TERRASSENMAUERN 87 Abb. 36. Prusiasdenkmal werk von majestätischer Schönheit“. Die Außenseite der Blöcke ist sorgfältig geglättet. Bekrönt war die Mauer mit einer dreifachen Lage rechtwinkliger Quadersteine; auch diese Bekrönung ist zum Teil erhalten. Was der Mauer aber die allergrößte Bedeutung ge geben hat, das sind mehr als 800 teilweise recht umfangreiche Inschriften, die sie fast in ihrer ganzen Länge und bis zu einer Höhe von 5 m bedeckten. Amphiktyonendekrete, Proxenenverzeich- nisse, Freilassungsurkunden in endloser Reihe, ein ganzes Archiv in Stein gegraben. Ihre Entzifferung war die schwerste, aber auch die fruchtbarste Arbeit, die Delphi schon vor den französischen Ausgrabungen und mehr noch nach der vollen Freilegung den Ge lehrten brachte. Während die Terrassen im Norden, Osten und Westen des Tem pels in ihrer ganzen Breite auf ebenem Boden um den Tempel herumführten, war das im Süden wegen der Steilheit des Terrains unmöglich. Hier legte man neben einer schmalen Oberterrasse eine breitere Unterterrasse an. Die letztere wird durch die Polygon-