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Der sächsische Erzähler : 12.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192512127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-12
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 12.12.1925
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MSiW»LrM-r td er » Zu den mtt * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliches an anderer Stell«. >ez- DZ IKD k mi » n Berlin. 11. Dez. (Drahtb.) Nachdem die Reichstags fraktionen von der Deutschen Volkspartel bis zu den Sozial demokraten gestern dem Reichspräsidenten die erbetenen schriftlichen Erklärungen übergeben haben, dürste der Reichs präsident. wie die Blätter annehmen, heute voraussichtlich Dr. Luther mit der Kabinettsbildung beauftragen. k oration Dischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten xies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, der Schulinspektton und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. dÄgeoccrtt-» Unabhängige Zeitung für alle Stände in S tadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag von Friedrich May G. m. b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 t ein id Die Krise der Kandrvirtfchaft vor dem Reichstag. Berlin, 10. Dezember. Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 2.20 Uhr. Der Gesetzentwurf über die Eintra gung von Hypotheken und Briefpfandrechten in ausländi scher Währung wird ohne Aussprache in allen drei Lesungen angenommen. Die dritte Lesung des Haushaltplanes wird beim Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft fortgesetzt. Abg. Blum (Ztr.) stellt fest, daß die Notlage der Land wirtschaft allgemein anerkannt sei. Es gebe noch Boden in Deutschland, der erschlossen werden kann und vor allem be stehe die Möglichkeit, die Ernteerträgnisse erheblich zu stei gern. Der Redner lehnte ebenso wie der Minister den Pes simismus ab. (Beifall!) Abg. Lramm (Dtsch. Vp.) erkennt an, daß alle Par teien, auch die linken, der Landwirtschaft helfen wollen, weil sie wie die ganze Wirtschaft krank sei, Gerade der Land wirtschaft müsse geholfen werden, weil sie in erster Linie die Lebensmöglichkeiten des deutschen Volkes sichert. Die Ab satzkrise der Industrie werde behoben sein, wenn die Land wirte wieder kaufkräftig genug sind, die Jndustrieprodutte abzpnehmen. Ein Teil der Fraktion der Deutschen Volks partei werde dem Getreidebewegungsgesetz zustimmen, ein anderer Teil aber sei dagegen aus Abneigung gegen eine Wiedererrichtung der Reichsgetreidestelle. Es sei ein Fehler gewesen, die deutschen Landwirte an ein zu ausgedehntes Kreditnehmen zu gewöhnen. Das Wort müsse wieder zur Geltung kommen: „Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt!" (Beifall.) Abg. Lang (Bayr. Vp.) macht der Regierung und dem Reichstage den Vorwurf, daß sie die Verarmung der Land wirtschaft nicht verhindert haben, obwohl sie auf diese Ge fahr seit Jahren hingewiesen wurden. Die Mehrheit der Bauern wolle von der Wiedereinrichtung der Reichsgetretde- stelle nichts wissen. Die Regierung sollte lieber den land wirtschaftlichen Genossenschaften Kredite zur Verfügung stellen, damit sie Getreide liefern können. So könnte ohne Zwangswirtschaft und ohne große Verwaltungskosten der Landwirtschaft weit besser geholfen werden. Darauf wird die Weiterberatung auf Freitag nachmit tag drei Uhr vertagt. — Schluß ^5 Uhr. Oie Gozial-emokraire verhay-lurrgsbereit. Berliu, 10. Dez. (Drahtber.) Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion befaßte sich am Donnerstag nach der Plenarsitzung nochmals mit der Lösung des Regierungs problems. Sie legte ihre Auffassung in einer Entschließung nieder, die^stoch am gleichen Abend mit einem Begleitbrief dem Reichspräsident zugestellt wurde. In dem Briese wird die grundsätzliche Bereitwilligkeit der sozialdemokratischen Fraktion zur Teilnahme an Ver handlungen über die Große Koalition ausgesprochen und erklärt wird, daß sich aus diesen Verhandlungen die end gültige Stellungnahme der Fraktion klären werde. Als Anlage zu diesem Brief ist eine Reihe von Punkten zusam- mengefaßt, von denen gesagt wird, daß die sozialdemokrati sche Fraktion auf ihre Erörterung besonderen Wert lege. Es handelt sich also nicht um festgelegte Bedingungen, son dern eher um einen programmatischen Entwurf, nicht um ein letztes Wort, sondern um ein Verlangen, über dessen Berechtigung und Erfüllbarkeit im einzelnen nun zu dis kutieren sein wird. Selbstverständlichkeiten in diesem Programm sind die Forderungen nach einem „offenen Eintreten für die repu blikanische Staatsform und nach entschiedener Abwehr aller monarchistischen Nestaurationsversuche". Man wird kaum annehmen, daß in dieser Frage die Deutsche Volkspartei Einwendungen erheben wird. Die Deutsche Volkspartei hat sich ja in den vergangenen Jahren stets in ihrer ganzen po litischen Arbeit auf dem Boden der Republik bewegt. Ebenso dürften sich für die Volkspartei ernsthafte Meinungsverschie denheiten kaum in der Flage der Mietregelung ergeben, in der die Sozialdemokratie eine Hinausschiebung von Miet erhöhungen fordert, und auch das Verlangen nach Bereit stellung von staatlichen Mitteln zur Förderung des Woh nungsbaues wird als berechtigt anerkannt werden. Dann aber stellt die Sozialdemokratie eine Reihe Forderungen agitatorischer Natur und es ist zweifelhaft, ob es die Volks partei auf sich nehmen kann, über diese Punkte zu verhan deln. Am Geist von Kocarno. wieder zwei Todesurteile. Solberg, 9. Dez. Rittergutsbesitzer Rudolf Schulz» Altenwalde, Kreis Neustettin, während des Kriege« Haupt mann im Artillerie-Regiment 17, wurde wegen „Gewalt taten gegen französische Zivilpersonen" in Abwesenheit -um Tagesschau. * Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat sich in einem Schreiben an den Reichspräsidenten bereit erklärt, an Verhandlungen über die große Koalition teilzunehmen. * Der Reichspräsident wird voraussichtlich am Freitag den Auftrag zur Regierungsbildung an Dr. Luther erteilen. Der Reichsausschutz für soziale Angelegenheiten beschloß in später Abendstunde nach ausgedehnter Debatte, daß die Unterstützungssätze in der Erwerbslosenfürsorge vom 15. De zember ab für die Hauptunterstützungsempfänger um 30 Prozent erhöht werden sollen. Weiter wurde beschlossen, daß die Höchstsätze für die Gesamtbezüge sich entsprechend er höhen. Nach Meldungen aus Paris sind im französischen Wie- deraufbaugeblel grotze Betrügereien seitens Privatunterneh mern und Beamten aufgedeckt worden. Nach Meldungen aus Rom haben die Wahabiten nach langer Belagerung sich der Stadt Medina bemächtigt. Die Wahabiten beherrschen damit den Weg nach Palästina und den Schienenstrang von Medina nach Damaskus. Der „Berl. Lokalanz." will allerdings wissen, daß noch eine Besprechung sämtlicher Führer der für die große Koa lition in Betracht kommenden Fraktionen beim Reichspräsi denten vorausgehen solle. Der gestrige Beschluß der sozialdemokratischen Reichs- tagssraktion wird von einer Reihe von Blättern besprochen. Die „Deutsche Tageszeitung" glaubt nicht, daß aus Grund der sozialdemokratischen Forderungen noch irgendwelche aussichtsreiche Verhandlungen über die Bildung der gro ßen Koalition geführt werden könnten. Das Zentrumsorgan „Germania" schreibt: Cs bestehe nicht nur ein politischer, sondern auch ein wirtschaftspoliti scher Zwang zur großen Koalition. Jetzt komme es auf einen Willen und ein Programm an. Wer ein Programm der Versöhnung und des Ausgleiches schaffe, habe die' Un terstützung des Zentrums. Die „Voss. Ztg." nennt es beachtenswert, daß es sich beim sozialdemokratischen Fraktionsbeschluß nicht etwa um ultimative Forderungen handele, sondern um Punkte eines gemeinsamen Arbeitsprogramms, die von der Sozialdemo kratie zur Erörterung gestellt würden. Der „Vorwärts" betont, daß das von der sozialdemokra tischen Fraktion aufgestellte Arbettsprogramm sich auf einige Punkte von entscheidender Bedeutung habe beschranken müssen und daß nicht alle berechtigten Wünsche der Partei hätten ausgenommen werden können. Die neue Abrüstungscampagne Sieben Jahre war die Welt voll von dem Schrei nach der Abrüstung, zu der sich die Ententestaaten ja schon im Versailler Vertrag geradezu verpflichtet hatten. Zu irgend welchen Ergebnissen kam man aber bisher noch nicht, weil die einzige Abrüstungskonferenz, die überhaupt ein Resultat zeitigte, nämlich die von Washington, für die maritimen Rü stungen eine Höchstgrenze festsetzte, die heute noch nicht von den meisten Staaten trotz gewiß „ehrlichster" Anstrengungen erreicht werden konnte. Und das ist ja keine Abrüstung, höchstens eine Zurüstung. Heute aber verlangt „der Geist von „Locarno", daß endlich einmal „ernstliche Anstrengun gen" in dieser Hinsicht gemacht werden. Darum hat sich der augenblicklich in Genf tagende Dölkerbundsrat dazu ent schlossen, ein Komitee einzusetzen, das eine allgemeine Ab rüstungskonferenz vorbereiten soll. Mitglieder des Komi tees werden außer sieben anderen Staaten auch zwei besiegte Länder sein, nämlich Deutschland und Bulgarien. Don Amerika ist schon jetzt eine glatte Absage gekommen, doch steht es noch auf der Liste der für die Abrüstungskonferenz selbst in Betracht kommenden Länder, ebenso Rußland. Es ist so billig, sich über den neuen Genfer Abrüstungs rummel nach all den schon erlebten Mißerfolgen solcher Be strebungen lustig zu machen, daß wir hier wohl diese nahe- tlegenden Gedankengänge ausschalten können. Bis zu einem gewissen Grade ist ja schließlich auch ein ernster Abrüstungs wille vorhanden und die ganze Komik dieses Kampfes liegt ja nur darin, daß jeder versucht, auch noch die Abrüstutigs- idec in den Dienst seiner eigenen chauvinistischen Wünsche zu stellen. — Die vorläufig ernst gemeinten Verhandlungen stoßen nun aber auf die große sachliche Schwierigkeit, daß inan sich über die Abgrenzung des für die Entwaffnung in Frage kommenden Komplexes nicht einigen kann. Zu>ichst schon die Definition des Begriffes Abrüstung selbst. Wie trennt sich die militärische von ziviler Luftfahrt? Wie die Handelsflotte von der Kriegsmarine? Wie die Rüstungs industrie von einer friedlichen Zwecken dienenden Arbeit, o!e in, Augenblick auf Kriegsmaterial umgestellt werden kann? Weiter: Wo liegen die Unterschiede zwischen defensiver und offensiver Rüstung? Wie verhält sich schließlich überhaupt der Rüstungsstand zur Bevölkerung des Landes, zur beson ders guten oder strategisch ungünstigen Landesgrenze, zu dem oder jenem Nachbar mit besonders eigenartigen Ver hältnissen? Das alles sind Fragen, die auf den geradezu ungeheuren Umfang des Arbeitsprogramms Hinweisen. Schließlich will Frankreich nur da abrüsten, wo Sicker- hcitsverträge vorliegen (England trennt bekanntlich das Problem der Sicherheit von Garantie- und Schiedsvertrö- gen vollkommen), und wirft schließlich die Frage auf, ob nicht jede Abrüstung überhaupt nur möglich sei, wenn allge meine Paktverträae vorlagen: Frankreich strebt also die Er klärung an, daß eine regionale Abrüstung aus Grund regio naler Scbicdsv-'rträge undurchführbar sei, und daß eine all- ocmcine Abrüstung auf Grund allgemeiner Schiedsverträge den einzig gaimbaren Weg darstellt. Man ist versucht, bei der Fülle der Probleme an die Quadratur des Zirkels zu denken. Wir haben jo von Anfang an auf die ungeheuren Schwierigkeiten des Abrüstungsproblem» hingewiesen. Aber schließlich hat die Entente ein, wie sie jetzt wohl einsieht, vor eiliges Versprechen der allgemeinen Abrüstung im Versailler Vertrag gegeben, um damit die Knebelung der Mittelmächte vor der Welt etwas zu bemänteln. Deutschlands Forderung nach Abrüstung der anderen besteht also zu Recht — mögen sie sich darüber die Köpfer zerbrechen .... Zusammenbruch der Preußischen Fand- bank infolge Kreditverweigerung des Staates. Die Hauptversammlung der Gesellschaft, die zur Hugen- berg-Gruppe gehört, führte am Mittwoch nach mehrfachen Unterbrechungen und insgesamt 28stündiger Diskussion zu dem Beschluß, die Reichsmarkeröffnungsbilanz und den Ab schluß von der Tagesordnung abzusetzen, eine Kapitaler höhung abzulehnen und den Vorstand und Aufsichtsrat zu denjenigen Schritten zu beauftragen, die sich als notwen dige Folge aus der Ablehnung weiterer Staatskredite und der daraus gegebenen Arbeitsunfähigkeit der Gesellschaft er geben, das heißt also zur Konkurserklärung. In dieser Sitzung führte der Aufsichtsratsvorsitzende Geheimrat Hil genberg u. a. aus, die Bank habe ursprünglich beabsichtigt, ihr Kapital von 65 Mill, auf 3,9 Mill. Reichsmark umzu stellen, sei aber gezwungen gewesen, eine noch schärfere Zu sammenlegung auf 1,95 Millionen in Vorschlag zu bringen. Im Vorjahre seien Verlustgeschäfte durch Transaktionen ge tätigt worden, bei denen 700—800000 Mark verloren wur den. Die Transaktionen wurden dadurch veranlaßt, daß der preußische Staat von der Gesellschaft verlangt habe, Flüchtlingssiedlungen zu bauen, es aber an finanzieller Unterstützung fehlen ließ. 2 Mill. Reichsmark wären zur Wiederflottmachung des Unternehmens notwendig gewesen, aber der Staat habe zur Bedingung gemacht, daß ihm der größte Teil des Aktienkapitals der Landbank unentgeltlich zur Verfügung gestellt würde. Darauf habe sich die Land bank nicht einlassen können. Wahrscheinlich werde nun Kon kurs beantragt werden. Srsch inungsweise: Jeden Werktag abends itir den folgend. Tag. Liezugspret« >ür die Zeit eines halben Monats: Frei ins Haus halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich 50 Pfg. Einzelnummer l5 Pfg. — Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen lederzeil Bestellungen entgegen. Postscheck« Konto: Amt Dresden Nr. 1S21. Gemeind«, verbandsgtrokasie Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrtch- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch au, Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Anzeigenpreis (in Goldmark): Die 43 mm breite einspaltig« Grundschristzetle 25 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg„ die SO mm breite Reklamezrile (im Textteil) 70 Pfg. Zahlung in Daptermart zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, jedoch nicht niedriger al» zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tarif. Für Sammelanzeigen tarlim. Aufschlag. — Erfüllungsort Bischofswerda Nr. 288. Sonnabend, den 12. Dezember 1925. » 80. Jahrgang
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