Vorwort. s.2-^ „Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert“, hat kein Geringerer als Goethe einst von sich gesagt, und es ist in unserer im Zeichen des Dampfes und der Elektrizität stehenden Zeit überaus erfreulich, dass so viele deutsche Jünglinge und Männer ebenfalls wieder von sich zu sagen vermögen: „Was ich nicht erlernt habe, das habe ich er wandert!“ Freilich nicht zu Fusse sind sie durch die Länder gezogen und auch nicht Rosses Kraft oder des Dampfes Gewalt hat sie in die Weite getragen, durch eigene Kraft sind sie auf leichtbeschwingtem Rade durch Heimat und Fremde gestreift als echte rechte Wanderfahrer, und nicht genug sind sie nach der Rückkehr zur heimatlichen Scholle imstande, zu loben und zu preisen des Wanderfahrens Wert. Und es ist auch eine herrliche Sache um das Wander fahren. Welches Vergnügen gewährt schon die Zurüstung der Reise! Mit welcher Spannung wird der Reiseplan ent worfen, eines jeden Tages Aufgabe und Ziel festgesetzt! Welche Lust, am Abende vor dem Aufbruche das Rad zu rüsten und den Rucksack mit der leichten Last zu füllen, welche Wonne, am frühen Morgen mit munteren Begleitern, heiteren Sinnes, mutig und vertrauensvoll wie ein Abenteurer mit auszurücken, einer friedlichen, niemand beeinträchtigen den, sicheren Eroberung entgegen. Da thut schon nach ein paar Stunden eine neue Welt sich auf, wo alles die Aufmerksamkeit wunderbar anregt, zumal das, was vieler Augen entdeckt haben, doch einem jeden einzelnen zu Gute kommt. Wie schliessen sich alle Fahrt genossen im Gefühle gleichen Genusses und gleicher An-