L. A. BOILEAU. ARCHITEKT, PARIS. Jedermann kennt die Nachtheile der Dächer mit Oberlicht, deren Verglasungen die Quelle endloser Reparaturen in sich tragen. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, adoptirte man die Construction der sogenannten Shed- oder Sägendächer, hei welchen die Fenster nahezu senkrecht stehen und deshalb solider auszuführen und besser zu erhalten sind als bei erstem. bekannten Constructionen vollständig beseitigt und dabei den nicht zu unterschätzenden Vorzug bietet, dass der Hallenbau in seinem Innern wie in seiner äussern Ansicht ohne beson- dern Aufwand von decorativen Mitteln einen sehr gefälligen Eindruck macht. Dabei lässt sich durch die leicht zu be werkstelligende Vermehrung der Liohtflächen auch den weit- Diese Bauten entbehren aber jedes decorativen Charakters und erfordern ausserdem eine ziemlich enge Säulenstellung, können also nicht für die Ueberdachung grösserer Hallen an gewendet werden. Das in unserer Abbildung dargestellte System des Architekten L. A. Bon.kau in Baris löst in höchst ingenieuser Weise das Problem einer freitragenden Ueberdachung mit Oberlicht, welche alle Mängel der bisher Die Ausstellungsbauten. Die enorme Ausdehnung, zu welcher die neueren Ausstel lungen nach und nach angewachsen sind, lässt es ganz gerecht fertigt erscheinen, wenn bei dem Entwurf der Ausstellungsbauten in erster Linie das Nützlichkeitsprincip festgehalten wird und der monumentale Charakter nur insofern Berücksichtigung findet, als er dem erstem keinen Eintrag thut. Die Amerikaner haben es meisterhaft verstanden, nach beiden Seiten hin die besten Erfolge zu erzielen; ihre Ausstellungsbauten in Phila delphia fanden sowol was den imponirenden Eindruck betrifft, gehendsten Anforderungen an günstige Beleuchtung entsprechen. Wir stellen dieser Construction, welche sich für Bahnhöfe, Markt- und Ausstellungshallen, Säle u. s. w. vorzüglich eignet, das beste Prognostiken, wobei wir umsomehr bedauern, dass sie in der Ausstellung nur als Modell figurirt und nicht wenigstens bei einer der Hallen versuchsweise zur Anwen dung kam. welchen sie auf den Beschauer machten, als auch hinsichtlich der wahrhaft praktischen Einrichtung und Ausnützung ihrer innem Räume ungetheilten Beifall. Freilich stand ihnen der Vortheil ungemein günstiger Terrainverhältnisse und reicher Erfahrungen zur Seite, und es mag das in mancher Beziehung misgliickte Arrangement der Wiener Ausstellung nicht am wenigsten zu dem Bestreben beigetragen haben, in Philadelphia etwas wirklich Zweckmässiges zu schaffen. Weit weniger günstig liegen die Verhältnisse in Paris. Hier war der Raum für die Ausstellung zwar in bedeutenden Di mensionen vorhanden, aber so scharf abgegrenzt, dass an eine 1 PAHISEK WELTAUSSTELLUNG. II.