Zur Geschichte der Bastei. 5 Tisch, auf das „grosse Räumigt, die Wehle genannt“, und „von hier aus sehr bald auf die Bastey und nach Rathen kommen“ kann. 9 ) „Aber dann müfste Wehlstädtel aufgegeben werden, das doch mit seinen Natur- Schönheiten auch zu sehen werth ist. Ich will daher lieber den Reisenden rathen, dafs er wieder in den Reingrund zurückkehrt, sobald er sich mit den Schönheiten des Wehlschen Grundes bekannt gemacht hat, und nicht erst die schmutzige und nasse Hölle passirt.“ Auch er bringt daher die Reisenden über Wehlen nach Rathen. Hier aber ist die Bastey „das erste, was der Reisende zu sehn hat, und auf welche ihn der Führer bringen wird.“ 10 ) Leider sagt aber auch er nichts Genaues über den Weg; es heifst nur: „Nachdem man einen steilen Weg zwischen Felsen hinangeklimmt ist, und nun aus dem Gehölze auf dieses Felsenhorn tritt, so hat man eine Ansicht, die alles übertrifft, was man bisher gesehn hat.“ Aus der Anmerkung zu dieser Stelle, in welcher er ratet, die Partie in der Weise vorzunehmen, dafs man die Bastei besucht, sodann die grofse und kleine Gans, durch den Wehler Grund (Wehlgrund) in die Vogeltelle und zuletzt auf den Backofen geht, ferner, aus dem Umstande, dafs Seite 90 der Vogeltelle Erwähnung gethan wird als eines „neuen Grundes“, der sich nach dem Abstiege von der Gans im Wehler Grunde rechter Hand öffne, mufs man abermals scliliefsen, dafs der Weg auf die Bastei damals eben nicht durch die Vogel teile ging. Es ist kaum anders denkbar, als dafs damals der Weg zum Aufstiege benutzt wurde, der von den untersten Häusern Rathens in der Richtung nach Wehlen zur Vehmhöhle führt und in seiner Fortsetzung um einen vorspringenden Felsen herum zu einer kleinen Feldparzelle, dem sogenannten „Rütli“, die etwas unterhalb der Bastei liegt und zu deren Bewirtschaftung dieser Weg notwendig benutzt werden mufs. 11 ) Von der Vehmhöhle aus ging man vermutlich in dem engen und steilen Felsgrunde weiter, der in der Oederschen Karte von 1592 als „Hoffkluns“ bezeichnet wird und durch welchen 1881 die Drahtseilbahn auf die Bastei geführt werden sollte. Damit stimmt auch die oben wiedergegebene Beschreibung des Weges bei Götzinger, denn die „Hoffkluns“ ist eine Felsenschlucht und mündet.auf dem Bastei plateau unweit des Aussichtsturmes aus. 12 ) Ueber den Neurathen, wie heute, auf die Bastei zu gelangen, war nicht möglich, da die Brücke über die Mardertelle noch nicht existierte. 9 ) Götzinger, Schandau. 1. Aufl. S. 69. 72. 10 ) Ebenda. S. 82. u ) Das Feld bestand schon zu Götzingers Zeit und wird von ihm ausdrücklich erwähnt (Schandau etc. 1. Aufl., S. 85; 2. Aufl., S. 82). ls ) Ueber Berg und Thal. Bd. III. Nr. 131 vom 15. Januar 1889, Anm. *) zu S. 296.