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Dresdner Nachrichten : 20.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186805208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-20
- Monat1868-05
- Jahr1868
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- Dresdner Nachrichten : 20.05.1868
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er ! Rr. 141. Drrlzchuter Jahrg. r.' ^ Mttwoch. drs 20. Mai 1868' 1 und »Stad efragen eg 39. rkauft iMgst oppttz IS. kauft ligst 13. usflur he v»n i drei Minder e Be dlung, «gaffe. ch. mstän- öilber- r an in die -ohu. iveg. volle el rc.) 3 bis 5ub esden, »»«- lnn- ck oder ,g » S« lende Kan- wird rksam rr«». zu s«- rcrnde "si. n«»n >i«»r, ttg. l? der Abend >arzem liegen prt. e C«n- eesd« Erscheint: LLglich früh 7 Uhr- Inserate werdrn angenommen: bi« Lbendsü,Sonn tag- bis Mittag- IS Uhr: Marienstraße 18. «nzrig. in dirs Blatte finden eine rrsolgreichr Verbreitung. Luslag«: IS,0v» Srunpiarr- Monnemeut: 't Vierteljährlich 2ÜRgr. bei »nentgeldlicherkte- serung in'« Hau«. Durch die König!. Pest vierleljähtt. 22ff,Ngr. Einzelne Nummer« l Ngr. Tageblatt Kr Unterhaltung und GcMtsvcrkehr. Mitrcdacteur: Theodor Drobisch. Inscratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Ling^. sandl" die Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber : Likpfch Neilhardt. — Berantwonlicher Redacteur: Julius Neilhardt. Ibre-de«, dm 2v. Mai. — Dem wirklichen Geheemen Roth und Kammerherrn Grafen Carl Friedrich Bitzthum von Enstädt ist die erbetene Entlassung gewährt worden. — Herr n Hosrath Emil Devrnnt ist bei seinem Rücktritt von der deutschen Bühne von Sr. K. H. dem Großherzog von Hessen daä Ritterkreuz erster Classe des Verdienstordens Phi lipps des Großmüthigen verliehen worden. — Seit gestern früh 3 Uhr hat das Aufreißen des Straßewpflasters zur Legung des Feuer Telegraphen-Kabels vom RathhnrS am Altmarkt bis zum Fuße dis Krcvzthurmes be gonnen und am Abend schon war die Monnschaft beschäftigt, den Telegraphenkanal wieder zuzudecken. Man sieht, es geht Aller' schnell, wenn man nur will — Am Sonntage „Nogate". Noch an's Ufer ge- ssesss.Ü, läßt sich der Dampfer „Friedrich August' auf dem Elb rücken schaukeln, während sein Vorder- und Hinterdeck zum Drücken sich füllt. Jede Straße der Residenz hat ein Paar Depetirte gesendet, welche die stromabwärts vcgetirende Natur durchforschen sollen. Da läutet das „Glöckli" zum zweiten und dritten Rial, die Nadschauseln peitschen in den Strom hinein, die Esse qualmt ivie ein CcntraltabakScollcgium, das Schiff streicht durch die Wellen, während ain Ufer noch mancher zu spül gekominene Fridolin fressende Blicke auf seine Uhr und die Glücklichen wirst, die in der heißen Mittagssonne auf dem sonntäglich beengten Schiffe deck nach jedem kühlen Lüftchen schnappen, wie der Karpfen im Wasscrsaß am Altmarkt. Trotz dem, daß unser Billet eine weitere Tragkraft hat, landen wir am Kaditzer Ufer, wir treten vom Deck des Dampfers auf die frische, grün« Wiese, zahlreich belebt von auSgestiegenen Paffa gieren und biegen in das friedlichstille Kaditz ein. Städtische und ländliche Schöne im buntesten Flügelkleide schweben uns entgegen, natürlich nie ohne den unvermeidlichen Ritter Tog- genburg. Die Orgeltöne der altchrwürdigen Kirche schallen uns entgegen, indes; in der nahen Schänke andere Klänge klirren. Auf uns hernieder schaut der greise Wipfel der berühmten Kaditzer Kirchhofslinde, um sie herum schlummern für alle Ewigkeit längst vergessene, längst vermoderte Erdenpilger, ihre Leichen sterne mit uralten Jahreszahlen sind so alt wie der sie nur -noch wenig beschattende Baum, der zerrissen und zerfetzt vom -scharfen Zeltenzahn von längst vergangenen Jahrhunderten träumt, während in seinem Innern die fette Hummel ihr mo notones Lieblingslied brummt. Gcradaus führt der Weg vom letzten Hause dem schattigen Walde zu. Die Natur hält ihr Mittags ichläschm in lachender Sonne, nur der unersättliche Sperling sitzt noch auf saftigem Aste beim ln die ck'iwlv und knabbert an der Maikäferlende mordgierig herum. Nachdem wir in Nadebeul den Wald verlassen und in der am Wege liegenden Schänke ein frisches „Einfaches" als Seelenslärker ge nommen, versucht es unsere Doppelsohlc, wie tief der Staub auf der Meißner Chaussee zu »reffen sei. Equipagen fliegen vorbei, Fußgänger klettern in den Graben hinein und lagern sich ins sprungfcderelastischc GraS. um Schatten und Kühlung von oben und unten zu schlürfen. Vor dem Gasthofe „Zur Weintraube" sitzt ein Theil des norddeutschen Kriegsheeres beim Scat, aus der Pappelschänke ertönt der Sang von» „treuen deutschen Herz", während reizende Backfischchen im höheren Töchterschulstyl Achte um den König schieben und nrit den männlichen Kegelvirtuosen in der benachbarten Weißbach'schen Schänke rioalisiren. Bei LackerbarthS Ruh« verlassen wir den Wüstensand der Straße, eine schattige Allee winkt rechts ab, an reizenden Villen vorbei, geschmückt mit eben so reizenden Damen und Orangerien. Die Kniekehlen fangen an, ihre Schuldigkeit zu thun. Hinauf zur lustigen Höhe führt eine bequeme, wenn auch steile, aber kühne Treppe. Aber getrost — schon wimprln uns von „Wettins Höhe" die bunten Fah nen entgegen, während rechts im duftigen Weinberg die rus sische Tricolore den Willkommen zuflaggt. Alle Mühen der Bergreise aber bezahlt mit 120 Procent der Blick ins weite, herrliche Thal, das von Dresden bis Meißen zu unfern Füßen liegt, während die Felsen der sächsischen Schweiz herübergrüßen. Ruf dem Strome peitschen die Dampfer die seewärts schwim mende Welle, daneben schnaufen die dampfenden Eisenrosse auf -schnurgrader Schiene an einander pfeifend vorüber, in ihrem emporwirbelnden Rauche badet sich unfreiwillig die flüchtige Feldtaube. Der kühle Saal nimmt uns auf, fröhliche Dresdner reichen un- die Hand, der Berger sche kühle Keller, in Felsen gehauen, sendet das frische Bier, den funkelnden Wein empor, indessen eine reizende Meißnerin am klangvollen Flügel von Flotow'S „letzter Nosr" träumt und ihre norddeutschen Schwestern im Nebensaal den würzigen Kaffee Äber die geschwätzige Zunge, über die kußreichen Lippen gleiten lassen. Da sinkt die Sonne in die unermeßliche Tiefe hinab und wir Nettem langsam nach, diesmal den bequemeren Weg durch den üppigen Wald wäh lend. Kühl empfängt uns das Thal, die Maikäferschwärn e »erden unverschämter, sie versuchen es, das Coucert der Meißner Jägerkapelle in Kötzschenbroda zu übersummen, und mit der Freude, daß cs ihnen nicht gelingt, lassen wir uns müde im Eisenbahncoupä nieder, das gepfropft voll von hcimkehrenden Dresdnern unS sicher und schnell der Residenz zuträgt. Ein Sonntag in der freien GotteSnatur ist ein wahrer Sonntag „Rogate"; denn jeder Freudcnruf aus unserem Munde ist ein Dankgebet zu Dem, der diese Natur uns schuf. — Wie wir hören, wird die Frage wegen Abschaffung der Todesstrafe rähstens zur Verhandlung in der Ersten Kam mer gelangen und das Gesetz von dein Justizminister und dem GencralstaatSanwalt IW Schwarze im Namen der Negierung vertheidigt werden. Wie wir schon erwähnten, sind zwei Schrif ten erschienen, welche über diese Frage sich verbreiten; die eine von dem Professor IW Kuntze zu Leipzig, die andere von dem Generalflaatsanwo.lt IW Schwarze. Professor IW Kuntze 'der allerdings weder Criminalist, noch überhaupt Praktiker ist) spricht sich für Beibehaltung der Todesstrafe und Or. Schwarze (auf Grund seiner Erfahrungen, die er in seinem Amte gemacht hat) gegen Beibehaltung der Todesstrafe aus. Die Schrift des IW Schwarze widerlegt Schritt für Schritt die Schrift des I),-. Kuntze, welcher sich zumeist nur auf philosophische und re ligiöse Gründe bezieht. Obschon ausgezeichnete katholische und protestantische Theolcgcn und berühmte Philosophen sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen haben, wie I>i. Schwarze nach weist. I>i. Kuntze erwartet viel von der Abschreckung der Strafe und steht ganz auf dem alten Standpunkte, wo inan sagte: Zahn um Zahn, Auge um Auge, während IW Schwarze an der Hand reicheiIErfahrungen nachweist, daß die Strafe nicht abschrccke und daß dieser alte Standpunkt längst verlassen und aufgegeben sei. Ucberhaupt sieht man überall, daß IW Kuntze die Erfahrungen der Praktiker gar nicht kennt, während der IW Schwarze allenthalben seine Sätze mit den Erfahrun gen der Eriminalpraxis, namentlich auch mit seinen eigenen langjährigen Beobachtungen der Verbrecherwelt belegt. IW Kuntze behauptet, daß da, wo die Todesstrafe aufgehoben worden, sie bald wieder eingeführt worden, weil die Verbrecher sich ver mehrt hätten; IW Schwarze weist nach, daß diese Behauptung ungegründet sei und daß zum Theil ganz andere Motive hier bei obgeivaltet hätten, sowie daß jedenfalls da, wo die Todes' strafe wieder eingefühn worden, die schweren Verbrechen sich nicht gemindert babcn und daher die Wiedereinführung der Todesstrafe nichts geholfen habe. l>r. Schwarze zeigt auch, daß man früher, als man die Folter und das Rädern, Vicr- theilen u. s. w. abschaffcn wollte, ebenso darüber gesprochen und die Befürchtung geäußert worden sei, daß die Verbrechen sich vermehren würden, während gerade zu jener Zeit mehr und schwerere Verbrechen verübt worden. Auch dasjenige, was IW Schwarze über seinen Erfahrungen in Betreff der vom Könige begnadigten Mörder und ihrer Aufführung und ihrer Acußerungcn in der Strafanstalt anführt, ist von großem In teresse und widerlegt allerdings dasjenige gründlich, was IW Kuntze, ohne derartige Erfahrungen, nur als Theoretiker behauptet. — Wie bekannt, gicbt cs hier eine kleine Gesellschaft von Verehrern des Gambrinus, welche sich die lobenswcrthe Auf gabe gestellt hat, in den verschiedenen Wirthschaften Dresdens das Bier zu prüfen. Wie in der Welt fast Alles Concurrentcn findet, so haben sich auch in einer der jüngst vergangenen Nächte Mitglieder einer geheimen Corporation gezeigt, welche ebenfalls entschlossen scheint, Bierprüfungen in der Stille ab- zustellcn. Denn bei dem Inhaber einer hiesigen renommieren Bairischen Bierstube haben zwei Diebe in der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag versucht, ein in dem Eisschrank einge- schlossencs Fäßchcn mit seinem flüssigen, goldenen Inhalte durch Erbrechen des Schrankes zu annecliren. Zum Glück des Wirlhes wurden diese Bierliebhaber durch einen hinzugckommenen Kellner gestört und soll auch ihre Verhaftung gelungen sein. — — Der Barbier Jndinger in Zittau, der in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag mit seinem Hauswirth Kirsche auf der Zeichengasse in Streit gcrathcn und gegen denselben mit einer Scheere eingedrungcn, ist auf des Letzteren Instanz durch den beigerufenen Polizeidiener Mauke arretirt worden, hat aber denselben während der Abführung zum Arrest auf der Straße meuchlings mit einem bei sich verborgenen Rasirmesser angefallen und mehrere Schnitte und Stiche am Kopfe beige- bracht. Die von Mauke beigcrufenen Nachtwächter haben Jn- dingers Fortführung in die Frohnveste bewerkstelligt, während der Polizcidiener Mauke chirurgische Hilfe in Anspruch nehmen mußte; auch der HauSwirth Kirsche soll von Jndinger in dem Streit mit ihm bereits vorher verwundet worden sein. — Zu den, in Leipzig am 23. und 24. Mai stattfinden den Pferderennen sind an gemeldet: Für Sonnabend, den 23. Mai: 1. Eröffnungsrennen (Jockeyrennen) 4 Pferde; 2. Da- menprees (Herrenreitcn) 4 Pferde; 3. Leipziger Handicap (Jockeyrennen, 19 Pferde, wovon nur 9 Reugeld erklärt ha ben; 4. Hürdenrennen (Herrenreiten) 10 Pferde; 5. erstes VerLmsSsmmm .Jockeys) b Pferde; 6. Leipziger Jagdrennen (Herren) 10 Pferde. — Für Sonntag, den 24. Mai: I. Hack- Stakes (Herren) 5 Pferde; 2. Unionsclubs-Preis von bOO Thlr.; 3. Zweites Verkaufsrennen (Jockeys) 5 Pferde; 3. zwei tes Verkaufsrennen (Jockeys) 5 Pferde; 4. Peitsche nebst Zu lage (Herren) 9 Pferde; b. Handicap für geschlagene Pferde, 17 Pferde, es ist unbestimmt wieviel lausen werden; 6. Früh- jahrs-Steeple Chase (Herren) 9 Pferde. — Wenn Erscheinungen, hervorgerufen durch unmäßigen Genuß geistiger Getränke, für den Zuschauer schon bei einem Manne höchst widerlich sind, so werden dieselben aber geradezu ekelerregend, wenn sie sich an einem Weibe zeigen Diese Wahr nehmung inachten am vergangenen Sonntage die zahlreichen Besucher einer unweit Dresden gelegenen Restauration an einer Frauensperson, welche durch unmäßigen Genuß von mit Rum versetztem Lagerbier in solche Krämpfe und Convulsionen ver fiel, daß ernstliche Sorge für ihre Gesundheit entstand und sie sortgeschafst werden mußte. — Die Kutschpferde eines Fabrikbesitzers in der Anton stadl gingen gestern Nachmittag unmittelbar bei der Ausfahrt aus einem Gehöfte in der Antmstraßc mit der Chaise durch, prallten zunächst jählings um die Hausecke des Bahnhofs gebäudes, wodurch der Wagen umstürzte und eine in demselben sitzende junge Dame, sowie der Kut'chcr heraus- und herab stürzten, glücklicher Weise Beide unbeschädigt. Die Pferde, hierdurch vom Wagen losgcrissen, stürmten in wilder Hast wei ter, ein Eisenbahner suchte sie aufzuhalten, wurde aber derartig gegen einen Baum gedrückt, daß man ihn blutend vom Platze tragen mußte. In der Leipzigerstraße rannte das eine Pferd gegen einen dort stehenden Baucrwagcn und stieß sich ein Bret in die Brust; ein breiter Blutstrom schoß hervor und zuckend brach das Thier todt zusammen. Das andere Pferd raste durch das Birkenwäldchen, warf dort ein altes Mütterchen nieder und trat dabei auf deren Nacken, so daß auch diese schwer beschädigt wurde, sprang glücklich über ein dasitzendes Kindchen, in großen Sätzen die Theresienstraßc entlang bis zur Bautzner- und Löß- nitzstraße, wo es endlich eingcfangen ward. — In dem Dorfe Heinzendorf bei Neusalza fiel es bei dem Bauer Eigener längst der Magd auf, daß sich die Haus frau nnh dem Essen mit einem Theil desselben entfernte. Ein mal allein, von Unruhe gequält, spürte sie dem Gange nach und kam an ein festes Gewölbe, in das sie sich den Eingang zu verschaffen wußte. Hier fand sie einen Olt voll Koth und eine Kiste, aus der ihr ein Grunzen entgegen tönte. In dieser Kiste war ein weiblich.s Wesen: die Stieftochter der Eigener. Diese Tocheer war seit 19 Jahren verschwunden und der Ver gessenheit anheim gefallen. Als ganz verkrüppelt ist sie am 13. d. M. dem Johanniter Krankenhau e zu Neusalza übergeben worden. Ter Grund zu dieser gräßlichen Behandlung soll in der Absicht der Bäuerin liegen, das auf dem Gute ruhende Erötheil dieses unglücklichen Wesens sich widerrechtlich anzueig nen. Die Untersuchung ist natürlich sofort eingcleitet. — Eine die Aktionäre des Niederwürschmtz-Kirchberger Steinkvhlenbau-Vereins intercfsirende Bekanntmachung befindet sich im Jnseratenlhcilc unseres heutigen Blattes. — Der reizende Naturpunkt Vrgerburg wird heute durch ein Coucert des Hcnn Stabstromprtcr Böhme nebst Artillerie- Mufikchor angenehm belebt werden. — Nach langer Zeit wird es wieder einmal inmitten des jetzt fast von allen Seiten mit Häusern eingeschlossencn Circus platzes an der Pirnaischcnstraße lebendig, indem seit Sonnabend daselbst die Zinimerleute hämmern und ballen Sie errichten einen Circus kür eine in diesen Tagen von Breslau eintreffende Künstlcrgesellschast, die nahezu aus 40 Mitgliedern besteht, wenn auch nur aus kreuzfidelen, schabcrnackischen Affen, gelehrten Pudeln und allerliebsten kleinen Pferdchen, tie in einer beson ders dazu arrangirten, regelrechten und 18 Fuß im Durch messer haltenden Manege ihre Rcnz'schcn, Wollschläger'schen und Suhr'schcn Künste, durchwebt mit Voltigen, Seiltänzen, kleinen Possen, athletischen und equilibristischcn Productioncn, aufführen werden. Es ist dies das Bröckinann'sche Affentheater, das größte Europas, das zur Zeit in Breslau glänzende Geschäfte macht. Es erschließt sich also namentlich für die Kinderwelt, wie auch für Erwachsene, welche an der Gelehrigkeit der Thiere Freude haben, ein neues Eldorado. Der Circus wird sehr- elegant gebaut und so eingerichtet, daß der Eingang an der Circusstraße liegt, um das Vorfahren der Wagen bei schlechtem Weiter zu begünstigen. — Dahlen. Zu den im Sommer besuchtesten Punkten der hiesigen Gegend gehört der weithin sichtbare Collmberg. Wie er sein laubumkränztes Haupt einein weiten Umkreis zeigt, so hat man auch von dem auf seiner Spitze vor einigen Jah ren erbauten Thurm einen herrlichen Blick selbst in die ent ferntere Umgebung. War die Schönheit der Aussicht und der angenehme Aufenthalt unter dem Grün des Laubwaldes doch die Veranlassung, daß vor einigen Jahren eine öffentliche Sammlung veranstaltet und so durch freiwillige Beiträge di« Erbauung eines ThurmeS auf der Spitze des Berges möglich
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