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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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C. Wappen und Doppeladler. 48) Vs. FRI • UL • D (G •) DU • B ■ E•L• Verzierter ovaler Schild von 4 Feldern (1. Löwe, 2. Löwe, 3. Herz und 4. zwei Balken). Rs. FE • II D ■ G • . . . . A • 621 — Gekrönter Doppeladler mit 12 im Reichsapfel. Ein ähnliches Stück findet sich abgebildet im Knypk. Kat. II., Tf. II. unter 7522 a. Auf den Braunschweigischen Kippermünzen wurde mit den Wappen bekanntlich sehr gewechselt, so dass sie in dieser Hinsicht eine ungemeine Verscliiedenartigkeit aufweisen. Vielleicht ist bei hier erscheinendem Wappen das 1. und 3. Feld auf Alt-Lüneburg, das 2. und 4. auf Lutterberg zu beziehen. II. Mit Sprüchen. 49) Vs * / • CONSILIO (ET) ARM .. (armis) — Gekrönter Schild mit dem Löwen von linker Seite. Zu den Seiten je 4 Punkte unter einander mit einem dazwischen gestellten Röschen. Rs. » FERD • II • D • G • ROM • IMP • S • A ■» — Gekr. Doppeladler mit 12 im Reichsapfel. Ein Zwölfer dieser Art, auf dem aber der Löwe im Schilde von rechter Seite erscheint, ist abgebil det bei Knypli. H., Tf I. unter Nr. 7512. Zwölfer mit blossem Löwen im Schilde giebt es auch mit Friedrich Ulricli’s Namen. 50) Vs. • CONVER(TE) ME • DOMINE • — Gekrönter Schild von 4 Feldern: 1. zwei Leoparden (Altes Haus Braunscliweig), 2. Löwe auf mit Her zen bestreutem Felde (Alt-Lüneburg), 3. Löwe (Eberstein) und 4. Löwe (Homburg). Rs. • FERDIN • II ■ ROM ■ IMP • S • A • — Ge krönter Doppeladler mit 12 im Reichsapfel. Einen ganz ähnlichen Zwölfer s. Knypli, II. Tf. ID, Nr. 7534; ein gleicher wurde beschrieben daselbst unter 7533. Die letzteren beiden Münzen gehören zu jenen zahlreichen, sehr verschiedenartigen Zwölfern, die mit der grossen Masse der sog. Spruchgroschen fast allgemein sämmtlicli dem Herzoge Friedrich Ulrich zugeschrieben werden, in dessen Landen, wie wir gleich sehen werden, während der Kipperzeit aller dings ungemein viele Münzofficinen in Thätigkeit waren. Da indess zu gleicher Zeit noch andere Braunschweigische Herzöge, nämlich Wilhelm zu Harburg, Julius Ernst zu Dannenberg, August der Jüngere zu Hitzacker und Christian zu Celle (von welchem gleich nachher) Heckmünzstätten unter hielten 1 ), so bleibt wohl noch zu untersuchen, inwie- ') Herzog Wilhelm zu Harburg, der gegen den Wil len der Celler Linie seit 1G15 bereits in Harburg münzte, weit Letztere bei der Münzung der Braunschweigi schen sog. Spruchmünzen etwa betheiligt gewesen sind. Einen 24-Kreuzer dieser Art- der sicher nicht von Herzog Friedrich Ulrich, sondern vom Herzoge Christian zu Celle ausgegangen ist, -werden wir un ten beibringen zum Beweise dafür, dass die bisher beliebte Zuweisung aller dieser Münzen au Herzog Friedrich Ulrich eben nicht stichhaltig ist. Ueber das Kipper- und Wipper wesen in den Landen des Herzogs Friedrich Ulrich und über das Verfahren der Landdrosten dieses Herzogs zu jener Zeit giebt Bode im I. Anhänge zu seiner Schrift „Das ältere Münzwesen der Staaten und Städte Niedersachsens“ recht interessante actenmässige Bei träge. 1620 wurde durch das Kammergericht zu Speier den Braunschweigischen Landdrosten Arend von Wobersnow und Henning von Rheden u. a. vorge worfen, dass sie zu Münden, Hardegsen, Drans- feldt, Nordheim, Dassel, Alfeld, Calenberg, Bodenwerder, Stolzenau, Hannover auf der Neustadt, Sarstedt, Wickensen, Gandersheim, Wülfinghausen, Elze und überhaupt an 32 verschiedenen Ortschaften Münzmeister hätten und prägen Hessen. Auf Beschwerden, die 1622 von Mitgliedern der Landschaft direct an den Herzog gebracht wurden, liess dieser antworten, dass die Schreckenberger: nicht sogleich abgeschafft werden könnten, etwas später aber liess er die Versicherung geben, dass die Schreckenberger und kupfernen Pfennige sicher abgeschafft und gute Reichsmünzen auch ferner eingeführt w'erden sollten. In einem Schreiben der Stände vom 30. April 1622 lieisst es hinsichtlich der Schreckenberger „Zum Nachdenken berichten wir diess, dass auf einer jeden, oder doch auf den meisten Münzen wöchentlich der Schreckenberger an die 1000, 1500, 2000 und mehr Mark gepreget, denn auf jeder Münze 30, 40 und 50, auch theils mehr Ge errichtete 1621 noch eine Münze in Moisburg, einem Dorfe an der Este. Herzog Julius Ernst errichtete 1619 zu Dannenberg und zu Scharnebeek Münzstätten. Dass er gemeinschaftlich mit seinem Bruder August dem Jüngeren damals auch - Kupfermünzen prägen liess, ergiebt sich aus einem von beiden Brüdern 1622 erlassenen Münzedicte, wo nach sie mit der Kupfermünzprägung fortfahren wollten. Herzog August der Jüngere etablirte 1619 zu Hitzacker eine Münze, die aber vermutlilich schon 1622 geschlossen wurde, nachdem 1621 Herzog Christian zu Celle das Ein stellen des Münzens verlangt hatte. Auch von Herzog August dem Aelteren, Herzog Christian’s zu Celle Bruder und Nachfolger, der seit 1610 Bischof zu Ratzeburg war, haben wir Münzen aus der Kipperzeit.
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