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Die Zündwaaren und Explolivftoffe. 31 Dynamits, an dem fchon bei H~ 6 Grad Celfius erftarrenden Nitroglycerin bedingten Neigung der Dynamitmafle hart zu werden (zu gefrieren) und wenn auch durch Anwendung der von Nobel für die Zündung gefrorenen Dynamits beftimmten befonderen Zündkapfeln, die Explofibilität desfelben gefiebert ift, fo bleibt doch die mit der unvorfichtigen Handhabung folchen gefrorenen Dynamits verbundene gröfsere Gefährlichkeit desfelben beftehen, und wäre daher die Behebung der fo leichten Gefrierbarkeit des Dynamits ein Problem, deflen LÖfung vielleicht nicht allzufchwierig, und das gewifs der Anftellung von Ver- fuchen werth wäre. Ift erft durch die Befeitigung folclier Mängel das Vertrauen zu dem unflreitig beften alten Sprengmittel gekräftiget, dann ift die allgemeine Einführung desfelben nicht mehr zweifelhaft — dann entfchliefst fich vielleicht auch das doch fonft nicht fo engherzige England, feine Parlamentsacfte vom Jahre 1869 vollfländig zu beheben, und die Anwendung diefes Nitroglycerin-Präparates allgemein zu geftatten, und dann folgen vielleicht auch die bedächtigen Verkehrs- gefellfchaften, welche bisher den Transport desDynamits verweigert haben, dem Beifpiele, mit dem Oefterreich, ohne feine Liberalität in diefer Frage bedauern zu rnüffen, bezüglich des Dynamits längft vorangegangen ift. Von anderen Nitroglycerin-Präparaten fand fich in der Ausftellung auch die Imitation eines Produktes vor, das unter dem Namen „verbeflertes Dynamit- Fulminatina“ von Candiani und Buffi in Mailand ausgeftellt war. Ob diefes Produdt identifch mit dem von Dr. Fuchs feinerzeit empfohlenen „Fulminatin“ fei, konnte an der Imitation nicht erkannt werden. Dem Anfehen nach fchien es übrigens (im Original vielleicht nitrirte) Scheerwolle zu fein, die mit Nitro glycerin getränkt werden dürfte. Ueber die Vorzüge und den Werth diefes angeb lich verbefferten Dynamits war leider nichts zu erfahren. Im Uebrigen war keinerlei anderes Nitroglycerin-Präparat ausgeftellt, dagegen hatte Dr. Klug in Wien, mehrere Objecfte ausgeftellt, an welchen die Sprengwirkungen des von Gebrüder Krebs & Comp, zu Deutz erzeugten Nitro glycerin-Präparates „Lithofradteur“ erfichtlich waren. Es liefs fich aus der Befchaffenheit diefer Sprengftücke mit Rückficht auf die Natur des Materiales und die verwendeten Quantitäten an Lithofradleur ent nehmen, dafs diefes Sprengmittel in der That dem Dynamit fehr nahe komme, eine Thatfache, die fchon aus früheren unparteiifchen Berichten über die Reful- tate der mit Lithofradleur erzielbaren Refultate bekannt ift. Da übrigens, wie die von dem Sprengmittel-Comite des englifchen Kriegsminifteriums angeftellten Verfuche dargethan haben, der Lithofradfeur auch gegen Stofs und Schlag ziem lich unempfindlich und bei der Entzündung durch Feuer ohne Explofion ver brennbar ift, fo kann demfelben eine hervorragende Bedeutung unter den mo dernen Sprengmitteln nicht abgefprochen werden, und würde derfelbe eine um fo gröfsere Beachtung verdienen, wenn nicht auch ihm der Mangel anhinge, leicht zu erftarren, und dann diefelbenFehler zu zeigen, wie fie im gleichenFalle dem Dynamit nachgefagt werden muffen. Zündhütchen und Zündfchnüre. In der Technik der Zündmittel für Ladungen mit Schiefs- und Spreng- ftoffen hat fich in den letzten Decennien keine wefentliche Neuerung ergeben. Die Zündhütchen-Fabrication, welche allerdings durch die in der jiingften Zeit allgemeiner gewordene Einführung von Hinterladungs-Waffen eine theilweife geänderte Richtung genommen, bedient fich zur Herftellung ihrer Zündfätze und der Ueberführung derfelben in die Form der Hütchen, Spiegel u. f. w. faft aus nahmslos derfelben Methoden, welche feit Jahren hiefür in Verwendung waren, und es find nur geringfügige Aenderungen in der Manipulation die etwa zu ver zeichnen wären. Auf der Ausftellung war die Zündhütclien-Induftrie durch mehrere Aus- fteller vertreten, von denen die meiftenden Forderungen derNeuzeit entfprechend 3