Siebenter Abschnitt. Stellungskämpfe bei Newel und am Nobelsee. 1. August bis 5. Oktober 1916. Die Russen hatten sich nach dem erfolgreichen deutschen Angriff im Äerbst 1915 während des Winters wieder neu gestärkt und geordnet. Die deutsche Offensive auf Verdun im Frühjahr 1916 suchten sie durch heftige Angriffe an der Düna und am Naroczsee zu schwächen, doch diese liefen sich Ende März tot. Da faßte der russische Generalstabschef Alexejew den Plan eines Gesamtangriffes der ganzen deutschen Ostfront, der kein geringeres Ziel als die Zer- mürbung der deutschen Kräfte und den Zusammenbruch der Ostfront hatte. Der Plan wurde aufs peinlichste vorbereitet. Die russischen Truppen standen um ein Vielfaches der dünnen, 600 >cm langen deutschen Besatzungslinie gegenüber. Auf dem Südflügel hatte General Brussilow das Kommando. Äier begann Ende Mai der Artillerieangriff, am 4. Juni stürmte die russische Infanterie. Die österreichischenTruppen unter Erzherzog Josef Ferdinand inWolhynien hielten dem Anprall nicht stand; die k. und k. 4. Armee wurde nahezu aufgerieben und zersprengt, Luck fiel in russische Land, der Styr wurde beiderseits Luck überschritten. Wladimir Wolynsk und Kowel waren inGefahr. Durch allmählich eintreffende deutsche Reserven gelang es Linsingen, der den Oberbefehl übernommen hatte, Mitte Juni den russischen Angriff zwischen Styr und Stochod und östlich Wladimir zum Stehen zu bringen. Während er noch am oberen Stochod mit kleinen Gegenstößen den Gegner zurückdrängte, stieß jedoch der Russe