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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-07
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1932
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Vermischtes. „Von einer dunklen Nachbarsfrau de- hext" In Willmsfelde (Schleswig-Holstein) ereignete sich ein Fall von Aberglaube, den man kaum sür möglich halten sollte. Einem Kolonisten starb dieser Tage «in kleines Kind. Da der Vater annahm, daß böse Hexen dem Kind «in Leid angetan hätten, lies er zu einer Zigeunerin, die ihm vorflunkertc, sein Kind sei von einer „dunklen Nachbarsfrau" behext worden und habe dadurch den Tod gesunden. Der abergläubische Mann stellte darauf eine der Nachbarssraum, die nach seiner Meinung die ,L>exe" sein mutzte, und schlug aus diese ein. Die Frau muhte schwerverletzt in etn Krankenhaus gebracht werden. Der Pistolenschutz aus der Aktentasche. In Mannheim löste sich aus der Pistole eines Amts vollziehers, die Vieser in der Straßenbahn in einer Aktentasche aus den Füßen zu liegen hatte, vlöhlich ein Schuß und drang ihm durch den linken Oberschenkel und den Unterleib in den rechten Unterarm. Die Kartosfelkiste als Sparbüchse. Eiße merkwürdige Sparbüchse besaß eine Bürgersfrau aus Alienstein in Gestalt einer im Keller untergebrachten Kartoffelkiste. Als sie nun wieder ein Fünfmarkstück hin einlegen wollte, mußte sie zu ihrem großen Schreck feststellen, daß die ersparten 17 Fünfmarkstücke aus dem Versteck verschwunden waren. Elche in Mecklenburg. Im Naturschutzgebiet Waren am Müritzsee sind zwei kapitale Elche aus Nor wegen eingetrofsen und nach Federon gebracht worden. Die Tiere sind noch nicht ausgesetzt, sondern vorläufig in einem Gatter unmittelbar bei Federon untergebracht worden. Demnächst werven noch mehr Elche erwartet, so daß am Müritzfee ein neues deutsches Elchrevier ent stehen wird. Glück im Unglück. Nachdem durch einen selt samen Unglücksfall vor einigen Tagen einer Frau das Oeffnen einer Flasche mit Kirschsaft das Leben gekostet hat, ereigneten sich am Mittwoch einige Unglücksfälle, die wider Erwarten glücklich abliesen. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße in Berlin stürzte sich eine Frau vor den einfahrenden D-Zug Berlin—Oberschlesien. Die Lokomo tive, der Packwagen und zwei Personenwagen fuhren über die Frau hinweg, ehe der Führer den Zug zum Halten bringen konnte. Als man die Frau unter dem Eisenbahnwagen hcrvorgeholt hatte, stellte sich heraus, daß sie völlig unverletzt geblieben war, weil sie direkt zwischen die Schienen geraten und von dem Zuge wahr scheinlich gar nicht berührt worden ist. — In Potsdam stürzte ein zwei Jahre altes Kind aus einem Fenster auf die Straße hinab. Das Kind fiel auf die Schulter einer Passantm und blieb ebenso wie die Passantin un verletzt. Ohne Hochizeitsanzug keine Hochzeit. Einen traurigen Verlaus nahm eine geplante Hochzeit, die in dem französischen Ort Pont-Audemer im Eure-Departe- ment gefeiert werden sollte. Der Bräutigam war am Morgen freudestrahlend im Heim der Braut erschienen und hatte erklärt, er gehe, um sich seinen Hochzeitsanzug abzuholen und sich seine Haare schneiden zu lassen. Aber zur festgesetzten Zeit erschien er nicht aus dem -Standesamt, und nachdem die beiden Familien und die zahlreichen Be kannten «ine beträchtliche Zeit vergeblich gewartet hatten, setzten sie sich in recht gedrückter Stimmung zu dem Hochzeitsmahl, das nun nicht dem beabsichtigten Zwecke dienen konnte, aber doch nicht übrig gelassen werden durste. Unterdessen erfuhr man die tragische Geschichte: der Bräutigam hatte nicht genug Geld gehabt, um den bestellten Hochzeitsanzug zu bezahlen, und der gefühllose Schneider hatte sich energisch geweigert, ihm die Sache aus Borg auszuhündigen. Dann hatte er verzweifelte, aber vergebliche Anstrengungen gemacht, sich das Geld zu borgen, und hatte dann aus Scham die Stadt ver lassen, nachdem er so nahe vor dem Glückshafen der Ehe gescheitert war. Doch noch vor TägeSende kam ihm die Reue, und er kehrte zu seiner Braut zurück, die ihm aber nun ebenso wenig Gefühl entgegenbrachte, wie der harte Schneider. M ax und M o ritz rediviv i. Daß Max und Moritz, die unsterblichen Rüpelgestalten Wilhelm Buschs, dessen 100. Geburtstag unlängst gefeiert wurde, in ver schiedenster Gestalt immer wieder ihren Schabernack treiben, konnten zu ihrem nicht geringen Verdruß unlängst die Be wohner eines kleinen ungarischen Städtchens seststellen. In einem Hause der Svorngasfe erkrankte ein ausfallend hübscher Backfisch. Der Arzt stellte eine harmlose Grippe fest und verordnete mehrtägige Bettruhe. Wer beschreibt aber das Erstaunen, ja Entsetzen der Eltern, als sich am folgenden Tage die weise Frau des Städtchens einstellte, um dem lungen Mädchen in ihrer schweren Stunde bei zustehen. Die Klatschbasen steckten die Köpfe zusammen, die Nachbarinnen wisperten entrüstet, die Eltern bestürmten ihr Kind mit Fragen. Da die Hauptperson der Komödie Mm M »er M MW, ist für den Landman« die Mühe und Arbeit vieler Mo nate dahin. Für ihn ist es eine selbstverständliche Not wendigkeit, sich vor katastrophalen Ueberraschnnge« z« kichern. Wie aber soll sich der Geschäftsmann vor der Ueberraschnng des Umsatzrückganges sichern? Auch hier für gibt es einen ausreichende« Schutz. Das ist die laufende Insertion im Riesaer Tageblatt, das ständigen Kontakt mit der kanfkrLftige« Berbrancherschaft hält. »Gewiß, Mistreß Thomas! Sie kam also nicht fort, kann nicht antworten, Alconti wird ungeduldig, pfeift, rüst, der Herr Reverend hört ihn und kommt mit dem Revolver." »Jetzt sehe ich ein, daß Sie recht haben." »Also blieb Theresa Renani nur noch der nächste Tag." »Wir haben sie nicht allein gelassen." »Sie hatte alles vorbereitet. Wie kam es, daß sie dann doch allein in der Villa war?" »Mein Sohn telephonierte, ich mußte in daS Pfarr haus, und sie kleidete sich gerade um." »Oder tat wenigstens so. Gleich, nachdem Sie gegangen waren, wird sie geflohen sein, nachdem sie den Einbruch, der mir sofort unecht aussah, vorgetäuscht hatte. Sie haben es ihr mit der Handtasche recht bequem gemacht, Mistreß Lhomas!" »Wie konnte ich ahnen!" „Sie ist allein geflohen, denn Alconti ward ja von unS verseucht, sah jedenfalls ein, daß sie zu Fuß nicht fort- konnte — dann kain ihr der tollkühne Gedanke, mit dem Auto. Ausgerechnet mit dem ihres Äruders'I" Der Kommissar lachte, während den anderen gewiß nicht lächerlich zu Sinn war. »Wann geschah das mit dem Wagen?" »Gegen sechs Uhr. Ich habe mich dann noch verlaufen." »So hat sie schon mehr als sieben Stunden Vorsprung! Genug für eine Theresa Renani, um vorläufig zu ver schwinden! Dieses Gesindel hat überall Zufluchtsorte." „Dann aber — dann ist jene andere Ada — jene The- resa im Irrenhaus« — ?" „Ich würde Ihnen raten, sofort nach Chikago zu fahren." In der Nacht noch weckte Will seinen Amtsbruder und Weihte ihn in das furchtbare Erleben ein. »Sie verstehen, daß ich nach Chikago muß." „Selbstverständlich." »Sagen Sie die Trauung ab. Erfinden Sie emen Vor wand! Lader» Sie meine Freunde aus. Ich muß ja sofort fahren." , Der Kommissar hatte versprochen, daS Pfarrhaus und die kleine Villa bewachen zu taffen, denn Frau Mabel er- klärte auf das bestimmteste, mit nach Chikago fahren zu wollen. Um keinen Preis wäre sie jetzt allem geblieben. Außerdem wollte sie nicht in Joseph City bleiben. ES war ja klar, daß die Sache bekannt wurde, und sie mochte nicht jedem Neugierigen Rede und Antwort stehen. — —- Es war erst sechs Uhr früh, als sie in der Stadt an- kamen, und zu dieser Stunde war das Gericht natürlich noch geschloffen. „Wohin jetzt?" Will überlegte. »Wir fahren zu Mister Mac Clean. Er wird entschul den, wenn ich ihn zu so früher Stunde wecke. Er war nit Ada zusammen, er kann uns vielleicht helfen." Selbstverständlich hatte Georg in diesen Stunden keine Gelegenheit und auch keine Stimmung, den Vetter von sei nen Beziehungen zu Mac Clean zu unterrichten, aber es war doch vu eigentümliches Gefühl, als er so bald, zu so ungewöhnlicher Stunde und unter solchen Umständen daS Haus am Washingtonpark wieder betrat. Zunächst blieb Frau Mabel im Auto, und die beiden Herren klingelten an der Pforte. „Reverend Will Thomas bittet Mister Mac Clean, ihn in einer dringenden Angelegenheit zu empfangen." „Mister Mac Clean schläft noch." »Auf meine Verantwortung wecken Sie ihn! Die Sache duldet keinen Aufschub." —— Nach einer Weile kam der Diener zurück' »Mister Mac Clean läßt bitten." Sie mußten noch einige Zeit im Arbeitszimmer Kar ten, bis der Großkaufmann mit verwundertem Gesicht kam. »Sie müssen mein Pyjama entschuldigen," ' Erstaunt sah Mac Clean jetzt Georg. »Sie sind auch hier?" Will war befremdet. »Sie kennen einander?" Mac Clean lächelte. „Wir waren erst vorgestern c^end zusammen." Das war nun wieder für Will eine Beruhigung, denn bisweilen war ihm ein Verdacht gekommen, oh denn dieser junge Mann, dem er so rückhaltlos vertraute, auch wirk lich Georg Thomas war. Nach den Vorgängen der letzten Tage wagte er keinem Menschen mehr zu glauben. „Also, lieber Freund, warum holen Sie mich auS dem Bett?" Will erzählte rasch. „Oamneck! Das ist eine ganz tolle Geschichte!" »Nun sind wir der Meinung, daß vielleicht doch jene andere —" »Höchst unwahrscheinlich! Jene Person, die in dem Hause der Frau Reed war, die einwandfrei als die Ver käuferin und Geliebte des ermordeten Blumenhändlers er kannt wurde?" »Dann gäbe es ja noch eine dritte!" »Meine Herren, lassen Sie mich überlegen/ »Ein Zwlschenwort! — Im Auto ist meine Mutter----* »Dann werde ich sofort meine Frau wecken — meine Tochter ist leider gestern früh auf einige Zeit verreist." DaS gab nun wieder Georg trotz aller seiner Sorgen einen Stich. Hatte Mac Clean Isabel fortgeschickt, um sie von ihm zu entfernen?" " ' WA hielt ihn zurück. »Wecken Sie Mistreß Mac Clean nicht, erlauben Sie meiner Mutter nur, einzutreten — »Ich bin im Pyjama —" „Vielleicht darf sie irgendwo warten." Der Diener führte Frau Mabel, die jetzt verweinte Lugen hatte, in ein Zimmer, und Mac Clean befahl, schnell ein Frühstück zu rüsten; dann kam er zu den Herren zurück. »Ich habe mir überlegt, ich werde sofort an meinen Detektiv telephonieren. Sie kennen ihn ja schon, Mister Thomas. Ich glaube, ehe wir übereilt die Gerüchte be unruhigen, wird uns der Rat eines erfahrenen Krimi nalisten von Wert sein." Eine halbe Stunde später war der Detektiv in der Villa, und abermals mußt« ibm alles berichtet werden. aber völlig ahnungslos war, mußte die hilfreiche Frau unverrichteter Dinge wieder abziehen, doch glaubt« sie, sich nur in der Nummer geirrt zu haben und klopfte der Reibe nach an die Türen der übrigen Häuser. In der Sporngass« hatte sich jedoch an diesem Tage nirgends der Storch eingefunden. Nicht lange darauf hielt in derselben stillen Gasse vor einem anderen Hause eine Droschke. Doch dem Kutscher widerfuhr das gleiche Los. Schimpfend fuhr auch der Rosselenker von dannen. Damit nicht genug. Nach mehreren Tagen rollte wieder ein Wagen in die Gasse, dem aber diesmal ein Priester in vollem Ornat ent stieg. Jedoch niemand wollte um diese Stunde seine irdische Laufbahn beschließen, und die verdutzten Bewohner starr ten den Geistlichen an, der nun ebenfalls Haus für Haus vergeblich abzuklopfen begann. Plötzlich ließ der Priester seine Blicke über die Menge, die sich langsam angesammelt hatte, schweifen und entdeckte zwei Jungen, die vergeblich hinter dem Rücken zweier Erwachsener ihr Lachen zu verbeißen versuchten. Im Nu waren die Bösewichter er griffen und gestanden, aus Langerweile auf den Gedanken verfallen zu sein, dieses Spiel von der Geburt bis zum Tode zu inszenieren. Rundfunk-Programm. Arettag, den S. 2«N. Berlin — Stettin — Magdeburg. 6.00: Funk-Gymnastik. — Anschließend: Frühkonzert (Schall platten). 11.30: Solistenkonzert. — Als Einlage gegen 12.30: Wettermeldungen. — 14.00: Da» Scherzo (Schallplatten). — 16.20: Frauen und Bölkerschicksale. — 15.40: Autorität. — 16.08: Vom alten Deutsch-Ost-Asrika. — 16.30: Unterhaltungsmusik. Bernhard Derksen mit ehemaligen Mitgliedern de» Orchester, der Staatsoper Berlin. — 17.40: Jugendstunde. Bom falschen und echten Wölfen und Gespenstern. — 18.00: Da» neue Buch. Theo dor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. — 13.10: Bon der bildenden Kunst. — 18.20: Zehn Minuten Funk hilfe. — 18.30: Chino und Japan in Gegensatz und Einheit. — 18.55: Die Funk-Stunde teilt mit ... — 18.00: Stimme zum Tag. — 19.10: Notgemeinschaft der Artisten der Internationalen Artistenloge. — 19.55: Fünf Minuten: Wegweiser in» Wochen ende. — 20.00: „Euryanthe", Oper in drei Akten von Carl Maria von Weber. — Danach: Zeitansage usw. — 22.20: Au» Washing ton: Worüber man in Amerika spricht. — Anschließend bi» 0.30: Aus dem Hotel Kaiserhos: Unterhaltung»- und Tanz- Musik (Kapelle Gsza Komor). Königswusterhausen. 5.45: Wetterbericht. — 6.00: Funk-Gymnastik. — 6.15: Wie derholung des Wetterberichtes. — Anschließend bis 8.00: Früh konzert. — 12.00: Wetterbericht. — Anschließend: Schallplatten konzert. — Anschließend: Wiederholung de» Wetterberichte». — 13.35: Neueste Nachrichten. — 14.00: Konzert. — 15.00: Jung mädchenstunde. Jugend hilft der Jugend. — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 15.40: Mein Fernlenkboot „DU. 3". — 16.00: Das Werk von Käthe Kollwitz. — 16.30: Uebertragung d«, Rach- mittagskonzertes Leipzig. — 17.30: Da« Erbe von Byzanz: Vie Byzantinische Kunst. — 18.00: Serenadenmusik des 18. Jahr hundert«. — 18.30: Bolkswirtschaftssunk. Kann man durch Kre- ditmaßnahmen Krisen beheben? — 18.55: Wetterbericht. — 19.00: Aktuell« Stunde. — 19.15: Wissenschaftlicher Vortrag für Zahn ärzte. — 19.35: Stunde der Arbeit. Arbeit und Dichtung: West deutsche Dichter. Han» Brockmann. — Anschließend: Wiederho lung des Wetterberichtes. — Anschließend: Berliner Programm. „Meine Herren, ich habe natürlich den Prozeß genau verfolgt. Ich bin auch der Ansicht, daß wir selbst nach- forschen, ehe wir an das k «richt herantreten, daS der Wiederaufnahme eines rechtskräftig vollendeten Prozes ses stets ablehnend geyenübersteht." Mac Clean, der sich inzwischen rasch angezogen hatte, zwang die Herren und Frau Mabel, bei der folgenden Unterredung ein Frühstück zu nehmen und nach der durch wachten Nacht, für Will und Mabel bereits die zweite, tat der starke Kaffee ihnen wohl. Mister Mac Clean, der, weil unbeteiligt, der ruhigste war, wiederholte dem Detektiv nochmals den ganzen Her gang. Georg fiel ein: „Wann ist Ihre vermeintliche Braut nach Joseph City gekommen? War es nicht an demselben Tage, an dem die Gerichtsverhandlung tagte?" „Jawohl." „Nun also! Nehmen wir einmal an, es hätte sich alles so abgespielt, wie wir glauben. Nicht wahr, die richtige Ada Thomas ist nach Neuorleans gekommen, dort ver haftet und freigelaffen worden und dann mit Mister Mac Clean auf den Miffiffippidampfer gegangen." »Sehr richtig!" „Nun nimmt das Gericht an, daß jene Ada Thomas, die dann gerettet wurde, bereits die Verbrecherin Theresa war. Immerhin wäre also möglich, daß Theresa Renani, wie das Gericht annimmt, auch aus dem Schiffe Mir und nach dem Diebstahl deS Paffes die Rolle der Wir Thomas spielte." „Aber dann ist ja doch —" „Lassen Sie mich ausreden. Warum soll die wirk liche Ada Thomas nicht, ebenso, wie es mit Mister Mac Clean geschah, doch noch gerettet worden sein? Vielleicht ist sie bereits damals, was nach dem Er leben in Neuorleans und dem Schiffbruch durchaus nicht von der Hand zu weisen ist, bereits in jenen Dämmerzu stand oder wenigstens in seine Anfangsstadien versunken, die sie jeder Karen Handlungsfähigkeit beraubten? Nehmen wir an, Theresa Renani, di« küger ist als alle anderen der Alcontibande, hätte vielleicht Ada selbst gerettet und vermochte die Kranke in irgend einem Schlupfwinkel unterzubringen?" ' „Wer weshalb?" „Sehr einfach! Um die Achnlichkeit auszunützen l Um auf alle Fälle einen Sündenbock an der Hand zu haben. Darum hat sie die harmlose Geisteskranke versteckt und ist zunächst einmal sckbst mit blondgefärbtem Haar als Ada Thomas in Chikago aufgetreten und in daS Hotel gegangen. Als dann der Mord geschah, den sie vorausahnte — sonst hätte ja Alconti nicht die bewaffneten Helfer in jenem Hause untergebracht — hat sie die ihrer selbst nicht bewußte Ava in jenes Haus gebracht und ihrem Schicksal überlassen. Sie wissen, daß man die vermeintliche Theresa Renani in einer Kammer eingeschloffen fand. Warum hatte sich di« richtige Theres, emsperren taffen sollen? Fortsetzung folgt.
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