M, lit dieser kleinen Zusammenstellung rumänischer Bauernjacken aus dem Ba nat und Siebenbürgen, „Cojocs" genannt, soll weder eine volkskundliche, noch eine modische Betrachtung angestellt werden. Im Rahmen der „Gebrauchs graphik" wollen wir uns darauf be schränken, sie mit den Augen des Gra phikers anzusehen. Gewiß hätte auch ein Maler seine helle Freude an Ma terial und Farbe dieser bunten Sticke reien, doch müssen wir leider von einer Farbwiedergabe absehen. Es ist nicht das Motiv als solches, was diese Lamm felljacken so reizvoll macht, denn außer dem türkischen Halbmond im Rücken RUMÄNISCHE BAUERNJACKEN der einen Jacke handelt es sich fast durchweg um Blumen, die hier in allen möglichen Variationen und mit reicher Phantasie stilisiert worden sind. Das Or nament ist es, das eine geradezu meister liche Gestaltung erfährt und sich dem Schnitt dieser Kleidungsstücke formvoll endet anpaßt. Diese Handarbeit doku mentiert einen Wesenszug der rumäni schen Volkskunst, deren Ideenreichtum für immer neue Ornamente und ihre Anpassung in Farbe und Form an das gegebene Objekt, sei es Stickerei, Schnitzerei oder Keramik, unerschöpflich zu sein scheint und unserem graphischen Schaffen ein lebendiges Vorbild sein kann. Willy Pragher m 42