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Dresdner Nachrichten : 04.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-04
- Monat1884-10
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- Dresdner Nachrichten : 04.10.1884
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»»rukvrr«I»> Stelle« II Alis«., r>32 Acust.-Drcsden. «tomiemeiit »terieliMtt« M. 2.50. durch d„ Poti M 2.75. - Knlrrut, «Parten!» >3 dt« »tuchuitll. 3 Uhr, bi« IS «UI. 2» Rculiudt; ihr. «tonerg. d »ur an Wochentagen 9i4 » Uhr. Rach«. t«, ttimnt,« «elit- reileica. s SUdenilt M«. Unter!»>«- qciaudt 8«ii'39 Mg. iti», «arami, ttir du» nachs/iauge Itrschelne» dcr tzil- jeraic tvlrd nicht gegeben. Ausuiar» lig, JnlerllonSdinfubge arge» «rii» numeraiidajibtung durch Uiicsmarlca »drr VulletUtUiitun- S Silbe» td P>a. Inurau «Nr Montag odrr »ach gcs», tage» Pciturtlr Hu P«a. Jiilcratet ncbmen an: »iinonreii-vureaur »onv Haaieultei« ». Vogler, !>tud. Mosie. Taut» u. tr»., Jnbalidcndank, <S. MiNicr-Pörllb. N. »ick-Magbcbura.. I. varä Haue. A. Äintn>»trrln> VV., / A. Lt>inrr-H../nbnrg, Piogut-Ieollb.' gllr Rilrlgai'e ringrl. Mauuscripie tcnic Verdi». Ilchlcit. Tageblatt für Politik, MrljMiill. K<s«sUr«eSr. UrseickeliSl. Irmdemte. a»s»«»»,ch«, >870 r.i.»«»«,«» ?rsss?8tr. l-o. 7. leäsi' u. kvonre- O«tl»n1»ria -W,srvn ^lbum«, ssZcker gobmoot, u. ttun,t»»,»n,t«n<t». klg»n« fchdrllc. kxpart. Srva», kI»n»n»oIie»tr»„« kg. da»g«rin: i»rr 7. I «« , ß llt«I1vr klli' Almiuer-voLorallo» »litt ktz'I-Mbol, ^U88lv1UlNtz VON A1il8t«r-LimlN0LN einkaebvn mul reicbvll Osnros IlttlsmeRlnMltt-tttr«»-»«! lok« VvazrorDtrnspv, pavtonr« u»«I sr»to Ltaes. I ! V ! > iji nki Druckt,«, 8e«!4lr»«8v 20, I. WWM k ^ I. 4uu»»eeu->c»peältlo» tvr »n« h II. 'Nt«uIei-I>INet-»>7r„»r tiie äio Itrvdällvr s> 78o»e«r ß III. ktr.et-u-colltrüt« „lltor ü»r»nti». MMV ^ ß IV. vult.otl»» äei- 84ck». I.»„L.»iotl«r>». WAtWe l> <Iv8t Iirm8- u« ^Vir1Ii8eIi»tl8-ÜNeIwi',» eiKOnosk'Ldriltüt. von ll»upt-u.4»«s< dU<:dei'», n vl i lü ^ vtt:. oto. Lpol'iLlitLt: t-oplrdüctier g s o. variier lltr LLrra»nfoz4ltnu>t5vn ^ LckliliMI«. ^väor ocrdnoU an6 oraot. krivoip: Loi-tov II Ll»toriül, ßut« mnl vorlüLvjzedo ^rdoit. ^ y. N. ttslikel«! L 8o»m, tt3iwt6tra880 24, „iU! vis laMsriö-UariukLetur o. ITS88S, Lövi§1. Lokliök., Drssäsn, ^kmarkt, Ml-et -ie Köffitililjl ihres großen ^tzi!!NNl!t8-^UMl'liirii1'68 zmMgelehLer LtieLereisn aller Arten — frisch in Jarkn — zu enorm billigen Kreisen. Nr. 278. 29. ratzrgang. Auslage: 40.000 Lrpl. 'ür den^Oetbr.:^^ Mist j Dresden. 1884. SoNNttbeNd, 4. OkM'. «eraiittrortttchrr Redakteur sür PylttischkS vr. Emil viere» i» Dresdeu Keine schlimmeren Feinde haben bei den ReicbStagswalilcn die Anhänger der guten Sache, als die Gleichgiltigkeit und Saumseligkeit in ihren eigenen Reiben. Es giebt zwar noch andere gesährlicbe Gegner iin eigenen Lager, als da sind z. B. Rcchtbabcrei, Mangel an Einigkeit, Vornelnntlmerei. Aber an Trägheit und Gleichgiltigkeit reichen sie, »vaS ihre Schädlichkeit betrifft, doch nicht hinan. Es isl mehr als zweiselbaft, ob alle Anhänger der Ordnungsvarteien n ihren Zeitungen die politischen Belehrungen und Ermahnungen lesen — Viele möchten von den „dummen" Wakivorgängen am liebsten überhaupt gar Nichts hören, sie überschlagen beim auch die betreffenden Spalten und Artikel ihrer gewohnten Morgen oder Abend-Lektüre. In die Wahlversammlungen kommen zum größten Tbeile nur diejenigen Leute, die schon vorher entschlossen waren, sich eifrig und treu an der Wahl zu betheiligen. Hier sollte nun eine Art von Agitation in Wirksamkeit treten, die wir für noch wichtiger, als die öffentlichen Wahlaktionen halten uiöckten: die Belehrung und Erniunlerung von Mann zu Mann im gesellschaftlichen Verkehr; mündlich wie schriftlich. Wohin die schwungvollsten Wahlaufrufe und die begeistertsten Reden nicht dringen, dahin gelangt das gelegentliche freundliche Wort eines Verwandten und Bekannten. Diese Art der Agitation kostet keine Mühe, Zeit und Geld und bringt doch in ihrer Gesammtbeit reiche Früchte. Sckon bei der Prüfung und Einsichtnahme in die Wählerlisten hat sie zu beginnen. In dem einen Punkte der Rührigkeit bei den Wahlvorbereitungen können die Sozialdemokraten allen anderen Parteien als Muster dienen. Ihre Organisation ist trefflich und die Handhabung derselben tadellos. Sie wissen ihre Leute zusammenzuhalten und derauzukriegen. Jede Zusammenkunft, ob regelmäßig oder gelegentlich, wird zur Vervollständigung und Vervollkommnung ihres Wahlapparates verwendet. In Werkstätten wie Fabriksülen, auf Bauplätzen wie in Bergwerken trifft man diese Wahlagitation an. Für die Sozialdemokratie ist die Wahlagitation die reine Nanon: zu dieser Nanon ist ibr liebster Gang. Wenngleich die Ordnungsparteien manche der Mittel, mit denen die Sozial demokraten ihre Reihen verstärken, niemals anzuwendcn über sich gewinnen können, so sollten sie von dem Eifer und der Planmäßigkeit, welche die Sozialdemokratie entfaltet, lernen, um das bisher Versäumte möglichst rasch nachzvbolen. In einer kleinen Notiz, welche die offiziösen Berliner Waschzettel verbreiten, ist eine sehr weittragende Neuigkeit enthalten. DaS Reichsversicherungsamt hat in den ersten 9 Sitzungen, womit es seine Tbätigkeit begann, fick mit der Ausdehnung deSUnsallversicherungs- gesetzes auf dem Eisenbahnbetrieb und die Land- und Forstwirthschaft beschäftigt. Aus der großen Anzahl der darauf verwendeten Sitzungen kann nian schließen, daß das Ergcbniß nicht auf die Ablehnung dieser Ausdehnung hinausgelaufen ist. Wenigstens wäre dies im allgemeinen Interesse lebhaft zu beklagen. Denn ein berechtigter Einwand gegen das Unfallversicherungsgesetz war der, daß es sich auf zu wenige BerusSklassen erstrecke und namentlich die zwei nurgedachten, viele Zehntausenben von Arbeitern umfassende Berufsklaffen ausschlöffe. Fürst Bismarck hat damals im Reichstage zugcsagt, daß gar bald das aus prakti schen Gründen Unterbleibende nachgeholt werden soll. Es würde einen sehr vortheilhasteu Eindruck machen, wenn sich so bald das Versprechen verwirklichte, daß die beim Eisenbahnbetriebe und der Forst» und Landwirtbickraft beschäftigten Arbeiter der Wobltbaten dieses Gesetzes theildattig werden. Auch auf einem anderen Gesetz- gebungSgebiete hat sich die fortschrittlich« AnscknvärzungSkunst der Leistungen der verbündeten Konservativen und Klerikalen als eitel Dunst berausgestcllt. Man entsinne sich, wie viel Staub der soge nannt« Kolportagevaragraph bei der letzten Verbesserung der Ge werbeordnung aufrührte l In der freisinnigen Presse geberdete man sich, als würde gegen die Preßfreiheit, ja gegen das freie Denken überhaupt ein tödtlicher Hieb geführt und namentlich dem Buch handel habe sein letztes Stündlein geschlagen. In Wahrheit handelte cs sich einzig darum, den Blut-, Schauder- und VerführungS- Romanen entgegcnzutretc» und den Prämicnschwindel zu unter drücken, mittelst dessen diese Gattung von volkSvergittcnden Schrif ten den, Publikum mundgerecht gemacht wurde. Die Erregung der fortschrittlichen Presse richtete sich nicht bloS gegen die Verwaltungs behörden, die dem Schundromane entgcgentraten, sondern auch gegen den Kolportngeparagraphen der neuen Gewerbeordnung und diese selbst, die als ein Ausbund reaktionärer Gesetzmachercl ver dächtigt wurde. Im Anfang gingen nämlich die Unterbebördcn in der Durchführung dcr neuen Kolportagebestlm,nungen weiter, als die Gesetzgeber beabsichtigt hatten und die Ausführung des GescyeS selbst zeigte, wie bei allen neuen Gesetze», eine gewisse Ungleich- artigkcit. Binnen Kurzem bat sich das aber ausgeglichen und bei dcr Handhabung der auf Kolportage bezüglichen Bestimmungen bat sich rasch im ganzen Reiche «ine möglichst gleichartige, aber durch aus louale und rücksichtsvolle Praxis heranSgebtldet. Beschwerden über zu strenge Auslegung des Kolportagcparagraplien find nur in ganz vereinzelte» Fällen eingeiaufen, merkwürdigerweise aber gar nicht von Denen, die durch das neue Gesetz zunächst betroffen wur den, d. h. von den Buchhändlern, welche ihre DerlagSartikel haupt sächlich mittelst Kolportage vertreiben und damit einen wesentlich rühmlichen Anthcil an der Verbreitung von Volksbildung haben. Im Gegentheil erklären die Meisten, daß die Handhabung de- Gesetzes den Zweck desselben: den abscheulichen Schundromanen den Lebensnerv zu durchsckneide«, vollständig erreicht, ohne die Ver breitung bildender, anregender, bekehrender wie erheiternder Literatur pedantisch zu beeinträchtigen. Die künftige Gesetzgebung wird sich auS der Erfahrung, die sie mit dem Kolportageparagraphe», dem Geschrei, das anfänglich dagegen erhoben ward und der heilsamen Wirkung macht, die trotzalledem eine solche Reform allmälig nach sich zieht, crinuthigt finden, auch andere Auswüchse des Erwerbslebens zu amputiren. So sind die Abzahlungsbazare neuerdings zu einer wahren Landplage geworden. Die Geschäftsführung bei vielen der- > selben läuft aus eine Ucbervortheilung und Betrügerei des Publi kums hinaus. In de» meiste» Fälle» kaust dcr Arbeiter, dcr kleine , Mann» der in die Stadt kommende Häusler oder Knecht in § einen, Abzablungsbazar geradezu unsinnig theuer. Mit der von ihm erlegten ersten Rate ist nicht selten der Werth der Waare vollständig bezahlt und oie weiteren Nachzahlungen sind selten etwas anderes, als zun« Fenster hinausgeworfenes Geld. Würden bei solchen Ab- zahlungSbazaren nicht 50, lOO, ja mehrere Hundert Procent an ein zelnen stücken verdient, so würden diese Geschäfte nicht io pilzartig in die Höhe schießen. Hiergegen einzuschreiten wäre eine ebenso heilsame, als dringliche und recht wobt mit der Handelsfreiheit zu vereinbarende Reform. Wen» schon die Dummen nicht alle wer den. so brauchte doch die Gesetzgebung die Spekulation aus die Einfalt des Publikums nicht gerade unter ihren Schutz zu nehmen. Der ungarische Ministcrvräfident Tisja stößt bei seinen Plänen, seine im Dienste Rothschild's stehende Herrschaft über Ungarn auis Neue zu befestigen, indem er mehrere liberal aussehende Maßregeln vornimmt, auf mehr Schwierigkeiten, als ihm lieb ist. Großen Erfolg hatte sich Tisza davon versprochen, daß er den Präsidenten des Herrenhauses, Baron Sennneu, zum Oberlichter Ungarns, zum zuäs.x ouriao machte. Diese Würde hat den ehrgeizigen Mann zum Abfall von seinen konservativen Grundsätzen gereizt. Baren Sennnen, wegen seiner klerikale» Gesinnung auch der „schwarze Baron genannt, zeigt, daß er den Beinamen „Jesuit im Frack" viel mehr verdient. Er gebürt zu der eigenthümliehen, in allen Ländern vorkommenden Sorte von Politikern, die eine gewisse „Berühmtheit" besitzen, ohne daß irgend jemand genau zu sagen wüßte, woher dieselbe stammt. Er bat nie etwas Durchgreifendes geleistet, nie einen wirklichen Erfolg gehabt — und doch wird er als ein Mann von besonderem Gewicht behandelt. Zum Tbeil erklärt sich das wohl auS dem Umstande, Laß er nie konservativ im strengsten Sinne gewesen ist. sondern er gehörte zu den „Halben", die ihrer geistigen Begabung wegen auf der Rechten wie auf der Linken eine gewisse Anerkennung finden, weil man von ihnen etwas hofft, was nie in Erfüllung geht. Statt nun >»it der Gewinnung des „schwarzen Barons" einen guten Fang zu machen, die vom Grafen Avvonyi geleitete Opposition zu zerstören und namentlich oen Anti semiten Abbruch zu tlmn, hat der Abfall jenes Halblings nur die konservative Opposition zur Wachsamkeit und Energie ausgefordrrt. Bereits baden sich mehrere österreichische Cavaliere, die auch in Ungarn begütert sind, Fürst Johann Schwarzenberg, die Barone Baumgarten, Soklhausen und Wimpffen zum Eintritt ins Pester Oberbaus gemeldet. Diele christlichen konservativen Edelleute wol len damit bewirken, daß, wenn das gefügige Unterhaus die von Rothschild diktirten Gesetze dem Minister v. TiSza apportirt, die selben am Widerstande Vcs Oberhauses scheitern. Neueste Telegramme der „Dresdner Nackr." vom 3. October. Berlin. Gegenüber den Nachrichten über offiziöse Verband langen zwischen den, französischen Botschafter v. Courcel und dem hie sigen chinesischen Gesandten Li-Fong-Pao wird bestimmt versichert, daß zwischen beiden Diplomaten weder ein gegenseitiger Besuch, noch irgend welche Verhandlung» stattgesunden haben. — Aus meh reren Städten wurde jüngst berichtet, daß die Militär-Intendanturen öffentliche Aufforderungen wegen des direkten Anlautes von Roggen, Harer u. s. w. erlassen haben. Dergleichen Bekanntmachungen liegen jetzt in größter Anzahl vor, sodatz man es unzweifelhaft mit einer allgemeinen Anordnung zu thun hat. Braunschweig. Das Oberlandesgericht entschied in dem vom Grasen Stolbem-Wernigerodc wiedcrausgenomuiene gegen das Haus Braunschweig uni Rückgabe der ( Blankenburg, welcher IMS beim Reichskammergericht in Wetzlar angestrengt, aber nicht entschieden wurde, zu Ungunsten des Graten. Kiel. Kontreadmiral Graf Monts ist zum Viceadmiral be fördert worden. Wien. Der berühmte Maler Makart liegt im Sterben. Paris. Die Regierung genehmigte das Pariser Stadtbahn ekt. Zwischen England und Frankreich schweben Verhandlungen Austausches der englische» kleinen Antillc ^ ^—' pro,e! wegen hen klemm Antillen gegen die s Mittelungen zufolge in der Steuerkasse ein Defizit von 100,000 Frcs. Rom. Anläßlich des heutigen Jahrestages der Besetzung Roms ist die Stadt festlich beflaggt. Abends fand eine allgemeine Illumination statt. Der Unterriwisminister wobnte der Vertbciluna der Preise an die Zöglinge der Konimunalsckmlen bei, welche aut dem Kavitolplatze stattland. Die Vertagung dcS Wiederbeginn« der Elementarschulen auS Gesundheitsrücksichten ist lediglich eine Vor sichtsmaßregel » der öffentliche Gesundheitszustand in Rom ist ein ausgezeichneter. N o >n. In dm infiszirten Ortschaften kämm am 2. Okt. 242 Erkrankungen und 170 Todesfälle vor Aus die Stadt Neapel fallen l23 Erkrankungen und 68 Todesfälle. London. Der Regierung ging eine Deprsche BarinaS aus Kairo zu. welche die Wiedcrxjnnahme von Berber bestätigt -und hin- zufüat, Gordon eroberte die Stadt, nachdem er sie eine Zeit lang bombardirt, und zog in dieselbe em. Die Aufständischen und die denselben geneigten Bewohner der Stadt ergriffen beim Bombarde ment die Flucht. London. Die Morgmblätter melden in Extraausgaben die Wiedereinnahme Berbers durch General Gordon. ncherboote sind voll- jerlnst von Menschen- ... _ stMPtsächli loren, 32 wurde» stark beschädigt. 60 kleine ständig gescheitert. Man beklagteinengroßen leben. Die Berliner Börse zeigte zwar feste Tendenz, verlies aber sehr still. Spekulative Banken schlossen nach unweimtlichen Schwankungen etwas höher als gestern, auch deutsche Bahnen stellten sich um einige Bruchtheile höher. Oesterreichsiche Bahnen recht fest: auf Grund befriedigenderer Mehreinnahmen der StaatS- bayncn und Elbcthalbahnm. Spekulative Bergwerke angeboten und schwächer. Fremde Stenten rnhig und behanptet. Auch auf dem vorwiegend recht fest. Kassabcmken warm meist besser, hoherwarm Leipziger Kredit, sächsische Bank und Dresdner Bank, abgeschwacht dagegen Leipziger Diskonto. Bergwerke vernachlässigt, Industrien dagegen ziemlich belebt und vorwiegend höher, besonders Brauereien und Maschinenfabriken. Deutsche Fonds fest. Oesterreichsiche Prio ritäten fest und theilweise höher. Aeaiiriur« a. VI.> 3. Oktober, Credit 240-/,. Staats»«»» — —. Lombard«» . «9er Loose —. Ockt. Küberrente —. vaprerrente —. »alitier . Ockterr. woidreni« —. 4°/« Ung. Soidrente —. 77er Rußen —. «Oer Russen —. 2. Orienlanteibe —. Neueste Ungar. Goldanlcide —. 8. Orientauleibe —. Uoger. Papierr. —. Diewnlo —. Sgvvter SOU«. Sottbardb. sr«/«. Slill. Wte«, 8. Oclober. Trrdu 2S8.40. Etaatedab» . L-mt»rde» — —. Rorlnviid. —. Marknolen —. Un».«oldr. —. ElbrUiel —. Reservtrr. s. Oclober. «Schluß.> Reute 78.80. »„leihe ros.oo. Jleliener »».82- Slaat«bahn K86.2L. Lombarden Lls.2!>. b». Lriorittlte» —. Sgovler roS.M. vesl- Soldreni« —. Svanter SI.ü». Oüomaneu S8«,(X>. Tabat-Lctien —. Schwach. «on»on. 3. Oclobcr. Bonn. II Uhr tSMin. ConsolS 1873er R«1se» 94-,«. AialielierSL'/». Lombarden >2» „. Türken 7»/„. 4'/« suudirleAmcritanerlLU/^ 4-1» Ungar, Galdreute 77>/>, Olsicrr. Staldrentr 85. Preuhtschc Eonsal» 102>/,. Egiiplcr M" vitomandanl 12'/,. Sucz-Artlrn 76'/,. — Stimmung: Ruht«. — Wetter: Regen drohend. Stent». 3. Oktober, Rach«. 1 Uhr. «pktrrldemarkt.) Wetze« matt, loco 136-152, pr. Srptrmbrr-Octobrr IRiM, pr. «prtt-Mal lsl.bS. Roggen matter, loco l27-lW. pr. Srpt.-Oct. 13»,SS, pr. «Prlt-Mat 135.00. Rübit unverändert, lvSAg. pr. Septrmber-Vctober äl.SS, pr. AprU-Mai S2,2». Splrttul matter, loco 4S,S», pr. Sept. 46,lv, pr. Scpttmber-Oetotcr 47,SS, Petroten« loco 8LS. vre«tau, 3. Oktober, Noch«. tBe«rcidc«artt.> Spirltu» pr. IS« Liter ISS Broc. pr. September 4S.IV. pr. Septembrr-Oetoder 44HO, »r. Lpril-Moi 4S.90. Weizen pr. September l53,<X>. Roggen pr. Septrmdrr-October 135,9«, »r. R»- »cmbcr-Dcceuiber 131,99, pr. Spril-Mol 135,59. Rübol pr. Eeptevidkr-Octadrr 51,25, pr. April-Mal 51,59. — Zinl seft. — Wetter: veränderlich. Londo » , 3. vct. wrtzru ruhig, stetig, nngekomuicner sei», Mehl träge, Mais fest. Mahlgerfte, Haser >/, Sch. theurcr, Malzgrrste stetig, wettert Regen drohend. Lokale» und Sächsische».^ . — Se. M. König Alb ert von Sachsen ist mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen und einigen anderen hoben Gästen mit seinem hohen Gaststeundc, dem Kaiser von Oesterreich, in dem kleinen Jagdschloß Münzsteg in dm Gemsjagdm eingetroffen. Gleich der erste Jagdtag brachte dem Könige seltenes Glück. Auf der Piirsch erlegte er am Morgen einen kapitalen Zwölfender mit einem Geweih, das der König selbst als eins der schönsten bezeichnte, die er je als Jagdtrophäe heimgcbracht. Der Kaiser war weniger glücklich: er schoß einen Hirsch au, der jedoch nicht mifgenmde» wurde. Zu Mittag begaben sieh die Herrschaften in das schönste Gemsenrevicr dcr Steiermark, dort, wo wild zerklüftetes Gestein von der Höhe Veitsch sich dem Tobriner Thal zusenkt. In best unwirthsanisten Gegenden Hausen noch Hunderte, von Gemsen, folgedessm gestaltet sich das Treiben in dem Revier „Burg" zwil Thürna-Wand und Muckenriegel besonders lebhaft. Als um 4 die Jagd abschloß, lagen an 60 Gemsen und vier Rothhirscke auf der Strecke, König Albert, der unter der Grünwasenwand den ersten Stand inne hatte, schoß 11. Prinz Wilhelm von Preußen 9, der Kaiser von Oesterreich 4 Gemsen, die übrigen die Herren vom Gefolge. Am Abend nach dem Diner folgte die Besichtigung der Strecke, wobei dem Königin Folge der prächtigen Beute sie herz lichsten Glückwünsche zu Theil wurden. Andem Tags gab es eine große Jagd aus Rothwild im Schwarzenbach, wozu bereits vor Morgengrauen der Ausbruch erfolgte. — Gestern Mittag besuchte Se. König!. Hoheit Prin» Georg die Ausstellung des Koloffalgeniäldes „Zwei Schwestern" von CH. Giro». — Der General Gras v. Blumentbal, der dm großen Manövern dcS K. S. Armee-Corps beigewolml hatte, hat von Sr. Majestät dem König Albert den hoben Orden der Rautmkrone empfangen, eine Auszeichnung, die sonst nur Kgl. Prinzen tragen. — Elirendiplome für 25jäh,ige treue Dienste erhielten die in Chemnitz bei dcr Sächsnchen Webstudlfabrik beschäftigten Ar beiter: Schmied Weigel, T'scbler Almert und Hobler Schwabe. Eine gleich eh,ende Auszeichnung rmvfing dortselbst für eine25jähr. ' ' ' ' mdorf. ellatwnS- ununterbrockene treue Dienst,eft das Dienstmädchen Hauimdorf. Appellation d. ist der Präsident des früheren Senakspräsident Noßky, in dm — Mit dem 1. geeichtes Bautzen, getreten. — Gestern früh verschied aus dem Weißen Hirsch Se. Crc. der General der Infanterie Bernhard ».Schimpfs, Ritter höchster Orom. Mit ihm schied wieder einer der begabtesten und beliebtesten Offiziere Sachsens zur großen Armee, v. Schimpfs, 1809 in Neuen« boten bei Nmftavt a. d. Oder geboren, avancirte, nachdem er im Jahre 1826 daS Kadettenkorps verlassen hatte, 1827 zum Portepee- sähnrick, 1828 »um Seconvelirutcnant, 1836 zum Premierilmtenant, 1847 zum Hauptmann. 1850 zum Major, 1853 zum Oberstlieutmant, 1856 zum Oberst. 1861 zum Generalmajor, 1866 zum Generailieu- tenant und 1869 bei seiner erbetenen Pensienirung und gleichzei tiger Niedcrlegung des Kommandos dcr 2. Infanterie-Division ?kr. 24 zum General der Infanterie. 186364 war General v. Schimpft Kommandant der „ach Holstein entsendeten 6000 Mann König!. Säcksi. Truppen und im Feldzüge 1866 befehligte er die 1. Infanterie - Diviston. Der Entschlafene wird am Sonntag aus dem Tolkewitz« Frieds,of beerdigt, doch wird den, Wunsche de« Verstorbenen entsprechend jede Begleitung dankend abgelehnt. — In vorgestriger Stadtverordnetensitzung tratman mdlick hinsichtlich der Umwandlung der 1875er 4' rvroz. städtische« Anleihe in eine 4vrozmt«ar mit 43 gegen 13 Stimmen, entgegen dem früheren FmanzauSichußgutackstcn. dem Stadtralh bei und eS wird die Umwandlung nun w vorgenommcn, daß den die Konver- tirung vermittelnden Bankiers eine Provision von '/« Prm. vom Nomnialwerthe der von ihnen zur Abstempelung produzirten Scheine ewährt, dagegen von Gewährung einer Konversionsprämie von '/» Zroz. an die Inhaber der Schuldsche daß immer nocl Heine abgesehen wird. Dadu ck einige Finanzausschnßmitglicdcr, ftir die Herr Gerth- Noritzsch das Wort führte, an dcr Konversion-Prämie festdielten. ' >er sc in welcher sowohl vom Rcfe- teyer Matthäi aus das entspann sich eine längere Debatte rentenpulte aus. wie von Herrn Vicevorsteh Klarste dargelegt wurde, daß der Beschluß des Rathes der korrekte sei, während, wolle man die Konversionsprämie aufrecht erhalten, mindestens 13,750 Mark rein zum Fenster hinausaeworsen würden, wozu nickt die mindeste Veranlassung vorläoe. da den Inhabern der Schuldscheine keineswegs ein Obrer zugemuwet würde, zudem diese Inhaber nur zum geringsten Theile Dresdner seien (^s der Papiere befinden sich allein in einem großen Leipziger Institute); man könnte doch den Dresdnern nicht gut ansinncn, aus purer Gefällig keit für Fremde auf eine solche Summe zu verzichten. HerrLmgke spricht sehr energisch seine Verwunderung aus. daß gerade rm Finanz- auSschtiß, wo doch fast alle Ansgaben herabgedrückt und fortwährend vom Sparen geredet wird, hier auf einmal ohne alle zwingende
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