Geschäftsbericht des Directorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie über das Jahr 1846 für die dreizehnte General-Versa mml ung, Die Einnahmen des Jahres 1846 haben sich aber mals wieder höher gestellt als die der vorhergegangenen, während die eigentlichen Betriebskosten verhältniss- mässig nicht höher anstiegen, vielmehr bei einigen Positionen sich verminderten. Es haben deshalb von den Erträgnissen des Be triebes nicht nur die sehr bedeutenden Ausgaben für Bahnreparaturen gehörig übertragen werden können, sondern die Ueberschüsse haben auch ausgereicht zur Anschaffung von zwei neuen Locomotiven, zwei Ten dern und mehrerer neuen Wagen, ohne den bis her gewohnten Dividendengenuss zu schmälern, wie der Rechnungsabschluss speciell ausweisen wird, wel cher, wie gewohnt, noch vor der zum 30. März ange setzten General-Versammlung ausgegeben werden wird. 1. Gebäude auf den Bahnhöfen und der Bahn. Dieses Conto ist unverändert geblieben. Die Ko sten eines neuen Oberbahnwärterhauses und einiger kleiner Bahnwärterhäuser, sind in der Position „Bahn unterhaltung“ mit begriffen. Transportmittel. Die im vorigen Geschäftsbericht erwähnten zwei neuen Locomotiven von R. & W. Hawthorn in New castle, sind angekommen und bewähren sich, so wie die früher von demselben Fabrikanten erhaltene, voll ständig. Durch die Nutzung dieser kräftigen Maschinen können nun mehrere von denen der ältern Construc- tion, welche im Verhältniss des dafür erforderlichen Brennmaterials weniger leisten, zum Reservedienst ver wendet werden. Eine der ältesten Maschinen, die „Windsbraut, 1 , zersprang am 21. Mai in dem Augenblick, als solche einem abgehenden Zuge vorgehängt werden sollte, glücklicherweise ohne dass Jemand dabei beschädigt worden ist. Die zu Protocoll genommenen Untersu chungen haben ergeben, dass dabei in keiner Weise eine Vernachlässigung oder Unachtsamkeit obgewaltet, sondern das Zerspringen in Folge einer durch Corrosion des Eisens schwach gewordenen Stelle im Innern des Kessels geschehen ist. Dieser Vorfall hat uns veranlasst alle Maschinen von Zeit zu Zeit einer Druckprobe zu unterwerfen. Bei dieser Probe hat sich der Kessel von einer der ältern in die Reserve gestellten Maschinen „Blitz“ als unzuverlässig gezeigt, weshalb solche nun ganz ausser Thätigkeit gesetzt worden ist. Wie voriges Jahr schon erwähnt wurde, sind noch zwei grosse Locomotiven bei Borsig bestellt, welche im Jahre 1847 geliefert werden, und ausserdem wur den bei demselben Fabrikanten noch 5 Stück für 1848 contrahirt, um den Ansprüchen des grössern Verkehrs begegnen zu können, welcher durch die in nächster Zeit in vollen Betrieb kommenden Bahnen, die säch sisch-schlesische, so wie diejenigen von Hamburg und von Cöln nach Hannover u. s. vv. zu erwarten steht. Der Bestand der sämmtlichen Transportmittel ist gegenwärtig I. Locomotiven. ' 21 Stück dienstfähig! „ • r. < nach Beilage B. 3 „ in Reserve) 1 Jx Ai