Ästhetische Erziehung Mit Beginn der industriellen Produktion richtete sich auf klärerisches Bemühen besonders auf die Ästhetik des ge wöhnlichen Seins, auf die „Kunst des täglichen Lebens und der ganzen menschlichen Umwelt“ (Muthesius). Angestrebt wurde eine Schulung der Sinne, im Kampf gegen falschen Prunk, der Seelen und Gegenstände gleichermaßen bela stet — zugunsten einer schönen, brauchbaren Welt, schön und brauchbar für alle. Erziehung zum Sehen und Empfinden wurde gefordert, Erziehung - damit das brauchbar Gestaltete begehrt werde. Der Gedanke, eine solche Erziehung für Kinder in den Schulen obligatorisch zu machen, lag nahe, um seine Ver wirklichung ist gekämpft worden, die Verhältnisse waren aber nicht so. Geblieben sind Vorschläge, Entwürfe, Pläne. Heute ist „Umweltgestaltung" Bestandteil des Lehrplans unserer allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen und wird - innerhalb der Kunsterziehung - betrieben seit vier Jahren. Wir fragten nach dem Erreichten. Unsere Bei träge zeigen fast durchweg eine Neigung zum Journalisti schen: Recherchen, Umfrage, Aufzeichnung, Gespräch, Ex perimente, Beispiele. Dies nicht zufällig. Denn es galt, das Bestehende zu sichten und nach Potenzen abzuklopfen. Ten denzen im Gesammelten zu fixieren, Aufgaben einzukrei sen, nach Lösungen zu fragen — aus der Perspektive tägli cher Gestaltung und Nutzung unserer Umwelt.