V. PRETIOSENSAAL. Dieser Saal hat die doppelte Größe der benachbarten Zim= mer. Die acht Kreuzgewölbe seiner Decke werden in der Längst achse von drei Säulen getragen. Die Gewölbe haben schon zur= zeit der Erbauung des Schlosses um 1570 ihre Stuckverzierung erhalten, offenbar von italienischen Meistern. In den einzelnen Rahmenfeldern befinden sich antike Szenen und groteskeTiere, wie sie zuerst in den Loggien des Vatikan von Raffael und seinen Schülern — die sog. Groteskendekoration — eingeführt wurden. Unter August dem Starken hat dann der Saal an den Wänden seine Verkleidung mit Spiegeln in vergoldeten Holzrahmen erhalten, auf denen die geschnitzten, vergol= deten Konsolen zur Aufstellung der Sammlung aufgesetzt wurden. Die Holzverkleidung des Sockels erhielt eine Be= malung mit Laub= und Bandwerk auf Goldgrund in dem Stile Jean Berains d. ä„ von dem hier und im Eckkabinett anscheinend eine Vorlage direkt benutzt wurde. Auch die Säulen wurden damals mit Spiegeln in vergoldeten Holz leisten pfeilerartig verkleidet. Der Steinfußboden mag zum Teil aus der Zeit des Kurfürsten August Stammes, wie der Serpentinstein und der Solnhofer Stein der Mitte ,■ der schwarze Schwarzenberger und der weißeMaxenerMarmor der Seiten^ felder ist wohl erst unter August dem Starken hinzuge= kommen. Im Jahre 1913 wurde unter den Fußboden eine Heizungsanlage eingebaut und dabei der Solnhofer Stein des Mittelfeldes durch Marmor ersetzt. Zur gleichen Zeit er= hielten die Pfeiler ihre Beleuchtungskörper. Von dem Sammlungsinhalt dieses Saales sind die wert= vollsten Stüdce, um sie besser zu Gesicht zu bringen, 1913 in den benachbarten Räumen in den Fensternischen aufgestellt worden, dagegen sind die Tische mit den eingelegten Marmor= platten hinzugekommen. Sonst ist die Aufstellung derGruppen