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Dresdner Nachrichten : 07.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-07
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1890
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die Beamten to corpore er« Zonen anwesend waren. Der «rstandrS. Herr Buchdmckewibesitzn Leb- herzlichen Ansprache die Erschienenen und an die Mitglieder de» KasskiworstaildeS »sdnickr de» Danke» Drleglrten waren nahezu vol ichienen. sodatz rnckr denn 1 Vorsitzende de» Kastenvorstandr». mann, brauchte in einer »vandte sich insbesondere , und der Delegirtenversauimlung mit dem Au für die brwiitntr Mitarbeit an dem ante» Werke, einer Mitarbeit, die an die beideiligten Herren «röche Anforderungen stellen in Bnua aus Opfer an Zeit und unter Hintansetzung ihrer gewerb lichen Tdüligkcit. Sodann ivandle sich der Redner an di« Herren Acrzle. als an denienigkn Kreis, dem vor Allen Aneikcnnung ge bühre. für die Freudigkeit nnd Aufopferung in der Zeit, wo durch die Influenza. trübe» Angedenkens, ganz außeigewövnliche Ansor- dcrlinaen an die Aerzte aeitellt wurden. Ader auch nnlcr normalen Verbällnistcn fei der Kassenarzt so recht der Edelstein im Gebilde der Kasse, er sei derjenige Faktor, von dessen Tbätigkcit da» Wohl der Kranken adhängc. der für jeden berechtigten Wunsch ein williges O>u nnd liebevolles Her» habe. Tie Verwalt»»« schlitze sich glück lich. solche Männer im Interesse der Kasseiimitglicdcr gewonnen zu bade» In dieicin Sinne bat Redner da- Glas zu leere» auf daS ieriicre. freudige n»d einbcitlichc Zusammenwirken der Herren Aerzte um den Dklegiiten und Beamten. Herr Dr. EalcS dankte RamcnS der Aerzte für das entgegengebrachtc Vertrauen und sieht in dem Kaijenvorstand die lebendige Quelle, weicher icdcrzeit Anregung zur rsllchkgeinatzeu Weiterarbeit rnlilröme. Sein Glas galt dem Vorstand. Hierauf erstattete der Bevollmächtigte der OrtS Kranken- Kaste, Her» Hesse, einen mit gretzem Beifall ausgenommen-» Be richt über die EnIwickeliing dcr Qrls-Krattkcii-Kasie und ihre segens reiche Wirksamkeit i» den verflossenen 0 Jahren, aus welchen! her- vorging, daß dte Zalil der Mitglieder seit dem Jahre 1885 von 20,OM aus iibcr 42,04» angewach>en ist. Der Krankenkassenuntcr- b«t et zum ^ ga rsten ettr« verein" bchen König, «ammermusirn« Pletzia, OL>ooei. «onrai. «mmrennustkut Wolff Horn). Königs. Kammern,usikll» Drechsler (Biolmc und die KvpAlr de« Königs. Sächs, Gardereitnregiment» ihr« Mist Wirkung »ugesagt haben. — Ncbcrmorgrn. Dienstag. findet ini ldschlößchen ^s 3. Abonnement». Concert der _a pelle statt. — DaS Lonsulat Dresden der Alli fabrrr-Union veranstaltet übermorgen im Weitzen im tont er« tuen Rad- ate der Drei Raben seinen eichen diesjährigen Familienobend, bestehend in musi kalischen. gesanglichen und humoristischen Vorträgen, sowie einem anschliebenden Tänzchen. r« slützung sind i» den Iiiebrerwähnten 6 Jahre» 127.047 Mitglieder und 60 57:; Angehörige (Ehefrauen und Kinder von Mitglieder») thcilhafilg geworden. Da jeder Erkrankung-still im Durchschnitt 5 ärztliche Beralhiinaen erheischt, so hat die Bebandliing der Fa milienangehörigen allein rund 803,OM ärztliche Leistungen erwidert, gewiß eine stattliche Ziffer. Obwohl die Infliienza-Epideniie der diesigen Qrts-Krankcntasse einen Answand von ca. 75,000 Mk. ver- nriacbt hat. io steht doch ininicr noch ein erheblicher Ueberschntz am Schluß des lautenden Jahres in AnSsicht. während eine An zahl kleinerer Kassen entweder ihre ohnehin schon karge» Leistungen beschränken, oder die Kassenbeiträgc erhöben mutzten. Sterbegelder wurden yon der Qrls-Kraiikcii-Kasse in den verflossenen 0 Jahren gezahlt sür 110,5 niännlichc und 352 weibliche Milgliedcr. 512 Ehefrauen. 1001 Söhne nnd 880 Töchtern »vn Kasseninitgltedern, an HcUmilteln dagegen 4038 verschiedene Brille», 2521 verichiedcne Bruchbänder. 10.301 Bäder, 17.878 Liter Milch, ivwie Wein und ionitige Heilmittel in reicher Anzahl gewährt. Die Einnahmen der Qriskrankenkassc beliefen sich bis zum 30. November dieses Jahres ans 3,(it!3.204 Mk. 30 Psg,. die Ausgaben ans 3.127,341 Bit 50 Psg,, iodatz das Kassenvermögen 535,022 Mk, 74 Psg. be trägt. — Herr Tr. Ritter wies auf den Ausspruch des italienischen Rational - Ockonomcu Semola hin, datz Derjenige, der heilte Nationalökonomie treiben wolle, nach Tcntichland gehen müsse, »in daselbst ein Werk zu finden, so grotz nnd io erhaben, wie cS einzig in der Welt dasiche, so fest und sicher gegründet, datz auch schwere Zeiten nicht im «lande sein würden, dieses Denkmal der , Menschenliebe zu erschüttern. Wenn noch vor 50 Jahren unsere Bruder dem Hcrannaheir des arbeitslosen Winlers mit Bangen entgcgengesche». wenn dem Menschenfreunde, dem fühlenden Arzte n teuer Zeit daS Her, überging, wenn sie das Elend des verdienst- « kranken Arbeiters sahen, eines Mannes, der nicht der Ernährer L s »cj«seiner Familie sein kvnnte trotz des guten Willens, des Elends seiner Frau und Mutter, die verhindert war, ihren Kindern eine 2^— -Mutter zu sein, den Jammer des Mutterberzeiis über daS Dar- KkZ^^aiederliegen ihrer Kinder — und wenn man jene Zeit mit den j-Befiikbiittgeii unterer Tage vergleicht, müsse man anerkenne», datz ^HGrotzes geleistet und geschaffen sei, datz die Mitmenschen gleichsam >rr.-solidarisch verantwortlich gemacht worden seien für das Wohl- — Im . Panorama international, , Rabrn). kommt in dieser Woche die vierte Abtheilung vom zur Ausstellung. — In der Regel weisen die Herbstmonate gröbere Sterb- lichkeitSzlfsern auf. alS die MonalsdnrchschnittSzabl rrglebt. In Dresden ist laut Angabe der statistische» Auszeichnungen der November als ein besonders günstiger zu bezeichnen, denn in keiner Wowe wurde die Zahl von 100 Sterbefiillc», die sonst wesentlich überschritten ward, erreicht. In der 40. Woche, d. i. vom 9. bi- 15. November, waren sogar nur 08 Steibcsalle zu verzeichne». Der Hannov. Sour." h. wie wir von anderer t uoerun in Nackttgal) erkorschtn^ abaeschultten »u weck« ». Benniasen schreibt: bchauspitl erleben müssen, daß unsere ihrer anssicht-reichslen Brrdi»düngen und zu einer Küslenkolonie berabge- >»m die Engländer und Franzosen idre und Keine von sümmtliche» europäischen Großstädte» von mehr Bewohnern batte einen so »iebrigcn Prozentsatz zn verzeichnen und Frankfurt a. M. näherten als ungünstigste mit 33.4 angc appellire an die Anwesenden, tinzu- "ich - - „ ac —ihrer Nächste». Er Z «stimmen in de» Rus: Tie Menschenliebe, sic lebe hoch! Reicher xm LBeiiall wurde dem Redner zu Theil. — In gleicher Weise erfreute «sich der Trinkivruch des Herrn Hosrath Dr. Osterloh ans die Pa- «tirnten herzlichster Zustimmung. Aus den Mittbcililngcn des 57 ^ »zGAbends sei noch erwähnt, datz dre Ortskrankenkaise zwei zuiammew liegende Grundstücke aut der Serrcstratze käustich erworben. um L» N'»:seinerzeit dort ihr Heim ausschlagcn zu können. Von den Ani- ^dgabcii. die in allernächster Zeit die Verwaltiing der Kasse in erheb- c»AL Llichei» Matze zu beschäftigen geeignet sind, gehört der Antheil, welcher ihr bei der Durchführung "der Jnvaliditäls- und AlterS- gen worden ist. Unzweifelhaft wird die Ber- ch ^ ' Uversicherung überlra « L'L^wallung daS ihr erlheilte Mandat zum allgemeinen Wohl erfüllen. In seinem Schlutzworte betonte der Vorsitzende, datz es der OrtS- ^ ^ ----- -Krankenkasse vergönnt sein möge, allerorten Ircunde und Förderer i^rr'L^zu finden, damit die Kasse durch Schenkungen recht bald in die ^ geatzt weide, ein Heini für Genesende, das allseitig herbei- getehnr werde, zu begründen. ^ ^ Zur Heranbildung von Beamten für den Kanzlei« nnd ^-s»!JKassend icn st der städtischen Verwaltung sucht der Stadlralh L e^'ür 'Anfang nächsten Monats männliche Personen, namcnllich solche. I» uchclche das 21. Lebensjahr erfüllt. auch bereits in Rechtsanwalt- s ^lAstEsnits- oder bevördlichen Kanzleien gearbeitet habe» und eine gute Handschrist besitze». Bewerbungen sind schriftlich unter Beifügung der erforderlichen Nachweise bei der städtischen Haiiplkcnzlci (Nach halls. 1. Stock» clliziireichen. — In Bezug auf den gestrigen Stadtverordnetenbericht ersucht Herr St.-V- Götte um Aiitnahme folgender Erklärung: .Ich habe nur gesagt, datz die Leipziger Detail-Messe ('der Kram-Messe) nicht viel anders sei, als unser Jihnnarkt. und mit einige Obo- Nuse ausdrücklich hinzilgesügt, datz ich die EngroS-Mciic selbst redend ansichlietze. Ferner habe ich das mir wenig gelänsige, unschöne Wort „hineinsterllcn" nicht gebraucht, sondern gesagt: man brauche die Anflöiiing der Jahrmärkte nicht zu beschleu nige n suchen. (Hier irrt sich Herr Götte, denn das .Hineiii- stciUcil" wurde im Augenblick des LautwcidcnS nicdcrgeichricben. Bei der Lebhaftigkeit, mit welcher der Herr sprach, wird ec sich nicht mehr erinnern können. D. Red.) Endlich bin ich keines wegs zur Oidnung gernscn worden." (Der Vorsitzende erklärte aber laut und deutlich eine Aclißeniny des Herrn Gotte iür nicht ganz angebracht. Ta ist eben nicht viel Unterschied. D. Red.) — Ter 10. RecheistchisttSbcricht des Vorstandes des hiesigen F r a »e u - Er >v e r b s v er e i ns ans die Zeit vom 1. Oktober 1869 bis 1. Oktober 1800 hat zwar nicht von bedeutende» Vcr- ändciungcn oder Erweiterungen, sondern nnr über dw günstige Entwickelung und das Gedeihen der vom Verein unierdallrnen Anstalten zu berichten. Ter Besuch der Schulen, welche Lern begierige ans allen Altersklassen von, 15. bis zum 50. Lebensjahre aiisiiehmcn, war überaus rege. Es wurden in diesem Jahie 637 Schülerinnen, unter denen sich 31 Freischnleriiincil befanden, unter richtet. Tie Zahl derjenigen Tanien. welche von auswärts, zum Theil ans weiter Ferne kommend, zur Ausbildung in den Fachschulen liier Aufenthalt nehmen, mehrt sich beträchtlich. Im Zunchmcil begrifsen sind die Auflagen ans großen Geschäften und Fabriken auhcrhulb nach Mustcrzcichnerinncn. die in unserer Zkichcnichlile ihre Ausbildung genostcn. Ter Unlciricht in den gesammkeil Bercinsichulen wird von 14 Lehrerinnen und 5 Lehrer» in der täg lichen Schulzeit von 8—12 Uhr Vormittag? und 2—8 Uhr Nach mittags ertheilt. Die Ausstellung und der Verkauf der in der MH- schule im Laufe des Jahres anaesertigien Wäschegeaenstände fand am 11.. 12. und 13. November v. I. statt und die Theilnahme Seitens der Mitglieder, wie des gröberen Publikums war lebr be friedigend. Sämmiliche Vorräthe wurden verlaust und zahlreiche Bestellungen entgegen genommen. Ter Verein hatte in diesem Jahre wieder folgende Beihilfen zu verzeichnen : DaS Ministerium des Innern gcwävrie 2400 Mk., oer Rath der Stadt Dresden 500 Mk. und die Könialn-Nmalicnstiftung 300 Mk. nnd durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Stübel wurde em Geschenk von 400 Mk. herbem ein- >inr> c ».rr rrvriiviuiinr di« Nähschule. die Zeichenschule (Ziel derselben: Ausbildung für Musterzeichnen. Vorbereitung für daS Jachexamrn al- Zeichen lehrerinnen). die Knnststickschule und endlich die Näbstnb« am See 2. — Die Gcsammielniiahme betrug im BerichlSjabre 33.277 Mk., die Ausgabe 31.411 Mk.. blieb also ein Kassendkstand von 1SK5 Mk. Außerdem war vorhanden ein Kapitalvermögen von 6937 Mk. — Von beute ab finden allsomitäglich w'.eder die gern und vielbesuchten Eoncertedcr Schützenka pelle unter persön licher Leitung deS Herrn Musikdirektor Keil in Meinhold'S Sälen statt. — Der Verein Deutsch-Oe st erreichcr ,n Dresden feiert morgen. Montag, sein 6. Stiftungsfest unter Mitwirkung de» Mannergesangverein- „Alton", der Hosopcrn- und Kirchensängerin Frl. Reines, sowie des Lenz'schen Zitherverrins. Ee. Ercellenz der Kais. Königs. Gesandte Gras Ehotek, sowie da» Priifiditlm dr» wie Dresden und nur Dortmund sich mit 13.4. während Augsburg führt wird. — Herr Wilhelm Giotz. der im Eonservativen Verein mit großem Beifall einen Vortrag über Sibirien nnd sibirische Zustände vielt, wird nächsten TicnStag bei Meinhold'S im Allgemeinen Handwerkerverein sprechen. — Weitere BolkSzäbluiigS-Reiultate. Zwickau 43.911 Einwohner l-s- 4698). Oberplanitz 6115 E. t-si 911). Vielau 3171 E. <4- 515). Müllen St. Jakob 3080 E. (— 01). Mülle» St. Micheln 1«>98 E. (4- 022)NNicdcrschindmaaS 391 E- (4-NO). Obcr- schindmaas 591 E. (4- 31), Remie 1404 E- (4- 102). Rotbenbach i'?2 E. <4- 174). St. Egidic» 2270 E. <4- 18!'). P.rna 13.833 E. <4- 1M4>. Tobna2722E. (4- 312). Kleinzschachwitz 919 E . Lohmen 1757 E. (- 20). Freibergsdors 2343 E. (4- 82). Brand 3361 E. (4- 338). Erbisdors 23.">8 E- (4- 70). Hilbersdorf 1803 E. (4- 277). Hainiche» 8455 E.. Ocdcra» 5000 E., Leipzig 178,540 E- ohne, 355,485 E- mit sämmtlichcii Vororten <-r- 8A)7 bei 4- 03,802). Schönail bei Ehemnitz 3157 E. (4- !L4). Boma bei Chemnitz 2308 E. (4- 324). Erimmilschan 19.070 E- (4- 215), Hohenstein 7565 E. (4- 721). Eri'stlbal 4508 E. (4- 225). Mügeln 2503 E. (4- 100). Grotzciihaln 12.046 E. l4- 502). Stiicscn 10.929 E. (4- 2886). Rotzwcin 7001 E. (4- 1158). — Am Donnerstag starb in Planen i. V- einer der hervor ragendsten Vertreter der völligen Kousmannschast. Carl Julius Jmmiich im 67. Lebensjahre. Die Firnia C. I. Jmmisch ist eine der ältesten Firmen. Ter Verstorbene war ein Wohlthäter der Armen. — Wenig Glück mit seiner Flucht hatte der RatbSregistrator Weitzbach ans Zschopau. Derselbe war »ach Verübung vcrschle- dcntlichcr Unterschlagungen dlirchgcbrannt und in der Richtung nach Chemnitz ahgedampst. Da wollte eS daS Schicksal, daß in Niederwiesa in dasselbe Eonpee der in HIlderSdorf stalionirte Gen darm. der kurze Zeit vorder telegraphisch von Zschopau a»S unter richtet worden war, einstteg. dem rS selbstverständlich sehr ange nehm war. die Bekanntschaft dcS Flüchtlings zu machen. Ein Schaden erwächst der Stadlkasse in Zschopau übrigens nicht, da Deckung vorhanden ist. — Gestern Morgen fand der Tagearbeiter Bvchnie inSödrigen bei Pillnitz seine Schwiegermutter und eines seiner Kinder beim Betreten iclner Wohnung todt in ihren Betten. Ob der Tod durch Vergiftung oder durch Kohlengas hcrrührt. ist noch nicht ermittelt. Die Staatsanwaltschaft ist bereits benachrichtigt. Das Auskommen von zwei Kindern wird erhofft. — Einige fürchterliche Augenblicke erlebte i» Z > chopau der in der Brandt'iche» Eiicilgleber« beschäftigte 24jährige .vandnrbeiter Seidel. Derselbe wurde von der aus dem Hofe befindlichen Trans Mission, an welcher er etwas zu thun hotte, an den Händen ge faßt, in die Höhr aezogcn nnd einige zwanzig Mal berumgcichlen- dert, bis er, nachdem ihm sämmtliche Kleider — glücklicherweise kann man sagen — buchstäblich vom Leibe gerissen waren, blos noch mit den eLtieselii bekleidet, heruntcrslel. Wunderbarer Weile kam Seidel mit dem Leben davon und erlitt blos mehrere Quetsch ungen. Fortsetznng deS örtlichen Tlreiles ans Seite 4 und v. TageSsieschichte. Deutsches Reich. Dem Reichstage gingen drei Weißbücher z». DaS erste enthält die für die Regelung der Verhältnisse in Ostafrika maßgebenden Abmachungen nebst einer Denkichrisr. DaS zwciie enthält 32 Aktenstücke über die Ermordnirg der Tcullchcn in Wilu: das drille Bucb eine andcrweile Sammlung ostafrika- nischcr Aktenstücke TaS Weißbuch über den Aufstand in Ostasrika enlbält den Bericht des Leutnants Schmidt an den Reichskanzler, worin Emir, Paschas Aktion bei Tabora milgetbcilt wild. Emin schlage nicht gerade die Besetzung TaboraS, sondern der IV» Sinnden von dem arabischen Hauptquartier entfernten früheren MiisionSstalion Kissala nlla vor. die sich trefflichst dazu eigne. Jedoch wurde die Besetzung augenblicklich noch nickt vollzogen, auch Emins Forderungen um Verstärkung und die gewünschte Munition nicht erfüllt. Tie beiden anderen Weißbücher enthalten im Wesen! lichen bereits Bekanntes. Zn der Acntzcrung des Kaiser- über die Journalisten bemerkt die Natioiial-Zeirung: Die Presse zeige, wie alle Berufe, große Dcrichicdcnhcilrrr : der Kaiser habe wahricheinlich über die Presse iiiiiulresscndc Berichte erhalten Zu den „Hungcrkandidaten" ge boren die deutsche» Journalisten so wenig, daß sich oft höhere Staatsbeamte um St-Hnnaen in der Presse bewerben, und beziig- lick ihrer Leistlingen könne es die deutsche Presse niit allen anderen Faktoren des öfsriitlichen Leben- aufnehmen." — Die Bert. Bvricnztq. sagt: „Daß die Journalisten nicht nur verkommene Gymnasiasten, sondern zum größeren Theile schriftstellerisch hoch veranlagte, produktive, den Kamps der Anschauungen zur Klärung der Bcgiisse für daß Volk leibst durchkechtende Männer von Cha rakter und Ehre sind, die sich ihrer-Kullurmllsion in täglicher harter Arbeit bewutzl werden — daS hätte unserem erhabenen und genialen Monarchen ein Bcrathcr bescheiden andeulcn sollen." — Ter Westph. Merkur hebt hervor, daß in der modernen Zeit die Journalisten ebenso nothwendig und nützlich sind, wie nianche hohe und niedere Beamte. TieCeiitrnmspresse bade „verkommene Gymnasiasten" nicht niifzuweiicn, sondern Männer, die nicht blo« das Gymnasium ndiolvirt. sondcm auch die IlniversitätSstndirn mit Erfolg betrieben hätten und sich ihre« Wissen- nicht zu schämen brauchten. — Tie Frcis. Ztg. weist ans die Summe von Kennt nissen und Fähigkeiten hin, welche die Journalistik bedingt. „Man kan» leichter heutzutage in eine einflußreiche Beamtcnslelliing ge langen, alS man ein einflußreicher Ioiirnalist wird. ES ist richtig, daß sich die Journalistik zusammensetzk auS Personen, welche sich auf dem Gymnasium oder aus der Universität sür einen anderen Beruf vorbereitet haben. Die» hat aber zwei Gründe: einmal entbehren die Universitäten noch heute besonderer Einrichtungen und Vorlesungen, weiche sich den Anforderungen deS journalistischen BenifS anpassen. Sodann aber stellt sich die Befähigung rum Journalisten nicht bereit» auf de» Gymnasium oder aus der Uni versität. sondern in der Regel erst in späteren Jahren heraus." — Wie unzutreffend eS tft. dte Journalisten al» „Llingerkandidalen" " z. auS: „ES giebt einfache Be- . »nahmen haben, von denen der eheime Vortragende Räthe besolden ifiziosu» dürfte sich einer Einnahme erfreuen, die einem Ministerachalte gleichkomrnt. Und wie steht e» denn in Wahrheit mit der Befähigung de» deutschen Journalis mus? Nirgend ist e» schwieliger, ohne gediegene Bildung und hervorragende Leistungsfähigkeit eine Stellung zu behaupten alS in der Presse, und al» Lothar Bücher. Hermann Wagcner, Wehren- Pfennig. Otto Michaeli» und Andere ihren journalistischen Beruf mit dem Geheimen Rath vertauschten, da haben sie sicher em pfunden, daß der freie Beruf de» Journalisten unvcralcichlich Viel höher« Anfoldenmgen an Wissen und Leistuna-sählgkrit stellt, al» da» bequeme Amt. in dem oft die Mittelmäßigkeit von Rangstufe zn Rangst,rfe aufsleigt und zu Ehren und Würde» gelangt Scheidet heute rin« Geheimer Vortragender Nach au», so sind morgen ein Dutzend da. die ihn erietzen. Wird aber die Stelle eine« Redakteur« eine» «roßen Blattes frei, io ist «S ««wattig schwer, «inen Ersatzmann zu finden, der dir Anforderungen erfüllt. L °SNum müssen." bringt einen Artikel, in welche« er ill»« Seit« schon gelebe». ans dte Gefahr hm- Kamerun in Gefahr ist. durch die Engländer und Fron en Reisenden lBarth. Bogel, Flegel uw nterlande» beraubt und vom Tichad-See wecken. DaS nationalliberale Organ de« Herrn , stbt: „Wenn wir die Hände in den Schooß lrgen, bl» englische nnd sranzösiscke Ezpeditionen in dem ganzen fraglichen Gebiet Verträge abgeschlossen baden, dann wecken wir voraussicht lich auch in Westafrlka da» Schauspiel erleben müssen, daß unsere bedeutendste dortige Kolonie s mit dem Hinlcrtand beraubt drückt wird, um tvelche herum , , HandelSwege anlegen werden. Wir tonnen nicht glaubr». daß uiiiere Regierung geneigt ist. ein zweites kolonialvolttischrS Olmütz aus sich zu nehmen, mit dem sie sich höchstens Männer zu Freun den niachr» würde, die, wie Herr Richter, nicht einzuicben vermö gen. wethalb die erfahrene» Kolonialvölker so eifrig nach den von Rechtswegen uns gehörigen Ländern streben. Ader wenn durch ge eignete Schritte bet de» Kabinett» zu Pari» nnd London unsere Ansprüche ans das Hinterland von Kamen», sicher gestellt werden sollen, so wird eS jetzt wabrhastig die allerhöchste Zelt dazu. An Todesfällen von Liliigcnkrankcn, dl« durch Jnipsungen be handelt wurde», waren bisher auS Berlin nur zwei bekannl gewor den. Wie jetzt an« ärztlicher Quelle verlautet, find aber mehr der artige Fälle z» verzeichnen, von denen einer besonder» charakieri- slisch ist nnd al- Warnung dienen kann. Ein Patient von außer halb halte in einem Hotel Wohnung genommen und dort eine Injektion mit der Koch'ichen Lymphe erhalten. Ter Kranke, der dann ohne ärztliche Aussicht war. zeigte später so bedrohliche Er scheinungen. datz schleimigst der nächslzugäiigliche Arzt gerufen wer de» mußte. Hilfe war indeß nicht mehr möglich, der Patient ist gestorben ES ist bereits von kundiger Seite darauf bingewicien worden, daß unter Umständen bei vorgeschrittener L»»gentuberkn- lose eine Jmpfnli^vrrhäiignltzvoll werden kann. In Folge dessen wurde von allen «seiten, auch von Prof. Koch selber, die änkerste Vorsicht und Gewissenliailigkelt briiigriid cmvsohttil. Eine solche ist aber bei anibttlalvriicher Behandlung völlig ausgeschlossen. Einen bedeutenden Sieg baden in München die vereinigien liberalen Parteien über die Ultraniontanen errungen Die Haupt stadt Bayerns wird von nun an statt einer ultrainontaiien eine liberale Gemeiiidevertrelnng haben. Bei den Gemeindeivahttn wurden im Ganzen 11 Liberale und 9 Mitglieder der EentriimS« Partei, dagegen, wie bereit- gemeldet, kein Sozialdemokrat gewählt. Ueder das Befinden des Frhm. v. Schorlemer-Alst lauten die Nachrichten vom Gute Alst noch fortwährend ungünstig. Obwohl seit dem schwersten Krankheitsanfalle bereits 8 Tage verflossen sind, dauern die Acutzemnaen der Hcrzaffektion, sowie vie Appetit- und Schlaflosigkeit fort. Auch der leidende Zustand der Gemahlin de« Frhm. v. Schorlemer hak sich verschlimmert, wohl in Folge der mit der Pflege verbundenen Ailsregungcii. Gegenwärtig befindet sich ein« barmherzige Schwester aiis der Krankenairstalt zu Burg- sleinflirt in Alst. In Adelsdorf. Renkirch und Kreibau bck Liegnitz sind Mit glieder einer weitverzweigten Falschmünzerbande verhaftet worden. Zahlreiche Goldsalsifikate wurden beschlagnahmt. Nach einer An gabe der Verhafteten soll sich die Hauptwerkstiitte in Berlin be finden. Wie mitgclheilt. haben 122 Professoren und Dozenten der Universität Leipzig kürzlich in Sachen der Schulreform eine Er klärung erlasse», die sich mit Entschiedenheit für Beibehaltung der humanistiichen Grundlage unserer Gymnasien, insbesondere auch gegen Beseitigung oder wesentliche Beeinträchtigung dcS Griechischen auSspricht. Dieser Erklärung haben sich 50 Professoren der Univer sität Stratzburg aiigcschlosscn, darunter 7 der theologischen. 6 der rechts- und staatswisscnschgstlichen. 9 der medizinischen. 23 der philosophischen und 5 der mathematischen und naturwissenschaft lichen Fakultät. Die Erklärung ist der zur Zeit in Berlin tagen den Schnlkommission übersandt worden. Die Regelung der Austcrnzucht und dcS Anstenifange- ans Helgoland ist eine der ersten Maßregeln der neuen deutschen Ver waltung gewesen. Die Helgoländer Äustembaiik «st an den Pächter der fiskalischen Ansternbänkc bei Borkum nnd Inest. Kaufmann Gustav Adolf Rad», für die Zeitdauer des Jahres 1891 seitens deS kaiserlichen Kommissars verpachtet worden. Herr Radv beabsichtigt englische und holländische Austern an geeigneten Stellen der Bank bryllss deren Aufbesserung auszusäen und hat auch die Anlagen von Austernparks und AuslcrnvassinS in Aussicht genommen. Die Direktion deS LandwirthschasUichen EentralvereinS in Halle richtete betreffs der Zuckerstener-Borkage eine direkte Eingabe an den Kaiser »nt der Bitte, dieselbe auS volkswirthschaftlichcn sowohl als sozialpolitischen Gründen zurückzuziehen oder dieselbe in wesent lich anderer, die weitere Existenz der Industrie ermöglichender Fassung vorlcgcn zu lasten. Der russische Minister deS Auswärtigen veröffentlicht im amt lichen .RegierungS»»." folgende, ihm vom ruinicheir Botschafter in Berlin Grasen Schuwalow zugegangene Depesche: „ES ist sehr wahrscheinlich, datz die deutsche Negierung zur Vermeidung von Mißbräuchen demnächst die Ausnahme Schwindsüchtiger in Privat- kliiiiken behufs Behandlung nach dem Koch'sche» Heilverfahren verbieten wird. Sollte es unter diesen Umständen nicht von der rulsiichrn Regierung als nothwendia anerkannt werden, zeitweilig den Andrang >ni»cr Kranker nach Berlin, denen dort nur schwere Enttäuschungen bevorstehcn, abtuwehren?" Ein schwerer Uuglücksfall ereignete sich in der Nähe deö Ham burger Balinboss in Spandau. Auf dem Bahnkörper waren drei Zimnierleute befchästigt. eine Kanalleituna. durch welche Drähte entlang geführt weiden, niit Bohlen zu belegen. Da kam etwa um 11 Uhr der Schnellzug Hamburg-Berlin angebraust. Die Zimmerer, ivclche sich in unniittelbarer Nähe dcS Einfahrlsgelcilr- besaiideii, nahmen die Annäherung dcS Zuges auch wahr, und zwei traten rechtzeitig beiseite. Der dritte bemerkte aber noch, datz ei» Beil auf dem Strang lag. welches dem Zuge Hütte gefährlich wrrdrn können. Er griff nach dem Beil, um dasselbe zu entfernen; in dcmielben Augenblicke batte ihn aber auch schon die Maschine ersaßt und ichleiste ihn niit fort. Die Räder gingen direkt über den Hals des Unglücklichen hinweg. Zuerst rollte der Kopf desselben neben dem Geleise in den Sand: einige Schritte weiter blieb der zuckende Körper ans dem Erdboden liegen. Ter Gctödtel« war ein ordentlicher Arbeiter ,m Alter von 30 Jahren. Die Kälte hat in Wiedenbrück bereits daS erste Opfer gefordert. Ein Briefträger wuidc erfroren in einem mit Wasser gefüllten Gra ben aiisgefiiiiden. Die Oberpostdirektion bat der Wlttwe 100 Mk. auSzahlen lassen. Bei den, PeterS-Kommers des Verein- Deutscher Studenten in Berlin sprach Dr. Peter« die Hossnung ans. den koSmopoiiiischeii BacillnS aus den deutschen Herzen zu vertreiben. Jede naiionale Bewegung und auch dte koloniale Idee bnbe ihren besten Rückhalt in der Jugend, besonders in der akademischen Jugend. Redner be leuchtete sodann die kritischen Wendepunkte seiner Emin-Pascha« Expedition Ter aesammte Personenverkehr aus der Sirccke Köln-Nieder« lahnsteiii-Fiaiikliirt a. M. ist wieder ausgenommen. Noch gesperrt sind sür den Personenverkehr die Linien Hagcn-Schwertr, Messing- baiisrn-Bredelar. Minden-Frondenbrra. Ueberruhr-Steele, Wesel- Halten,, Lippstadt-Warsteln, Selm-Ludlnghausen. Jena-Roda und Hütttilsteinach-Laulcha. Helgoland zählt nach der neuesten VoMzäblnng 2066 Ein wohner. darunter 958 männlichen und 1183 weiblichen Geschlechts. Die letzte BolkSzählung. welche dort 1880 stattgefunden, batte 2001 Einwohner ergeben. fodaß die Zunahme in den 10 letzten Jahren 85 Personen betragen hat. In der am 4. d. M. abgehaltrnen Plenarsitzung erlhellte der BundeSratb dem Entwurf einer Verordnung wegen Aushebung de» Verbots der Einfuhr von Schweinen, Schweinefleisch uns Bürsten dänischen, schwedischen und norwegischen Ursprung- die siistlmmling. Der bei der Beschlußnabme über den Gesetzentwurf, «treffend die Wehrpflicht der Geistlichen, von dem Reichstage tosten«» Resolution, nach welcher Einjäbrlg-Freiwllligr^welche ' dium der Theologie einer mit Korporottonsrechten Deutschen Reiche» bestehenden Kirche oder Religio,,-- . . , — 4 widmen, in Fr,edenS»lten auf Ihren Antrag nach halb- ähriaem Dienste mit der Waffe da- »weite Halbiahr in der Krankenpflege sollen dienen dürfen, beschloß die Versammlung eine Folge nicht zu geben. Auch die Köln. Ztg. meint, daß die die Journalisten betreffend« Aentzeriina deS Kaiser« unaenan wicdergegrben sei, denn sic stehe mit ven Tdatsachrn im Widerspruch. Die Presse, von den kleinem, Lokal- nnd Anzeigeblättern abgesehen. erhebe an ihre Mitarbeiter so bedeutende Ansprüche, daß die „verkommenen Ävmilasiastrn" iür dr« Rrknitieung derselben überhaupt nicht in Betracht komrum sich dem Studium der' innerhalb de» dleLeitm in da» de de« und zweiten R Snmm« l den thatsi mischen 4 reiten kan da» Worl dadn den unter viel sondern f w>« die h sachlichen doch mris und ver Gmppen LebenSb« erhält du Augendli düngen > steigen zi rige Aus der Natl neigt sei klingende Auf die Anal Wechselst iverden ! Betrage I20.0R»! gefälscht« angeblick Kredit Schwer! zu kö»m Hamdur, Von hie tränt ge wurden, rüglich Bank sic 60.000 S grwordei die Klm der Kock In einil Fas betonen scheu T mit Ai Oesterre Finanz» zielten icwski'S schaftlick Regel»! 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