Als der Morgen dämmert, beleuchtet er graue, groteske Gestalten, die vor Kälte zittern und die nassen Füße warm zu stampfen suchen. Doch bald macht sie die Arbeit munter. Entlang der Straße Augustowka-Chorobrow soll sich das Regiment mit dem II. und III. Bataillon in vorderer Linie eingraben. Man hat noch nicht lange gegraben, als der Befehl zum Weitermarsche eintrifft. Neu gestärkt durch ein vorzügliches Mittagessen aus der Feldküche tritt das Regiment um 8° vormittags den Vormarsch in südöstlicher Richtung mit der Weisung an, ohne Rücksicht auf die Nachbar regimenter die Linie von der Kirche von Budylow bis halbwegs Wymyslowka zu erreichen. II. Bataillon rechts und III. Bataillon links gehen mit 8. und 7., 10. und 11. Kompagnie in vorderster Linie mit Schützenschleiern vorweg gegen Wymyslowka und Kaplince vor; I. Bataillon folgt geschlossen. Von der Stellung des Feindes ist nichts bekannt. Als sich aber das rechte Nachbarregiment, Reserveregiment 244, das vor aus ist, den Köhen bei Wymyslowka nähert, überschüttet sie von dort das Sperrfeuer der Russen, und schlagen ihm die Geschosse der russischen Maschinengewehre und der Infanterie entgegen. Unterstützt von Panzerautos und auf Rollbahn fahrbaren Geschützen erwehrt sich der Russe des Angriffs ziemlich lange. Doch unsere Artillerie nimmt wirkungsvoll Gräben, Panzerautos und Geschütze unter Feuer. In zwischen ist das II. Bataillon herangekommen und greift an der linken Seite des Reserveregiments 244 in den Kampf ein. Ebenso eröffnet das III. Bataillon zusammen mit Truppen des Landwehrregiments 32 z. T. frontal, z. T. in die rechte Flanke der Russen den Angriff. Noch versucht der Gegner eine Zeit lang zu widerstehen, dann aber weicht er gegen Mittag fluchtartig, ohne den letzten Sturm abzu warten. Zahlreiche Leichen und Verwundete, Maschinengewehre und andere Beutestücke läßt er zurück. Gegen 1 Ahr ist die russische Stellung in ihrer ganzen Ausdehnung in unserm Besitze. Die Bataillone stoßen dem von unserer Artillerie verfolgten Gegner nach. 7. und 12. Kompagnie betreten gleichzeitig das durch Drahtverhaue gesicherte Wymyslowka, wobei ihnen ein eben erst von den Russen verlassenes Panzerauto in die Künde fällt. Am Südrande des Dorfes lassen Oberleutnant d. R. Sieber und Leutnant d. R. Ahlig das Verfolgungsfeuer aufnehmen, so daß die Russen hierbei noch große Verluste haben. In etwa 1000 m Entfernung machen die Russen kehrt und versuchen erneut, von mehreren Panzerautos unterstützt.