14 //. Effenßeinzimmer. gestellten Becher, Humpen, Pokale, Büchsen, Dosen, Kannen, Schalen, Obelisken, Säulen, in Spiralen ge» wundenen Wendelsteine und durchbrochenen ineinander» stechenden Kugeln auf hohen Füßen ausgestellt. Die meisten dieser Stücke sind in Dresden selbst entstanden,- so befinden sich hier über fünfzig mit den Initialen des Namens und mit der Jahreszahl versehene Arbeiten von Georg Weckhardt <Wecker) aus der Zeit von 1581 bis 1589 und gegen vierzig Stüde mit den Jahreszahlen 1584 bis 1591 von Egidius Lo- ßenigk, die beide nach Dresden von Kurfürst August, r. 1553—1586, berufen worden waren,- jener aus Bayern, dieser aus Cöln a. Rh. Im Anfang des 17. Jhdts. kam zu diesen als kurfürstlich sächsischer bestallter KunstdrechslerJ^oT» Zeder aus Deutz bei Cöln. — Eine Reihe kleinerer, oft sehr »künst» lieh« hergestellter Drechslerarbeiten in dem iangen Schaupult auf dem Tish der Eingangswand. Im Laufe des 17. Jhdts. gelangte die Bearbeitung des Elfenbeins mehr in die Hände von Künstlern oder Kunst» handwerkern, die große Humpen und Pokale, rundum mit geschnitzten figuralen Reliefs ausstatteten, meist mytholo» gischen Inhalts, und die ihre Werke an den Rändern, an Fuß und Deckel mit silberner, vergoldeter Fassung versehen ließen. Auch diese Fassung ist mehrfach künstlerisch wert» voll. Leider haben jene künstlerisch höher stehenden Elfen» beinschnitzer weniger als die KunstdrechslerWert darauf ge» legt, ihre Werke mit Bezeichnungen zu versehen, die ihren Namen, sowie Ort und Zeit der Herstellung erkennen lassen. Nur die Marken der Goldschmiede auf den Fassungen geben einen Anhalt für die Bestimmung, daß diese Elfenbeinarbeiten wohl zumeist in Süddeutschland hergestellt sind, wo sich ein» zelne Elfenbeinschnitzer auch schon früh einen Namen ge» macht haben. — Sehr beachtenswerte Gruppen dieser Arbeiten stehen auf den Längspulten der Seitenwände und in dem Wandschrank rechts in der ersten Fensternische. Außer für diese Gruppen von Ziergefäßen wurde das Elfenbein, meist erst vom 17. Jhdt. an, auch zu Figuren und Figurengruppen in vollem Rund verarbeitet. Die Figuren größeren Maßstabes sind in den Wandschränken der ersten Fensternische aufgestellt. In denen der zweiten Fenster»