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Dresdner Nachrichten : 01.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186810016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-01
- Monat1868-10
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1868
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e gut ang,' I l. 8ptrl-1 l soll Vir» billigst ver» >d Nr. 275. DreWM Jahrg. Donnttstag dm 1. Oktober 1868) nd teu nd empfehle a.« Rgr. Drechsler. e «s. össer beit in der sbauanstalt ilk. erstraße. !> gesucht Ree 31. u. N8- sren existi- istgerechtig- enzimmern mit sämmt' n werden, zere in der c verbeten. den 2?, endstunden der Haus- is!«.' 6, ein nk gestoh- i'ällig den- oder sonst > kann, er- bbelverkauf Part. rust ein ein Dar- t sie ihrer, niedergc- n. Reelle . Geehrte » h. post. sofort gc sortier des Witt »cmllschinc zu laufm /cd. d. Bl. Hkliimtr Zimmern ist, ist so- ld ZU be- l.ffe- »f. Betrieb t, unmit Zabren in ) Ni argen hon- und bme eines lle Thlr., erkäuflich. Anfragen tz- Hohe« rH gr. isalz, »ge von «vr. ose» rrkcn, ! 11 Uhr. Erscheint: «glich früh 7 Uhr. Anlerate vrrdea angenommen: Lti Abend» Ü,«Sonn tags bi« Mittag» ir llbr: Martenffra»e 1«. «»zeig in dies. Blatt» Puden ein« erfolgreich« Verbreitung. Auflage: LS.OO« Exemplar,. /iöonnemmt: Ltettelirhrlich 26Ngr. bei uiientgeidlichei ferung in'» Hav» Durch die König! vierl.Ijahrl 22> .-N-r Einzelne Nummrrr' l Rgr Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 4 Mitredacteur: Throdor Arabisch. Druck and Etgrnthnm d«r Herausgeber: Eikpslh sc Neichardt. — Verantwortlicher Redart««: lulkAI DkklchMlbt- Anseraienpresse ssür den Raum eins« gelpaltenen Zeile: I Ngr. Unter „Ltugag faudt" di« Zeit» r Ngr. Abonnemeilts - Einladung. Mit dem I. Oktober beginnt ein nenes Quartals- Abonnement auf diese Zeitnng, bei allen sächsischen Postaustalten zum Preise von sr^, U^.,, j» Lrez- oen incl. freier Viesern««, ins Hans SO Ngr. Ge- uetkte Bestellnnfl bitten wir namentlich auswärts bald zn machen, damit wir nach Bestimmung unserer Auf lage vottftiindili liefern können. Die Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienftras;e IS. Dresden, den 1 Oct»ber. — Dem Kirchenvorsteher und Gem'iudeoorstande Johann Gottfried Jllgen in Zedtlitz ist die z--«m Verdienstorden gehörige silberne Medaille verliehen, der Gerichtsnmtmann Hofrath Tdvard Hartenstein zu Bautzen in gleicher Stellung zum Ge- richtSamte Burgstädt und der Gerichlsamtmann Gustav Adolph Bodel zu Burgstädt ebenfalls ohne Aeudorung seiner Dienst stellung zum Gcrichtsamte Bautzen versetzt, der Gerichtsralh beim Bezirksgericht Meißen Dr Georg Bernhard Fra^cke ist zum Staatsanwalt am Bezirksgericht O schätz und der Vorstand deS GerichtsamtS Schöneck, Gerichtsamunann Karl Hermann Warneck zum Gerichtsrathe bei dem Bezirksgericht Meißen er» mannt worden — Herr Staatsminister I>r. Schneider Exc. hat am 28. und 29. September in Löbau und Zittau Localitäten, welche Zu gerichtlichen Zwecken verwendet werden könnten, in Augen- schein genommen, auch am letzteren Orte das Bezirksgericht und das Gerichtsomt besucht. — Der Prinz Georg von Preußen, der Dichter des unter dem Pseudonym „G. Conrad" auftretenden Trauerspiels „Phädra", wohnte der Aufführung dieses Stückes in Leipzig am Montag bei. Der Prinz befand sich in der Loge des Herrn von Witte (wo als Gast auch Emil Devrient weilte), unterhielt sich lebhaft mit genannten Herren und empfing da» ielbst auch den Besuch des Herrn Vicebürgermeistcr I)r.Stephani. Der hochgestellte Dichter war von der Vorführung seiner Dich tung, wie es schien, sehr befriedigt und sprach sich gegen die Hauptdarsteller, wie namentlich Fräulein Ziegler, sowie gegen Herrn D-corationsmalsr Grüner, höchst lobend aus. Nach der Beendigung der Vorstellung nahm der Prinz die Räumlich keiten des Theaters, das hell erleuchtet geblieben war, mit großem Interesse in Augenschein. — Unsere Geschäftswelt will sich nur schwer an die lieber- siedlung des Telegraphenamtes gewöhnen. Dasselbe ist bekannt lich auS dem Cemrum der Stadt mehr nach einer Vorstadt verlegt, welche wenig kaufmännische und Banquiers-Geschäfte hat. Infolge dessen braucht das Personal, welches Depeschen bringt und hinträgt, für die Mehrzahl der Geschäfte noch ein mal so lange Zeit wie früher. Die Bezeichnung des Telegra» phenamteS ist übrigens dieselbe geblieben! „Köuigl. preußisches Telcgraphenamt", so daß man wohl nicht irre geht, wenn man hierin eine Absichtlichkeit erkennt. Der Widerspruch, in welchen diese Bezeichnung mit der norddeutschen Bundesverfassung tritt, muß jedoch wohl seine guten Gründe haben und es wäre da» her sehr erwünscht, wenn hierüber eine offizielle Aufklärung erfolgte, denn sonst mißbilligte das Publikum die Gründe, ohne sie zu kennen, was immer sein Mißliches hat. — Vor einigen Tagen machte sich im benachbarten Brieß- nitz ein Hühnerdieb dadurch einer geradezu scheußlichen Thier- aualerei schuldig, daß er den Hühnern, die er zu stehlen be absichtigte, um dieselben am Schreien zu verhindern, die Schnäbel weit aufriß und die armen Thicre auch übe.dies miß handelte. Glücklicher Weise wurde derselbe auf frischer That ergriffen und sicht der gerechten Strafe entgegen — — Eine äußerst lustige ZiegeabockSgefchichte pasfirte dieser Tage auf der Nampeschenstraße. Ein Herr behauptete näm lich gesprächsweise, daß kein Mensch im Stande sein winde, einen ihm gehörigen starken Ziegenbock aus dessen dunklem Stalle herauszubringen und wettete 6 Flaschen Wein. Em anderer Herr,' wie man sagt ein Jünger AcsculapS, nahm die Wette an, man begab sich an Ort und Stelle und der kühne Jäger kroch in den dunklen Slall, um den Bock hervorzuholen. Sein Wimmern und Stöhnen zeigte aber bald den Außen stehenden, daß all' sein Mühen vergeblich war und nach einiger Zeit erschien denn auch der Kühne stark zerstoßen und ge treten, indem er die Wette als verloren erklärte und die 6 Flaschen zum Besten gab. Als man indessen über'm Trinken war, löste der Wein die Zungen und der Aermste erfuhr nun, daß er das Opfer eines perfiben Scherzes geworden; denn nicht der Ziegendock, sondern ein stämmiger Knecht, mit einer Holzgabel bewaffnet, war im dunklen Stalle versteckt gewesen und hatte mit Hilfe der letzteren die Nolle eines Gehörnten nur allzugut zu spielen gewußt — — In Lonnewitz bei Oichatz ist am 28. September ein -em Gutsbesitzer Hentztchel gehöriges Seitengebäude mit ringe- I bauten Stallungen abgebrannt. Es scheint nicht unmöglich, daß das Feuer durch Verwahrlosung entstanden ist, doch sollen sich auch kurz vor und gleich bei Ausbruch des Feuers aus der Brandstelle zwei Handwerksburlchen in ausfälliger Weise gezeigt haben und sollen dieselben von der Gendarmerie der Gerichtsbehörde zugeführt worden sein. — Auch em Schulorogr-.mm! Unter dem Titel: „Das Kulturideal und der Krieg" veröffentlicht der Lehrer der Louisen» städtischen Realschule in Berlin, >>r. Lasson, im Schulprvgramm einen Aufsatz, der das Stärkste leistet, was wir bisher in der Verhöhnung des göttlichen und menschlichen Rechts erlebt haben. Wir schicken noch voraus, daß es ein Lehrer der Jugend ist, der alw schreibt: ,Zwischen Staaten giebt es nur eine Form des Rechts: daL Recht des Stärkeren, und da, solange es Staaten giebt, es auch einen Streit von Staaten geben wird, der entschieden werden muß, so ist es durchaus der Ver nunft entsprechend, daß zwischen Staaten Kriege geführt wer den. Es ist kein Rechtsgebot, Staatsoerträge zu haben, aber cL ist ein Gebot der umsichtigen Klugheit. — — Die Heilig keit des Völkerrechts beruht schlechthin auf dem Bedürsniß, das sittliche Gefühl spricht erst an zweiter Stelle mit. — Der Krieg Wer gegen Alle dauert bis auf den heutigen Tag fort; er ist das Wesen der bürgerlichen Gesellschaft. Sie führt ihre Vernichtungskriege gegen den Einzelnen wie gegen ganze Massen und Klassen mit aller Stille und Geräuscylosigkeit uno mit der ächten Begierde des Raubthieres. — Gerade in unseren Tagen ist doppelt nörhig zu betonen, daß der Staat nicht eine An stalt für die Bequemlichkeit und den Frieden der Einzelnen ist, damit sie in Ruhe g nießsn können, kein Treibhaus, in dem jeder Pflanze ihr Mistbeetchen gesichert und ihre künstliche Wärme bereitet wird, damit sie recht üppig gedeihe und geile Schößlinge treibe, sondern daß er immer zunächst sich selber im Auge hat, als mächtiges umfassendes Ganzes. Mit der Kultur hat der Staat nichts unmittelbar zu schaffen. — Eine Rechtsordnung, ein Gerichtshof, ein Zwang für das Verhält« niß von Staaten unter einander ist nicht denkbar. Zwischen Staaten als intelligenten Nalurwesen kann der Streit nur entschieden werden durch thätliche Gewalt Der Krieg ist da her in den Begriff des Staates mit gesetzt. Der Staat ist in, Frieden kein wahrer Staat, feine volle Bedeutung offenbart er erst im Krüge. Der Krieg erst ermöglicht die volle Entfaltung aller menschlichen Anlagen. Der Friede mag ein emsiges, ein gedulviges, ein liebenswürdiges Geschlecht erzeu gen, aber die Kratt verkümmert, der Nerv erschlafft, die Seelen» grbße schwindet die kleinen Zwecke des regelmäßig vahinflie- ßenden Privatlebens verdrängen die großen Zwecke der Ge schichte aus dem Gesichtskreise; der Egoismus in seiner eng herzigsten Form zieht ein und die Fülle der Güter erzeugt Ueppigkeit und das Streben nach werchüchem Behagen. Der Krieg dagegen ruft den schlummernden Dämon im Menschen wieder wach; da erfüllen sich große Geschicke, da erlabt sich der Blick an kühnem Th an, da waltet die rohere und die gebck deiere Kraft im Dienste der höchsten Zwecke, bethäligt sich der Muth in, Drarge töd,sicher Gefahren, ersättigt sich die Phan tasie an kühnen Abenteuern, webt dis List des klugen Ver standes ihre feinen Netze; da wsikt der ganze Mensch auf ein mal, nicht mit einer besonderen Fertigkeit, die er ausgevildet Hut oder mit einer einseitigen Begabung, die ihm zugefallen ist, sondern aus der Fülle seines Wesens, mit de Grundkrast seines LebenSgefühlL die natürlich und geistig zugleich ist rn untrennbarer Einheit. Der Krieg verlangt den ganzen Mann " Wahrlich, die Zunge des stolzesten Landsknechts konnte nicht mit mehr Begeisterung und Wollust von dem Handwerk des blutigen Mars bramarbasircn, als cs hier der vierte O-er - lihrer der Louisenstädtischen Realschule sich vermessen hat zu thun inmitten der Söhne friedlicher Bürger. Er ist zum min desten reif für das KadettenhauS. — Er fahrt fort: „Soll der ge meine Mann mit einigem Verstündniß seineZLtmme in polisi'chen Abstimmungen adgeven, so wird politisches Verstündniß am ehesten von eine», Mitglieds der Kriegsmacht erworben «recden können, dessen Blick für die Auffassung allgem mer Verhalt- f wisse erweitert und dess.n Neigung, dem Ganzen zu dienen, ^ belebt worden ist. Man liebt es, Militarismus und Freiheit in einen Gegensatz zu stellen. Das ist äußerst verkehrt. . .. Der rechte Krieger ist der beste Bürger. Es bleidl doch wahr: die Kanone ist der wirksamere Theil des Webestuhls; denn ohne sie würde er bald still stehen oder wer an ihm webte, wäre ein Sklao, ein ehrloser Knecht des Fremden." — Rächt wahr? Sind das nicht sonderbare Gcistesblumcn? Nun, die folgenden duften noch stärker, noch eigenthümlicher: „Der Staat ist nicht die Gesellschaft und ist auch nicht um der Ge sellschaft willen .... Im Uebrigen aber ist er berufen, ih rem von Natur immer weiter um sich greifenden Streben zur rechten Zeit ein Halt zuzurufen. Sobald die bürgerliche Ge sellschaft fett wird und die Existenz des Ganzen durch ihre geilen Triebe bedroht, muß der Staat mit der Macht und Autorität der vernünftigen Ordnung sich gegen sie wenden. Die Menschen sind nicht da, um sich ihres Lebens zu freuen,' Gü er zu produciren und zu genießen, zu freien und Kinder zu zeugen und es sich jeder in seinen vier Pfählen wohl sein zu lllssea. Es ist nicht nörhig, daß die Menschen glücklich . seien, sondern daß sie ihre Pflicht thuen Jede entgegengesetzte s Meinung ist gemein oder streift an das Gemeine. Fort» ! schult der bürgerlichen Gesellschaft ist von o-.m Standpunkt deS ! Staates schlechterdings nur Zunahme der Steuerkraft und krie» ^ gerische Macht des Staates. Dem einzelnen gebührt gerade ! nur so viel Antheil an den erworbenen Gütern, als der Staat nicht für sich in Anspruch zu nehmen gezwungen ist. — Ein Kleinstaat hat keine Ehre, weil er keinen Beruf har. — Ein Krieg darf geführt werden für politische Interessen, aber nie mals für eine Idee. — Thoren und Schwindler lieben es, den Krieg, den der werdende Nationalstaat gegen die t falscher,, verkümmerten Afrerstaaten führt, d,e das Werden deS ? Nationalstaates hindern, als einen brudermörderischen zu be» H zeichnen. Im Gegenrheil, unter allen Kriegen, die geführt i werden, hat dieser K:ieg die sittlichsten Ziele, dient dieser Krieg z am meisten der inhaltoollen Freiheit, nicht der bloßen Unab- § häagigkeit vom Ausland:, oder den bloßen Existenzvedürfaissen t des Staates. Jede Nation ist berechtigt, jsve andere zu has- r sen. Der Nationalhaß erhält die dauernoe Möglichkeit des H Krieges. — — Nachdem nun Dr. Lasson bereits fünsundfünf» ; zig Säten lang über „das Kulturideal und den Krieg" gespro chen, bedauert er noch, daß „die Knappheit" des ihm zugestan» denen Raumes ihn zwinge, leider schon abzubrechen und schließt sein unsterbliches Werk mit dem thsrlweise bereits zu Anfänge gebrachten Satze: „Auch die genauere Abschätzung der Uebel des Krieges im Vergleiche zu seinen segensreichen Folgen kann kein anderes Resultat haben, als daß die Möglichkeit des Krie ges als ein Gut sich bewährt. Wer den Krieg beseitigen will, erschüttert die Fundamente aller Sittlichkeit." Und alles das steht zu lesen in einem Schulprogramm und ist dazu bestimmt, die „Jugend" zu belehren! Ich ent» halte mich jeglichen weiteren Kommentars über diese moderne „Schulweisheit" und schließe mit den Worten des Goeths'schsn Faust: „Sie ist gerichtet!" — Ein Zweispänner hat wieder einmal durch zu schnelle« Fahren Unglück herbcigeführt, und zwar auf der Brießnitzbrücke am Lincke'schen Bade. E,ne Frau ging in der Dunkelheit quer über den Straßsntract, als eben der erwähnte, leichtsinnige Kutscher im Fluge daherzweispännerte und die Frau überfuhr. Letztere mußte fortgeschafft werden, der Kutscher wurde aber trotz 12 schnellgeflügelter Füße nicht eingeholt und entging so» mit der für solche Fälle noch zu bescheidenen Strafe. — Vorgestern fand in Stadt Rom eure Sitzung der Hausbesitzer der Morchstraßs und des Johannisplayes statt, welche das schon öfters aufgetauchte Projekt eines Durchbruchs der Moritzstraße nach dem Johannisplatz und über Zinsen- dorfS nach dem Großen Garten diseuttrte. Dieses Projekt scheint, wenn auch langsam, seiner Verwirklichung näher zu rücken, indem man hofft, daß Se. K Hoheit der Prinz Georg dem Unternehmen sein dankbarst zu acceplirendeS Wohlwollen zuwsnven werde, der Smdtrath dasselbe auch mit freundlichen Augen betrachtet und die Besitzer beider Strassin gewillt sind, namhafte Opfer zu bringen. Die Versammlung einigte sich da hin, daß jeder Besitzer eines Hauses beider Silaßen pro Elle seiner Häuserfront«: 40 Thlr. aufbrvrge. — Eine im Birkenwüldchen der Neustadt gtstern Mittag promenittndc Dame, die sich eben im warmen Sonnsnschnn auf eine Ruhebank daselbst niedergelassen, war auch, we >ig überrascht, plötzlich von vier anständig gekleideten jungen Mäo» ch«n mit der Frage angercdet zu werden: „Haben Sie nicht einen Fünf^undertthalerschein verloren, den wir soeben aus der Theresttnstraße gefunden habe»?' und entfaltete hieraus das eine Mäochen ein Prpier, welches sich als eine etwas defekte Fünshundertthaler Note erwies. Die Dame verneinte die Frage, gab aber d.n fragenden Finderinnen den guten Rach, nicht ohne Weiteres einem Jeden diese Frage norzulegcn, da sich sonst wohl leicht ein angeblicher Verlierer finden dürste. Die Mädchen nahmen das Werthpapicr mit nach Hause. — In der gestrigen Ziehung K. S. Landeslotterie wurde der Hauplgemmn von lOO.OOO Thlrn gezogen und siel auf Nr. 21,66 1 in di: Collection deS Herrn Gustao Geneis am Antons; latz. — Wie leicht cs von Lust bis zum Leid ist, sahen am letzten Sonntag Nachmittag viele Leute an der Wasserstraße. E n noch junger Mann vergnügte sich und seine Kinder mit dem Werfen eines'dem Bumerang ähnlich gebogenen Holze. Plötzlich ertönte Wehgeschrei; der Mann war empfindlich nie» dergefallen und mußte unter dein Wehgeschrei seiner Kinder von ein paar Vorübergehenden ins HauS getragen werden. — „Ehrlich währt am Längsten" dachte ohne Zweifel der Führer der Droschke Nr. 196; denn er lieferte vorgestern di« von ihm aufgefundene Summe von 149 Thlr., die vermuth» lich ein Fremder in seiner Droschke lirgen gelasssn hatte, frei-
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