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Dresdner Nachrichten : 06.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187607066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-06
- Monat1876-07
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 06.07.1876
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«rlchkin, t«glich frü» 7 Uhl' u, der Itrprduum Marirnftrahk U>. «Uiou» mmnnsprns «lerlcljübr. Iich2MarI c-SPIo- .duntz die Post 2 Marl 7ä Pfgc. Einzel. NummrriiiaPsge, Anilage 30600 Ezpl. giir die Nllstaabe elnge» sandler Mannscrtpte macht sich die Nrdaclto» nicht verstindlich. Inserate» Annalime o»S< will»: Ili.-S»»-I-i» aast Vogior jn Hamburg Bcr> lin. Mtcn. Leistzia. Bascl, Pcrsl-nt. Uraalsnrt a. M» — >l»ooo in SlriUii, EiNpjt,,. Wie,'. Hamburg, isratiksitri a. W.. Mitn- chrn. — Uaul-o L La. in SiaiilsuU a. M. — ». V»ixt in Ebemnitz. — Ita- ltulilor L (io, in Paris. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n.GeWstsvcrkehr.> Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepskh §r Ntichardt in Dresden. Verantm. Nedacteur: Fritdr. Goeösche in Dresden. Inserate werden Marien- Eirabc IN angenomme? dl» Ab. L Ubr, Sonniaaj dis Mittags lS Mir. In Neustadt: grosie lttoster- gasse ?, bi» Nachm, -t Ulir. Der Raum ciner cui> loattiaen Petitzrile kostet IS Psue. tLingesandt bi» Zeile M Psze. Eine tziaranlie sitr dai. nächsitagiae Eriche!- neu der Inserate nuid nicht gegebc». Sludwäriige Bmtancen» Auslräge von uns unbr» kauaten Firmen n' dPer« Ionen insenre» wir nur gcucnPränuniernnd-» -jadtunu durch Briis- inarlen oder Pviteinzat^ lang. Acht EildI» lost n I:> Psae. Inserate sür die Montag» - Nun >n r «der nach einem Jciuag« die Pcutzcüe Ät Psgc. Kr. 188. Ki»»»i>zwi»,.;Wkr Jahrga»,;. Mitredaeleur ^ür ros Feuilleton: Dresden, Donnerstag, Politisches. Locales und Sächsisches. Starken Dcpcschentabak zu schimpfen, muss sich das Publikum I — Das sächsische Königspaar ist unter dem Namen eines gewöhnen. Auf serbischer wie auf türlischer Seite wird unverschämt! Grasen und einer Gräfin vvnPlaneninN aga tz glücklich angelonimen gelogen und geprahlt. ^Wahres vom Falschen zu unterscheiden, ist: und im Hotel „Ouellenhos" abgestiegen. Am Tage nach der An- abcr für uns Entfernte um so schwieriger, als uns die Geographie kunst, am 4. Juli, begann Se. Mas. der König die Badecur. Se. Maj. der König hat eine großcAnzahlBesürderungcn, des Kriegsschauplatzes nicht geläufig, der Telegraph aber sich ciner oft halsbrecherischen Orthographie befleißigt. So z. B. wird das Laitschar, bei den, die Serben die ersten Schläge erhalten haben, vom Telegraphen bald Zaizar, bald Zaicns, Zazcgar oder gar Tschritsar genannt. Wer soll da vor geographischen Missgriffen sicher sein? Außerdem halte man fest daran, daß der Krieg mehr den Eharacter einer Insnrrcction annimmt, bei dem Hauptschläge nur selten Vorkommen. Trotzdem ist der moralische Eindruck des ersten türkischen Sieges um so größer, als die Serben von den Tür ken gerade an der unerwartetsten Seite angegriffen wurden und als, wenn die Türken ihren Sieg ansbeulen, die angeblichen Erfolge des russischen Generals Tschernajeff ans einem anderen Krieastheater wenig helfen. Die Türken brachen nämlich von Osten her über die serbische Grenze, und wenn wirklich von den ihnen cntgegenstehen- den 13,000 Serben nicht weniger als 2000 das Schlachtfeld be decken, so steht de», Vordringen der Türken nach Belgrad wenig im Wege. Tschernajeff aber, dem der serbische Telegraph das Erstür men mehrerer Schanzen vor dein stark befestigten türkischen Nisch andichtet, müßte dann schleunigst Kehrt machen, um nicht von dcr Hauptstadt des Landes und allen seinen Verbindungen und Hilfs quellen abgcschnilten zu werden. In der Türkei ist jedenfalls dasGesühl, daß dicEntscheidungs stunde über das Geschick des Reiches schlägt, lebendig. Um denGlan- beneeiscr der Muselmänner zu befeuern, wurde im Divan beschlos sen, daß die Eercmonie, in welcher sich der Sultan mit dem Schiverte des Propheten umgürtet, am Donnerstag, also heute, slallsinden soll. Die Ulemas (Geistlichkeit) sind hiervon benachrich tigt. Die Botschafter Europas haben darauf Mnrad V. ihre Glück wünsche darzubringcn. Außerdem sucht die Pforte die Sympathien Europas sich damit zu sichern, daß sie trotz des ansgcbrochenen Krieges an die Berleihung ciner Constitution geht. Midhat Pascha bestand aus diesem Schritte und siegte dabei über den Großvezicr MehemedRudschi Pascha, der cs für rnthsamer hielt, damit bis nach Beendigung des Krieges zu warten. Nun hat auch der Scheich-ul- Jslam eine Proclamation an die Gläubigen erlassen, worin ihnen gesagt wird, daß die neue Constitution nichts enthalte, was den Vorschriften des Islam widerspreche. Während der Uebcrmuth und die Ländergier der Serben, ver bunden mit der Unfähigkeit der europäischen StaatSmünnerzunst, ciilcn blutigen, grausamen, thränenreichen Kr'icg heraufbeschworen hat, tagten in Wien und Berlin Friedens-Eongrcsse. Die Gegen iätze berühren sich selten. Aber gerade in der Wahrnehmung, daß cs einem Staate von 1,200,000Einwohnern, die sich von nicht viel mehr als von Schweinezucht, Zwetschkcnschnapsbrennen und Ham melweiven nähren, noch möglich ist, einen Krieg von unabsehbaren Folgen vom Zaune zu brechen, liegt auch die innere Begründung dafür, das; man sich nach anderen Friedens Bürgschaften umsieht, n s KanzlerwciShcit und stehende Heere. Es verdient gewiß nur Anerkennung, daß sich in Wien Hocharistolratie, wie Fürst Colloredo uno Graf Mannsseld sür bedeutende Rednctton der Heere anü- iprachcn. Umgekehrt wird inan es der Socialdemokratie nicht zur Eqre anrechnen, daß sie in Berlin den englischen Friedensapostel Bremer emrüstet ablaufen ließ. Nur aus dem Grunde, weil sich die englischen Friedensfreunde nicht lediglich an die revolutionären Arbeiter, nicht blos an die Vertreter der Massen Faulenzerei, die Streikhelden Hassclmann, Grottlan u. Eons., sondern ganz allge mein an die ehrlichen Friedensfreunde in Deutschland gewendet hatten, hintertriebcn deutsche Socialdcmotraten die Unterstützung des edlen Gedankens: „Streitigkeiten der Völker nicht durch Kriege, sondern durch Schiedsgerichte zu entscheiden." Eine wichtige Stimme Hut sich auch in England für den Frie den erhoben; John Vright sprach im Parlamente dafür, das; Eng kand neutral bleibe. Das ist ganz unsere Ansicht. Europa, sowohl England wie Rußland hat bei dem Kopfabschncidcn an der Donau, Lima und Unna unthätiger Zuschauer zu bleiben. Für Deutsch land ist diese Nolle die vortheilhaftcste. Wenn schon Rumänien sich frcnt, daß ihm seine Lage gestatte, neutral zu bleiben und nicht lhalig cinzngreisen, so ersehen wir für Deutschland leinen Grund, an der Seite Rußlands das Kriegsfeucr zu schüren. „Es kann nicht schlechter werden", war immer noch ein Trost bei dein Nieder gang der Industrie und dem Stocken der Geschäfte. Nun, es ist immer schlechter geworden, und wenn wir in einen Krieg gerissen würden — wir wollten einmal sehen, ob cs da nicht noch schlechter würde? Sehr lehrreich sind die Ziffern über die Einnahmen des deutschen Reiches an Zöllen und Steuern in den ersten 5 Monaten dieses und des doch gewiß schlechten Jahres 187Ö. An Zöllen und Steuern haben wir Heuer gegen 0 Millionen Mark, an Wechsel- slempel, an der Post und Telegraphie noch weitere l'/z Millionen weniger eingenommen als im Vorjahr. Kein schlimmerer Grad messer sür das Sinken des Erwerbs, als wenn die Post fallende Er trägnisse anfwetst! Das sind die Folgen unserer liberalen Gesetz gebung'. Die herrschende Partei der Nationalliberalen hat in Deutschland gründlich abgewirthschaftet. Sie verdient cs, daß man sie jetzt von gewisser Seite mit Fußtritten behandelt, wie andererseits ihren Lehren von der viel gepriesenen wirth- schaftlichen Freiheit das Wüthen des Gründungs-Schwindels in erster Linie mit znzuschrciben ist. Das Volk wird sich bei den Neichstagswahleir nach vertrauenswürdigeren Abgeord neten umschen — leine Bedientenseclen, dafür lautere Charaktere wählen. Ernennungen, Versetzungen und Verabschiedungen, auch die Versetz nng des Ober und Eorpsauditenrs Baumgarten-ErnsiuS und des Divisionsanditcurs von Süßmilch gen. Hörnig in den Ruhe stand mit Pension rc. genehmigt, hiernächst de»; Täschner und Ta- pczirer Ernst Moritz Bernhardt in Dresden das Prädicat „Kö niglicher Hoflieferant" verliehen. — Die Neichstagsjustizkommission hat ihre Sitzun gen am d. Ai. geschlossen. Infolge dessen ist der Vieepräsident der Commission, unser Abgeordneter, Generalstaatsanwalt vr. Schwarze, gestern hierher zurückgekehrt. — Die sür die Verwaltung der dirccten Steuern und der Stempelsteuer zeither bestandenen Stcuerkreise und Stcuerbczirke sind mit den Bezirken der Kreishauptmannschasten und AmtShaupt- mannschasten in Ucbcreinstimmnng gebracht worden. — Die „Berl.Volksztg." findet cs mit 'Recht ausfällig, das; im preußischen Abgcordnctcnhanse von keiner Seite cs berührt wurde, daß Preußen durchAnlauf derBcrlin DresdnerBahn direct in sächsisches Landesgebiet eingreife, wozu es doch selbst nach der weitesten Auslegung nicht berechtigt war. Preußen hätte sich erst die Zustimmung der sächsischen Regierung sichern sollen, meint die „Volksztg." — Der preußische Eultusminister Dr. Falk wird einen Theil seines Urlaubes in Schandau verbringen. — Zu Ehren des 100. Geburtstages der Nordamerika nischen Union versammelte vorgestern der hiesige Viceconsul der Vereinigten Staaten, Herr K noop, die hier lebenden Bürger der transatlantischen Republik zu einem glänzenden Gartenfeste in seiner idyllischen Villa in Loschwitz. Von den Klängen der Wag- nerffchenAcilitärlapclle begrüßt, fanden sich in diesem reizcnd geschmück- tcn Daheim unseres liebenswürdigen Mitbürgers gegen 300 Nord- amcrilancr und Nvr'danierikancrinncn zu einem Feste ein, das allcnAn- wesenden noch lange in freundlichster Erinnerung sein wird. Nachdem Reverend Llarciice Buel in längerer Rede auf die Bedeutung des Festtages hingewiescn und dabei auch rühmend der Gastfreundschaft gedacht hatte, welche das freundliche Sachsenland den Bürgern der transatlantischen Republik stets aufs Herzlichste bewiesen, gab sich die Fcstversammlung den Freuden des Tanzes auf einem hierzu er richteten Podium hin. Der Anblick des in einem Flammenmeere strahlenden Gartens und der sinnig beleuchteten Billa wirkte namentlich aus die Ferne zauberhaft. Es ging recht amerikanisch bei dem Feste zu; das einzige Unamcrikanische war der Ausschluß jeder Vertretung der Presse. Ein superbes, von Herrn Kochknnstlcr Thormann servirtcs Souper schloß sich dem Ballfcste an, das mit einem solennen Feuerwerk seinen Abschluß fand. Dasselbe begann nach 10 Uhr und datierte beinahe eine Stunde. Kanonenschläge, Raketen mit Feuerrcgen und Leuchtkugeln, Girandolen und große prachtvolle BouguelS wechselten mit einander ab. Als nun zum Schlüsse ein in verschiedenen wechselnden Farben brennendes Transparent: 177» ll.'. K. .4. IK7». (Dnitock 8t,aat>ok .ämoriea, Bereinigte Staaten von Amerika) die Augen der Festthcilnchmer und zahlreichen Zuschauer entzückte, intcmirtc die Musik die amerikanische Nationalhymne, ivaS den lau testen Beifall des amerikanischen Elubbs, welcher das Feuerwerk veranstaltet hatte, hervorrief. Ein Ertradampfer führte die uncnd lich froh gestimmte Festgenossenschast erst gegen Mitternacht der 'Residenz zu. — Eine mysteriöse Bekanntmachung erläßt in der heutigen Nummer d. Bl. Frau Baronin Zedlitz, geb. Wolfs hier, Hohe Straße 21; sie behauptet in derselben, daß ein außergewöhnlich corpulcntcr Mann mit braunem Vollbart vorgestern Nachmittag ihr üjahrigcs Söhnchen Willy entführt habe und sichert für den Nachweis des dermaligen Aufenthaltsortes des Knaben 300 Mark Belohnung zu. Zuletzt soll der Knabe, welcher blond ist, deutsch und englisch spricht und einen weißen Anzug mit Trauerbinde trug, vorgestern Nachmittag 5 Uhr am Birkcnwäldchen in der Begleitung des obigen Mannes gesehen worden sein. Eigenthümlich ist noch die Bemcrtung, das; besagter Mann unter verschiedenen Namen reise! Unsere vigilante Polizei wird den corpulenten Herrn wohl finden. Gestern Vormittag traf der Portier des hiesigen königl. Schlosses auf der zu den Gemächern Sr. Maj. des Königs führen den Treppe eine Frau vom Lande, welche sich ihrer Kleidungsstücke entledigt hatte und im Begriffe war, ihren Sonntagsstaat, den sie in einem Tuche verpackt bei sich führte, anzulcgen, um, wie sie auf Befragen erklärte, würdig vor Sr. Maj. de»; König, den; sie ein Anliegen vorznbringen habe, erscheinen zn können. Tie arme Frau war, wie sich zeigte, geistesgestört und wurde deshalb im Stadtkranlcnhause nntcrgebracht. — Eine 40 Jahre alte ledige Strohhntnäherin ist vor gestern Abend in ihrer Wohnung in der Mathildenstraße todt aufgefundcn worden. Dieselbe wohnte ganz allein und war seit dem vorigen Montag nicht zun; Vorschein gekommen, weshalb ihrTod auch wohl schon an diesemTagc eingctreten sein kann. Sie lag auf dem Fußboden, als man sic fand, mit dem Gesicht nach un ten und zeigte dasselbe an der Stirn eine blutunterlaufene Stelle, welche durch Ausschlagen auf eine Tischcckc bei»; Niederstürzcn ent standen sein wird. Ein Schlagslus; mag ihrem Leben ein Ziel gesetzt haben. — Die Innere Auöl'cknnncknng der Alb rech töburcr in Meißen soll bekanntlich ini Style dieses Schlosses selbst vor Meißen mit seinen Idee» ebenso wenig (MM zu babcn, wie b.i der Zuinaucruiig der Dresdner Zwingcricusler. Eo war ibm, wie wir vernehmen, von bcircnndctcr Seile ans weiter Ferne ein antiker .Mcdcloien in golhijchcm Style zum Kaukc angeboren worden. Er erwarb dcnseldcn auch zum Preise von ttüitt Mark. Als nun das Ihcure Möbel in Meißen eimraf, war dasselbe io inangelhast verpackt, daß inan es zu einem großen Tvcilc in Scherben aus de» Kisten nahm. Eine »och gröycrc Ucberrasch- nng ergab sich aber ferner, als sich an den c baltcncn Stücken zeigte, daß der Oien keineswegs in, golhiicken Style, sondern in ziemlich steilerZopüRcnaissancc gehalten gewesen war. Erzeigte eine Jahreszahl aus dem 18. Jahrhundert und Scencn aus den Kriege» dev Prinzen Engen mit den Türken. Die Frage wirb in Meißen vielfach erörtert, ob bei der Erkundigung nach dem Alter und dem Knnstwerth des Oieno die nörhigc GrnndUchkcir gewaltet bat oder der Herr Hoirath das beklagenswert! e Opiec ciner Täuschnng wurde: scrnce, cb es sich nicht cmpiohlcn hätte, der gerade in Meißen in hoher Biüthe stehenden Oicmabrikation eine nach künstlerischer Zeichnung auözusührcnde edle Ausgabe zu stelle»? Seltsam ist cs ferner, daß Hoirath Roßmann tag Par- gnettiren der Albrcchtöburg alö stylwidrig inhibircn läßt u»b Steinboden (Thonflicße» proicctirt. Mau wird cö doch der kö niglichen Familie nicht zumutbcn, ein Schloß zu bewehncn, in dem die Zimmer iniolgc dcö Stcinsußbvdcnö sehr niedrige Tem peratur habe» inüsicn. - Vor nn» daid 11 Tagen war hier ein H ochsta pl c r anigctaucht und hatte unter adeligem Namen und dem Vorgeben, zu mittcUes zu sein, um seine naturwiiscnschattlichcn Studien tortictzcn zu können, von verschiedenen tistingnirlc» Persönlich- keilen milde Gaben erbeten und auch erhalten. Als die bctr. Herren dahinter kamen, daß der wisscnsdurstige junge Mann ein Schwindler gewesen sei und darüber Anzeige machten, war der Vogel von vier wieder verschwunden. Vorgestern trai nun zu fällig einer der Männer den Burschen am Dampischiff-Lantungsr platze von einer Partie nach Böhmen und die iächs. Schweiz zurückkchrend. zu dcr er die hier crhaltcncn Gaben verwendet hatte und ließ ihn durch einen Gendarme» arrctircn. Dcr angeb liche junge adelige Student unb Naturforscher entpuppte sich als ein konditionsloicr Handiungs - Eoinmis ans Hannover, der zu- gcbcn mußte, in der angegebenen Weise seinen Lcbenöuntcrhatt in Ictztvcrgangcncr Zeit sich verschallt zu haben. — Eine reizende, leider viel zn wenig besuchte Gegen» ist der Oelscngrund mit dem Sattelvcrg. Wenn man von vier mit dem Abcndzng nach Pirna fährt, kann man mit der 8 Ilhr vom Balmhoi abgchcndcn Post noch bis Gottleuba kommen, drrt im Schicßhanse billig übernachten und am nächsten Morgen durch daS liebliche Thal wandern, bis man ohne große Anstrengung auf den Satteiberg gelaugt, dcr bei einer Höhe von 21«>o Fuß die gänze sächs. Schweiz, ja selbst bei reiner Luft das Ricscngcbirge zeigt. Von hier gelangt man in kurzer Zeit zum Mückcnlhülm- chcn, oder man schlägt den Rückweg ein und besucht tcn Poctcn- gang bei Berggießhübel, den Langhennersdoricr Wasseriall und besteigt zuletzt den Eottacr Spitzbcrg. Eö wirb Niemand unbe friedigt diese Tour zurücklegcn. — Wem ein aus grobem Bast oder CocnSnußiascrn geier- tigtcr Läufer auS einer HauSflnr oder von einer Treppe ge il o bleu worden sein sollte, der mag sich nur mit dcr Roiizci deshalb in Verbindung setze», denn von dieser ist vorgestern Abend ein übelbclcnmnndctcr Mensch fcstgenommen worben, tec einen solchen Länier bci sich führte und. über den Erwerb besfelbcn be fragt, angab, ihn ven dem bekannten Unbekannten gekauft zu baden. Jn Doimth'S „diene.Weit" in Tolkewitz glühen heute vom Abend wieder die Alpen, wobei großes Militärconccrt Trompctincnvirttioö Nanhardt stattfindet. — Jn der Gegend von Pillnitz ist am 2. Juli bei einem heiligen Gewitter eine Windhose beobachtet worden. Sie hat nicht nur von einer Eiche einen an c er Abzweigung vom Stginmc 40 Ecntstn. im Durchmesser hgbcndcn Ast gbgcbrochcn und viel- sgch zerknickt aus die Bahn geworfen, sontci» auev einen losährigcn Knaben arg hcrnmgcwirbclt. Einen Schaden hat derselbe zwar nicht erlitten, doch ist dcr Pack Wäsche, welchen er getragen ge habt, auseinander gerissen unb diese nach allen Orten und Enden weggefübtt worden. - DaS in dcr „Hopfcnblüthe" in dcr Wcißcgassc jetzt zum Vcrmpf gelangende böhmische E rv o r t-S om »> crbicr der fürstl. Kinskv'schcn Brauerei zn Bövm.-Kamnitz <s. Inserat), be währt trotz dcr vielen, jetzt vier cingcführtcn Böhm. Biere als wohlbekannte „Saazer Hoyfenblüthe" seinen guten Ruf. Herr- Hecht kredenzt dieses Bier jetzt in einer Frische und Güte, wie sonst nocki nie. - Dcr AäckcrgcschäftSinbabcr Herr Julius Böttcher hier, gr. Meißnergasse in hiesiger Neustadt, hat feine bci ihm seit loJahren in Dienste» stehende Verkämen», ein Fräulein Wi idenhain, In Anerkennung ihrer Treue unb ihres stets stcnndlichen Beneh mens mit einer niedliche» Kassette, welche einen Einhnntcrtmark- schcin in sich barg, ircndig überrascht. Eö ist dies eine jcdenialls beide Thcilc gleich ehrende Timt. — Die hier in der Kreuzstraße dir. 4 pari, befindliche, ihrer ebenso reinen alö billigen Weine wegen woblrcnommirtc Berge» sehe Weinstube hat am i.Juli die 2>'stährigc Feier ihres Be stehens begangen. Sic erircut sich namentlich cince Anzahl von Stammgästen, zn denen trüber dcr verewigte Rector tcs Krcuz- gvmnasinms, Proi. I)r. Klee, gehörte. — Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr iuhr in der großen Plancnschcn Straße ein einspänniger Personenwagen mit einer Droschke dermaßen zusammen, daß die im Einspänner sitzende Dame mit zwei Kindern heraus aus die Straße stürzte und beide Wage» arg beschädigt wurden. Glücklicherweise hat die Dame mit ihren Kindern erhebliche Verletzungen nicht dadongettagcn. Dcr Führer des Einspänners soll sein Pferd, welches sich vor einem Gegenstände gescheut hat, nicht gehörig in dcr Gewalt ge habt haben. — I» Ebemnitz sind vor einigen Tagen 2 Arbeiterinnen und I Arbeiter in Folge eines Bruck'S des am Neubau der k. höheren Gewerbeschule angebrachte» Gerüstes 3 Stock hoch berab- gcslürzt, und haben dadurch, besonders die Erslercn, so erhebliche Verletzungen davongetragcn. daß sie wohl kaum wieder auikomiiicn dürsten. — Daselbst stürzte vor Kurzem einem lojahrigen Knaben, welcher am dem Trottoir auf dem JohamiiSpIatz spielte, eine der dort ausgestellten Platten auf die Beine, wodurch diese Brüche erlitten. — Am -1. Juki hat sich ein ans Stürha in Westfalen ge bürtiger Schuhmacher im Rosenthale bci L c i pz ig e.n beiden Armen die Adern mit einem Messer zerschnitten. Er wurde noch lebend mittelst Sicchkorbcö ins Kraukcnhanö gebracht. — JnStcinba ch bei'Rtzhn. hat sich in dcr'Nacht zum 3.Juli ein 2k jähriger Tagelöhner vor der Hausthür seiner Geliebten erhängt. — VcrIau. barungen l in Ha » dcIöregI st er. Anü sick'geben. Sie ist. wie alle Kunstaiigeicgci,Helte», dem Herr» dem Vorstand der Firma „Eiövercin Dresdner Gästwirthc" ist Hofrath R o ßmann anvertraut. Leider scheint derselbe auch iniHerr Ernst Earl Ma.r Schlächter ausgeschicden. dagegen Herr
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