8 Zur Geschichte der Bastei. zurückliegenden Platz durch mehrere freundliche Anlagen und Ruheplätze verschönern. 17 ) Mit Bewilligung und wohl auch auf Anregung Auerswalds, jedenfalls auch mit Zustimmung des greisen Oberförsters Christian Gotthold Auerswald in Lohmen, richtete sich nun auch Pietzsch auf der Bastei etwas häuslicher ein, indem er zwei Felsenhöhlen, die eine zu einem Keller, die andere zu einer Küche mit Lagerstätte einrichtete und mit einer leichten Dachung versah. Am 29. Mai 1814 wurden die neuen Anlagen in Gebrauch genommen. 18 ) Die von Pietzsch auf der Bastei errichteten Anlagen und die von ihm unternommene Bewirtung der den Punkt besuchenden Reisenden weckten den Zorn des Rathener Erblehnrichters Christian Gottlieb Schedlich. Und er hatte wohl Grund dazu! Lassen wir ihn selbst sprechen 19 ): „Sonst und ehe Pietsch auf der Bastey sein Wesen trieb, wählten alle die sächfs. Schweiz bereisenden den Weg durch den ganzen Ottowalder Grund nach dem Städtchen Wehlen und von da an dem rechten Ufer der Elbe hin nach Rathen wo, wenn selbige zeitig an kamen, erst bey mir frühstückten, sich dann die Thäler und Schluchten in und um Rathen, sowie die prächtige Naturschönheit, den Wasserfall am Amselsteine besahen, zu Mittag wieder bey mir speifsten, sodann die Felsen erstiegen, und wenn sie wieder herunterkamen, entweder bey mir des Nachts über blieben, oder ihren Weg des Abends weiter nach Schandau fortsetzten. Jetzt aber ist dies ganz anders. Die Reisenden, des Weges durch die Felsen schluchten unkundig, fragen gewöhnlich in Lohmen oder Ottowalde nach einem Führer. Alle, die sich diesem Geschäfte in diesen beyden Ortschaften widmen, hat Pietsch gebeten, dafs sie die Fremden gleich nach der Bastey führen möchten. Dies geschieht denn auch meistentheils bey denjenigen, die die dasigen Gegenden noch nicht bereifst haben, und zum erstenmal dahin kommen. Den Weg, den die Führer dahin einschlagen, geht nur durch die Hälfte des Ottowalder Grundes, wo sodann selbiger durch den Wehlscheu Grund über das Räumigt, die Wehle genannt, auf die Bastey führt. Allein dann büfsen die Reisenden nicht nur die angenehme Parthie bey Weblstädtel und Rathen, welche Götzinger a. a. 0. pag. 72 bis 82 so reizend beschreibt, ein, sondern auch, wenn sie mit den Schönheiten in Rathner Thälern nicht bekannt sind, die oben angegebenen Partliieen daselbst z. B. den Wasserfall am Amselsteine, die Ansicht des Honigsteins u. s. w.“, und zwar die letzteren deswegen, weil, wie Schedlicli schon vorher bemerkt, die Reisenden, welche gewöhnlich gegen Mittag auf die Bastei kommen, bei Pietzsch speisen und gar nicht zu ihm nach Rathen kommen, sondern sich nach eingenommenem Mahle von Pietzsch über die Anhöhen und das Dorf Rathewalde nach Schandau oder Hohnstein weisen oder dahin durch die seit dieser Zeit auf der Bastei immer befindlichen Führer bringen lassen. Schedlich liefs auch am 2. Mai 1815 Pietzschen durch den Unterförster Auerswald bedeuten, von seinem ihn schädigenden Treiben abzulassen; dagegen findet dieBehauptungPietzsehs in einer Eingabe vom 11. März 1822, 20 ) n ) Hoknsteiner Amtsakten IXc. 194. Bl. 57b. Ie ) Ebenda. Bl. 65. Ebenda. Bl. 33 flg. 2Ü ) Hauptstaatsarchiv. Loc. 30949 Bl. 30 flgg.