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Dresdner Nachrichten : 24.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189201248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-24
- Monat1892-01
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1892
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LoklieksrLut, H> in I»«i» riuck IR» iBtte lL«r«i«i» in kio^ve .^u-,rvulil Tagesacichichlc. Schweizer Handelsvertrag, Anonyme Broschüren. Hvsiiachnchlen. Lai>dt,gsnack>ricl,teii. Gerichlsverhandluiiae». Srnsoiiie-Eoneert ZKöiiigt. Kapelle , „Der verlorene Sohn" 4Hr^,ez^z» drnrdcitet v»n I»l. Pa», Lima» in DrcS»en. Der Schweizer Handelsvertrag bildet gewissermaßen einen Schlug Nein in der Epoche der wirthschattlichen Neugestaltung. Ter Schweizer Vertrag ist aber nur vorläufig ein Schluß- »kein i denn noch sind unsere Beziehungen zu Rumänien und Spanren nicht geordnet, noch gleicht unser handelspolitisches Berhältniß zu Rußland der kampfbereiten Stellung zweier Boxer, die scharfen Auge« nach der verwundbaren Stelle des Gegners spähen, noch ist die Besorgnis; begründet, daß wir diesen drei Ländern gegenüber in einen Zollkrieg gerothen. der uns neue Opfer. den uns vertragsmäßig verbündeten Ländern redoch schwerlich irgendwelche Unannehmllchkeitc» bringen wird. Bor allen Dingen wird die deutsche Industrie mit schwerem Herzen de» Maßregeln entgegensehen müssen, durch welche Ruß land die disserenzieU nngünstlgc Behandlung seiner Produkte be antworten dürfte. Der Handelsvertrag init der Schweiz, den letzt der Reichstag verhandelt, wird selbstverständlich angenomiiien werden; denn selbst non dem letzigen Reichstage ist nicht zu verlangen, daß er die Ge sichtspunkte. die er im Dezember mit solcher Unfehlbarkeit aus- stellte, schon im Januar in den Winkel legt. Dazu braucht er. wie der Gegensatz zwischen der Abstimmung über die ZoUsnSpension zeigte, immer einige Monate, damit inzwischen Gelegenheit ge boten wird, ein entsprechendes Handelsgeschäft mit dem Ja und Nein der Fraktionen in Scene zu setzen Aber ganz das frisch-srvh- ilchc Jagen, wie im Dezember, will es jetzt nicht werden. Man sangt doch allmählich an. sich den Kops zu krauen und ans der Stimmung zahlreicher Wählertretie einen Rückschluß aus die Wärme des EmpsangeS zu ziehen, den die Herren Jasager bei einer künf tigen Wahl zu gewärtigen haben, und selbst am Tische der Ne gierung suhlt inan das lebhafte Bedünniß. die jetzige Politik als die logische Folgerung aus den seit 187V befolgten Ideen hinzu- slellen und das Eintreten in einen neuen Kurs einsach zu bestrei ten. Ob dieser Bcisiich ganz glücklich ist. läßt sich allerdings mit ebenso großem Rechte bestreiten, wie die vorgestrige Behauptung des Grasen Eaprivi im preußischen Landlage, daß die jetzige Re gierung aus den Bahnen der Gesetzgebung gar keine Schwankungen gezeigt habe. Genau so wie hier ein prrußiicher Beamter, der Vor tragende Rath im Preußischen Laiidtvirthschaslsmiiiislcriiiin. Freiherr v- Zedlitz, behaglich aus die Sperrgelderassaire. die Schntvorlage und die Polenpolitik Hinweise» konnte, so tonnte im Reichstage der geinaßregelte Gesandte zur Disposition, Graf Kanitz. de» Nachweis erbringen, daß der alte Kurs den» doch vielleicht Eigenschaften be laß, von denen sich die Schulweisheit des neue» nichts träumen läßt. Immerhin aber ist cS erfreulich, daß der Regierungsvertreter Freiherr von MarschaU erklärte, er halte de» Gedanken eines Schutzes der nationalen Arbeit für richtig und gesund, daß er ferner cinräumte, wir hätten mit der Schutzzollpolitik der letzten zwölf Jahre die erste und wichtigste Ausgabe gelöst und die Sicher ung deS einheimischen Marktes erreicht. Es liegt in dieser Vcr- sicherung ein Zugcständniß, welches von Neuem die Nvthwciidig- keit der ictzigen Beiträge in erfreulichster Weise leugne!. Zugleich aber wird es unerfindlich, wie Herr v. Mgrschall die setzt herrschende, namentlich von Herrn Bamberger so überaus lebhafte Freude der Anhänger des internationalen Freihandels nicht versiehe» will. Und doch liegt die Sache ungeheuer einfach. Nur hinreichende Zölle erfüllen die Ausgabe, der heimischen Arbeit Schutz zu ge währen. unzulängliche Zölle dagegen wirken ausschließlich als Finanzzölle und machen Niemandem Freude. Hat die Abbröckel ung einmal begonnen, so werden weitere Steine nachstiegen und der Umstand, daß die Tarisposiliviien nur »ach oben, nicht aber nach unten gesichert sind, wird den Freihandel zu immer neuem Sturmlausen begeistern. Der Schweizer Handelsvertrag ist, wie der bekannte Abge ordnete v. Stumm onssührtc. von der ganzen Industrie bekämpft worden und selbst die »Köln. Ztg ", die sich in zwei Drittel» ihrer Artikel für und nur in einem Drittel gegen die Beitrüge erklärte, lchricb zu diesem Thema: „Die Bcrtrclung der Interessen der größten und wichtigsten Industriezweige in Deutschland hat bei den Berhandliingen schwerlich iu den richtigen Händen gelegen. Es ist wohl selten vorgekomiiieii, daß ein lvirthschastlich weit stärkerer Staat einem schwächeren gegenüber so sehr den Kürzeren gezogen hat." Für Sachsen ist der Schweizer Vertrag von ganz besonderer Wichtigkeit, weil er in das Schicksal der Baumwolleii-Jndustrie bestimmend eingrcift: Graf Kaultz hat im Reichstage diesen Ge sichtspunkt in trefflicher Rede hervorgehobe». Es ist zu unter scheiden zwischen Baumwollgarn und Baumwollgewebcn. die zum Tbeil bivergirend auseinandergehen. Nach der Statistik von 1890 hat Deutschland Baumwollgarn vom Auslande für 52 Millionen Mk. bezogen, ausgrsührt nach dem Auslände sind nur für 19 Millionen: die Ausfuhr betrug allo nur 38 Prozent der Ein fuhr. Es ergiebt sich schon hieraus die Schutzbedürftigkeit der deutschen Baumwollspinnereien. Trotzdem werden jetzt die Zölle bis zu 33'/z Proz. herabgesetzt, während die Schweiz ihre eigenen Zölle erhöht! Stach der Schweiz haben wir in den letzten Jahren Garne fiir 1.280.00» Mk. eingesiihrt. von dort trotz unserer Garn zölle bezogen sttr beinahe k'/» Millionen, ein Umstand, der die Ileberlegenheit der Schweizer Baiunwollipiiinerci aus das Ueber- zcugendslc darthut. Es ist geradezu unbegreiflich, daß diesem Lande gegenüber die Garnzöllc herabgesetzt tverdrn konnten, wie es ja auch leider England gegenüber geschehen ist. Bei den Laum- strbtdic Sache ander». Die deutsch« Weberei ist dem Auslande derart überlegen, daß der Einsnhr von 1l Millionen eine Ausiuhr von 1«i7 Millionen gegcnübcrslclst Es wäre affo hier eine Herabsetzung der Zölle an sich nicht unbillig, doch erhebt der Abg. Gras Kanitz ganz richtig die Frage: „Wenn unsere Weberei sich vermöge der Schutzzölle in dieser günstigen Situation besmdet, warum will ma» daran etwas ändern?" Bor allen Dinge», warum wird der Zoll herabgesetzt, ohne daß man von der Schweiz auch nur die geringste Gegenleistung erhält? Alles in Allem dürfte die Bemerkung eines Dresdner Herrn, mit dem der genannte Abgeordnete kürzlich im Eisenbahnwagen zusammensuhr und welche Gras Kanitz im Reichstage citirte, den Nagel aus den Kops treffen. Ter Herr sprach seine Ansicht über den Schweizer Vertrag aus und sagte: „Die Quintessenz dieses Vertrages ist: Mit Scheffeln geben mec'sch und mit Löffeln kriegen lncr'sch." Unser verständiger Mitbürger dürste hiermit die Ansicht aller bethciligtcn Kreise Sachsens znm treffenden Ausdruck gebracht haben, denn in der Thai, mit „Lössel» kriegen mer sch" und zwar mit denielbcu Löffeln, über die wir von unseren Ver- tragSsrenndrn barbirt werden. In unergnicklichcn Zeiten ist es immer erfreulich, einmal einen Grund zu ungetrübtem Vergnügen zu finde». Einen solchen Grund bietet, wie so oft, die „Rordd. Allg. Zig ", die bekanntlich zum Oberreptil ernannt worden ist und speziell die Mittheilungen des .Herrn v. Bötticher mit wenig Witz und viel Behagen verdaut. In neuester Zeit sind, wie stets in politisch erregten Zeiten, zahl reiche Broschüren erschienen, in denen der jetzige Kurs nicht immer ganz wohlwollend behandelt wird. Daß diese Broschüren fast immer anonym sind, entspricht einer allen Gepflogenheit, die bcffpielsweffe schon in den berühmten Briefen des Junius, deren Ver- sasser noch heute unbekannt ist, znm Anöducl gelangte. Der Artikel der „Norddeutschen" bemerkt jedoch, daß hinter der Anv- iihiiiität gewöhnlich ein ausgemacht, r Lnmv stecke. eine Be hauptung, die wir bei den Schmähschrislen gege n Bismarck fiir durchaus zutreffend batten. Die „Norddeutsche" erklärt ferner, diese Brotchüren hatte» nur die Wittling, die Angegriffenen zu ärgern : Roheit Walpole, zu dessen Zeit eine ähnliche Pnblicisltk üderwilchcnc. habe in ignortrl und die Urheber nicht in's Ge. süngniß gcichickl^nild sei doch keine Stunde weniger lange Minister geiveteii Das Spaßhaste hieran ist der Vergleich oder die Jdenli- sizirniig nil! den, englischen Staatsmann Walpote. Einen Ge- flstte» Hai der Hintermann der ..Noiddenlschen" »eineni Klienten hiermit nicht > »wiesen. Walpole. Aniangtz de, Gehst,e der Politik des großen Marlbonrough. wurde ivater in's Lock, gesteckt und ans dem Uutechauie gesloßen. Weiterhin wurde er Geheimrath und lächle sich an seinen Gegnern in der schnödeffen Weise. Hieraus wurde er Lord der Schatzkammer, inußle ,edoch. da er nachge wiesenermaßen Parlamentsmitglieder bestochen hatte, dieses Amt niederlege». Doch wnrde er abermals Minister und in dieser SleUnng erlauste er die Siinnne» des Unterhauses durch ein sörm-, liches Koruipiionswffem. m er soll geänßer! haben, daß er den! Preis einer jeden Abaeordnelen lenne. Trotzdem blieb er. vom Volle verabscheu!. Minister nur durch höfliche Gunst. AlS er im Parlamente der Korruption, der Berniilleining und anderer Ver gehen angrklaql wurde, entging er der Bernrtheiiung nur durch die Jnietvenüoii d>s HoseS. einer ernenlen Uittermckuiiia und Vestrafung aber eulging er durch den Tod. Sein Leben und Treiben ist in der Genhnble „N>»za»eS. ein persischer Minister" in der erbaulichsten Weste dcngeffettt Man wird zugeven müssen, daß die „Nordd Allg Zig.", indem sie gerade diesen ver- hängilißvollen Man» zum Vergleich hcranzog, keinen ganz glück licben Griff gekdan Hai Ader »hon der all „ES ist mttnnler recht schwer, keine Mann halte ja jo recht! w alle Juveiial hat acwgl: Satire zu schreibe»." Der Januar. Aernschretb- nnd Fenisprech-Vertckit? vom 23. Berlin. Reichstag. Elilgeacingeii: Patent-und Mnster- schildkonvention mit Italien Tie erste Bcralhung deS Handels vertrages l»it der Schweiz wird fortgesetzt —Abg. Wintcrcr (Elf.): Der Vertcag bringe Estaß Lothringen geringe Vortbcilc. aber schwere Rachtheilc. Für die Spiiiiieiei-Jndllslrie Elsaß-LothringeiiS würde der Vertrag geradezu velhängnißboll sein. Der mäßige Schutz, den die Fcinspinncrei seit dem Jahre 1879 habe und der ihr ganz iliicnlbehttich sei. solle ihr jetzt entzogen werden. Durch diesen Schutz sei es ibr möglich gewesen, sich zu erhallen, wenn sie sich auch nicht in nkitncnswcrlhcr Weste z» ciilwickcut vermochte, den» sie arbeite nnler iinniiiistigcicn Bedingungen wie die schweizerstchc. welcher »in ea. 2" Prozent niedrigere Löhne zu Gute kämen. — Uiiicrilaatsiekretär v. Schlank: Dir eiianiiche In dufflie sei seit 1870 keineswegs ziilückgcgangen, sondern sic habe sich weiter entwickelt Tic Baumwollspinnerei, welche seit 1870 sta tionär geblichen sei, habe schon in der Zeit von 18M—70 eine» Rückgang erfahren. Es bandele sich nickst dainm. daß eine iinisaiig- reichc iind erhebliche Feimpiiincrei-Jndlisleic in Elsaß-Lothringen durch den Vertrag gc'chädigt werde, vielmehr wende sich die Industrie daselbst mehr den gröberen Gewinnffcii zu. — Abg. Gras v Stol- berg-Wernigerode tcais.s spricht N.iinrns eines Tbeiles der Konier- vativen für den Vertrag. Der Anssassinig. daß wir die Schweiz zu giiiisligeecn Bedingungen hätten zwingen können, vermöge er niclst ziizuülminen. Er Hille die Schweiz für lvirthschastlich »echt statt. Die Garnzölle seien seit 1879 »in unter einem gewissen Hochdruck zu Stande gekommen. Die gestrigen Ailsstihriliigen Hes Staats sekretärs v. Morschalt hätte» ihn hinsichtlich unterer Produktion völlig beruhigt. — Abg. Schippet lSoz.s: Die Schweiz iei schon viel ourch die umgebenden Länder, insbesondere durch Deutichlaiid, gezwungen worden^ gleichfalls zum Schutzzoll überziigehcil und Lomttiili, 24. AilUllar. zusühre, hebe man sie >» jeder Beziehung. — Abg. „rin. v. Hnrne iEenlr., tragt, wer dann das Land bebauen tolle. Gegen diewn Vertrag iprächcn auch, wie gegen die Verträge inst Oesterreich- Uiigarn und Italien, vom Standpunkte mancher JndilNrnen an-, schwere Bedenken, die aber hier gegenüber höheren Gesichtspunkten znrücktrcle» müßten. Wen» Herr v, Bennigsen Siabitiiät wmncht nnd das Einlrele» aller Liberalen dafür aniegt, w dürste das inchi sehr anssichlSvoll ieln für den Fall, daß die Stabilität auch sw die Landwirlhschcist gefordert wird, (Dr. Meier. Sieht auch nhlechi auS). 'Für die idealen Güter einzulrcten, sollten sich alle ton»c> vntlvcn Elemente zniammenthu», zu denen er alle rechne, außer Liberalen und Sozialdemokraten, «Beifall). — Abg. Tr Petti (nal.-lib.) bckänlvst den Vertrag, dessen Nackstheilc durch die Vw- tbeile bei Weitem nicht aufgehoben werden würden. — Abg. T> Bcnnberger tfrß) stimm» den Ausilthrnngen Schippel'S z» Die Schweiz habe sich lange energisch gegen die schntzzölliicri'chcn s en- dcnzen gewährt. Wäre Deutschland nicht znm Schutzzoll über gegangen, io wäre die Schweiz auch beule noch sreihändlcrisch. Am dem gestern von Herrn v, Bennigsen angcgcbciicn Bode» lonnlcn sich die Freisinnigen nicht mit ihm zilsamiiteiisinSe». Tie Handels verträge icicii er» ganz hübscher Nahmen, aber noch lange kem Gemälde, und mit dem was sie bölen, könnten sich die Freiiinnigen nn» iiiintvgllch snr völlig befriedigt erklären. Er und ielnc Freund' hätten sich seiner Zeit vo» Ven Rational Liberalen getrennt, well sie die slaatssozialistischc Politik des Fürsten Bismarck mit ihrer Spitze gegen den Liberalismus voransgesehen hüllen. Wenn Herr v, Bennigsen wünscht, daß wir den Kamps nicht mit mehr Schatte führen, als die snchtiche Verhandlung nnhedingt erfordere. Laß wir uns achtungsvoll behandeln, daß wir unseren Patriotismus gegen seitig nicht anzwenclii, so könne er »Redner) Namens remer ganzen Partei sein Elnverffändniß damit erklären. — Abg. Fürst Ferdinand Radziwill »Pole» spricht für den Vertrag. Was die gestrigen Ans- stthrnngen v. Benniene» s nnlange, so wünsche er einen gemaßigN n Liberalismus, der die Anlorität kräftige. Leider seien früher die Polen nichts weniger als liberal behandelt worbe». - Äbg. F>hr b Münch »Demokrat) stimmt gegen den Vertrag. — Abg. Menwr l koiis ): Bon einer Bullalisirung der Schweiz könne, wenn de, Vertrag abgelebtst werde, keine Rede »ein, denn die Schweiz ie! in witthschastlichcr Beziehung nichts weniger als klein, Tie bubticl»: Industrie werde durch den Vertrag mein betroffen — Abg, Richter zsrs,): Ter Gegensatz zwischen Freihandel und Schutzzoll allein habe nicht die Trennung der libcralen Parteien vcttchnldet. rso seien Gegensätze allgemeiner politischer Nalnr dazugekomitien. Füttt Bismarck habe dien: Gegensätze verschärft, nn» die Trennung voll ständig zu machen. Einen großen Anlheil habe das Heidelberger Programm an der Eiitsernnng gehabt. Tie Handelsverträge ge währten noch keinen gemeiinanien Boden, denn die Freisinnigen könnten Agrarzölte nickst acceptircn. Es gebe allerdings Gebiete, ans denen beide Parteien ans einander angewiesen wie», »ainen!- lich das der Schule und das der commnnalen A.ngc'.egcnhcilen. Hoffentlich werde die Rede v, Bennigscn's die Wirkung haben, daß beide Partei?» in der Ablehnung des neuen Schntgewtzcs zn- sarnnieiiffchen werden. — Abg. Tr. Hartman» ttoniVorredner habe eine interne Angelegenheit behandelt, ans die er hier nicht naher entgehen werde Einige Punkte des 'chwelzcrstchen Ver trages hatten auch in seiner nick,suchen Hcinnsth ernste Bedenken bervorgeuisen. io die Behandlung der Wollindustrie, der Mo- schinenslickerci und des Veredliingsverlehrk. lieber die Bedeutung des letzlcren seien die Meinungen »bei!,misst gecheckt. Eine Erheb ung darüber iei lvniucbensiveUH. Er stimme indes; tüc de» Vertrag, der nilS durch die Mciffbcgnnsllgungsttaiin'l alle die Vorlhecke sichere, welche die Schweiz etwa anderen Staaten gewähre. — Abg. v Bcimigien (um -üb.): Er iei weit entfernt davon gewesen, Herrn Tr. Vmnbcrger und leincii Freunde» ziizumiichen, sich mit den Handelsverträgen vollständig znffieden zu erklären. Er habe nu> gejagt, daß die nun eintrclendc Stabilität von setbit dazu nilnen müsse, daß die Gegeiuätzc von Schutzzöllnern nnd Freihändlern weniger scharr sich bcthäligen werde». Daß der Schutzzoll die po litische Trennung veranlaß!, habe er Nicht behauptet. Dr. Vam- bcrger und Richter hätten zugegeben, daß es gemeinsame Arbeits gebiete für beide Pnrlcicn gebe. Seine Partei wurde bereit »ei», in dieser Hinsicht die .Hand zu reichen. Tamil ist die erste Bc ralhung des Beitrages mit der Schweiz gc'chlonen, — Montag: Patent- nnd Muslerick,utzko»pention mit Italien und 2. Bcralhung der Schweizer Handelsverträge. B erlin. Der „RcichSanzeiger" erklärt die Nachrichten Ber liner Blätter über bevorstehende neue Anleihen des Reiches nnd Preußens als Vennuthiingcn. So sei insbesondere über die Ter- mine, zu denen die Anleihe <in Singular oder Plural» vergeben werden solle, über die Art der Begebung zScrips. Eonsottiui» u. s. w.h über den Zinsfuß (3. 3V- oder 4 Piozcntt. erforderliche Kautionen u. s, iv, o» den maßgebenden Stellen noch kein Be- schlich gefaßt. Wenn ein hiesiges Blatt nicldct, der 3'rmrozenttge Zinssuß sei fest beschlossen »nd cs sei der Subskriistionscoins von 82,<i0 in Aussicht genommen, >o müs!c solchen Mittäeüinigen im Inleress ' des Pnblitums bestimmt cnlgegengelreien werden —T» Äiidaetkommiffion des Reichstages beiiellt den Ge'ctzennvnrs über die Unterstützung von Familien der zu Friedensiibnugen eingc- zogenen Mannschaften und beschloß, auch die Ettatzlcicrviffcn sur die 2. und :>. Uebiing cinzubezichen. Die Unte Nutzung ,nr die Ehcslan wurde ans -A» Prozent, für >ede sonst nii>c rslützn»gstwdiitt- ligc Pcison m» in Prozent des ortsüblichen T igrtohncS testgcwtz!. Jni Ganzen sollen aber nicht mehr als M Prozent bezahlt weiden. — Bei der Bercstbuiig des Nachtrags-Etats theiltc General Funck mit. daß das wgenannlc Eaprivibrol woblichmcc'cnd nnd belömin- ück, sei. Versuche mit MniS seien erst i» geringem Umfange ge macht. — Admiral v Hollmann mach! vertrauliche Mttklicit.uigcn über den Werth Helgolands zur Verlheidigung der Nordseeküsten. — In der Reichslags-Eommstsion für den Geictzcinwur, über die Getreide-Transilläger wurde regicriingsscilig niitgetticill, daß der von der Commission ahgeänderle Entwurf die Zustimmung des BundeSratheS nicht finde» weide. Darauf wurde eine Slivkoin- miisioii clngc'etzt, die aber zu einer Verständigung mit der Regie- rung nicht gelangte Tie Eommission hat ihre Beschlüsse heute so sei der General-Hans entstanden, der sonach auch als Grundlage aufrecht erhalten und wenn der Reichstag denselben bettritt, fallt für die Verhandlungen angenommen werden mußte. Redner wendet das Gesetz überhaupt sich dann gegen die gestrigen Aursübningeii v. Bcnistgieiis. Er Berlin. In dem Prozeß gegen den „Kladde,adatich" wegen gebe zu, daß agrarische Umwälzungen empfindlicher seien als in- Verspottung von Gebräuche» der katholischen Kirche lbcsttgce Rock vuftrielle, aber o,—' ^ ^ erster Sieche von das bei den industrielle ... . . . Agrarzöllc von den Arbeiter» ans die industriellen Unternehmer sprechiiiig. — Der Professor der Theologie Lr Eraiiicr in Giciss zrarncye Umwälzungen empfindlicher leien als ui- Vmpottiina von Gebräuche» der katholischen Kirche lbcstigcr Rock agrarische Zölle würden unter allen Umständen in! zu Trier) beantragte der Staatsanwalt gegen den Rcdatkeilr Trojan l der arbeitenden Bevölkerung gelingen, während , 1 Woche, gegen den Zeugen Sittner 5, gegen de» Maschinenmeistcr duslriclleii nicht der Fall sei Wollte man die!:; Tage Gefängnis;. Der Gerickstshos erkannte rndeß aus grri- üverwolzcn durch entsprechende Erhöhung der Löhne ihrer Arbeiter, so würde unsere Industrie auf de», Weltmärkte nicht mehr konkur- rireit können. Seine Partei werde unter allen Umständen aus eine völlige Beseitigung der Getreidezöllc hinarbelken; indem man die hrntc in der Landwirihschnft beschäftigten Arbeiter brr Industrie rvald hat den an ihn ergangene» Ruf nach Leipzig abgelehist Breslau Auf «chmiederschacht haben 100 Bergleute die Arbeit eingestellt. Rom. 'Nach einem Telegramm deS Observatoriums aus Roe° dl Papa fand in der vergangenen Nacht rin heftiges, 7 Sekunden ML"
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