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Dresdner Nachrichten : 17.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193101179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19310117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19310117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-17
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- Dresdner Nachrichten : 17.01.1931
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H-u»Ige1chSll«delle: Dresden«*. 1, «nrtenstra»« »6/4» Mq«N»0«6a9r »N »glich »w8m<rltner Anftev«,, lnonattlch ».4« letnlchlletllch 66 Ws. dir Drig«el»-n>, durch Vostdezu, 6.40 Ml. elnl<l>llr»ttch 66 DI«. VoNgedühr lohne Postjufteaunn-g-bühr) »e« 7«^ wdchenUIchem vegand. «1n,klnummrr 10 Vis., «nßechold Dresdens 16 Vl». «lntrlaew- prell«! DI, einlpaltlse 60 ININ der«« Zeile 66 Vis., iiir auswärt» 40 Vis. Fnmllienanjkigen und «tellenaeluche ohne «-hall I» V!«., auherholh »6 Via-, di« so mm breiie NeNomejelle roo V>6» «ueechald »60 Vls. Olleriengebühr »o Plg. «ulwärlige Buttrige gegen vorausbeiahlun. Scharfer Melnungsttreit um Dietrichs Etat Di« Kritik »kl SMsitilMsMtcirn Berlin, 16. Jan. In der hruttgen Aussprache tm Hau», haltausschuß deS Reichstags erklürte für di« StaatSpartet Dr. Stolper, tte volkSpartctlichcn Forderungen Hütten von dem Ab- geordneten Dr. Cremer nicht mit einer politischen Drohung verknüpjt werden dltrsen, denn schädlicher als selbst ein ungedeckter Fehlbetrag von einigen hundert Mil» lionen seien andauernde «nd verschärste Zweifel in die etabtlttät der politischen Ordnung wie sie durch die »olkSparteilichrn Drohungen genährt würde». Abg. Vr. Albrecht (Natfoz.) -riff die Jinan,Politik der NeichSregierung auf da» schärsste »n. Al» er Bemerkungen sollen lief», wie „was hier zwölf Jahre regiert hat, hat mit dem Wohle de» Vaterlandes nicht» zu tun", oder „Müller-VersailleS* und „DaS Volk, da» Sie »wöll Jahre belogen und betrogen haben* bedruiete ihm der Aoksitzende Heil mann tSoz.j, sich der Sachlichkeit in den lluSschußbcratnngen anznpasten. Nbg. Dr. Albrecht erklärte dann ohne wettere Zwitchensälle, das; er von den Minister« an der Spitze seiner Rede eine» stammenden Protest gegen die Tributverpflichtunge« erwarte« habe. Eine Revision der Tributvcrpllichlungen sei nur zu erreichen, wenn vorher die össentliche Finanzwirtschaft in Deutschland saniert worden sei. Man solle doch den Nationalsozialisten nicht die Schuld an den heutigen Schwierigkeiten zuschieben. Der nationalsozialistische Erfolg lei in erster Reihe die Quittung sttr di« Verschlungen der Reichsregie« rangen und der Reichstage der letzten zwüls Jahre. Die Nationalsozialisten erklärten sich auch gegen den Plan, einen zehnprozrntigen Vcamtenabbau bet den Ministerien vorzunehmcn. Wohl sei ein Vramtenabbau berechtigt, wenn «r zum Vesten des Vaterlandes vorgcnommen werde. Die Nationalsozialisten werden rücksichtslos die Be- amte« abbanen, und zwar ohne lebe Pension, die während der letzten zwSls Jahre ans Grund ihres Parteibuches sich in Amt «nd Würden hinein geschlichen habe«. Die Republik, so erklärte Dr. Albrecht, will die Beamten ab« Konen, um die Tributlasten erfüllen zu können. Wir müllen Schluß machen mit den Tribntzahlungen. Zum Schlust forderte der Redner den Reichvsinanzmtnlster aus. sofort zu» rückzutrcten. Er, und sein ganzes Snstcm habe mit der Er« sülliingSpolitik bankrott gemacht. DaS beweise der Etat. Abg. vr. Gereke (Landvolk) drang darauf daß die vom finanziellen Standpunkt verständ lichen Widerstände gegen eine großzügig« Durchführung der Ost Hilke ausgegeben werben. Bezliglich der Tributzahlunge« kämpfe daS de«tsche Landvolk ebenso wie die Nationalsozialisten für eine möglichst schnelle nachhaltige Senkung der deutsche« Leistungen. Berlin, IS. Jan. lEig. DrahtmeldungJ Die „Reichs- arbeitSgemeinschait iiir deutsche ArbeitSdtenstpslicht", der die Teutschnationalen die Nationalsozialisten, der Stahlhelm und «l andere Organisationen angehören, veranstaltete beute vormittag eine außerordentliche Tagung, die sich mit dem Problem der ArbeitSdtenstpslicht bcschästigte. Zunächst setzte sich Geheimrat Rudols Böhmer mit -em Plan de» Flnanzmlntster», da» Stempelgeld durch Lohnhilfe für Industriezweige zu ersetzen, auseinander, und erklärte hierzu, daß man die Dinge solange abwarten müsse, bis die bisherigen vagen Andentunaen z« einem festen Plan gediehen leien Zur Frage der ArbcltSdicnstpflicht stelle er sich ans den Standpunkt, daß im Gegensatz zu der Auffassung deS ReichSarbeltSmtnIstcrtttmS die Arbeitslosigkeit keine Prisenerscheinung, sondern be reits ein Danerznftand sei, wie an» der Statistik Deutschland» sowie de» Auslandes bcrvorgehc. Vom Neich-arbeitSmIntsterium müsse die Ver anstaltung einer eingehenden Untersuchung über die Ursachen der ArbeitSlosiakett verlangt werben, die mit größter Beschleunigung und Gründlichkeit durchgesührt werden müsse. Für die in immer stärkerem Ausmaß weg- sallenbe Arbeit in der Industrie mülle durch landwtrt- schaktliche Arbeit Ersatz geschaffen werben. Die weiteren Redner bemängelten, daß da» MetchSarbeit»- ministcriiim zu der jüngsten Konferenz über die Frage der ArbeltSdtenstpklicht weder bi« NeichSarbeitSgemeinschaft sür deutsche ArbettSdienstpfltcht, noch da» Kuratorium für Arbeitsdienst hinzugezogen und baß man jo dt« wirkliche» dringe. Einsparungen am Eia« lasten sich vielleicht noch vor« nehmen. Die Hauptsparuröglichkeiten evgebcn sich wohl dei de« Länder» und Großgcmcindc-EtatS. Der Redner äußert erhebliche Bedenken gegen eine Gemeinde» getränkcsteuer. Dr. Gereke meinte, daß man im Interest« der Drostelung der Ausgaben auch nicht davor zurückschrecken dürfe, vorübergehend noch einmal über die ü Prozent hinaus Beamtengehälter zu kürzen. Dr. Lunn« zu 1 Fahren SeslingnlS verurleill Dresden, 1». Januar. Im Betrugöprozeh gegen den früheren Vorsitzenden deS SchwimmkreiseS Sachse« im Deut schen Schwimmverband wurde heute nachmittag daS folgend« Urteil verkünde«: Der Angeklagte wird wegen Betrüge» in drei Fällen, davon in einem Falle in Tateinheit mit gewinn» süchtiger Urkundenfälschung zu vier Jahren GesängniS kosten- pslichtig verurteilt. Die verbüßte UnterluchnngShast von 1» Monaten wird aus die Strase angerechnet. Die bürger lichen Ehrenrechte werden ihm aus drei Jahre aberkannt. tBerhandlungSbertcht Seite S) Abg. vr. Hergl (V.-N.) behandelte da» Hugenbergsche Projekt einer Tributabgabe. Er drückte kein Bedauern darüber au», das, gestern der Minister bet der Ablehnung des Vorschläge» sich lediglich aus einen Zeitungsartikel e'neS volkSkonser- vativen Politikers zurückgezogen habe. DaS große Verdienst HugenbergS liege darin, baß er der Reichsregierung hier einen Weg gewiesen habe, aus dem man ans Grund eigenen Rechtes nnd eigener Initiative Deutschlands z« einer Revision des yonngplanS kommen und unsere Reparationsgegner wie alle übrigen Länder an den Verhandlungstisch zwingen könne. Die Deutschnationale VolkSpartei verlange, daß ihr Vor schlag unter solchen Gesichtspunkten gewürdigt und al» der einzige Weg zur ernstltchen Revision anerkannt werde. Abg. vr. Lremer (V. vp.) wandte sich gegen verschiedene Mißverständnisse über bi« Ab sichten seiner politischen Freunde in bezug aus den Etat 1N3l. Die VolkSpartei könne den sogenannten »gemäßigten Optimismus* nicht teilen. sachverständigen Kreise übergangen habe. Ein Vertreter der NeichSarbettSgemetnkckmft habe unctngeladen an der Konferenz tcilgenommcn «nd habe dabet hören müssen, das, daS NelchSarbettSministcrlum nicht wünsche, „diese Kreise* hinzuzuztehen. Diese Handhabung de» Reichs- arbeitSminislertumS sei «ine ungeheure Brüskierung einer Gruppe, hinter der IS Millionen ReichStagSwähler ständen. Nachträglich habe nun zwar der NelchvarbeitSminlsier die Vertretung der Arbeitsgemeinschaft am Montag zu einer Besprechung bestellt. DaS sei nunmehr, nachdem man die übrigen maßgebenden Verbände längst gestört habe, lediglich nur noch eine Formsache. DaS NetchSarbettS» mtntsiertnm habe absichtlich an» partctvolitischen Grün den den durchaus gesunden Gedanken der ArbeitSdtenstpslicht abgcwürgt. Eine Entschließung, die im Sinne dieser Ausführungen gehalten war, fand die einmütige Zustimmung der Versammlung. Sin Nationalsozialist Pr-si-ent -er Bremer Bürgerschaft Bremen, 16. Jan. In der ersten Sitzung der neugewäkl- ten Bürgerschaft am Freltagnachmtttag wurde tn der Stich- wähl der Kandidat der Rechtsparteien, Konsul Bernhardt lNSDAP.i, mit k>ll Stimmen der Nationalsozialisten, Deutsch nationalen, WtrtschastSpartei, Konservativen VolkSpartei und der Haus- und Grundbesitzer znm BllrgerschaftSpräsidenten gewählt. Der SPD-Kandidat Osterloh erhielt »7 Stimmen. Echter und falscher Optimismus Der NeichSfinanzministcr Dr. Dietrich hat zum NeichSetat vor dem Hauöhaltauöschuß des Reichstags zwei Reden gehalten, tn denen er erklärte, daß die Etatsausstellung sttr daS Jahr IllSI von einem „gemäßigten Optimismus* ge- tragen werde. DaS Echo in den Parteien war nun allerdings alles andere als Zustimmung. Selbst Dietrichs engere Partei freunde von der StaatSpartet lehnten diesen „gemäßigten Optimismus* ohne Umschweife ab. Sie hatten gegenüber ihrem Finanzminister ja erst vor kurzem eine ganz gleiche Zurückhaltung, ja schließlich sogar eine sehr kritische Haltung an den Tag legen müssen, als die össentliche Diskussion über das unklare und reichlich verfrühte Projekt der Subvention gewisser Industriezweige zur Behebung der Erwerbslosigkeit bekannt wurde. Interessant ist, das, Dietrichs Optimismus nicht einmal von der heimlichen KoalttionSpartei der Sozial demokratie geteilt wird. Bon dieser Seite, die au» partei egoistischen Gründen gewöhnlich zu behaupten pflegt, daß noch nicht alle SteueraueNen auSgcschöpst seien, weil die Rente deS Kapitals noch nicht genligend weggestenert ist, und die bekanntlich Steuerpolitik zu dem offen ausgesprochenen Zweck betreibt, die Privatwirtschaft ans kaltem Wege in die sozialistische Wirtschaft überzustthren, muß e» also wundern» wenn sie dem Finanzmintsler bescheinigt, das, sein Optimis mus „einige lehr bedenkliche Löcher* hat. Selbst von der Sozialdemokratie ist nämlich jetzt anerkannt worden, daß die Vermehrung der Steuern keine Mchrerträgnisse mehr bringt» sondern Steuerrttckgänge. Denn, so argumentiert man auf dieser Seite, eine leichte AuswärtSbcwegung des Wirtschafts lebens bringt zwar alsbaldige Erleichterungen bei -er Lohn steuer und nach einiger Zeit auch bei der Umsatzsteuer, abet aus die veranlagten Steuern wirkt sich erst einmal die Wirt schaftskrise de» abgelankenen Jahre» aus, auch wenn btt Besserung tatsächlich ei «tritt. Damit wird von sozialdemokratischer Seite wenigsten» einmal indirekt zn- gegeben, einen wie großen Teil der öffentlichen Lasten die Wirtschaft z« tragen hat. Sonst könnten sich die veranlagten Steuern ja nicht so unangenehm aus di« Finanzgcbarung sür lllstl auSwirkcn. ES wäre erfreulich, wenn die Linke au» den Wirkungen dieser Krise für dauernd die SchicksalSver- bundcnheit aller Glieder der Wirtschaft, Arbeitgeber und Ar beitnehmer, erkennen würde. Manche Reibung, manche Härte, die nur eine Ausdehnung, aber keine Verkürzung der Krist bedeutet, würde sich dann rascher beseitigen lasten. Mit besonderer Schärfe gegen Dietrich» „gemäßigten Optimismus* hat sich der Sprecher der Deutschen VolkSpartei, Dr. Eremer, gewandt. DaS ist bemerkenswert deshalb, weil die VolkSpartei ja eine» der wichtigsten und einfluß reichsten Glieder der Brttningkoalition ist und durch die ton angebende Nolle in der Außenpolitik des Kabinett» besonder» eng mit dem Kur», den Brüning steuert, verbunden ist. Dr. Eremer hat sogar sein tiefe» Befremden über den Gleich mut geäußert, der tn der ganzen Haltung de» RcichSsinanz- mlnisterS über die umfassende, geradezu ausschlaggebende Be deutung einer neuen Sparaktton zum Ausdruck kam. Er hat daraus hingewlcscn. das, eS notwendig sei, einen aus geglichenen Etat vorznlegen, sich aber nicht hinter die schein bare Unmöglichkeit zu verschanzen oder aus eine znkttnstige Besserung zu warten. Man wird Dr. Eremer, der ans dem linken Flügel seiner Partei steht, nicht vorwcrscn können, daß er dem ZwcckpestlmtSmn» huldige, den man so gern -er Oppo sition von der NegiernngSselte in die Schuhe schieben möchte. Da» um so weniger, weil ihm ja EideShelscr au» dem Partei lager de» Flnanzmlntster» selbst erwachsen sind. Dort hat man sehr eindeutig erklärt, und das klügste demokratische Blatt, die „Frankfurter Zeitung*, hat e» noch unterstrichen, daß e» nicht der notwendigen finanzpolitischen Vorsicht entspreche, einen Etat dadurch scheinbar zu balancieren, das, man eine Besserung der Konjunktur tn Rech nung stelle, so lange keinerlei Snmptome diese Hoffnung recht fertigen. ES sei zwar überflüssig, so lange niemand, außer Orakelmännern, «ine zuverlässige Prognose stellen können, eine Verschlechterung der Elnnastmcschätzungen anznnchmcn,' aber ebenso unzulässig sei «S, schon jetzt eine Besserung anzu nehmen. Man mülle vielmehr den Etat aus der gegenwär tigen Bast» der Steuereingänge ansbaucn. Von demokra tischer Seite wird gegen den NetchSfinanzminister noch der zweite Einwand erhoben, das, er die Stenerctngänge selbst bei einer Besserung der Konjunktur überschätzte. Denn Im Jahre lll!M sei die Konjunkturkurvc stark »ach unten gesunken. ES seien tn dem Gesamtcrträgui» also auch die Eingänge günstiger Monate enthalten. Die Konlnnkturkurve müßte deshalb lllgl schon sehr steil nach oben gehen, wenn ein gleiches Auskommen wie im Jahre lllstst erzielt werden sollte. Dek volkSpartetliche Sprecher Dr. Eremer findet also mit feinet Forderung, 3M bis MN Millionen unter allen Umständen cin- zusparen, die Unterstützung selbst der Parteifreunde des Finanzminlstcr», weil auch sie der Ansicht sind, daß der Opti mismus, von dem Dietrich beseelt ist, ihn zu ganz falschen Schlüssen bezüglich unserer Finanzlage geführt hat. Hier allerdings liegt die Quelle gefährlicher Mißvcrständ- niste. Sich gegen de» OptlmlSmn» de» RelchSslnanzmIntsters hinsichtlich seiner Finanzgebarung wenden, heißt nämlich noch lang« nicht pessimistisch über die Zukunft unseres BolksA Da» Landvolk habe in erster Linie mit gegen den Young- plan gefochten nnd wünsche, das, bei den kommenden Ver- Handlungen die Regierung stnanzicll bester vorbereitet, al» vor zwei Jahren in Paris, aus schlcuntgste Entlastung Da die Einnahmen nicht mehr erhöht werden könnten, ließen sich die Schwierigkeiten de» Etats 1N31 nur von der A u S g a b e n se t t e her beheben. Die Deutsche VolkSpartei werde nach einem reiflich überlegten Entschluß die NeichS- regicrung nur dann bet der Verabschiedung des Haushalte» unterstützen, wenn die geforderten weiteren Einsparun gen von 3M Millionen Reichsmark vorgenommen werden. Der Ausschuß vertagte bann die Weiterberatung auf Sonnabend. Stbwkke Borwlirfe gegen Stegerwald Sabotage am StenltpflMgebanken? - Brtttltermig der „ReWSarbeitSgemetMaN*
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