Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
Bemerkung
Fehlerhafte Bindung im Original: Sp. 125-132 zwischen Sp. 103/104 und 105/106 eingebunden. Zur besseren Lesbarkeit wurde die Reihenfolge im Digitalisat korrigiert.
Zedcn Monat erscheint Ua ganzer Wogen Text mit einem illuminirlra Modcblatt, so wie ein torxclt bedrucktes Biart mir Auschncidemuster« oder Patronen. Ser ganze Jahrgang wird nicht getrennt und kostet ZRthl. oder LU. 24 Kr. Vorauszahlung. Me Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen dawus a». für Herren - Kleidermacher «nd Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Zwölfter Jahrgang. IV«. L. Januar L84V. Weimar, bei Bernhard Friedrich Boigt. — Verantwortlicher Redacteur: Ferdin. Freiherr von Biedenftld. M o d e b i l d e r. ^s>ller Anfang ist schwer! lautet ein altes und wahres Sprichwort. Es bewahrheitete sich auch für unö bei der Auswahl der Modebilder aus einem ganzen Chaos von Neuigkeiten, wovon leider nicht wenige bei nä herer Betrachtung dem Ungeschmackc huldigen zu wol len scheinen und allerlei Firlefanz hereinrufcn, welchen in Deutschland nachzuahmen keine Ehre wäre. Bild 5. Ballanzug. Frack von !)ri,p-Oackemirv, in der Farbe Con stantine — Violett; der Kragen hat 4 bis 5 Centi- timeter Höhe, der Umschlagekragen 6 bis 7 Centime- tcr Breite und wölbt sich leicht ringsum. Die Taille geht 2 Centimcter unter die Hüsten hinab, ist unten schmal und ein wenig gebogt. Seiten- und Achselstücke sind beinahe gerade. Der Leib schmiegt sich genau an den Körper und folgt allen seinen Formen, ohne eine Falte zu machen. Die Schöße sind ziemlich lang und gehen bis in die Kniekehle hinab, sind unten schmal und gerundet und laufen immer breiter werdend und leicht sich run dend bis zu den Hüften hinaus welche ganz durch die Schöße bedeckt sind. Aber von da bis an die Vor- derthcilkante ist das Schoß gerade abgeschnitten. Die Brust hat viel Weite, aber diese ganze Weite ver- Der Elegante. XII. schwindet bei der Bearbeitung, so daß hiernach der Leib anliegend wird. Die Anglaisen haben oben kaum 8 Centimcter Breite, sind unten sehr spitz und legen sich bis ganz hinab um. Dennoch sind sie durch die Bearbeitung so eingerichtet, daß man sie ganz hinauf zuknöpfen kann, ohne daß dadurch ein Zerren oder Sperren ir gendwo entstände, weil sich nun die ganze Weite der Brust entfaltet und den Anglaisen dazu Stoffs genug leiht. Die Kragenenden bilden ein unten beinahe ge schlossenes -U und sind gerade so breit wie die Anglaiscn- enden, welche, gleich dem Kragen, bis ganz hinab sich etwas wölben. Die Aermel sind halbenge und gegen den Hand knöchel hin knapp; die Aufschläge niedrig und gerundet. Die Knöpfe sind von ciselirtem Golde, leicht ge wölbt, von gewöhnlicher Größe. Die Schöße sind an derKantc umgclcgt und abgcnäht. Die Weste ist von weißem, broschirtem,Allas, hat einen geraden Kragen, die Brust sehr weit aus geschnitten, das Vorderthcil sehr lang und läßt sich kaum mit 4 Knöpfen schließen. Knöpfe von gleichem Stoffe. Kragen und Vordcrtheile mit einem Börtchen von weißer Seide belegt. Die Pantalons sind von weißem Satin. Ihr Schnitt ist beinahe eng; der Untertheil, obgleich gerade paffend, hat Stege, welche in die Schuhe g ehen 1