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Dresdner Nachrichten : 28.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191310287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19131028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19131028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 4-5 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-28
- Monat1913-10
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1913
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»»« w Hiilleraa b«< Dre»d«». H. HickeU-wat«, kl» sfr und Tepvic-». DreOde». Architekt THrovor Rtctzlrr. Lolchwiy-Drrsdkn. ASHnitk, Sittlt,.. für Hempei. Dresden. Sochsenwerk, Licht- und Krott. A G., Atedersedliv bei Dresden. S. Lauer. Erwarb. Spielware», DreS- dc«-A. Sri» n. Riedel, Vaiiiinternehmung, DreSden-A. Frtedr. Girmen«. G»«l>eizapparate, Dresden. Ädolt So»»e»iit>etn, Dresdens». OSkor Sprenaer, Dresden A. Lchmidtmann, Glaler- uieistcr. Dresden. Marte Schuster, Silber- und Goiddraht-Hand- arbeiten. DreSden-N. Alber» Llark«, Bildhauer, Dresden. Archt, tek« Hermann Thune, Dresden A. Verein. BiaunSdvrser Dvlomtt- SVerke ni. b. H„ Dresden, Vogel »». Schlegel, Spezialsavrik. Dresden. — Eine UebungSfahrt dcS Königlich Sächsischen Frei willigen AntomobilkorpS, vom sächsischen Kriegsministerium veranstaltet, sand am 2b. Oktober von Tora au aus statt. Es war ihr eine .Eric,»Stage zugrunde gelegt. Mit der Leitung der Hebung um reu die Herren Oberstleutnant von Koppenfels und Haiiptinann o ebeI vom sächsischen Kriegsministerium beanstragt. 21 n der Fahrt nahmen >2 Herren des Konigl. Sächsischen Freiwilligen Aittvmobil- kvrps teil. Federn der Fahrer war als Unparteiischer ein Offizier des Generalstabes oder des Kriegsministeriums zu geteilt. Nachdem bereits am 24. Oktober abends in Tvrgan die Kriegslage anSgegeben worden war, starteten die ein zelnen Fahrzeuge ab 4 Uhr morgens in Fwischenränmen von 5 Minuten. — -lbcnds 7 Uhr fand in den Klubräumen deS König!. Sächsischen Autvinobil-Elnbs eine taktische Besprechung durch Major B enzi e n von der Zentral- abtetlung des König!. Sächsischen Generalstabes im Beisein des Kommandeurs des König!. Sächsischen Freiwilligen AntomobilkorpS Herrn Generalleutnants Exz. v. Lafsert, der Fahrtleitnng und der Unparteiischen statt. An diese Besprechung schiost sich die P r c i s v e r t e i l u n g durch Herrn Oberstleutnant v. Koppensels. Es erhielten: 1. PreiS: eine vom KriegSmtnisterium gestiftete silberne Schlüssel: Herr Oberleutnant d. N. Dr. Pfund. Dresden: 2. Preis: einen vom Konigl, Sächsischen Freiwilligen Auto modilkorvs gestifteten Kristallkrug mit silbernen Be schlägen: Herr Generaldirektor Baumgärtel, Zeulen roda: 3. PrelS: einen vom König!. Sächsischen Freiwilligen AntomobilkorpS gestifteten silbernen Teller: Herr Leut nant d. R. Fabrikbesitzer Leonhard, Dresden. Außcr- dem erhielt jeder der Fahrtteilnebmer zur Erinnerung an die sehr interessante und lehrreiche Fahrt einen silbernen Sikürbecher. — Alands 8 Mir vereinigten sich sämtliche Fahrtteilnebmer zu einem geselligen Beisammensein, um bet einem Glase Wein die Erfahrungen der Fahrt aus- zn tauschen. — Der Verband urittlerer ReichSpost- und Telcgraphen- Neamten hatte am 25. Oktober einen Begrüßung 8- abeudim großen Saale des „Palmengarten" in Leipzi g oeraicstaltet, anläßlich der patriotischen Feier, mit der er seinen Bezirkstag verknüpfte, den er tags daraus im Buch händlerhanse abbielt. An dein Festabend nahmen teil: Bürgermeister Dr. Weber, Sanitätsrat Dr. Sonnenkalb. LandtagKabgcordneter Nechtsanwalt Dr. Zvphel, LandtagS- abgeordneter Delius, LanötagSabgcordneter Hvsrat Dr. Lvebner und andere Ehrengäste. Diese Herren, sowie die Vertreter der Presse, die Herren des BerbandsvorstandeS und alle anderen Anwesenden begrüßte der BereinSvor- sitzende, Telegraphensekretär A. A s in u s nnd dankte für das überaus zahlreiche Erscheinen. In seiner Festrede ge dachte der Dezirksvereinsvorsitzende. Ober Postassistenk W. Biermann, der vielen Festlichkeiten, die der Stadt Leipzig tu diesem Fahre beschieden gewesen. Die Post- bsmuteu wollen nun gegen den Schluß des Inhres auch nicht znriicksteüen, und zwar gelte es. der Jahrhundertfeier eingedenk zu sein. Der Redner schilderte in kurzen Zügen die Völkerschlacht und ihre Folgen, die nach dem 1870/7Ier Kriege zu nie geahntem Aufschwünge geführt haben. Dann kam der Redner auf die Zwecke und Ziele des Verbandes zu sprechen. Der Verein zahlt 40 890 Mitglieder und besitzt ein Vermögen von 3 Millionen Mark. Die Rede klang in einem Hoch ans den Kaiser ans. worauf „Das Lied der Deutschen" gesungen wurde. Bürgermeister Dr. Weber dankte gleichzeitig im Namen des SanitätSrats Dr. Sonnen- kakb für die Einladung und -ries namens der Stadt dem Verbände ein herzliches Willkommen zu, dabei der Post beamten gedenkend, wie sie mit für das Wohl der Stadt tätig sinh. Ter Redner bekundete dann den nationalen Sinn der Stadt Leipzig und dankte den Postbeamten, daß sie sich in diesem Sinne mit allen Kreisen der Stadt eins wissen. Landtagsabgeordncter Dr. Zvphel dankte im Namen des Hofrais Dr. Loebner und des am Erscheinen verhinderten Kommerzienrats Wappler für die Ein ladung und führte aus, wie die Postbeamten nach der ReichSgründung den Neichsgedanken mit im Volke ver wirklicht und dazu beigetragen haben, den Partikularismus der Kleinstaaten anszumerzen. Des weiteren sprachen noch das Bcrbandsvorstandsmitglied Postassistent Wich mann- Berlin zur Begrüßung der Ehrengäste, Ober - Postassistent Hennig ans die Siadi Leipzig, LandtagSabgcordncter Delius auf das deutsche Bolk. Zur Verschönerung des Abends trug der Leipziger Männerchor bei, der unter des Konigl. Musikdirektors Wohlgemuih Leitung den Wahl spruch de» Verbandes sang: .Das Wort sei frei, da» Herze treu. Einig und gleich, treu Kaiser und Reich!", kvmponiert von H. Bvmmel-Halle und dem Bezirksverrin Leipzig ge widmet. Ferner erfreute daS Leipziger Tvnkünstler» Orchester unter Leitung de» Musikdirektors Günther Evblenz. — Der Tadca-Verei» der Trinitatis» und Andreas» Kirchgemeinde veranstaltete am Lvnnlag im Hauptsaale des städtischen Ausstetlungspalastes eine» mit einer Gaben Verlosung verbundenen Abend zum Besten der von ihm geübten kirchlich parvchialen L i e b e S t ü t i g k e i t. Trotz Flugplatzeinweihung und Radrennen waren die mächtigen Räume des Hanptsaales samt Galerien schon lange vor Beginn bis auf das letzte bescheidenste Plätzchen beseht, und binnen wenigen Stunden waren, wie der Leiter deS Tabea Vereins Herr Pfarrer Reichel bekannt» gab, die 0000 Lose abgelebt und der BereinSkage ein Betrag von 2240 Mark zugesnhrt. Dieser weit über lOOO Mit glieder zählende Fraiieliverei» befindet sich infolge seiner Organisation in einer besonder» glücklichen Lage. Seine Mitglieder leisten nicht bloß die regelmäßigen Mttglieds- beiträge, die jährlich etwa 7000 Mart betragen, sondern sie statten auch allein die Gabenverlosuug durch zahlreiche prächtige Geschenke uns und kommen danach in grosten Scharen, um auch die Lose zu entnehmen. Für den Abend selbst war ein geschmackvolles und lockendes Programm zu sainmengestellt. Der erste patriotische Teil stand ganz im Zeichen der Hundcrtjaiir-Feier. Der Männergesangverein „Tciiinhäuser" erlang sich unter Leitung seines ansgezeich neten Dirigenten, des Herrn Kantors Stranßk», mit patrio tischen Liedern einen vollen Erfolg. Herr Earlo von der Ropp. der bekannte Bortragsincister, trug Gedichte von Korner und Arndt vor und erzielte wie immer eine» tiefen Eindruck aus aller Herz und Gemüt. Herr Pfarrer Reiche ließ in Wort und Bild die großen Ereignisse von 1813 nnd von 1870 an den -lugen der Versammelten vvriibcrziehrn. »nd als unter entsprechenden Worten die Bilder vom alten Kaiser, von Mvltke und Bismarck erschienen, nnd späte." die Bilder des Kaisers Wilhelm II. mit nachfolgenden Bil dcrn von Kriegsschiffen nnd Zcppelinluftschisfen, sowie daS Bild Sr. Majestät des Königs Friedrich August sichtbar wurden, gab die ganze große Versammlung langandanernde Bezeugungen ihrer patriotischen Empfindlinge» nnd ihres Beifalls. Dasselbe geschah, als die Trinitatiskirche, die Andreaö-Fnterimskirche und das reizvolle Bild der ge planten neuen Andreaökirche mit Gemeinde- und Pfarr Hans im Lichtbild«: erschienen. Am Schlüsse dieses patriv tischen Teiles marschierten 21 Knaben dcö Trommler- und Pseiserkorps der Bolkswohl - Jugendheime Dresden Johannstadt nnd Dresden-Neustadt ans und wurden be sonders freudig begrüßt. Künstlerische Eindrücke stinter- ließen als Solisten nnd im Zusammenwirken die Herren .Konzertmeister Schmidt iBivlines, König!. Kammermusikus Pictzsch sOboe), Werner Schlechtinger (Eellol, Kurt Lucas lBivlas, Gottfried Schlecht, Kantor und Organist an der Andrcaskirche lBegleitnngs. sowie die Damen Fra» Pro fessor Preißlcr sAlt), Frau Konzcrtsängerin Schade lSoprans, Frl. Pollatz (Soprans, Frl. Schilde, Lehrerin am Konigl. Konservatorium (Klaviers. Den prächtigen Flügel hatte die Firma JnlinS Blnthner gestellt, die trefflichen Lichtbilder gab die Firma Richard Noesch. Ein von Herrn Ballettmeister Friedrich einstudicrter graziöser Nosenreigcn von 20 jungen Damen erfreute als Schlußnummer Auge und Herz. Mit humorvollen Dankeswvrten an alle Mit- ivirkenden schloß Herr Pfarrer Reichel den in allen Teilen prächtig verlansenen Abend. — Versammlung ehemaliger Realschüler. Am Sonn abend fand im Saale des Etablissements „Wcstend", Vorstadt Planen, eine Propaganda-Versammlung ehe maliger Realschüler statt, die den Zweck verfolgte, die Interessenten über die Bestrebungen des im Mai dieses IahreS in Leipzig gegründeten Verbandes der Vereine ehe maliger Realschüler DeulschiandS zu unterrichten und sie iiir den Verband zu werben. An der gut besuchten Versamm lung nahmen ehemalige Realschüler ans Dresden, Leipzig, Glauchau. Meißen, Nochlitz, Radebeul, Kamenz, Bautzen, Slollbcrg usw. teil, -lach einer Begrüßung durch Herrn Walter Rossel, Dresden, gab -er Berbandsoorsitzendc Herr Prokurist Schlag zunächst einen Uebcrblick über die Ent wicklungsgeschichte deS Verbandes und kemrzeichnete in großen Zügen dessen Ziele. Eicher sei für -as, was der Ver band erstrebe, «in fruchtbarer Boden vorhanden, denn nach einer Statistik vom Fahre 1011 bestünden allein in Sachsen 35 Vereine chenialiger Realschüler mit rund 4000 Mit gliedern. während im ganzen Deutschen Reiche gegen 500 Realschulen existiertem Der Verband will nicht Einzelmit- gliedcr anfnehmen, sondern die Vereine ehemaliger Real schüler sanrmeln. deren Mitglieder durch die Zugehörigkeit zu einem Verein sa bereits ihr Interesse an ihrer Schule gezeigt hätten. Die neue Bereinig-ung verfolgt ideale und reale Ziele. Zunächst hatsiedieFörderungdeSReal- schulw «sen 8 ans thr Programm geschrieben. Da die Zahl der Abiturienten jährlich außerordentlich steigt, will sie dafür eintreten. daß mit der Quantität der Realschüler nicht die reich ist die Hauptdarstellnng des Wagncrschen Werkes für den I. Januar in der Großen Oper in Paris angesetzt, und die Logen-, Sperr- und Parkettsitze für diese Premiere wurden von lO ans loo Francs für den Platz erhöht. Eben falls am 1. Januar wird das Thöätre des Ehamps Elisees in Paris den „Parsifal" in deutscher Sprache mit durch wegs deutschen Säugern und Eliörcn zur Aufführung bringe». Dagegen bal die Pariser Komische Oper ihr Vor haben der „Parsifab'-Aussührniigen fallen lassen. Die Opernbühnen von Lyon und Marseille kündigen gleichfalls „Parsisal" Premieren an. In Belgien ist die „Parsi- sal"-Aittsnl>riing im Brüsseler TlMtre de la Mvnnaie aus den 2. Januar angesetzt, und in der Antwerpener Flämi schen Oper findet sie am gleichen Tage in deutscher Sprache statt. Holland nimmt an dem intcrngtionalen Wetklans durch deuliche Ausführungen in Amsterdam und Rotterdam teil. Schließlich will auch Spanien in dem Wettlauf nicht zuriiclbleibcn. Die erste Aufführung ist iin Tcairo LLeo zu Barcelona schon für den 3l. Dezember. 10 Uhr nachis, angesagt, den:: dann schlägt in Deutschland die Mitternachts-sNinde, und die Urheberrechte der Familie Wagner sind erloschen. Tic Barcelvncsen wollen also, wie inan ncht. keine Minute verlieren und lieber die ganze Silvester nacht im Theater verbringen, als bis zum 1. Ja nuar warten. In Madrid dagegen wird man das letztere tun. Dort findet die „Pars!sal"-Premicre am I. Januar in der Königl'ch.'n Oper linter der Leitung des bekannten Münchner Kapellmeisters Josö Lassalle statt, der mütter licherseits spanischer Abstammung ist. Die geringste Eile zeigen I t a l i c n und England. Im enteren Lande findet die Erstanssührnng der Wagnerschen Oper nicht vor Marz lOll. nnd zwar in der Mailänder Scala statt, im letzteren Lande aber erst im Mai z» Beginn der Londoner Scaion in Eovcnt Garden. — In Wien bereiten sowohl die Hosopcr als die Bolksoper das Werk für Anfang Januar vor. Und Dresden wird seinen „Parsisal" zum Oster fest 1814 haben. s- Dentschc Uranssührnug einer russischen Oper. Ter neue Jiitcitüant des Breslauer StadttheaterS, Woldemar Runge, bereitet für den 20. Oktober eine intercisgnte Auf führung vor. Er hat die Over „Boris Godunow" von Modest Peirvwilsch M >, s s o r g S k y erworben. Mussorgsko ist eine der ersten Erscheinungen der russischen Musik, und seine Oper ist in Rußland zu einer National- vper geworden. In Deutschland schätzte ihn Franz Liszt besonders. Tie Oper ist von dem bekannten russischen Komponisten Riinsko-.Kprsakow neu instrumentiert worden. Der Vöslauer Urailssührnng werde» viele deutsche Theaterleiter »nd Krittler beiwohnen. Ae Auslösung der Gemäldegalerie krespi. Unter den Privatsammlungen Italiens, die im vori gen Jahrhundert entstanden sind, nahm die Mailänder Gemäldegalerie Crespi den allerersten Rang ein, enthielt sie doch gegen 200 Gemälde aus den verschiedenen Zeiten italienischer Kunst und auch einige gute deutsche und niederländische Tafeln. Da gab cs interessante Werke von Francia. Doffo, Bartolomeo Veneto, Romanino, Moretto, Paris Bordone, Ticpvlo, Eanaletto. Da waren die Lco- nardschnler Tel Predis, Bvltrafsia, Marco d'Ogivnnv. Gandcnzio Ferrari glanzend vertreten. Jeder Besucher der Galerie wird sich aber besonders dreier Bilder erinnern, des Frühwerkes Eorreggios „Die Anbetung des Kindes", des großen Geschichtsbildes „Der Sturz der Bonaeolsi" von Dvmenico Morone und des „Einzugs Karls 111. i» Florenz" von Francesco Granacci. Von diesen hat der jetzige Besitzer der Galerie das erstgenannte Gemälde dem italienischen Staat unter der Bedingung geschenkt, daß er die anderen Werke ins Ausland verkaufen dürfe. Dieser Vertrag, der von dem Unterrichtsministerium angenommen wurde, hat die Kritik mancher Kunstschriststcller herauö- gcsordert: sie verlangten, daß die ganze Sammlung für Italien erhalten werden solle, der Wert des Eorreggios sei nicht so bedeutend, um Italien für den Verlust der andere» Gemälde zu entschädigen. Es scheint, daß diese Mahnung nicht ohne Wirkung geblieben ist. Denn jetzt verlautet, daß der italienische Staat im Begriff sei. noch zwei andere Werke der Galerie Erespi zu erwerben, und zwar die oben erwähnten Bilder Moroncs und Granaccis. Das Gemälde Moroncs trägt das Datum 1483 und stellt die Schlacht zwischen den Geschlechtern der Gonzaga und Bonaeolsi ans dem Sordelloplatz von Mantua dar. Es gibt vielleicht in ganz Italien kein anderes Bildwerk, das die Kostüme und das kriegerische Leben der italienischen Renaissance mit solcher Treue schildert. Dabei handelt cS sich um einen be deutenden Maler, von dessen Bildern nur sehr wenige er halten geblieben sind. In Italien befinden sich von ihm nur zwei Wandgemälde in Mantua und Verona und ein Oclgemälde in der venezianischen Galerie Layard, die sa gleichfalls In Auflösung begriffen ist. Auch das Werk Gra naccis ist von außerordcnilichcm geschichtlichen und künst lerischen Interesse. Als Preise wurden 500MO Lire für das Gemälde Moroncs, 50MO Lire für jenes Granaccis verlangt. Durch ein Schiedsgericht wurden aber die end gültigen Preise auf 150 000 und 15 000 Lire herabgesetzt. Die Verhandlungen dürsten nunmehr in diesen Tagen be endet werden, und so wenigstens die Perlen der Galerie Ercivi dem Kunstvermüaen Italiens erhalten bleiben. Qualität sinkt. Das Reifezeugnis -er Realschule müff« ein wirkliches Reifezeugnis fürs Leben sein. Der Verband will weiter darauf achten, das, die Verechttgunge», die mit dem Abgangszeugnis verbunden sind, nicht verkümmert, sondern vervollständigt werden. Es liege kein Grund vor. dem Real schüler zu verwehren, bei dem Studium der Ebemie vder der Naturwissenschasien wie früher das Dvktorexame» zu mache». Auch sei es nicht richtig, dast man den Unterprimaner de» Gnmnastumö dem Rcaischul-Abtturienten in den praktischen Berufen vorziche. Wenn das Reifezeugnis noch nicht genüge, so solle man es so gestalte», dast cd anSretche. Weiler sei es wünschenswert, daß die Absolventen der Oberrealschule die gleiche» Vergünstigungen erhielten wie die des Gym nasiums. Der Verband will ferner freundschaftliche Be- ztcliniigen unter seine» Mitgliedern pflegen, einen Stellen nachweis einrichie», vhne damit aber anderen Bcrbänden Konkurrenz zu machen, und beabsichtigt endlich, seinen Mit- gliedern materielle Vorteile zu verschaffen, wie sie dir An gehörigen anderer großer Berelnigiingen geniesten. Zurzeit gehören dem Verband 10 Vereine ehemaliger Realschüler an, es schweben sedoch Verhandlungen mit über IM Vereinen. Der JalircSbeilrag ist aus l Mk. pro Mitglied festgesetzt. Der Sitz des Verbandes befindet sich In Leipzig, wo auch der nächste BerbandStag abgclialtcn werden soll. — An die beifällig ausgenommenen Ausführungen knüpfte sich eine leb- haste Debatte, die sich im allgemeinen znstlmmcnd äußerte. Anch Herr Realschuldireltvr Professor Dr. Hahn sprach dem neuen Unternehmen seine Sympathien aus. - „Made in Germany." Dir M ü d ch e n o r t s-g r u p pe des Vereins für das Deutschtum im Aus- lande «keilt über ihr Fest »och folgendes mit: Die Leben de» Bilder beginnen Punkt 5 Uhr. sie zeigen die engen Beziehungen zwischen Gewerbe und Kunst. Ihr Zustande kommen ist der unermüdlichen Werbekraft der zweiten Zvrsitzenden Fräulein Else Spinner zu verdanken, die künstlerische Durchführung de» Herren Kunstmalern Max Kowarzik und Watther ltzasch. Das erste Bild bringt die Huldigung der Gewerbe, ein anderes Hans Sachs den Schuhmacher, ein drittes Siegfried den Schmied und da» letzte Jvseph den Zimmermann. Die mit echten Möbeln und echten Trachten anSgestattete crzgcbtrgische Spinnstube steht unter der innsikaliscln'n Leitung -er bewährten Ge sanglehrerin Frau Fleisck>er. Deren Schülerinnen und Tochter, die anmutige und lwcl>ü<schätzte Sängerin Fräu lein Jnla Fleischer, lniben den gesanglichen Teil übernom men. Letztere wird, hilfsbereit wie immer, auf der Bunten Bühne, an der auch die Pianistin Fräulein Joh. Grvßmann beteiligt ift. Lieder zur Laute vortragen. Ein Schnster- buben- und ein Flammentanz der geschätzten Sängerin und Tänzerin Frau Grimm-Provence, sowie ein Aufzug der Engel verbinden die Bilder. Musikalische Begleitung und 'Zwischenspiele wurden von den Pianistinnen Fräulein Annemarie Land und Fräulein Hanna Seknlla übernom men. Den Flügel hat die Hofpianosortcsabrik August Förster zur Verfügung gestellt. Zu der Huldigung der Gewerbe wird das „Deutsche Gebet" von Jean Louis Nico-dO gesungen, zu dem letzten Bilde dnS Lassenschc Weilp- ngchtsteizctt von Fräulein Jenny Reichnrdt, Frau Hansen und Frau Krempe. Eine schöne Uebcrraschnng plant die FraueiivrtSgrnppe, nüiittich eine Begrüßung ihrer Tochier- grnppe linier dem Titel: Altes und neues Meißner Porzellan, bei welcher die hier in Dresden durch einen eigenen Abend so trefflich eingcsührtc Rezitcitorin Frau Anna v. Müller und Fräulein Gertrud Göhmann Mit wirken werden. Frau Kommerzienrat Zictz hat daS RaucR zeit ansgestaitet, das Herr Hoflieferant Heß ans kostbaren Teppichen Herstellen läßt. Dort erwarten den Besucher noch allerlei fröhliche Uebcrraschnnaen. Die Maggigcscllschast spendet stärkenden Trank, den Ausschank köstlicher Bowlen des Abstinenten Frauenbundes leitet Frau Else Günther. — Eisenbahnverkehr am Sonntag. DaS schöne Weiter, die in der Umgebung Dresdens stgttgesnndenen Kirchweih feste und die Einweihung des städtischen Flugplatzes wirkten am Sonntag zusammen, um den hiesigen Bahn höfen wieder einen außerordentlich starken Per sonenverkehr zuzuführen. Seine Bewältigung er forderte insgesamt 30 Sonderzügc tEntlastungs- züges, von denen 13 a»f der Dresden—Bodenbachcr, 12 ans der Dresden—Chemnitzer. 0 auf der Dresden—Görlitzcr, ans der Dresden—Eossebander und 2 aus der Dresden— Döbelner Linie abgcfertigt winden. Ans der Müglitztal-- bahn wurden ebenfalls 3 Sonderzügc benötigt. — Rennen zu Dresden. Der Dresdener Rennveretn stellt einen ganz vorzüglichen Renntag für kommenden Freitag sResormativiisseftj in Aussicht, und große Felder werden anf Grund der überaus zahlreich cingegangenen Nennungen in den cniSgcschriebencn sechs Rennen, die mit etwa >8 000 Mark nnd drei höchst wertvollen Ehrenpreisen ausgestgttct sind, zu erwarten sein. Im Mittelpunkte deS Programms steht daö H u b e r t u ö - I a g d - R e n n c n. das mit den Notröcken im Sattel ein pur einmal im Jahre gebotenes Schauspiel bietet nnd dal»tr wieder große An ziehungskraft auf das sportliebende Publikum ausübcn dürfte. Die Rennen beginnen der vorgerückten Jahreszeit wegen bereits um l!4 "Uhr. — Bericht über den Dresdner Obstmarkt. Die Markt lage hat sich gegen die vorhergehenden Wochen unwesentlich geändert. Das Angebot in hiesigen Acpfeln, be sonders bessere Sorten, ist infolge der geringen Ernte sehr klein. Ausländische Acpfcl, große, ansehnliche Früchte, aber doch gedrückt und deshalb für längeres Lagern nicht geeignet, sind in großen Mengen recht preiswert angeboten, desgleichen hiesige, prächtige Birnen. Trotz der immerhin kleinen Anfuhren im Gegensatz zu anderen Jahren sind die Preise kaum gestiegen: die Kauflust des Publikums ist gering. Die Obstvvrrcnc dürften sich sehr bald erschöpfen. - Thcosophische Gesellschaft, Zweig Dresden. Am 20. Oktober, abends 8(4 Ubr, wird in dem BvrtragSraume Strehlcner Straße 8, 2., Frl. Cchnvbcl über daS Thema: Christus im 20. Jahrhundert" sprechen. Gäste sind will kommen. glcilitsschnhvrrrin für Frank». T>err NcchtSanwalt Dr. F a c ck c l wird am Mittwoch alicnd 8 Uhr im Ncinci, Gewerbc- hauSsaal«, Ostra-Nllcc, in icincin Vortrag daS aktuelle Thema: Staat »nd Kincinatograph" nicht nur vom Standpunkt des gel tenden Rechts behandeln, sondern auch aus die ästhetische »nd päda gogische Seite dieser Frage eingchcn. - Deutsch-Evangelischer Frauenbund. In der Jngcndgruppc für soziale HtlsSarbcit wird Donnerstag, den 30. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Sitzungssggl des Bankhauses Arnhold, Waisenhausstraße Nr. 20, pari., die Pr vpagan dasekret ü rin des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes, Fräu lein Anna W i n n c ck e - Straßburg, einen Bortrag halten über: „Arbeit nnd Freude". Alle jungen Mädchen, die sich für soziale Hilfsarbeit interessieren und den Wunsch staben, etwas von istrcr freien Zeit in den Dienst solch Segen bringender Arbeit zu stellen, sind dabei willkommen. Die erste Mitgliederversammlung mit Tec- abcnd deS Deutsch-Evangelischen Frauenbundes findet Dienstag, den 4. November, abends 7 Uhr, im Frauenklub, Johann-Georgcn-Allee 13, statt. Frl. Anna Winnecke- Straßbnrg wird dabei über daS Thema sprechen: „Erleben die Frauen von heute ihre Zeit?" Der Eintritt ist zu beiden Bcranstaltungcn auch für Nichtmitgliedcr frei. — Evangelische Hoskirchc. Die Bibclstundcn der Hofkirchcngemeindc beginnen morgen, den 2V. Oktober, Sic werden, wie in den Vorjahren, im Hause der Gchc- stiftung. Kleine Briidergasse 21, 2., abgehalten. Anfang pünktlich 145 Uhr. Besprochen soll in diesem Winter die Apostelgeschichte werden. — Die Wochenkommunion im November findet nicht Freitag, den 7., sondern erst Frei tag, den 14. November, statt. — Ihre goldene Hochzeit können nächsten Donnerstag in körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische Herr Schneidermeister und Bürger Wilhelm Langcnberg und Frau, Webcrgassc 3>, 4. Stock, feiern.
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