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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-13
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1882
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SS4 Str.-lI.-B. nicht für sich anrusen. Di« Strasbcockcit d«< Angeklagten wirrte also nickt dadurch auSgeschloffen. daß e- zivelsethast blieb, ob er gewußt habe, die Ausspielung nicht ohne polizeiliche Erlaubnis veranstalten zu dürfen oder ob er gewußt habe, daß seine Handlung unter denk. 288 Tlr.-G.»B. falle; der Beweis der Kenntniß deS Str.-G.-B. brauchte gegen den Angeklagten nicht geführt zu werden. Ter Maurer koren; K. auS R war wegen Diebstahl« angeklagt, well er am 28. Januar v. I ,u E- ein dem Fleischermeister H. dalelbst geköngeS Stück Speck im Ge wichte von ungefähr 2 Pfund und im Werthe von l 90 ^ in der Absicht rechtswidriger Zueignung weg- gencmmen Halle. DaS Landgericht hat jedock den Angeklagten nicht wegen Diebstahls — tz. 242 — sondern wegen einer Ilebertrelung im Sinne deS tz. 370» Str.-G.-B- — der Entwendung von Nahrungsmitteln — verurtheilt und seine Auslastung damit motivirt. daß zwei Pfund mil Fleisch durchwachsener Speck bei dem notorisch guten Magen und Appetite der oberschlesiscken Arbcilcrbevölke- rung sich als Nahrungsmittel zum alsbaldigen, wenn auch nickt sofortigen Gebrauche darstcllt. indem Angeklagter, falls eS ikm gelungen wäre, seinen ..Mundraub' in Sicherheit zu bringen, wohl kaum von demselben bei der Frühstücks- und Mittag-mahlzeit etwa» übrig gelasten haben würde, also nur als semstehend angenommen werten könne, daß Angeklagter eine als Nahrungsmittel zum alsbaldigen Ver brauche sich darstellende Qualität Speck entwendet hat. Gegen dieses Unheil ist von Seiten der StaatSanwalt- lckask die Nevision angebracht, welche der I. Straslenat deS R -G. am l2, Deceinber v. I. verworfen, da davon auSzu- gehen ist, daß die fragliche Quantität Speck „von unbedeu tendem Werthe" nn Tinnc des Gesetzes und nicht bloS an stck als ein zum alsbaldigen Verbrauche sich darstellendes Nahrungsmittel zu betrachten ist, insofern sie al-bald hätte verbraucht werden können, sondern daß der Angeklagte auch den alsbaldige» Verbrauch beabsichtigt und somit den Speck ZUIN alsbaldigen Verbrauche entwendet hat. Aus Stadt und Fand. * Leipzig. 12. Februar. Bei Berathung deS Etats deS Ministeriums des Innern in der Finanzdeputalion der Zweiten Kammer kam zur Svracke. ob nicht auch Unter stützungen an strebsame Handwerker und Gewerb- trelbende zu Neisen, bcz. längerem Aufenthalte in» In lande und AuSlanke an solchen Qrtcn. wo dieselbe vortheil- haste dlnregung sür ihre Derufsthätigkeit finken könnten, beansprucht und genährt würden. Von Seiten der Ne gierungsvertreter wurde viel Sympathie für solche Be willigungen gezeigt und soll der Gedanke weiter verfolgt wercken; namentlich wurde, so beißt c- im Bericht der Deputation, zu erwägen sein, ob die Errichtung von Reise- stipeeidikn für junge Handwerker und Gewerbebcstisfene in der Art, wie sie bei der Malerakademie für junge Künstler bestehen, dem Zwecke dienen kan». Für die Negierung wird abznwarle» scui, ob und welche Gesuche um derartige Be willigungen gestellt werten; einen besonderen Antrag hat die Deputation bei der vorhandenen Bereitwilligkeit der Negierung nicht sür nölhig erachtet. * Leipzig, 12. Februar. Im Bericht der RechenschastS- Deput alirn der Zweiten Kammer zu Dresden auf die Periode t878—1871« sinket sich eine tabellarische ttebersicht znrn Zwecke der V eranschlagung des Immobiliarwertbeo der säch sischen S l aa lsf ersten. Co ergiebt sich daranS, daß daS Reinerlrägniß derselben in dem zehnjährigen Zeitraum von 1870—l879 durchschnittlich jährlich sich aus 8.109.883 .äs ge stellt hat. was einen Werth — mit dem 2.'>sachcn capitalinrt — von l 80,2 il,573 .«l ergiebt. Der Flächcnbestand der StaatSsorsien betrug 187,889 Hectar; der größte Forstbezirk ist deriouige von Schandau, der kleinste der von Dresden. * Leipzig. >2. Februar. Einer der früheren Landtage hatte pi dem Etat der Verwaltung der königl. Porrellan- und csä ß s a m m lung in Dresden den Wunsch aus gesprochen. der Sammlung namentlich bezüglich der Meißner Por;ella»sabr>kation in Hinsicht lkrer Enl- wicketnng eme größere Vollständigkeit z» geben. In Folge dessen läßt die königl. Mannsactnr die hervorragendste» Gegenstände ans der Herold'scken. Brühl'schen und Marec- lülvschcil Periode, solvent die Modelle vorhanden sind, an fertige» Ebenso werken von der neueren Periode die vor züglichsten Erzeugnisse der Sammlung emverleibt werden und hat das königl. Finanzministerium verfügt, daß dieselben ebenso, wie die erstcren. der Sammlung nur zur Hälske deS Herstellungspreises berechnet werden sollen. Die'« Maß nahme ist jedenfalls nur mit Freude ;n begrüßen und wird dieselbe auch nicht ohne günstigen Einfluß "aus die Absatz Verhältnisse der königl. Porzellaiimaiinsacknr bleiben, denn schon ,etzl. nachdem nur erst wenige neue Qbjecte ausgestellt wurden, sind von Be'nchern der Sammlung Anslrcige aus solche gegeben worden. Möglicherweise wird durch Ver mehrung der <a»'»il,»ig nach dieser Nichlung hin mehr erreicht, als durch Beschickung von Provinzial - Ausstellungen. * Leipzig, 12. Februar. Soeben ist das Adreßbuch für Reudnitz aus das Iabr I8>,2 erschienen und zwar »n Selbst verläge des Verfasser» »ud Herausgebers L. Oehring. Wer die örtliche» Verhältnisse unseres Nacbbarorles kennt u»v weiß, welche bedeutende Ftucluation in der dortigen Be völkerung herrscht, iveiß auch, nie wichtig, nothwenkig und nützlich e:n chronologisch nild konst geordnetes übersichtliches Adreßbuch sowohl sür Gcwcrhelreiheiite, Künstler :c. als auch sonst sür Jedermann ist. der init dem Orte in Verbinkung stekt. An' l 11 Seite» Großoctav Format ist mit peinlicher Genauigkeit und ,roßer Umsicht ein Verzeichnis; der gelammten Einwohner. Vereine. Behörden :e erzielt worden, das jedem Fremden ein ziiverlässt.er Natdaeder über die örtlichen Bcr hältnistc zu loelkcn verspricht. Mil der diesmaligen Ausgabe ist der >3. Jahrgang angelrelen und wenn sich der Preis gegen früher nin höher iielll. so hat dies leinen Grund in der verstärkte» Auslage. Das Adreßbuch dars wohl allen Interessenten einpseblen werden. ) Leipzig. 12 Februar. Am Grimmaischen Stein weg fuhr gestern Nachmittag ein Nellwagen so nabe an einem dahalteiidcn Hnndgeschirrc vorüber, daß ein Hinter rad über den Fuß des Hundes ging und ii ni eine Zehe zer- guetschte. DaS Gebeut des Hundes führte eine große Menschenmenge herbei. — In einer Wohnung am Täubckrn- weg gerieth gestern Abend durch die Unvorsichtigkeit eines Dienstmädchens ei» RipSvorbang vor einer Thür in Brand. Glücklicherweise gelang cs, daS Feuer vor weiteren Schaden wieder zu kämpfe» — Im Eonnewitzer Holze fand man kemsell'en Nachmittag den Leichnam eines unbekannten erhängte» Mannes aus. Die Aushebung erfolgte durch die OrlSbebörde in Connewitz. -- Am bcutigen Montag Abend findet, wie au» dem Inseralenlheil der vorliegenden Nummer unsere» Blattes hervorgckt, in, SchutzenhauS-Etabtissement abermals ein größere» Ertra-Concert derHauScapelle unter kerLeitung de» königl MnükdircclorS Herrn Pros, Ludwig v. Brenner statt, sür welches ein äußerst gewählte» Programm ausgestellt worden ist. — I» den nächsten Tagen wird Del Vecchio'» Kunst- Au-stetlung ei» Kunstwerk ersten Range» zuqesiihrt werden, da» indessen nur kurze Zeit der öffentlichen Besichtigung zu gänglich gemacht werken kann Es ist ein bereits anderwärt» vielhewundertes Schlacktenbild ven Aisred de Neu ville. eine nmsangreichc Composttion von packendstem In halt und technischer BoUenkung. Den Gegenstand diese» ColostalgemäldeS bildet die letzte verzweifelte Gegenwehr der französischen Strritträste aus dem Friedbose von Saint Privat, der. nachdem fick mehrere bei den, Kampse enga- girten Compagnien des 4. Garte Regiments des Dorfes be mächtigt. «ach Hartnäckigem Farergefecht von der S. Compagnie desielben genommen wurde. * Reudnitz, 12. Februar. In der letzten Sitzung de« hiesigen Gewerbeverein« kam zunächst eine Collection ge werblicher Neuheiten zur Besprechung, welche die Firma Carl Schmidt in Leipzig ausgestellt hatte. E» warm die» u. A eine Schneidemaschine sür Brod. Möhren, Rüben :c.. eine Reib- und Schneidemaschine sür Bohnen. Kartoffeln, Gurk.n, ein Reise-SpirituSkocker. zwei Mandelmühlm. eine amerkaniscb« Eismaschine, betonter- sür größere Haushaltungen geeignet, ein Flaschenkorb mil anbanzenden Leuchtern, eine Geld- und Locumenten-Castelte, eine sür ,ete Haurhaltunq wichtige Hotzspalte-Maschiiie. ein Sitzbad in «chaukclstuhlsorm für kränkliche Perlenen und nach ärztlichen Anordnungen gebaut. Die Versammlung zollte allen Objecten sowohl in Bezug aus solide Ausführung als auch aus die civilen Preise vollste Anerkennung. Hiernach -..h lt Herr Iw. RoSkoschny das Wort zu einem Bortrage über Handel und Gewerbe im Orient. So interessant derselbe sür die Zuhörer sich gestaltete, umsomehr, als der Redner die Schilverungin auS eigener Anschauung wiederzugeben vermochte, so gestattet un» doch der beschränkte Raum nicht, dem Vortragenden in die Details zu folgen. Besonders dankbar wurde cS ausgenom men. daß Herr Vr. RoSkoschny sowohl eine Collection von Photographien au» dem Orient, als auch selbst vorgcnommcne AuSgrabungssunte vorlegte und jedem Vercinsmitglicde ein Exemplar der ven ibm verfaßten Schrift „Aus Kleinasien rc." zur Verfügung stellte. x Mügeln. In dem benacbbarlen Torfe Schieben batte ein Knabe im Seitengebäude de- ThomaS'schen Gute» Stroh in Brand gesteckt, welcher, wen» er nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre, gewiß weiter um sich gegriffen und größeren Schaden verursacht haben würde. Der fliehende Knabe wurde ergriffen und er erklärte auf Befragen, warum er daS gelhan — er habe gern ein Feuer sehen wollen. Der hoffnungsvolle Junge ist 8 Jahre all und auö Mahli» ge bürtig. — Betreffs der von mehreren Blättern und auch vom „L. Tagedl." gekrackten Notiz, man habe hier dem Ab geordneten Prüfer auS Freude über sein erfolgreiche» Ein treten sur Errichtung der Secundairbahn bei seiner Ankunft die Pferde auSqespannl rc., ist berichtigend zu bemerken, daß ihn einige hiesige Bürger an der Post empfingen und ihm ihren Dank auS'prache». — Der erste Oberlehrer an der landwirthschasklichen Schule zu Chemnitz. Herr Iw. Robert Seifert, ist zum Tircctor einer neu zu errichtenden laudwirthschastlichen Schule in Altenburg erwählt worden, welche Stellung Derselbe nächste Ostern antrelen wird. — Der Stadlrath zu Adorf sagt allen Feuerlöschmann schaften, beziehentlich freiwilligen Feuerwehren von de» Städten Martneulirchen und OelSnitz. sowie von den Dörfern Bad- Elster. Frcibcrg. ArnSgrün, Wohlhausen. Leubetba. Rebers- renlh, HundSgruil. Brambach, böhmisch Grün. Roßbach und Neuberg, Erlbach und Landwüst sür ihre ersprießlich« Hilfe leistung bei dem am 1. Februar stattgehabten Brande herz lichsten Dank Sämmliicbe der bezeichneten Gemeinden haben unmittelbar nach dem Brantunglück den Calaniitokeil in reich lichster Weise außer Geld namentlich Lebensmittel aller Art und Fiittervorrälbe sür da» gerettete Vieh zugehen lassen, welch letztere- übrigens nunmehr zumeist in den Ställen be nachbarter Gutsbesitzer untergcbrachl ist und unentgeltlich gepflegt und gefüttert wird. Welcher Aufopferung übrigens die biederen Obervogtlänker fähig sind, mag folgende Thal ache beweisen. ÄlS der Avorser Brand i» dem volle 7 Kilo meter entfernten und circa 800 Meter über der Ostsee ge legenen Dorse Landwüst gesehen wurde und nickt gleich paffende Zugtbierc zur Hank waren, spannten sich sofort eine Anzahl rüstiger junger Gutsbesitzer vor die Spritze und zogen dieselbe über Berg und Thal in circa 1',- Stiinke nach der brennenden Stadt. * Oschätz. Wie bereit» mitgetbcilt, verstarb hier am 1. Februar der Bezirköarzl Iw. inest, Königskörser. Heute noch einige Notizen von allgemeinerem Inkercffe über den Entschlafenen. Tcrsclbc war in Lucka iin Altenburgischcn am 29. Iuiil 1818 geboren. Bevor er nach Ot'ckatz kam. wirkte er ziemlich 11 Jakre in Auerbach im Vogllande alS GerichlS- uiid Armenarzt. Während diele» Zeitraumes bat sich der selbe beim Auftreten einer bcsligen TvpbuSepitcmic in den »genannte» Auerbackcr Walkorten unleugbare Verdienste erworben, welchen es auch wobl zuzukchreiben ist. daß er von, 1. November 1853 zum Bezirköarzl sür den kiesigen Bezirk berufen wurde. Eine längere Reibe von Jahren war dem selben auch die Leitung deS Oschatzer ärztlichen Bezirk-Vereins übertragen. — Infolge deS betenllicben Auftretens von Scharlach und Dipblberitis ist seitens der königl. BczirkSschul-Insveetion Dippoldiswalde die Schließung der Sckule zu Fürsten an bei Gkoiiig bis aus Weitere- verfügt worden. — An einem der letzten Abende krack in teni Wolfschcn Grundstück in Kreinitz Feuer aus. welches jedoch alsbald gelöscht wurde; man vermutbet vorsätzliche Brandstislung, da das Feuer säst zu gleicher Zeit aus drei verschiedenen Stellen der Besitzung anSbrack. — Um dieselbe Zeit wurde die Scheune des Korner'scken Gutes in Podelwitz durch Feuer zerstört. — Wie da» „Reichcub Wockenbl." erfahrt, ist am Frei tag aus Requisition der königl. Staatsanwaltschaft zu Plauen der Gutsbesitzer Franz Kramer in Roiyschau. denen Wohn bau- am 9. Februar niekerbrannte. in Untersuchungshaft genommen worden. — AuS SeiserSdors bei Radebrrg wird dem „Dresdn. An,." folgender mysteriös« Vorfall berichtet: Nachdem bereits srülwr schon bei nächtlicher Weile aus dem dortigen Kirchhofe Ausgrabungen von Leichen durch noch unermitteltc Personen stattgesunden haben unk a»S diesen, Grunde der Kirckbos während der Nachtzeit Etwas schärfer beobachtet norden war, kamen in einer der letzten Nächte die Aufpasser in den Wenzel'schen Gastlwf in SefferSdors, um den daselbst auS Anlaß eine- KarpsenschmanseS noch anwesenden Gästen mitzutbcilen, daß man aus dem .Kirchhofe verdächtige- Geräusch gehört bade. Als man fick hieraus an Orl und Stelle begab, ertappte man einen Bcwobner deS Dorfes, welcher eben die Leiche seines Kinde» auSgcgrabcn kalte. Aus Betragen gab der Mann an. daß er nur noch einmal sein Kind habe sebcn wollen. Selbstverständlich wurde der Mensch sestgenommen und an die Gerichtsbehörde in Radebcrg abgeliesert. Ob der Verhaftete auch die früheren Leichen Ausgrabungen vor- genoinmen und was ik» dazu veranlaßt bat. darüber wird hoffentlich die eiiigcleitetc Untersuchung Anillärung geben. — AuS dem Haiisställgt'sckcn Atelier in Dresden ist soeben ein Gruppenbild der Großbritannischen Ge sandtschaft bcrvorgegangen. welche» die sämmtlichen .Herren der Misston in der Kleidung zeigt, die ne bei dem feierlichen Act der Investitur Sr Ma>e'iäi de» Königs mil dem Hosen bandorden trugen. In der Milte der Gruppe sehen wir den Clies der Mission. Earl os Fise. stehend, iin» zu Seiten die übrigen Mitglieder der Gesandtschaft ebenfalls stehend, bi» aus de» Äappenkönig Sir Wood» und General Horssorv. welche sich in fitzender Stellung befinden Vermischtes. — Die die „Altenb. Ztg." au- Alten dura erfährt, ist sür die Festlichkeiten der Vermählung der Prin zessin Marie Anna mil dem Erbprinzen Georg von Schaumburg die Wecke nach dem Osterfeste in Aussicht genommen. Der Treuste»»» der fürstlichen Braut wird in der nächsten Zeit fertig und dann auch für weitere Kreise zur Ansicht ausgestellt werden. Für die fürstliche Au-statlung ist so viel al» möglich in Allenburg in Bestellung gegeben worden. — In Blankenburg ss»k am Mittwoch Abend drei Wohnhauler mit Hinler- und Seitengebäuden abgebrannt. Man permuthct lökwillig« Brandstiftung, denn die Schaden feuer folge» in Blankenburg zu häufig und blieben bisher die EnlstehungSursachen unbekannt. Auch die»mal soll da- Fcuer in den Hintergebäuden auSgekommen sein und soll es in allen drei anstoßenden Gebäuden fast gleichzeitig gebrannt traben. — Am Mittwoch Abend brannte da» Gut Gründers bei Möhra total nieder, viel Vieh soll mit verbrannt sein, darunter 100 Schafe rc. Man vermutbet Brandstislung. — In der Jagd de» Herrn I. I. Nießen zu Br au back erlegte dieser Tage der Gasthosbesitzer Arzbach eine prächtige Wildkatze. Da» Tbier maß ven der Schwanzspitze bis zum Maule nabezu einen Meter. Di« Wildkatze ist übrigens in Deutschland nickt so selten, wie man vielfach annimmt; daS beweist die große Zahl, welche alljährlich geschaffen wirb. — Auch au» Oesterreich kommt die Nachricht von einem Leichenraub. In der Nacht vom 8. auf den 7. d^ wurde von bisher nicht ermittelten Thätern in die Familien^ grifft der Fürsten Auersperg zuKöppach nächst Sckmannen- stadt eingebrochen und von den Nnisormstücken de» znletzl bei- aesetzken Generals Bincenz Fürsten Auersperg seck» Stück Knöpfe sowie die Goldborden abgerissen und mitgenommen. Man glaubt, daß da» Motiv diese» Verbrechen» weniger in Habgier, al» vielmehr in einer Art von Aberglauben zu uchcn sein dürste. — Der durch den Brand seine» Circu» in Bukarest so hart betroffene EircuSbesitzer Kremdser bat in hohem Grade die wohtthätige Gesinnung der Rumänen erfahren. Es ist Alle« geschehen, um den Schaden so weit al» möglich zu ersetzen. Nicht nur zahlreiche Subscriptionen, sondern Bälle, Theatervorstellungen. Eoncerle sind zum Besten de» schwer- betroffenen Mannes und seiner Mitarbeiter veranstaltet wor den. Es sind bis jetzt etwa 40,000 FrcS. sür ihn eingekom men. auch sind ibm von verschiedenen Seiten auserlesene Pferde zum Geschenk gemacht worden. Der gleich Anfang» auslauchcnde Verdacht in Betreff böswilliger Brandstislung hat sich bestätigt. — Die königliche belgische Regierung setzt eine Be lohnung von 20.000 .«il Demjenigen auS. welcher Henry Baughan. den Mörder deS Advocaten Bcrnay» aus Ant werpen, den Behörden oder Gerichten auSliesert oder die Ent keckiing desielben hcrbeisührt. so daß derselbe zur Rechenschaft gezogen werden kann. — Unter einigen Sectengemeinden de» russischen Gouvernements Zermbow herrscht die eigenlhü»,licke Sitte, ehe der Sarg eines Gläubige» geschloffen wird, zwischen die Finger der Leiche eine Art Paß zu stecken, worin Folgende- geschrieben stekt: „Ick. N. N.. erwählter Pope, bezeuge durch Gegenwärtige», daß der Inbaber kiese» wahren unv treuen Zeugnisse-- stets als guter Diener deS Herrn gelebt hat und daß er sich gegen mich, seinen Seelsorger. stelS so betragen hat. daß ick! keine Ursache babe. mich über ibn zu beklagen. Zum Zeugniß besten habe ich ihm dies ausgestellt, damit ih», der heilige Petrus angesichts dessen die Oeffnung der Pforte zur ewigen Glückseligkeit nicht verweigern möge". Selbstver ständlich ist die Ausstellung guter Zeugnisse dieser Art eine Haupteinnahmeqiiellc des Popen. — Der Irländer Job» Tobin. in besten Hause in Bradford kürzlich große Waffen- und Munilionsvorräthe, sowie Schriftstücke, "woraus erbellk. daß er der senischen Brüderschaft angeliörl, niit Beschlag belegt worden, ist vom Bradsorker Schwurgericht wegen HochvcrratbS zu sieben jährige», Zuchthaus verurtheilt. — In Birmingham spielt vor dem Polizeigerichte eine Untersuchung, welche einen Beweis von der grenzenlosen Leichtsinnigkeit der Menschen giebt, wenn vornehme Namen unv Titel in» Spiel kommen. Ein Frauenzimmer Mary Jane Furnoury ist angeklagt. mehr al» 5000 Psv. Sterl. erschwindelt zu haben unter dem Borwanke, sie sei Lord Arthur Pclkam Clinton, der nickt, wie angegeben wird, gestorben sei. Sie gebt bald in Frauenkleidcrn. bald in Männercostüm und hat allerdings trotz ihrer schmächtigen Gestalt ein sehr männliche» Aussehen. Sie bat MielbSleute um die Mieth«. kann aber auch mehrere Fabrikanten um Summen von 2 und 3 Tausend Psd. Sterl. beschwindelt, iniiner unter den. Borgeben, daß sie Lord Pelham Clinton sei; sie bat sich aus Besuche und Eorresponkenzen mit ber Königin beriisen; einen Pudel, den sie hatte, wollte sie vom Prinzen Leopold geschenkt erkalten haben. Ein Ingenieur. Mr. Galbing, bat sür sie Bürgschaften übernommen, nachdem sie ihni vorgespiegelt, Lord Coleridge, der Chics Instice, sei ihr Vormund unk interessire sich sür sie. und Kat sich mit dem Bezahlen der Wechsel vollständig ruinirt. In Mannei- kleitern gewinnt sie die Liebe einiger Damen, von denen eine, al» sie die Täuschung erfährt, wahnsinnig wird. — Nack einer Depesche auS Washington nahm da» Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf an. welcher jeden sich der Vielweiberei schuldig machenden sür unfähig erklärt, eine» Sitz im Congicsie cinznnehmcn. Diese Vorlage, ivelcke jetzt an den Senat gebt. Kat den Zweck, den Vertreter von Utah, besten Wahl cmgef'cchten wird, auszuschlicßen. — Da» Chrisientkum der mexikanischen Indianer ist sehr mit Aberglauben versetzt. Sie sind überhaupt nur Christen, weil sie als arme elende Leute all ibre Hoffnung aus den christlichen Himmel setzen, den sie sich al» eine Arl mohamedanisches Paradies denken, worin sie einmal nach Herzenslust RciSkiicken cffen, Pulque trinken und Cigarren rauchen dürfen. Eizenthümlich ist der Aberglaube, den die Indianer in der Umgebung der Hauptstadt in Bezug auf ihre Kinder haben. Wenn man einem Vater sagt, sein Kind sebc ihm ähnlich, so betrachtet er eine solch« Bemerkung als einen ihm angelhonen Schimpf. Er. der Mann, will nicht mit einem Kind« verglichen sein. Dem Kinde aber, glaubt er, werbe durch derartige Bemerkungen da» „Hauptgist dcS Herrn Teufel»", die Eitelkeit cingeslößl und dieses Gift würde fick bald äußern, indem da» Kind Geschwüre hinterm Obr l-c käme. Der Intianervater nimmt, wenn er den eben ge nannten Vergleich gehört Kat. eine Scknur von blauer oder schwarzer Farbe, in welche er so viele Knoten mackt, als Der jenige. welcher kaS Kind mit ihm verglichen. Vor- und Zu namen bat. oder, wenn e» mehrere Personen waren, sür feke Person eine» Knote». Diese Scknur zirbt er sodann eine Zeit lang zwischen den Lippen hin und der und murmelt dabei Verwünschungen gegen die Betreffenden. Hieraus schleudert er die Scknur zu Hoden und wirst Steine darüber. Au solche Weise glaubt er, den seinem Kinde angelhanen bösen Zauber unschädlich zu macken. N.kedr.-Ib. 10 0.1 75Ü.I —1V! 96 834V 14>eit«r 12. - Aix. 8V.1 755.6 - 3.8 i 93 >8 lill»') älüüiuuiu <t« TewpeiNtur — — 4°.0. ') Leck. (Eingesandt.) Einsender Diese» glaubt gewiß dem Wunsch« Vieler nach zukommen. wenn er ans den am Plauenscben Platz Nr. 8 (schrägüber der Fleischhallt) gelegenen und comsortabel einge richteten Frisir- und Rasir-Salon von Hermann Esten berq aufmerksam macht, da derselbe allen Anforderungen weiche den Aufenthalt in einem derartigen Etablissement zu einem so angenehmen macken, gereckt wird. Große unk freundliche Localität. verbunden mit streng solider Bedienung, dürfte e» jedensall» angezeigt erscheinen, den strebsamen In haber de« Geschäfte» auch fernerhin der gütigen Beachtung de» Publicum» zu empfehlen Briefkasten — Herrn . Pünktlichkeit ist srrilich die Höflichkeit der Könige: da« Ideal, welches sie indessen anftreben. werden Tie niemals in dieser Welt voll Mängel — selbst an geweilncr Ltätte nicht — verwirklichen. Wenn Li» auf dem Friedhose warten mußten, so Hot sicherlich ein triftiger Grund sür die Bersäumn-ß Vorgelegen Vergessen Tie ja nicht: ..Alles Vergänglich» ist nur ein Gleichniß" und wird ja cinnial da» ..Unzulängliche" Trcigniß. so üben Ti« ein wenig Aachsichi und etwas oieduld; Ihr Herz kann dadci nur gewinnen Meteorologische Srobachtmrgea ,»f »er Sterurrar»« 1» I-eiprt». Höbe: l18 Zloror über ä«a Vsor 2«r «irr 3<-ob»cdraur. Vorow. rveewo- N«l»tlv« i reä. »ul wrr.c«,». te»u«l,- cuiiiiw ci^a, i riril. "« Viuä- riednuio a. «rsrk« Telegraphische Depesche«. Aug-burg, 11. Februar. Die von verschiedenen Blätter» gekrackte Nachricht, der Iusiizminister werde nach Abschluß der Butgetverbandlungen zurücklrelcn, entbehrt, wie die „Allgemeine Zeitung" au- bester Quelle erfahrt, jeglicher Begründung. Karlsruhe, ll. Februar. Zweite Kammer. Bei der ortgesetzten Berathung des Iustizelats wurde der Regierung gegenüber mehrfach der Wunkch ausgesprochen, den Gerichts vollziehern eine feste Besoldung statt de» bisherigen Bezüge« von Gebühren zu gewähren. DaS Ersuchen auf Beseitigung der dem Kleingewerbe durch den ArbcitSbetrieb in den Strafanstalten gemachten Eoncurrenz beantwortete der Ver treter der Regierung mit der Erklärung, es werde darauf ge- 'ehcn. daß keine erschwerende Eoncurrenz gemacht werde. Wien. ll. Februar. AuS Pest wird bcr „Polit. Corre- pondenz" gemeldet, daß dem ungarische» Reichstage im Lause der nächsten Woche ein allgemeiner Zolltarifentwnrf mit einem umfangreichen Motivenbcrickt unterbreitet werden würde. Die Verhandlung soll mit möglichster Beschleunigung erfolgen. Paris, ll. Februar. Der*,T>mp«" schreibt, heute bc- scbäflige sich Europa virtuell mit der cgyptiscken Frage und die einzige mögliche Lösung sei eine Collectivinlcrvcntion Europas, welche jede Einmischung der Armee des Sultans auSsckließe. Ter „Temps" fügt hinzu, Egypten den Präten tionen der Türkei zu überlasten, wäre ein Verbrechen gegen die Civilisation. — Der russische Botschafter Fürst Orte»» hat Paris noch nicht verlassen, derselbe dürste Ende Februar nach Moskau geben und im April hierher zurückkehren. Paris. 12. Februar. Verschiedenen anderslautenden Gerückten gegenüber kann versickert werden, daß General Skobelcff gestern Abend hier angekommen ist. Kopenhagen. >1. Februar. Tie „BcrlingSke Tidende" ist ermächtigt, die Kopenhagener Miltheilung der „St. James Gazelle", betreffend die Ergreifung prohitiliver Maßregeln gegen die Pieheinsuhr ans Deutschland und Schweden als vollständig erfunden zu erklären. Christiania. ll. Februar. Ter Kronprinz und die Kronprinzessin sink heu'e Nachmittag 3V« Uhr hier eingetroffen und aus dem festlich geschmückten Bahnhofe vom Bürgermeister, den Stadtverordneten und den Spitzen der Behörden begrüßt worden. Vom Babnbofe begaben sich die kronprinzlichen Herrschaften in einem sechsspännigen Galawagen nach dem -schlösse. Auf dem Wege vom Bahnhofe nach dem Schlosse ballen da» Militair und die verschiedenen Corporationen mit zahlreichen Fahnen Chaine gebildet. Die Straßen waren reich geschmückt und von einer dickten Menschenmenge besetzt, welche daS lronprinzliche Paar mit enthusiastischen Kund gebungen begrüßte. Im Schlosse wurden der Kronprinz und die Kronprinzessin von dem König und der Königin empfangen. Unmittelbar nach der Ankunsl erfolgte die Vorstellung der höchsten Staatsbeamten. Für den Abend ist eine Illumination m Aussicht genommen, zu welcher großartige Vorbereitungen getroffen sind. Am Montag finket Aestvorslellung im Theater und ein Fackelzuz statt. Petersburg, ll. Februar. Anknüpsend an eine Eorre- sponkenz aus Ce^inie. bespricht der „RegierungSbote" die schwierige Lage de« Fürsten von Montenegro. DaS Blatt hofft von der Ehrenhaftigkeit de« Grafen Kalnoky und von der erprobten Einsicht des Fürsten gute Garantien sür die Erhaltung deS Friedens. Die Absicht Rußland», die über nommenen Verpflichtungen streng zu erfüllen, bclheuernd, er klärt da» amtliche Blatt, die Interessen der Großmächte unv der slavischen Fürstentbümer verlangen die Wahrung freund schaftlicher Beziehungen und die Sicherung der Rul>« Europas. Ta» beste Mittel hiesür sei die pcinlicke Erfüllung der Der- psticktung seiten» jeder der interessirten Parteien. — Ter Zustand der Großfürstin Wladimir ist sebr bedenklich. Petersburg, ll. Februar. Nack dem letzten Bulletin über daS Befinden der Großfürstin Maria Pauloivna batte gestern Abend die Körpertemperatur bis 10.1 zugcnoinmen. der PulS betrug 101, die Schmerzen an der Entzündung-- stelle dauern fort. Nacktem die Großfürstin eine ziemlich ruhige Nackt verbracht, betrug die Temperatur Keule früh 39.5, der Puls 100 und hat der Appetit ein wenig zn- genommen. Petersburg, ll. Februar. Die der „GcloS" erfährt, enebmigte der Finanzministcr da» Gesuch der Städte Roston. ffeodona unk Eupatoria. ihnen daS Reckt zuzuacstcbcii, von allen an« ihren Häsen in das Ausland gehenden Waaren emo außergewöhnliche Abgabe zu erbeben. Mostar. 11. Februar. Wie a»S Mctokia (Gaczko) emeldet wird, haben die dortigen Mobametaner in einer Volksversammlung beschlossen, «ich dem Aufstande nicht anzu schließen. An Jovanovic wurde eine Deputation entsendet, welche demselben eine Erzebenheilsadreffe überreichen soll. Konstanlinopel. ll. Februar. Eine Depesche do» Sultans an den Kbedive. welche sich mit den letzten Ereig nissen beschäftigt, empfiehlt dem Khetive Besonnenheit. Er haltung der Ordnung und Achtung der internationalen unk finanziellen Verträge. Luvtssl, § I Selimerrl«^ 2a!ln-vveraHvnev. ? s durch TtickstafiopydulqaS-Narkosen 1 Lachgas». - Tprcchslniiden von 8 bis 5 Uhr. Biichcr». MiMlie» ItiictilülieiML. k. OkLptsoll, Kumiiifftiaße Ar. II. 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