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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130820013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913082001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913082001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-20
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.08.1913
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— VS» — dlrzt erhob sich und sagte leise: .Tr tst rtngeschlasen. Stören wir ihn nicht sie bleiben wohl bei ihm.- wandte er sich an den Kammerdiener, der Ichweigend mit dem grauen Kopse nickte und an dem Bette Platz nahm. Der Arzt winkte Hans. Sie traten in da» nebenanliegrndr Arbeitszimmer. «Was ist geschehen ?" fragte Hans. „Bor einigen Stunden war mein Onkel noch ganz wohl. „Ja. Herr Baron, bet dem Alter und den schmerzlichen Aufregungen der letzten Bett kommt solch ein Schlaganfall rasch." entgegnctc der Arzt. „Momentane Lebensgefahr begeht ja »ich,. Aber solche Anfälle wiederholen sich leicht, und dann ist das Lude da. Die sorgsamste Pflege ist notig — und Ruhe, unbedingte muhe. 5er alte Balentin ist ja ein guter, treuer Mensch, doch rate ich, einen gewilsenhasten Krankenpfleger kommen zu lassen. Bielleicht auch eine Pflegerin — weibliche Hände sind sanfter und geschickter . . ." Ein Gedanke an Eva flog durch Hansens Seele! Sie batte ja einen Kursus in der Krankenpflege durchgemacht und in einem groben Krankenhause längere .-seit gearbeitet. Wenn sie jetzt hier wäre! „Ick werde für eine Pflegerin Sorge tragen," sagte er ..Sein wohl, Herr Baron. Aber in unserer kleinen Kreisstadt haben wir kaum eine geeignete Person." ...ich werde eine Pflegerin ans Berlin kommen lassen." „Das wäre das beste." Der Arzt empfahl sich, nachdem er noch einige Anordnungen gegeben. Am Abend wollte er wiederkvininen. HanS schickte einen reitenden Boten mit einem Telegramm an Eva nach der nächsten Telegraphenstation. DaS Telegramm rief iri der Familie EvaS grobe Aufregung hervor. Herr Borchers war nainrlich Feuer und flamme, Eva sollte sofort abreiseu: Frau BvrcherS hatte dagegen ihre Bedenken. ..Wenn Du reisen willst." so sagte sie zu Eva, „so will ich Dich nickt zurück« halten. Aber Du darfst Dick keinen Hoffnungen hingcben. die Dir später schwere Enttäuschungen eintrngen tonnten. Betrachte Dich nur als Pflegerin des alten Herrn und last Dein Berliällnio zu HanS ganz auS dem Spiele. Das mutzt Du auch dem jungen Herr» als Bedingung stellen, sonst begeht Ihr beide ein Unrecht gegen den Kranken, der wahrscheinlich von Eurem Verhältnis keine Ahnung Hai. jedenfalls cS aber nicht billigt. Das ist ja bei seiner Stellung ganz selbstverständlich." Eva sah ein. datz ihre verständige Mutter recht hatte. Dennoch entschloß sie stch. dem Ruse Folge zu leisten: HanS bat sie um ihre Hilfe, das allein genügte ihr schon. Aber heimlich in ihrem Herzen keimte auch, ohne datz sie sich dessen selbst klar dewutzt rvar, eine leise Hoffnung empor, als könne dieses Ereignis die Lösung aller der verwickelten Berhälinisse bringen. So telegraphierte sie zurück, datz sie bereit wäre, die Pflege des erkrankten Grasen zu übernehmen, und reiste am anderen Tage ab, nachdem sic noch Hansens Brief erhalten hatte. Hans empfing sie am Balnilivse. Er wollte sie in die Arme schließen, aber überrascht blieb er stellen, den» sie trat ihm in der dunklen, strengen Tracht einer Schwester des Roten Kreuzes entgegen. Lächelnd reichte sie ihm die Hand. „Ich bin Deinem Rufe gern gefolgt. HanS." sprach sie. und eine leichte Röte färbte ihre Wangen, „da ich mich liier nützlich machen kann. Silber betrachte mich nur als Pflegerin Deines ObennS — laß uns für diese Wochen ganz vergeben. waS uns sonst verknüpft —, wir setzen »ns sonst einem häßlichen Verdacht aus." „Wie meinst Tn das?" fragte Hans erstaunt. „Ich bin hier nur Schwester Eva," entgegnete sie ernst „Tu bist der junge Herr Baron — so laß uns vor den Genien verkehren. HanS." „Mer. Eva . . ." „Du mutzt es mir versprechen. Hans. Sonst kann ich nickt hier bleiben. Wir wollen Deinen armen Onkel nicht täuschen, nicht wahr, Hans?" Er sah ein. daß sie recht halte. Sie kam ihm fast fremd vor in der strengen dunklen Kleidung einer Krankenschwester, dennoch sah sic gar lieblich aus in der weißen Haube, und daS einfache schwarze Gewand hob ihre ichlanke Gestalt vor- leibhaft hervor. Er führte sie zu dem Wagen, dessen scnrige Rappen er selbst lenkte, während der Kutscher auf dem Hinteren Sitze Platz nahm. Sie saß an seiner Seite und ließ ihre Augen nicht ohne «in« aewisie New« gier über das Land schweifen, ohne jedoch zu sprechen. Ihr GesichtSauöbruck wurde immer ernster, ja trauriger. Denn während sie über die breite Heerstraße und dann durch die herrliche Lindenallee, die zu dem Schlosse führte, dahin rollten, zeigte ihr Han» die Felder, Wiesen und Wälder, sowie die verschiedenen Vor werke. welche zum Schlöffe gehörten: sie sah die zahlreichen Gespanne aus de« Feldern beschäftigt: aus einem großen Anger weidete eine Herde Schafe, die wohl mehrere hundert Stück stark war: der Verwalter, die Leute, an denen sie voritber- suhrcn, grüßten alle sehr ehrerbietig, und aus dem Grün des Parke» ragten die Türme des Schlosses empor, aus deren höchstem eine Fahne in den Wappenfarben des Geschlechtes Ballliause» flatterte. So groß und so reich hatte sich Eva den Besitz nickt gedacht. Und von all dem war HanS der Erbe! Wie konnte sic. das arme Mädchen aus dem Volke» nur daran denken, seine Gattin werden zu wollen! Traurigkeit und Mutlosigkeit schlichen sich in ihr Herz. Sie fühlte die Hoffnung, die in ihrem Herzen empor hatte keimen wollen, mehr und mehr zu- sammenschrumpsen. Es war töricht von ihr. diele Hossnung zu nähren: sie mußte verzichte» — das Glück wäre ja zu groß gewesen —. und sic bedauerte jetzt säst, feinem Rufe gefolgt zu sei». „Hast Du meine letzten Briese erhalten?" fragte er leise. „Ja . Alu» — und was ist Deine Autwvrt?" „Laß uns jetzt nicht darüber sprechen," entgegnete sic, indem sie eS vermied, ihn gnzusehen. „Du kennst ja meine Bedingung. So lange ich hier bin. bin ich nur die Schwester Eva." Mit einem leichten Seufzer fügte er sich. Schweigend legten sie die letzte Strecke des Weges zurück. Bor dem Schlosse wurden sie von dem Oberinspektor und dem Arzt empfangen. „Wie geht es meinem Onkel?" fragte HanS. die Zügel dem Kutscher reichend. „Immer noch dasselbe," entgegnete der Arzt. „Der Herr Graf liegt ganz teilnahmslvs da. Es ist sehr schön von Ihnen. Schwester, daß Sie so rasch ge. kommen sind. Der alte Balentin allein fthasst es nicht mehr. Wenn Sic sich von der Reise erholt haben, darf ich Sie wohl zu dem Kranken führen?" „Ich bin durchaus nicht ermüdet," entgegnete Eva. „Nun. ein Stündchen der Ruhe wird Ahnen doch gut tun," meinte der Arzt. „Ihr Zimmer ist ja bereit, wie mir der Herr Oberinspektor sagte." „Gewiß — bc. Friedrich!" rief der Inspektor einem Diener zu. „Führe daK Fräulein auf das Zimmer. Die Wirtschafterin soll für eine kleine Erfrischung sorgen." Hans beschäftigte sich mit den Pferden. Es widerstrebte ihm, fremd gegen Eva zu tun. und doch durste er sic nicht in vertranter Weise anreden: deshalb sctnvieg er lieber und überließ eS dem Oberinspektor und der Wirtschafterin, für Eva zu sorgen. Als Eva die breiten Treppen und die hallenden Korridore des alten Schlosses durchschritt, während der Diener mit eiligen, geräuschlosen Schritten vor ihr herging, überfiel sie wieder das bange Gcsühl wie vorhin, als sie durch die Felder und Wiesen gefahren. Sie war als Krankenpflegerin ja schon einige Male in reiche Häuser gekommen: aber der Reichtum dort hatte ihr nicht dieses drückende Gefühl bereitet, stand sic ihm doch gleichgültig und unbeteiligt gegen- über. Hier war das anders! Hier fühlte sic sich durch ein geheimes Band mit all diesem Reichtum verknüpft, der sich dennoch trennend zwischen sie und den Geliebten drängte. Auch ihr Zimmer, in das sic die Wirtschafterin führte, war viel zu groß und mit altertümlichen Möbeln viel zu prächtig eingerichtet, als datz sie sich heimisch in ibm hätte fühlen können. „Diese Tür." sagte die Wirtschafterin, eine starke, ältliche Frau, ans eine lialbvcrborgenc Tapetentür zeigend, „führt aus eine Treppe, welche direkt zum Arbeitszimmer des Herrn Grafen geht. So können Sie sofort gerufen werden, wenn Sic notig sind. Und jetzt werde ich Ihnen eine Erfrischung herausschicken. Was wünschen Sie?" „Wenn ich eine Taffe Tee bekommen könnte . . „Gewiß, lind Ausschnitt dazu. Ich werde cs sofort besorgen. 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