188 Sparren (3 rotlie Sparren in Silber waren das Wap pen von Epstein). Rs. FERD ■ II • D • 6 • ROM ; IM • SE • AV — Unter einer Krone der Doppeladler (ohne Scheine), vor seiner Brust der mit langem Kreuze versehene Reichsapfel, worin 24 Diese ebenso interessante, wie äusserst seltene Münze (beschrieben von Hoffmeister unter Nr. 4570) und derselben sich anschliessende Dreikreuzerstücke (Hoffmeister 693 und 4575), die ebenfalls das Wappen der Herrschaft Epstein tragen, ein 'Wappen, das im Verein mit anderen Wappenschildchen z. B. auch auf Thalern und anderen Stücken der Landgrafen Moriz und Wilhelm V. 1 ) erscheint, geben mit Dreikreuzern, welche das Wappen der Herrschaft Plesse 2 ) und des Landgrafen Moriz Namen zeigen ') Vgl. Monn, en or, Suppl. 49; Monn, en arg. 26?, Hoffm. 638, 640 u. s. w. Dass auch ein '/» Thaler des Landgrafen Wilhelm V. von 1629 die Schildchen von Epstein und Plesse zeigt, wird von Hoffmeister (Nr. 891) nicht erwähnt. *) Die Herrschaft Plesse oder das Amt Bovenden, abseits von Hessen, nördlich von Göttingen gelegen, ward nach Aus sterben ihrer Herren 1571 von Hessen-Cassel in Besitz ge nommen, während das von denselben Herren als Grubenhageu- sches Lehn innegehabte Amt Radolfshausen von den Herzögen von Grubenhagen eingezogen wurde. 1816 wurde die Herr schaft Plesse von Hessen-Cassel an das Königreich Hannover abgetreten. Zu Bovenden scheint in der Kipperzeit eine (Hoffm. 795), den Beweis, dass während der Kipper zeit in Hessen-Cassel bei den Geprägen in ähnlicher, wenn auch nicht so umfangreicher Weise, mit den Wappen gewechselt wurde, wie auf den Braunschwei gischen Münzen jener Zeit. Man könnte versucht sein, diese Münzen mit dem Sparrenschilde anderswohin zu verlegen, in sonderheit bei ihnen an die Grafen von Hanau zu denken, wenn nicht der Wahlspruch des Landgrafen Moriz „Consilio et virtute“ und die auf ihnen er scheinenden Zeichen Hessischer Münzmeister (hier die 3 gekreuzten Zainhaken, auf den Dreikreuzern das Monogramm des Casseler Münzmeisters Terentius Schmidt) die Hessische Herkunft verbürgten, und diesen seltsamen Stücken ausserdem diejenigen mit dem vom landgräflichen Namen umgebenen Schild von Plesse gleichsam als redendes Gegenstück, zur Seite ständen. So haben wir denn die Betrachtungen, die wir an den Fund von Seitendorf, der sonst nur noch ein Paar fürstlich Kulmbacher 24-Kreuzerstücke des (Markgrafen Christian enthielt, gerade mit der Hauptnummer zu schliessen, die demselben zu ent nehmen war. Münze gewesen zu sein, wenigstens war damals von Errich tung einer solehen die Rede (Hoffm. S. 189). Inseratentheil. M ii n i (‘ ii ii de. Beim Vorkommen von Münzfunden wolle man, möglichst unter Einsendung von Proben, an das König liche Mftnzkabinet zu Dresden sich wenden. Es werden von letzterem nicht nur für brauchbare Fundstücke die besten Preise bezahlt, sondern auch in Betreff vortheilhafter Verwerthung hier zum Ankaufe nicht geeigneter Stucke, beziehendlich des nach etwa getroffener Auswahl verbleibenden Restes solcher Funde, bereitwilligst und unentgeltlich guter Rath ertheilt. Auch werden Alle, die von stattgehabter Auffindung alter Münzen Kenntniss erlangen, freundlichst ersucht, zur Ermöglichung der im Interesse der Wissenschaft wünschenswertlien Recherchen unverweilt Nachricht an das Königl. Miinzkabiuet zu Dresden (Königl. Residenzschloss) gelangen zu lassen. üresden Die Direction des Königl. itlilnzkabincts. ZselliescliecVKÖder Magasin d^ntiquites et de rorcelaines \, EiiriCllSOllll HEIi E iV k WOLFS0II N j 1UiDSt ‘ ,lü(1 Aulili " il:llen - LEIPZIG 35 Könlgsstrasse 35 Antiquitäten , ^ dresde t ä langle des rues dites: Schösser et Rosmarin No. 5. DRESDEN Münzen-Handlung. ! Exportation.— Maison de contiance. | Waisenhausstrasse 22. Alle den wissenschaftlichen Inhalt unserer Zeitschrift betreffenden Briefe, Anfragen etc. sind au die Redaction: Herrn Hof rath Dr. Graesse, Dresden, Forststrasse 29, die geschäftlichen Zuschriften an die Verlagshandlung von Wilhelm Baensch in Dresden portofrei zu richten. Verantwortlich für den wissenschaftlichen Theil: Hofrath Dr. Graesse; für den Iuseratentheil: Wilhelm Baensch. Druck: Officin der Verlagshandluug, Dresden.