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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381109024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938110902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938110902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-09
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Mttwoch, S. November 1S3ß d— VTUVMM» /TQ^THßyVffW MG Nas kcutschk Volk wird auch la WM wachsam sein Die Rede -es Führers tm Münchner Vürarrhrüvkrllrr — eine Marmm- an ttr Krte-shetzrr Manchen, 0. November. Die Rede des Führer- tm Bürgerbräukeller hat folgen« den Wortlaut: Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen! « Das Treffen in den Tagen beS 8. und 0. November zu München bedeutet für uns, die wir den geschichtlichen Weg der nationalsozialistischen Bewegung und damit Deutschland gestalteten, unendlich viel! Heute feiern wir die Erinnerung an diese Zett des Jahres 1023 mit besonderer Er griffenheit. Das Jahr 1S88 wird in die Geschichte etn- gehen als ein Jahr grosser historischer Geschehnisse und grotzer geschichtlicher Erfolge. Bor 20 Jahren vollendete sich in diesen Tagen die deutsche Katastrophe! Vor 18 Jahren haben wir zum ersten Male versucht, sie zu wendenI kirre im Volilrilönper 1918 Wesentlich für den Zusammenbruch im Jahre 1818 war der innere Zerfall des deutschen Volkes und seine klassenmässige Aufspaltung in Proletariat und Bürgertum. Schon viele Jahrzehnte vor dieser Zett wurden besonder« soziale Momente von den in das deutsche Volk ein gedrungenen internationalen jüdischen Parasiten in raffiniertester Weise ausgenuht und ausgewertet. Was sich in -en Jahren 1811 bis 1818 abspielte, war nichts andere- als die langsame Auswirkung dieser Nisse tm BolkSkörper. Bon Jahr zu Jahr konnte man deutlicher sehen, wie die Tendenzen, das deutsche Volk immer mehr vom äusseren zu einem inneren Kampf abzulenken, zu nahmen, so bass endlich im Jahre 1818 die Zersplitterung tatsächlich weite Kreise ergriffen hatte. Es handelte sich nicht mehr um einen Verteidigungskrieg der deutschen Nation, sondern um «inen Kampf des VV^etariats gegen das Bürger tum und des Ättrgctztums gegen das Proletariat. Es trat dann der bekannte grosse Apostel aus Amerika auf, der eine neue Völkcrmoral mit seinen 14 Punkten predigte. sStürmische Heiterkeit.) Trotzdem wäre auch im Jahre 1818 kein Zusammenbruch etngetreten, wenn nicht das deutsche Bolk in seiner Verblendung den inneren Bürgerstreit -um Bürgerkrieg hätte ausarten lassen. Ich glaube, ich habe ei» Recht darauf, auSznspreche«, daß, wenn mich das Schicksal damals an die Spitze gestellt hätte, dieser Zusammenbruch nie gekommen wäre! Sine» Zu» sammeubruch hätte es allerdings damals gegeben: de« Zu sammenbruch unserer verderbliche« Parteien. So wie sie i« Jahre 1933 beseitigt worden find, hätte ich sie damals schon beseitigt. Und so wie Deutschland seitdem sofort wieder auf- gestiegen ist, wäre Dentschland damals gar nicht erst gestürzt! Die „fükkeksurlese" von ösmsls DaS Ausland weiss ganz genau, warum eS den bemokra- tischen Ideen nachmetnt. Denn heute wieder einmal ein englischer Oppositionsführer erklärt, wir Deutschen sollten doch unsere Äeltsreundlichkeit dadurch beweisen, dass wir die inhaftierten Staatsfeinde ans freien Füss setzen, so erkläre ich: Auch ich bin einmal ein inhaftierter Staats- feind gewesen! Ich habe aber nicht bemerkt, dass die englischen Oppositionsführer auch nur ein einziges Mal für mich bas Wort ergriffen hätten. Ich weiss genau, warum sie für diese deutschen StaatSseiude cintreten: sie waren damals und sie sind heute die Verbündeten des Auslandes! sStürmische Zustimmung.) Wenn einer der entscheidenden Gründe des Zusammenbruchs das soziale und gesellschaftliche Versagen unseres von Hochmut und Standesdünkel erfüllten Bürgertums war, so war die zweite grosse Ursache das versagen der ftthrenden politischen und mili tärischen Schichten unseres Volkes gegenüber den Elementen der Destruktion, -er Unord nung und des Aufruhrs. Es zeigte sich damals Feig heit. Haltlosigkeit und Halbheit in allen Entschlüssen. ES gab sehr viele, die das erkannt hatten und sich dagegen zur Kehr setzen wollten. Der stärkste dieser Exponenten wurde wenige Wochen vor dem Zusammenbruch von seinem Posten entfernt. Es war der Mann, der bann später in unseren Reihen mitmarschierte. tDie Alten Kämpfer brechen bet dieser Feststellung in stürmischen Beifall aus.) Dieses Versagen der gesamten politischen Führung war in ihrer falschen Aus lese begründet. Man hat im Laufe von Jahrzehnten in unserem sogenannten Bürgertum wohl eine Art wirt schaftlicher Führung ausgebaut, aber dabei ganz vergessen. bass di« Fähigkeit zur wirtschaftlichen Führung nicht im ge ringsten identisch zu sein braucht mit politischem Führer- tum. ja, dass st« zumeist ihm geradezu «ntgegenstanb. E» ist damals jene Ansicht grossge,lichtet worben, bass unter Ausserachtlassung der charakterlichen und männlich«^ Haltung nur da» sogenannte vermeintliche Wissen entscheidend sein sollte. Diese „Führerauslese" von damals hat, da» kann wohl nicht bestritten werben, in der kritischen Stunde restlos versagtI lMtt langanhaltenbem veisall stimmen die Alten Kämpfer dem Führer zu.) DaS war daher meine grundsätzliche Srke«nt«t»: Wen« man die Nation überhanpt «och rette« wollte, ««sste «a« »«« «rtihseligen Prozess des A«sba«eS ei«er «ene» Küh- r«ngSa«Slese i« Angriss «ehme«! Die bestehenden Organisationen mussten unbedingt be seitigt werden, und zwar restlos. Die FührungSauSles« musste nach anderen Grundsätzen und Prinzipien durch- gesührt werden. Gefolgschaft und Führung müssen immer aus einem Guss sein! Deshalb war der Kampf der nationalsoziali stischen Bewegung im wesentlichen der Kampf für ein« neue deutsche Volksgemeinschaft, wobei bi« Partei den Kern dieser Volksgemeinschaft zu bilden hatte, bereit, um neuer Ideale willen alles ander« zu opfern. (Ein minuten langer Jubelsturm schlägt dem Führer von seinen alte« Kampfgenossen entgegen.) Vie vkenizen «vkisen KrUllier Was sich damals in der Nationalsozialistischen Partei sammelte in diesem Land, Mr ohne Zweifel Deutschland; denn es sind Werte und nicht wirtschaftliche Vorgänge, welche die Träger der neuen deutschen Volksgemeinschaft sind. ES war deshalb verständlich, dass di« Partei in erster Linie bet den nicht so sehr vom Glück Gesegneten, in den breit« Massen des Volkes, ihren Anfang fand. Dort herrscht «öch mehr Instinkt, und au- dem Instinkt kommt der G t a ub tß Unsere wenige» ewige« Kritiker urteile« «nr an- ihre» F«teIekl«altSm«s heraus. Sie find daher auch al- Baustein» l« der BolkSgemeinschast gar nicht z« brauche«. A«ch heut« nicht! sWieder stimmen die alte« Sampsgesährte« de« Führer leid««schastlich zu.) Sie find keine Glauben-träger, sie sind nicht unerschütterlich, «nd vor allem: Sie halte» 1» Augenblick«« der Rot u«d der Gefahr nicht durch. sAber» mal» setzt minutenlanger tosender BeisallSsturm ein.) Den» »ährend das breite gesunde Bolt sich iuftinktmässig sofort znsammenschliesst ,« einer Volksgemeinschaft, lasse« hieße auseinander wie die Hühner in einem Hühnerhos. Mau kau» mit ihnen daher auch nicht Geschichte mache«, sie find «nbrancho bar al» tragende Elemente einer Gemeinschast. Ich habe mir sagen lassen, bass vor kurzem erst ein Man« erklärte: ,Lka, wissen Sie, auch der Führer kann sich irre«, Er hat sich ja auch 1823 getäuscht und damals Schiffbruch er» litten!" Ich kann diesen Biedermännern nur eine» sagen: Ich habe mich damals nicht getäuscht! Ich habe damals auch keinen Schiffbruch erlitten. Ich habe damals nur eine» schweren Schlag bekommen. Aber au- diesem Schlag find di« Partei und damit Deutschland nur stärker hervor gegangen. sDie Alten Kämpfer bereiten dem Führer «in« jubelnde Ovation.) Wie war denn die Lage 1823? Ich war der Führer einer kleinen Partei, allerdings stark an Ent schlossenheit und Mut. Ich war vielleicht der einzig« Partei» führer, der sagen konnte: Hinter mir steht eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind, wenn notwendig, auch marschieren! sBrausende Beifallsstürme antworten dem Führers Di« anderen hatten nur Gefolgschaften hinter sich die bereit waren, Geschäfte zu machen. Clausewitz als Lehrmeister »er Wie-erveburt Ich fasste nun damals den Entschluss, diese- unfähige Regime zu beseitigen. Die Tat ist damals gescheitert. Allein im Scheitern hat sie noch mehr Segen gebracht, als wir heute ahnen. Wär« diese Handlung damals nicht erfolgt, wäre den Herren Kahr und Genossen damals ihre Separation gelungen, ich weiss nicht, welchen Weg Deutschlands Schicksal dann genommen hätte. Damals habe ich oft in unseren Versammlungen die Bekenntnisse eines Mannes Ihnen vorgelesen, der sich ebenfalls in einer traurigen und bittere» Zeit auslehnte gegen die Erbärmlich keit seiner sührenden Zeitgenossen, gegen die Feigheit und die Unterwürfigkeit einer führenden Gesellschaftsschicht, die glaubte, durch ein solches Benehmen vielleicht einen un versöhnlichen Feind versöhnen zu können. In der Lharakte- rtsierung der damaligen Stände führte Clausewitz aus: „Die vornehmen Stände sind die verderbteren; Hof- und StaatSbeamte die verderbtesten. Sie wünschen nicht bloss wie die anderen Ruhe und Sicherheit, sie sind nicht bloss des Ge dankens entwöhnt, unter Gefahren ihre Pflicht zu erfüllen, sondern sie verfolgen auch jeden mit unversöhnlichem Hass, der nicht verzweifelt. Denn waS ist «S ander- als ver zweifeln, wenn man unseren Zustand und einen viel schlim meren, welcher folgen wird, jedem Widerstand oo »zieht? Wer also nicht verzweifelt an der Erhaltung beS Staate» auf dem Wege der Pflicht und der Ehr«, wer nicht glaubt, bass nur die bedingungsloseste, schändlichst« Unterwerfung Pflicht sei, und bass es der Ehr« nicht bedürfe, der ist ein Staatsverräter, der darf sicher sein, von jenen pflichtvergesse nen Staatsbeamten gehasst, verfolgt, vor dem Publikum ver leumdet zu werden. Doch wenden wir den Blick hinweg von diesen traurigen Zetten der Nationalverberbtheit, di« wie Geschwür« äussere Zeichen einer tiefen Krankheit sind, von der da- ganz« Volk nur allzu leicht untergraben, vergiftet und aufgelöst werben kann. Alle diejenigen, welche nicht durch di« Berderbthekt ihre- Herzens und ihrer Grundsätze zu einem solchen Be kenntnis der Furcht und der Mutlosigkeit gekommen sind, wie es an der Tagesordnung ist, sind nicht auf immer verloren» sondern könnten und würben sich zu einem besseren Dasein erheben, wenn ihnen dazu die Hand gereicht würde. Man kann «S bet aller Anhänglichkeit an die Regierung sich nicht verhehlen, bass vorzüglich der Mangel an vertrauen zu ihr die Quelle der allgemeinen Mutlosigkeit ist. Ebenso- i wenig vertrauen hat die Regierung gegen die Unterfang ja sogar gegen sich selbst. Dieser gänzliche Mangel an ver trauen auf sich und andere ist die allgemeine Ursache unserer öffentlichen Meinung; bas beständige Einwtrken der Weich linge, Lasterhaften und Pflichtvergessenen auf diese Meinung ist die Ursache der öffentlichen Meinung. Bon dieser Meinung und Stimmung, womit man sich Veß uns schmückt, als sei sie aus dem reinen Gefühl für baS Wohl aller entsprungen ober «inS mit demselben, sag« ich »ich feierlich lo»; ich sage mich loS: von der leichsinntgen Hoffnung «iner Errettung durch die Hand des Zufalls; von der dumpfen Erwartung der Zukunft, die «in stumpfer Stu« nicht erkennen will; von der kindischen Hoffnung, den Zorn eines Tyrann«» durch freiwillige Entwaffnung zu beschwören, durch niedrig« Untertänigkeit und Schmeichelei sein Vertrauen zu gewinue«; von der falschen Resignation eines unterdrückten Geistes« uermvgrnS; von dem unterwürfigen Misstrauen in die «n- ,on Gott gegebenen Kräfte, von der sündhafte« Vergessenheit aller Pflichten für da- allgemeine Beste; von -er schamlosen Aufopferung aller Ehre des Staate» und Volke», aller persönlichen und Menschenwürde. Fch glaube «nd bekenne, dass ei« Volk «tcht» HSHer zu achte« hat al» die Würde «ud Freiheit seine» Da, fei«»; »ass es diese «it dem letzte« Blutstropfen Verteidige« soll, dass eS keine heiligere Pflicht zu erfülle» hat, keine« höhere» Gesetz z» gehorche«; dass der Schandfleck ei««r feige« Unterwerf««- nie z« »erwische« ist; dass dieser Gift tropfe« i« de« Blute eine» Volk,- tu die Nachkommenschaft übergeht; dass ei« Volk aber unter de« meiste« Verhältnisse« un überwindlich ist in de« grossmütige» Kamps «» seins Freiheit; dass selbst der Untergang dieser Freiheit «ach et««« blutige« ««» ehrenvolle« Kamps die Wiedergebnrt de» Volke» sichert «nd der Ker« de» Leben» ist, an» de« einst et« «euer Van« die sichere Wurzel schlägt; «nd ich erklär« «nd beteuere »er Welt «nd Rachwelt, »aß ich die falsche Klngheit, die sich der Gesahr ent-iehe» gubel um Mo Gchipa Italienischer Gesangsabend im Dresdner Gewerbehaus Wer Tito Schipa ist, scheint man in Dresden noch nicht genügend zu wissen. Denn sonst hätte der Gewerbehaussaal beim ersten Konzert des italienischen Gängers voller sein müssen. Man braucht nur achtsam die grossen italienischen Opernsendungen im Rundfunk zu verfolgen, um Tito Schtpa al- «inen der nächst Giglt beliebtesten und bet Aufführungen von Rang meistbegehrten Tenöre Italiens zu kennen. Auch die Stimme konnte einem auf solchem Wege längst vertraut werden. ES ist der typische leichte Helle italienische Tenor für lyrisches Fach. Ttto Schipa verfügt als schon erfahrener Länger ausserdem über reifstes Können. So war auch in diesem Dresdner Konzert vor allem wie der seine märchenhafte Atemkunst zn bewundern, die ihm er laubt, Phrasierungsbögen von schier unermesslicher Länge zu ziehen und Haltetvne mit An- und Abschwellen zu bringen, die kaum ein Ende nehmen wollen. Eine Besonderheit seine» Singens ist auch da- schöne gedeckte Piano und Ptantssimo, das ein« unbegrenzte Tragfähigkeit hat. Mit viel Geschmack und Kultur verwendet er es, wo eS nur irgend am Platze scheint. Dass die Stimme grosse klangliche Intensität, beson ders in den hohen Lagen, entfalten kann, wird gelegentlich auch, aber, nicht aufdringlich, gezeigt. Höchst« GesangSkultur, nicht Stimmprotzeret, ist das Leitmotiv von Ttto Schtpa» Singen, x Das Programm, dessen vorgesehene Folge sich bald durch stürmisch begehrte und mit echt südländischer Liebenswürdig keit gern gewährte Zugaben in ein bunte» Potpourri ver wandelte, brachte volkstümliche Lieder, Kunstlieder und Opernstücke. Mozarts Ottavio-Arie und die schwärmerische Traumerzählung aus MassenetS „Manon" stand neben einem kecken neapolitanischen Gassenhauer, baS „Donna d mobile" und die schwärmerische „LteVeStrank"-Ärte neben einem Schubertlted wie „Du bist die Ruh'", baS freilich trotz der deutschen Worte ebenfalls ganz zur italienischen Kanzone wurde. Sogar ein durch bi« Tott dal Monte berühmt ge wordenes italienisches Wiegenlied warb au- der Sopran- tn di« Tenorsphäre übernommen. Aber schliesslich war e- fa gleich, was man hörte; das „Wie" war die Hauptsache, und da» blieb bezwingend so ober so. Darum rasten auch ganz südländische Stürme de» Bei fall», und wenn Ttto Schtpa da» nächste Mal nach Dresden kommt, wirt sei« Konzert gewiss di« Anziehungskraft «tue» künstlerischen Ereignisse» bewähre«. Der Sänger hatte tn seinem Landsmann Jtalo Delleees« «inen ptantstisch und musikalisch vorzüglichen Begleiter am Flügel, der sich zwischen den GesangSnummern auch al» Golospteler Sonder betfall gewann. Dr. Enge» Schmitz. Kammerabens -es Lonkünstlerveretns Eine besondere Weihe lag über dem vierten Kammer abend des Tonkünstlervereins im Palmengarteu, denn er war dem Gedächtnis an Bertrand Roth gewidmet. An di« Spitze der Gedenkstunde hatte man Vollmann» V-Moll- Klavtertrio gestellt, dies au» gutem Grund, denn" Bertrand Roth war ja auch Kompositionsschüler von Vollmann. Walter Bachmann, Theo Bauer und Karl Grosch spielten diese schwermütige, träumerisch versonnen« Musik mit tiefster Hingabe «nd warm beseeltem Ausdruck. Ein« still« Ver haltenheit war über das Werk gebreitet, bi« ausserordentlich fesselt«. Bon Bertrand Roth hörte man bann ein« Lieber gruppe, die in glücklichster Weise eine einfühlsame Schöpfer- kraft erkennen liessen. „PhantasuS", ein Gesang voll duftiger Farbigkeit, ebenso „DaS grosse Karussell" tn einem glitzernden musikalischen Gewand gefielen besonders. Gertrud Schöne, von Wolfgang Zeller sehr voeflevoll be gleitet, liess in makellosem Glanz die mannigfachen Schön heiten dieser Lieber erstehen. Unbekümmerter, svielfreubtger, doch nicht minder überzeugend wirkte «ine .^kleine Suite für drei Violinen" vom gleichen Meister. Theo Bauer, Arthur Trüber und Kurt Gtrelewttz musizierten die Sätze ntit dankenswerter Frische und Lebendigkeit. Die ge haltvoll« Feierstunde klang mit Mozart» G-Moll-Klavier- quartett au», bet dem am Bratschenpult Hans Rtphahn mitwtrkte. Dr. Günter Hmesswald. f" K-mUlenh««». Sonntagvormtttag, 11Z0 Uhr, Tanz mora «n Ilse Schaumann «>« neuem Programm nach Musik oon Händel, Vach, Debussy, Schuman«. Am Flügel: «arlalber« Schmidt. Der Vorverkauf für »en Tanzabend Palueea «tt neuem Programm tam Flügel: Victor Schwinghammer) am Frei tag ter nächsten Woche ftS. November) hat begonnen. s* «postelktrche. Sonntag (iS.abend» 6 Uhr, Lhorkonzert der Kantorei tLeituna: Hant^einrich Albrecht): Motette» von Johann Vach und Joh. Seb. Vach. Eintritt frei. Tertprogram» 1» Pf. 4*Deutscher Lyzea»kln». Kammer« n^i ra » e » » Donners ti tlk>). AuSsüLrend«: Annelies, vier», tviolin«), All, Jandl- Mehnert (Klavier). Nordisch, Musik. 1* Dresdner «iinstler in «hemnltz. Der OrtSvertand Lhemuttz -eS Ntchard-wagner-verbanteS »entscher Frauen führt, sä» jüngste» Konzert mit DreSdn« Künstlern att Wist« durch. SS wirkten mit: Ilse vrSunlina und Kammersänger Rudolf Dtttrtch von der Dresdner GtaatSoper, Horst S. v. Sm « lbtng vom Dresdner Staatlichen Schauspielhaus, und a» Flügel Kapellmeister Han» Heinrich Schmitz. f* krsolg «ine» Dresdner Komponisten. In Nochum kam da» F-Dur^Quintett für vlllser von dem Dresdner Komponisten Kurt veythte» mit großem Ersolg bet Publikum und Presse zur Ans» führung. «or-tsche «aaner Sänverin verläßt -te Vübne Die nordische Wagner-Sängerin Kirsten Flag st ast, die u. a. auch in Bayreuth mit grossem Erfolg gesunae« Lat, wirb sich auf Wunsch ihres Gatten, der sie tn den letzte« drei Jahren auf ihren Gastspielreisen begleitet hat, sowohl von der Bühne al» auch vom Konzertpobium zurückztehe«. Am Rande der Musik Der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts ln Leipztz sehr beliebte Theorteprofessor Oskar Paul pflegte unbegabte« Schülern zu eröffnen: „Seien Sie froh, bass das Schiesspulver schon erfunden ist. Sie hätten nicht mal da- Zahnpulver er- finden können." * Die Gattin de- in ben^sicbziger Jahren hochberühmke» 1. GewanbhauSflöttsten B. sagte einmal im Winter zu ihre» Fletschermeister, bet dem sie täglich ihr« Einkäufe tätigte: „Geben Sie mir heute «tn halbes Pfund Gehackte» mehr. Mein Mann muh nämlich heute abend im Gewandhaus da» Solo blasen." Bei einem Sängerwettstreit 1884 wirkte auch ein kleiner Gesangverein von ber Wasserkante mit. Kurz vor dem Auf treten ging ber Dirigent durch die Rethen seiner Männer und sagt« leis^: »Httte jetzt alle Herren, den Kautabak au» dem Munde nehmen, r» geht gleich lo»." * Al» «in berühmter Organist während de» Kriege» »«r Kelbarttllerte etnrückte, bemerkt« Max Reger: „Früher protzt« er aus ber Orgel, jetzt orgelt er auf der Protze." V L» «ine« kleiuen Stadttheater spielt« eine ßunstik Harfenistin zum ersten Mal« im Orchester. Ihr Spiel gefiel nicht. Der Regisseur sagte: ,Hch habe den Kampf eine» ««- glücklichen Weide» gegen et« Drahtgitter schon besser dar- gefiellt »«seh«»." Kß
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