348 Antrag des Abgeordneten Stauß und Genossen, den Dahnhof Altenburg betreffend, hier anzufügen. Bon 21 Mitgliedern der zweiten Kammer sind unter dem 20. Januar 1 872 folgende Anträge gestellt worden: u) die hohe Staatsregierung zu ersuchen, daß hochdieselbe baldigst eine doppel geleisige Eisenbahnstrecke zur Beseitigung der Nothwendigkeit des Bogen fahrens bei Altenburg erbauen und vorher dazu 1. die Zustimmung der Herzoglich Altenburgischen Regierung erwirken, 2. die passendste und vortheilhafteste Linie entweder von Remsa oder von Windischleuba nach einem der folgenden vier Dörfer: Trebanz, Plattendorf, Hasselbach oder Breitingen, oder von Zehma ab die Möglichkeit der Erbauung eines Tunnels in gerader Linie bis in den Altenburger Bahnhof erforschen lassen, 3. die Kosten des Grunderwerbs und Baues einstweilen aus dem Er neuerungsfonds oder aus den Betriebseinnahmen zur nachträglichen ständischen Genehmigung decken möge; 0) die hohe Staatsregierung für den Fall, daß Sächsisches Gebiet berührt wird, zur Anwendung des Expropriationsgesetzes zu ermächtigen; e) diesen Antrag nach erfolgter Beschlußfassung der ersten hohen Kammer zu überweisen. Ohne Zweifel wäre es das Richtigste gewesen, von vornherein die Bahn im Pleißenthale fortzubanen und die Stadt Altenburg durch eine Zweigbahn mit der Hauptbahn zu verbinden. Der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahncompagnie wurde jedoch die Concession zum Baue der Bahn von der Herzoglich Sachsen- Altenburgischen Regierung nur unter der Bedingung gegeben, daß die Stadt Altenburg in unmittelbare Verbindung mit der Hauptbahn gebracht und der Bahnhof für die Stadt in thunlichster Nähe derselben angelegt werde. Dies war aber, wenn man nicht einen sehr langen und überaus kostspieligen Tunnel erbauen wollte, nur durch die Anlegung einer Kopfstation möglich. Wie von den Königlichen Commissarien mitgetheilt wird, hat das Finanz ministerium sich früher schon bemüht, eine Abkürzung des zu fahrenden Bogens dadurch zu erreichen, daß die aus- und eingehenden Geleise durch eiuen Zwischen strang verbunden werden, so daß die durchgehenden Züge den Bahnhof Altenburg nicht mehr zu berühre» brauchten. Dieser Vorschlag ist indessen, wie die De putation in Erfahrung gebracht hat, an dem Widerspruche der Alteuburgischen