und nicht zuletzt auf den Abschnitt Wohlfahrtspflege, innerhalb dessen der Rechtsschutz (Streik recht, Tarlfrccht, Aufwertungsfrageu) eine große Rolle spielt. Schließlich wird allgemein die Entwicklung des Mitgliederbestandes des D. H. V interessieren, der im Berichtsjahr von 254032 auf 271852 gestiegen ist, und die Gewinn- und Berlustrechnung, die mit einer Ziffer von 6 895448,88 abschließt nnd deren größter Posten auf der Einnahmeseite die Mitglirderbeiträge mit 6363121,86 sind, während auf der Ausgabenseite die Ausgaben für ge werkschaftlichen Außendienst 2134 305,90, Anteile an Glie derungen (siir die örtliche VerbandSarbeit). 1536493,78 und für Wohlfahrtsenirichtungen 797256,94 -re größten Posten ausmachen. Auch für Jugendarbeit und Bildungs wesen sind erhebliche Ausgaben mit zusammen 168519,Ich eingesetzt. Locarno und Sport. Der sagenhafte Loearnogeift pre-tgt von Bülkerversöh- nung. In Genf hat Herr Briand beim peinlichen AuSein- anderlaufen -er Bölkerbun-Smitglft-er ber deutschen Dele gation nachgerufen, -ah trotz allem Locarno in Kraft ge treten sei. Das waren gewiß sehr schöne Worte, die aller- -tngs nur Worte geblieben find. Äon den Auswirkungen -es Locarnogeistes auf die Politik haben wir bi» jetzt recht wenig zu spüren bekommen. Wir lassen Liese betrübliche Tatsache heute uuerSrtert, fragen nur: Wie kommt e», daß auch die Völker gar nicht- wissen «olle« von Lieser Ver söhnung? Zur Zeit finden am blaue« Genfer De« »er- schieden« große internationale TenniSturuiere statt, au den«« sich auch zahlreiche deutsche Sportsleute beteiligen. Wie wir erfahren, wird sich trotz aller Bemühungen Le» schweizerischen Lawn TenntSverbandeS, Li« Fromzofen »nr Aufgabe ihrer unversöhnlichen Haltung gegenüber Le« deut schen Tennisspielern zu bewege«, La» für die erwähnten Veranstaltungen erwartete erstmalig« Zusammentreffen zwischen Deutsche« und Franzosen nicht ermöglichen lassen. Die FSdsration sraneatse de Lawn Tennis hat -te von der Schwei» gewünschte Genehmigung zur Begegn««« französi scher Turnierspteler mit Deutschen nicht erteilt, so Laß die ursprünglich in Aussicht genommene Veteiltgnng einer starke» französischen Delegation an den drei aufeinander- folgenden Genfer See-Turnieren unterbleiben wird. Diese unversöhnliche Haltung der französischen Sportorganisation ist uns unverständlich. Leiber bequemt sich diese Svortbe- -örde nickt dazu, uns zu sagen, welch« Begründung sie Ihrem Verbot gibt. Aber lassen wir diese Frage offen. Immerhin möchten wir den brutschen Sportbehörden die Prüfung -er Frage «ahelegen, ob es sich unter diese» Umständen mit der deutschen Würde verträgt, Franzosen zum Start Leutfcher Turniere zuzulaffen. Im Berliner Sportpalast siegt« in den Eisweltmeisterschaften ein französisches Paar gegen deutsche Konkurrenten. Es wäre zu empfehlen, wenn die deutschen Sportbehürden, gleichgültig, welchen Sportzwrig sie verwalten, ein Zusammentreffen zwischen Deutschen nnd Franzosen nur dann gestatten würben, wenn alle französi schen Sportorganisationen sich dazu bereit gefunden haben, solche entwürdigende Ausschlußverbote endgültig fallen zu lassen. Die Franzosen mögen sich ba- englische, amertka- Nische oder auch italienisch« Beispiel vor Augen führen. Dort sind die Startverbote gegen Deutsche während des Krieges schon lange aufgehoben worben. Solche Methoden, wie sie die Franzosen heut« noch anwenden, sind wirklich nicht geeignet, den Haß zwischen den einst kriegführenden Völkern zu beseitigen. Aber schließlich, wenn wir ans die Auswirkungen LeS LocarnogeisteS warten müs- i i nnen wir auch auf seine Auswirkung auf Len »i -'nalen Dvortarbieten warten. Ans dem Merkbüchlein zur ReichSgeluudHeitSwoche« Merits euch, ihr Mädchen uftd ihr Jung««: Da« Turnen weitet euch die Lunge«, Das Wander» macht euch frisch und Helt««, Den Körper zäh. den Kopf gescheiter! Drum früh hinaus, damit ihr'» wißt, Wie schön Natur und Heimat ist! Die Zahne morgens nur zu putze», Bringt der Gesundheit halben Nutzen - De« Abendrvor dem Schlaftngeh« Muß unbedingt die» auch gefchrhn l * Geh' früh zu v«tt und schlaf' dich au», Kriech morgen« dann beizeiten nauS l W DaS Bad «rfrischt »u feder Zeit — Es ist 'ne wahre Wonne! Und spürst du danach Müdigkeit, So leg' di» in di« Sonn»! * Diele» merk' dir unbedingt: Iß in Ruhe, mit Behagen! Speisen, die man hastig schlingt,. Liegen wir ein Stein im Magen! pomm. —, westpreuß. —, Mol», loco Berlin —, Waggon jrc> Hamburg —. Mttzenmetzl, pro 100 tg frei Berlin briiilr tnkl. Sack (feinste Marken über Notiz) 88,00—40,25. Nogneu- w«ßl pro 100 tg frei Berlin brutto iull. Sack 28,72—27,25 MitwnNttch frei Berlin 11,25—11,50. 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Leizen, 300 — 808, Roggen, hiesiger, ISO-ISO, do. niederl. u. preuß. 190 — 200, Sommergerste 218 — 225, Wintergerste —, Hafer, alt 215 — 280, d». neu —, Mai« 198 — 298, do, Tinouantin 209—220, Weizenmehl 70*/, 48,50, Roggenmehl SO*/, »1,80, Weizenklei« 11,50, RoggenNei« 12,00, Wiesenheu, neu 12,00, Klethen —, Getreide-Stroh, los« —, do. drahtgepreßt 4,<X Die Pnisr verstehen sich b«t Getreide in Ladungen von 2 ? bi« 800 Ztr., bei Mehl in Mengen unter 100 Ztr., bet H^u und Stroh ladung«w«tfe franko Lhemnitz in Goldmart. Amtlich festgrfttzte Preise «u »er ProbukteuLLrfe zu Berlin um 21. April. Getreide und velsagten pro 1009 kg, sonst pro 100 tg in Reichsmark. Mei»««. märkischer —, pomm. —. logge», märkischer 178-180, Mecklenburg. —. »omm. —. Gerste, Futterg erste 175 — 198, Sommeeger » 199—214, Wintergerste 175—193. Hofer, märkischer 198 -203 pomm. -- ' ----- - - Hamburg 1?- -r wohl pro >00 tg frei Berlin brutto' iull. Sock 25,72 — We^eulleie, fttt^Pttlin 11^5—11,59. RoggeuNeie, frei i
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