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Dresdner Nachrichten : 02.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191503023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19150302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-02
- Monat1915-03
- Jahr1915
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- Dresdner Nachrichten : 02.03.1915
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Rückzug aus der Bickwviua ««rübte, »iiü ülxr die Absichten Rußland» «uif dt« Meerengen, ferner stellte der Antisemit Euza de» Antrag, den französischen General Pau -um ru mäntschen Ehrenbürger zn ernennen. Da der Minister vrüsident Bratianu nainenS der Regier»»«« diese» Antra« als gegen die Nentralität oerstostend ab<ehnte, ging die Kammer zur Tagesordnung über. >'. Zu« bulgarisch - ruvilnische« Eisenbahnabk,««en. Dir „Agenee Bulgare" erfährt, daß Gendun gen von militärischen A « S r ü st » n a S st tt ck e n an den Vorteilen de» neuen Abkommen» zwischen der bulgarischen >nnd rumänischen Eisenbahnverwaltung nicht teil nehmen. <W. T. B.j Griechenland» Stellung zu Rußland. iek.Dic Aeuherungen der Petersburger leitenden Kreise, Lah Ruk, la » d Konstantinopel besetzen wolle, haben ^in Athen eine tiefe Wirkung ausgeübt. Die halbamtliche „Patris" gibt der Meinung Ausdruck, datz jetzt Griechen^ laut» und die Türket nach Beilegung des letzten Kon fliktes als gute Nachbar» leben müssen. Für Europa würde es eine grohe Gefahr bedeuten, wenn Konstantinopel russisch würde. Nubland habe sich aber jetzt in Kämpfe verwickelt, die für das Zarenreich einen katastrophalen Aus gang nehmen können,' es darf also jetzt nicht daran denken, was es erobern will, sondern es mutz dafür sorgen, zu beschütze», was es hat. Die russischen politischen Kreise sind mit Griechenland sehr unzusrieden, weil es den Kon flikt mit der Türkei friedlich beiaclegt hat. stk. „Anap" in Budapest meldet aus Sofia, die rus sische Regierung habe neuerlich Griechenland an da« Bündnis mit Serbien gemahnt und die griechische Re gierung aufaefordert, binnen zwölf Tagen ein Hilfskorps »on 80000 Mann nach Serbien zu sende». Die griechischen Blätter erklären, Griechenland könne Serbien schon des halb nicht helfen, weil dieses auf die Eroberung Albaniens inusgehe, weshalb Griechenland zunächst seine eigenen iJntrrcssen in Albanien wahren müsse. Der Fall Gtegler in Newyork. »Daily Telegraph" weist ans Newyork zn berichten: Zm Besitze des hier verhafteten Deutschen Siegler sind Briese des deutschen Marinc-Attache» Fregattenkapitäns Boy-Ed gefunden worden. Dieser erklärte dazu, er habe allerdings Briese und Telegramme an Siegler geschickt, habe aber kein Wort gesagt oder geschrieben, datz er von einem angeblich falschen Passe gewustt hätte. Steglcrs Verhaftung sei ihm völlig überraschend. Stegler habe Beschäftigung ge sucht und sei zu ihm gekommen gleich vielen anderen Deut schen. Er habe getan, was er konnte, um ihm zu helfen und ihm 36 Pfund Sterling geliehen, die er zurnckzuzahlcn versprochen habe. sW. T. B.j Das Rcuterschc Bureau lästt sich aus Washington in der selben Angelegenheit folgende Verdächtigungen melden: Die Aussagen des angeblichen Reserveoffiziers der Marine Richard Stegler in Newnork, der beschuldigt wird, deutschen Reservisten falsche Pässe zur Ermöglichung ihrer Heim reise beschafft zu habe», ziehen den deutschen Marine- Attache Boy-Ed in diese Angelegenheit hinein und lassen ihn auch als Auftraggeber von Lody erscheinen, der in London im Tower wegen Spionage erschossen worden ist. Stegler habe ansgesagt. als er den Vorschlag, als deutscher Spion nach England zu gehen, abgelehnt hatte, halbe ein anderer, vermutlich ein deutscher Reservist, einen gefälschten Patz erhalten und den vorher vermutlich ihm ?,»gedachte.« Auftrag übernommen, Auskünfte über die britische Flotte zn »erschaffen. Siegle« soll weiter ausgesagt haben, datz die Verhandlungen mit dein Marine-Attache bereits zu der Abmachung geführt hätten, datz Frau Stegler, solange ihr Mann in England wäre, jede» Monat 30 Pfund Sterling rrhalte, fall« aber Stegler in England scftgenominen und hinge«ichtct ivürde, denselben Betrag auf Lebenszeit be ziehen sollte. Die „Times" melden hierzu ans Washington, datz die Angabe» des verhafteten Deutschen Stegler, der dentfche Marine-Attach« habe dein seinerzeit in England Hingerichteten Lvdn den Auftrag für seine Taten erteilt, in Washington wenig Gln » b e n finden. lW. T. B.j Allgemeiner Streik in Rio de Jancir». Nach einer Rlättermcldnng auö Rio de Janeiro ist dort ein allge >» einer Streit nusgebrochen. Alle Arbeit ruht, lW. T. V.l können und sich i» der Rolle der Märtyrer gefallen. Erst mit Frtedensschlntz wtrd man die jetzt noch nicht ermessenen Verdienste England» zu würdigen wissen. Auf die Krage: „Wie denkt man sich in England das spätere Verhält nis zu Deutschland?" antwortete der Staatsmann: „Mit Deutschland werde» wir »ns schneller und sicher verständigen als mit Frankreich nnd Rußland, sofern der Krieg durch allgemeine Erschöpfung endet. Würden wir durch Deutschland besiegt, dann frei lich. Gnade uns Gott. Dann haben wir die ehernen Gesetze anzunehmen, die «ns der Sieger auferlegt,' aber selbst für diesen Fall würde unser Verhältnts zu Frankreich und Russland auf Jahrzehnte hinaus ge trübt bleiben." Man sagte dem Berichterstatter in London weiter, datz Frankreich und Rußland von vorn herein wissen muhten, datz England keine Landheerc aus dem Boden stampfe» könne. Es habe inehr getan, als Etigland vertrngsmähig verpflichtet sei. Die französischen Forderungen nach englischen Heeren seiet« aber noch ver hältnismäßig leichter zu befriedige,«, als die steten An sprüche in finanzieller Hinsicht. Ein Mitglied des Unterhauses sagte: „Unsere Verbündeten fallen mit vorgchaltenem Revolver über uns her und rufen «ns zu: Entweder Geld, oder wir schrieben Sonderfrieden." Die Gärung in Indien. I,. Rotterdam. (Priv. Tcl.j Wie aus Kaituttn ge meldet «oirö, ist dort ein Eingeborener, der im Ver dacht stand, Polizeispion zu sein, in ein -Haus ge lockt worden, >vo eine Anzahl politisch verdächtiger Per sonen sich aushictt, und dort ermordet «vorbei«. Die neuesten Meldungen lauten: Die deutsche Antwort an Amerika. Berti«. Die deutsche Antwortnote ans die Vorschläge des Präsidenten Wilson ist gestern den« aincri- ckanischcn Botschafter überreicht worden. <W. T. B.j Die Beute des Hilfskreuzers „Prinz Eitel Friedrich". K. Turin. (Priv.-Tcl.j Dcr.Stampa" wird ans London gemeldet: Der Lloydageiit kabelt aus Eonccpcivn in Ebilc, Latz der deutsche Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" das französische 2-27« Tonnen große Segel schiff „Jean", sowie das englische 1788 Tonnen grotzc Segelschiff „Kildanton" in den Grund bohrte, nach dem er deren gesamten Mannschaften gestattet hatte, sich in Sicherheit zu bringe». Ein französisches Unterseeboot beschädigt? h. Ehiaffo. tPriv.-Tel.j „Secolo" «neidet aus Floren.',, Last in dieser Nacht zwischen der Lilien- und Monte Ehristo- Jnsel in der Nähe von Porto San Stefano ein fr an züst sch es ernstlich beschädigtes Untersee boot gesichtet wurde. Die Präfektur hat sogleich an das Ministerium des Aeiisteren um Verhalt«,ngsmahregeln stclcgraphiert. Der verhaftete Prinz vo» Orleans. 6. Rom. iPriv.-Tel.j P r i n z v o n O r l e a » s, der die englische Gencrakstäbsullisorm trug, wurde von sran- ,zü fischen Soldaten verhaftet. Der Prinz soll ainter Spionage»«« dacht sichen. Die Hceresvermehrnug in Holland. t>. Rotterdam. sPriv.-Tel.s Amtlich wird jetzt über die vorgcnommcnc Hecresvermchrnng in Hol land noch bekanntgcgcbcn, dast die Jahrgänge, die U>11, 1912 »,,d vor Mai 1918 aus dem Dienste entlasse«, wurde», wieder dem Heere einzuverleibcn sind. England nnd seine Verbündete« b Berlin. lPriv.-Tcl.l Einem Briefe, den ein uc»- Balcr Berichterstatter am 18. Januar au» Paris nach Ncwqork senden konnte, ohne datz die Zensur den Inhalt vorher zu prüfen vermochte, ist zu eutnehinen, datz sich in Paris in jüngster Zeit Inhaber russischer Papiere zu einem Protcstbundc zusammengetail haben, der der behördlichen Auflösung versiel. als von der Regierung Rechenschaft über Lic Tätigkeit der Botschafter und Militär - Attaches in Petersburg gefordert wurde. Gegen England richte sich eine schwach verhaltene Wut auch in den oberen Gesellschaftskreise». Die Pariser Regierung übt zurzeit einen starken Druck auf die Willfährigkeit des Londoner Kabinetts, neue und größere Opfer zu bringen, als bisher, durch die amtliche Vertretung an der Themse aus. In London hat der Berichterstatter die Ucbcrzeugung gewonnen, datz der Bruch zwischen Frankreich und England Unabwendbar geworden sei» «verde, sowie es zun, Frieden kommt. Augenblicklich sei man „och geeinigt durch die Not gegenüber dem gemeinsamen Feinde. Uneins aber sei inan sn der Abmessung der gegenseitigen Pflichten. Man vcr- gitzt in Paris, so sagte ein hervorragender englischer Staatsmann dem Berichterstatter, datz uns die Ausrrcht- «rhaltuug der Herrschaft zur See immense Opfer ab verlangt. Men«, die Franzosen und Russen in demselben Matze ihre Pflicht zu Lande täten wie wir zur Sec, dann wären wir heute ivcitcr. s?) Wir riskieren viel mehr als Frankreich und Rußland zusanimengenommen bei den Neutralen: Wir ziehen »ns deren Hatz und Feindschaft: durch Matznahmen z«, die doch auch Frankreich nnd Rußland zngntc komme»«, wobei die Verbündeten Eng lands nach wie-vor lieb' Kind bei den Ncntralen bleiben- SerMcher and SSchftfches. -- Königlicher Dank und Anerkennung für das Reserve- Regiment 107. Sc. Majestät der König hat an das Reserve-Infanterie-Regiment 107 (12. Re servc-Korps) folgendes Telegramm gerichtet: Nach Mitteilung des Führers der 16. Rcserve-Divi sion hat das Regiment in mehrtägigen, sehr schweren, leider von sehr starken Verlusten begleiteten Kämpfen hervorragende Tapferkeit und kühne Todesverachtung ge zeigt. Ich spreche dem Regiment meinen besonderen Dank und besondere Anerkennung dafür aus, datz cS in diesen schweren Tagen getreu unserer alten Ueberlieserung ein neues Lorbeerblatt zu dem glänzen den Ehrcnkranzc meiner Armee in diesem Kriege hinzu- gefügt ha«. F r i e d r i ch A u g u st. — Se. Majestät der König wird sich heute 8 Uhr 48 Min. früh ad Dresden-Neustadt mit Sonderzug zum Besuche der im Reservelazarctt untcrgebrachten Verwun deten nach Löbau begeben und dort 0 Uhr 52 Min. cin- treffeu. Die Rückreise erfolgt 11 Uhr 40 Min. vormittags ab Löba». — Sc Majestät der König passierte Sonnabend vor mittag in Begleitung der Herren General der Kavallerie Frhrn. v. Müller nnd Baron O'Byrn, Oberstleutnant und diensttuender Flügcladjutant, im Auto Schandau zur Fahrt nach Hinterhermsdorf-Ncudorf. Dort verlietz er den Kraft wagen nnd begab sich in mehrstündiger Wanderung über die Thorwalder Wände nach dem Großen Winterberg, wo das Mittagsmahl und der Kaffee eingenommen wurde. Der König äußerte wiederholt seine Freude über die genußreiche Wanderung in der herrlichen Winterlandschast. Der kleine Karl Prätorius, Enkel des Wirtes, überreichte dem Mon archen ein Veilchcnsträutzchen. Der Rückweg wurde über den Bcrgsteig nach Schmilka, die Elbstratzc entlang bis zum Zahnsgrund ««getreten, «vo der Kraftwagen den König nnd seine Begleiter erwartete. Ihre König!. Hoheiten P r i n z und Prinzessin Johann Georg begaben sich gestern nachmittag 1,88 Uhr abermals nach Meißen, um noch eine Anzahl Verwundeter im dortigen Reservelazarctt zu begrüßen. Abends 7,02 Uhr kehrten die Herrschaften wieder hierher zurück. — Se. Majestät der König hat dem Kapitänleutuant v. Mücke, Führer des Landungskorps von S. M. S. „Emden", das Ritterkreuz des Militär- S t. - Hc i n r i chs - O rd c i« S verliehen. — Der König hat die Gerichtsassefsoren Tr. Racnsch in Großenhain zum Amtsrichter beim Amtsgericht Großen hain, Dr. Hart «na «in in Zwickan zum Staatsanwalt beim Landgericht Zwickau, Dr. Thomas in F rciberg zum Landrichter beim Landgericht Freiderg, Harz in Reichcn- bach zum Amtsrichter beim Amtsgericht Reichenbach, Müller in <stvickau zuin Amtsrichter beim Amtsgericht Zwickau, Kempc nnd Schuricht in Chemnitz zu Amts richtern beim Amtsgericht Chemnitz, Ricmann in Leip zig zum Landrichter beim Landgericht Leipzig, H ofma » n in Burgstädt zum Amtsrichter bei«,, Amtsgericht Burgstädt, Dr. Häußler in Marienberg zum Amtsrichter beim Amtsgericht Marienbcrg, Dr. Mittag nnd Dr. Dretzler in Krcibcrg zu Amtsrichtern beim Amtsgericht Freibrrg, Stelzner in Dresden zum Staatsanwalt beim Land gericht Dresden, Dr. Hartung in Leipzig zum Amts richter beim Amtsgericht Leipzig, Dr. Richter in Limbach zum Amtsrichter beim Amtsgericht Limbach, Dr. Schlichter in Pegau zum Amtsrichter beim Amtsgericht Pegau und Dr. Wilde in Dresden zum Amtsrichter beim Amtsgericht Dresden ernannt, ferner dem Forstmeister Feucht in Kleinröhrsdorf die Stelle des Vorstandes des Forstbczirks Schandau unter Verleihung -es Titels und Ranges eines Oberforstmcistcrs übertragen, dein Ver walter des Zmciikauer Reviers, Forstmeister Heidrich in Zwenkau, die nachgesuchtc Versetzung in den Ruhestand bewilligt, dem Technischen Hilfsarbeiter in« Finanzmini sterium, Oberförster Deicke, die Vcnvaltuug des Zwenkauer Reviers übertragen und die Oberförster Schulze in Grotzharthan zun« Verwalte« de« Röhrs- dorfer Reviers, Graser in Breitenbrnnn znn« Verwalter des Erandorfer Reviers, Merz in Eibeilstock zun, Ver walter des AuerSbcrger Reviers, sowie den Regierungs- assessor Dr. v. Buch bei der Anltshliilptniannschaft Bautzen zum Rcgicrungsamtmav» ernannt, dein Matrosen Fried rich Otto Ir misch er in Rttstringen die Befugnis er teilt, die ihm unterm 27. November 1012 verliehene silberne Lebeiisrettirngomcdaillc an« meisten Bande zu tragen. — Kriegsanszeichnnnge«. Das Eiserne Kren', 2. Klasse erhielt: Gefreiter Max Benack, Jns.-Regt. 177, 2. Komp. — Rechtsanwalt Dr. Carl Walther, hier, der seit Beginn des Krieges im Felde steht und bereits im Be sitz des Eisernen Kreuzes ist, erhielt das Ritterkre » z 2. Klasse vom Albrechts-Orden mit Schwerter«». - Auf dem Felde der Ehre ist gefallen: Laiidivehrmauu Karl Hermann Kne schic, Briefträger beim Postamt >6, Landw.-Jns.-Regt. 101, 14. Komp; — am Sonntag starb im Dienste fttL sein Vaterland an den Folgen einer schweren Influenza Dr. med. Georg Franz Teiche, Stabsarzt der Reserve, Inhaber des Eisernen Kreuzes iind des Samariter Ordens. — Znr Brot- und Mchlversorgnn«. Im Auzeigeiltcil dieser Nummer veröffentlicht der K o «n in nnal ne «band Dresden und Umgebung eine Bekanntmachung, die ver schiedene wesentliche Abänderungen der bisher gültigen Bcstimmuugei« enthält. U. a. darf Weizenmehl zur Be reitung von Backware nngcmischt abgegeben und verbacken werde», wenn es bis zn mehr als 98 v. H. durchgemahlen ist. KLeizcnbröt ans solchen« Mehl <Weizen-Polltorn-Brvt, Brot pus geschrotetem Wetze», reines Weizenbrotj darf nur in Stücke« zu 7ö Gramiil ausgebackr» werden. Bis ans weitere Regelung darf Weizenmehl, das nicht bis zu mehr als «tt Prozent d>l«hgemahlrn ist, von den Mühlen in einer Mischung abgegeben werden, die - statt bisher SO Prozent mindestens 10 Prozent des Gesamtgewichtes enthält. So lange dies gilt, darf Weizenmehl in einer Mischung «'cr- Weüdet werden, die mindestens 10 Prozent Roggenmehl Zum Milkampfe der Daheimgebliebenen! Während unsere todesmutigen Krieger draußen in wilder Feldschlacht oder zermürbendem Stellungskampse Leib und Leben Alldeutschland zum Opfer bringen, während unsere prächtigen blauen Jungen furchtlos die Fluten durchqueren und Tod und Verderben um Albions Jnselreich verbreiten, genießen wir. denen die Vorsehung den Dienst für das Vaterland mit der Waffe versagt hat. in der Heimat den Schutz dieser Tapferen. Aber wir Daheimgebliebenen dürfen und wollen den für uns kämpfenden Brüdern an Tatkraft nicht nachstehen, vor allem nicht jetzt, wo die Geschichte, das Reich und die Zukunft zum zweitenmal an uns die Frage richtet, ob wie auch weiterhin Vertrauen haben zu unserer eigenen Kraft und zur Sieghaftigkeii deutschen Wesens. Das Vaterland ruft Such, die Ihr fernab von den Schrecknissen des Krieges in gewohnter Weise Eurer Arbeit nachzugehen vermögt. Auch Ihr seid jetzt aufgerufen als Streiter, genau wie Eure Brüder draußen im Feld und auf wogende« See, zwar nicht mit ehernen Waffen, wohl aber mit der schimmernden Wehr des Goldes, ohne das eine Fortführung des Krieges bis zu einem dauernden und ehrenvollen Frieden nun einmal unmöglich ist. Auch Ihr in der Heimat müßt jetzt in den Kampf ein greifend Wohlan, denn: Setzt Eure ganze wirtschaft liche Kraft ein! zeichnet die Kriegsanleihe! Kann man es denn überhaupt ein Opfer nennen, wenn Ihr Eure Ersparnisse hingebt, um Euch selbst dir Zukunft Eurer Kinder, Euer Recht und Eure Freiheit zu sichern? Mit Nichten; denn Las Kapital ist Euch tausendfach gesichert und trägt reiche Zinsen nicht nur ideeller, sondern auch materieller Art. Entschuldige sich niemand damit, -aß er kein Gel- flüssig habe. Hier treten die Darlehnskassen de» Reiches ein. die seit Äricgsbeginn bei jeder Reichsbank bestehen und Wert papiere zu einem für die gegenwärtige Zeit sehr mäßigen Zinsfuß beleihen. Das „Opfer", das in diesem Falle das Vaterland von Luch verlangt, besteht nur in einer geringen Ainsdifferenz. Bleibe keiner zurück und jeder zeichne Kriegsanleihe nach seinen Kräften! Zeigt Tuch würdig -er großen Zelt! ans das Gesamtgewicht enthält. An Stelle dieses Roggen mehlzusatzes darf eine gleiche Gewichtsmenge von Kar toffeln oder anderen mehlartigen Stoffen verwendet wer den. Das nach vorstehenden Bestimmungen hergcstelltc Gebäck gilt als Weißbrot im Sinne der bisher erlasse nen Bekanntmachungen. Es darf nur gegen Wcitzbrot- scheinc verabreicht merden. Tie Inhaber von Schwarzbrot- schcincn sind berechtigt, je einen Schwarzbrotschein über Kilogramm Brot bei der für sie zuständigen Ausgabe stelle in je 12 Weitzbrotscheinc zu je 7.8 Gramm umzu- tau scheu. Eine Beschränkung auf ein Viertel des Ge- famtoczugs an Schwarzbrotscheinen findet nicht mehr statt. Aus dem Rathause. Für den Vorstand des zur Durchführung der Verordnung des Bundesrates vom 28. Januar 191.8 gebildeten K o m m u n alv c rb an d es Dresden und Umgebung benannte der Rat in seiner letzten Gesamtsitzung als Vorsitzenden den Oberbürger meister, als Stellvertreter Herrn Stadtrat Dr. Krüger und als Mitglieder die Herren Stadträte Beck und Moehring, owie die Herren Stadtverordneten Vorth, Radisch und Schuster. — Das Schulamt wird, vvrbehältlich der Zu stimmung der Stadtverordneten, ermächtigt, den Erziehungs pflichtigen das Schulgeld für freiwillig in den HeereS- und Krankendicnst eingetrctene Schüler höherer Lehranstalten auf die Zeit vom l. desjenigen Monats an auf Ansuchen ohne ,vettere Begründung zu erlassen oder zurückzuzahlen, der auf den Eintrittsmonat folgt. — Der Rektoratdwechsel an der Technischen Hochschule vollzog sich an« Pion tag abend in einfacherer Form, als in den früheren Jahren. Es fehlte das festliche Bild der Kor porationen mit ihren Fahnen. Erschienen waren n. a Kultusminister Dr. Veck, Ministerialdirektor Dr. Kretzschmar, Gehcimrat Tr. Schmält«, Präsident der Generaldircktiou der Staatseisenbahnen Ulbricht, eine große Anzahl der Lehrer der Hochschule, sowie Studenten und Studentinnen. In althergebrachte, Weise gab der Rektor des »nn nbgelausenen akademischen Jahres 1914/18 Magnifizenz Gcheimrat Tr. GorgeS einen ttebcrblick de» wichtigeren Ereignisse des Jahres: er wies ans den grelle» Gegensatz zwischen Anfang nnd Ende seines Rektorats hin: damals tiefster Friede, heute Schlachte,«getümmel. Mit dem Kriegsausbruch änderte sich das Bild des akademischen Lebens; ein Teil der Dozenten, viele Assistenten, die meisten Studierenden eilten zu den Fahnen. Nach dem Beginn des Winterhalbjahres zeigten die leeren Säle und Labora tvrien, datz nur etwa der fünfte Teil der Studierenden zurückgeblieben war, darunter viele, die noch ihrer Ein berufung harrten. Das Wort hat der Tat Platz gemacht Die dem feindlichen Ansland angehvrenden Studierenden wurdcn Alisang September von der Hochschule ,«er,niesen Zahlreiche Notpriisungen wurden abgelegt. Trotz des sctnvachen Besuchs wurde der Unterricht im Winlerhalbjaln voll anfrcchterhaltcn. Redner erwähnte die Tagung de> Gesellschaft für Flugwesen, die die schon wiederholt auch von« Kultusministerium auaeregte Frage wieder wachries, ob nicht eine P r v f e s s u r f ii r F lugive « e „ zu schassen wäre. Au de» Bestrebungen des Roten Kreuzes, der Kriegsvi'ganiiativ» in Dresden »sw. nalm« die Hochschule leb haften Anteil; die Dozentcu haben >2 090 Ms. gestiftet, ihre Damen snr den nationale» Frauciidiemt rund 2000 Ml. Der Rektor ging dann aus die zahlreichen Veränderungen tu« Lehrerkollegium der Hochschule ein, die in« Laufe des Jahres alle von »ns erwähnt wurden. Warme Worte de» Andensrns fand er sü« den verstorbenen Geheimen Hvsra! Professor W » ttk e. Bemerkenswert ist, datz Prvsesso« Dembcr, der sich Ende des Soinmerhalbjabres »ach Tene riffa begeben hatte, »m dort wissenschaftliche Studien z» betreiben, nicht zinückkehrcn kann, da die Engländer die Intel bewache» und jeden Deutschen, der sie verlätzt, »ach Gibraltar schleppen. Zu Doktor-Ingenieuren ehrenhalber willden promoviert die Herren Edward Duc« Peters. der Metallurgie au der Harvard-Universität, Curt Vorsitzender des Direktorin«»» der Friedrich Krnpp-A.-G., Grnsonwcrk in Magdeburg-Buckau, und Geb Beigrat Earl Menzel in Freiberg. Der Besuch der Hochschule war in« Soinmerhalbjah« 1914 weiter gewachsen; er erreichte die Zahl von 1888 Studierenden und Zuhörern JtN Winterhalbjahr ist die Ziffer, namentlich infolge de« Streichung der feindlichen Ausländer, auf 1104 zurüci legangen. Ebenso haben sich nur 164 Gasthörer gegen Ion tn vorigen Winter eingeschrieben. Die Preisaufgabe» fanden infolge des .Krieges wenige« Bearbeitungen als sonst. Der Rektor gab die Name» der Preisträger de könnt. Znn« Schluß erwähnte de« scheidende Rektor alle Professor Lorge, t»»»,»« srar »»pr« «
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