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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-24
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1876
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Erscheint tS,ltch ' früh 6'/^UHr. Rrktli«» io» -rprdttt», JohanniSgaffe 33. Verantwortlicher Rcdacteur sr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion t»vr«i»Lg» v», li-H Uhr «a<vm,iiag« »oa t —L »dr. imahme der für die nüchst- „aende Nummer brstliumten Mralc an Wochen ia-en bis stllir Nachmittags, a« Sann- »d Frsttagcn früh bis '/,S Uhr. >, »ei'FtUaten für Z»s. Ttuaahme: Iil« tclemm, UniversitLtSstr. 22, t Lischt. Ratharinenstr. l d.p. nur dis '/«3 Uhr. UchMtr Ja-MM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschästsderkchr. Ad^nx.mnit,preis viertelt.«'/,NA, incl. Bringerlohn 5 ML, dura, die Post bezogen « ML Jede einzelne Nummer 30 Ps. Belegexemplar lo Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 30 ML mit Postbeförderung 4L ML Znfcralk taesp. BourgeoiSz. 2oPs Größere Schriften taut unsere» Prewvcrwrwnch — T 'belle« >'cd«r -LaO n».ch h<:er.,ii ä.^rl> tieriumrii untrr Leu, i!c»atU^o»Nitttz die Spattzcilr ^0 Pf. Inserate sind stet« an d. Lrpetltto zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«ouwr-nurü» oder durch Posworschuß. LOP, Montag den 24 Juli Mk. Bekanntmachung. Diejenigen Herren, welche sich an der Submission der Schieferdecker Arbeiten für den Neubau ThomaSschule betbeiligt batten, werden hiermit «hrcr Offerten entbunden und werden die vor nannten Arbeiten hierdurch anderweit und mit dem Bemerken ausgeschrieben, daß bei dem Archi ven des BaueS, Herrn F. Biehweger, Weststraße 22, I. hier, die nöthigcn Schriftstücke zu ent- hmen und die Zeichnungen einzusehen sind. Alle entnommenen Schriftstücke nebst den unterschriebenen Offerten sind versiegelt und mit der llllsschrist: „Schieferdach für den Thomasschulneubau betr." spätestens den 8. August ^ I. Nachmittags 3 Uhr auf unseren, Bauamte abzugeben. Die Auswahl unter den Submittenten, sowie jede andere Entschließung behalten wir unS vor. Leipzig, am 20. Juli 1876. Die Vaudeputation deS RathS der Stadt Leipzig. Tagesgeschichtliche Übersicht. Aus Eonstanz wird vom 22. Juli gemeldet: )hre Majestät die Kaiserin Augusta ist gestern borgen aus Schloß Krauchcnwies bei Sigmaringen am Besuche des Fürsten von Hohenzollern ein- oekrofsen, woselbst auch die Königin von Sachsen sowie der Graf nnd die Gräfin von Flandern anwesend sind. Die Kaiserin wird sich von dort jju einem Besuch bei dem Fürsten von Fürsten» rg aus Heiligenberg, nach Schloß Mainau zum such des grvßherzoglich badischen Hofes begeben ^ind daselbst Aufenthalt nehmen. Man darf als sicher annehinen, daß die im )ctober zusammentrctende Reichstagssession jin Anbetracht der kurzen ihr zugemessenen Zeit een allen nicht absolut dringenden Arbeiten ver- Isckent bleibt. Es werden also außer dem Vier- loljahrsetat vom l. Januar bis 31. März nur die Justizgesetze und vielleicht eine oder die andere ^anz kleine Vorlage zur Berathung kommen. Von ter Reichseisenbahnvorlage kann in der bevor stehenden Session nicht mehr die Rede sein; auch LiS mehrmals angekündigte Patentgesctz wird bohl aus das Frühjahr verschoben werden muffen, jhon dem Ausfälle der Wahlen wird cs dann auch abhängen, ob die in der letzten Session gefallenen Iaragraphen der Strasrechtsnovelle neck, einmal oerden vorgelegt werden; definitiv ausgegcben sind se regierungsseitig noch keineswegs. T)er Borstand des nationalliberalen Hereins zu Berlin hat beschlossen, gegen Ende deS August eine aus sämnitlichen Stadtbezirken Zusammengesetzte Bertrauensmännerversammlung imzubcrusen, um aus derselben die letzten Mvda- Iiliiten der bevorstehenden Wahlagitation endgültig Imzusetzen. Der Vorstand des Vereins hat sich »n der Weise cooptirt, daß jeder Reichs und kandtaqswablkreis durch mehrere Mitglieder ver- srolen ist. Daß Vertrauen aus den gesunden Sinn der Majorität des französischen Senats bat nne gründliche Enttäuschung erfahren. Wie auS iLcrsailles gemeldet wird, fiel in der letzten lÄtzung der Waddington'sckie Gesetzentwurf mit tut gegen 139 Stimmen. Es bleibt also bei der rlnikalen Beeinflussung der Staatsprüfungen, wie sie durch die gcuiischten Jury'S in der Praxis ein he'uhrt worden. Umsonst sprach Justniiiinister Dusaure zu Gunsten deS Entwurfs; der Einfluß ^er de Broglie, Buffet und Genoffen, in Verbin dung mit der Kurzsichtigkeit der Doctrinaire A In fabvulaye war zu übermächtig. Die Erklärung hes Ministeriums, aus der Votirung des Gesetzes eine Vertrauensfrage machen zu wollen, dürste Huf die Gestaltung des Endresultats nicht ohne rinfluß geblieben sein. Aus London wird vom 22. Juli gemeldet: lieber die bereits gemeldete Einstellung der Thätig eit deS erstinstanzlichen internationalen Ge tichtshofes zu Alexandrien gehtdem „Reuter- Bureau" aus Alexandrien vom heutige» Tage ^>e weitere Mittheilung Hu. daß die Mitglieder des richtShofes daS Verfahren des Präsidenten Haak- hann gebilligt haben. Heute früh hat vor dem richtSgebäude eine Demonstration zu Gunsten Gerichtshofes stattgesunden. Ein Sherif des ßiz-Ministers ist von Kairo in Alexandrien iuaetroffen. Bezüglich der Nachrichten über angeblich fort- voernde Ausschiffungen von türkischem krieg-material in dem Hafen von Klek ^tihrt die „Politische Corresvondenz" positiv, dtz lediglich bereit- vor längerer Zeit für die kischen Truppen eingelangte Monturen und ^roviantvorräthe ausqeladen worden, keineswegs er eigentliche in Munition und Waffen beste nde KriegScontrebande. Auch fänden alle der ktige Ausschiffungen unter sorgfältiger Controle Der serbischen Regierung ist folgende Mel» hng vom Kriegsschauplätze zugegangen: Nach dem kampse bei Beljina am 20 d. M. haben die vrt stehenden serbischen Truppen 200 Türken bc- raben und große Beute gemacht. Dieselben sind och den Befestigungen vor Beljina nähcrgcrückt. er bei Widdin staltgehabte Kampf war ohne Bedeutung. Eine Compagnie Freiwilliger hat sich Novoselo aus türkischen, Gebiet gegen eine rlegene Truppenmackt der Türken geschlagen. Seit 3 Tagen beerdigen die Türken ihre bei Saitschar am 18. d. M. Gefallenen, lassen dage gen die gefallenen Serben ausgeplündert und ver stümmelt auf dem Schlachtselde liegen. Eine Privatdepesche der „Franks. Zeit." aus London lautet: Durch das soeben erschienene Blaubuch, betreffend die orientalische Frage, ist bewiesen, daß Serbien bereits i:u Februar den Krieg zu beginnen entschlossen war und daß Mon tenegro damals direct vom russischen Consul er muntert wurde. Die aus beiden Seiten began genen Grausamkeiten werden zugestanden. Am 1. Juli erklärte Derby dem Grafen Schuwalow, England wünsche die Nicht-Intervention, allein es verpflichte sich nicht, von einer Intervention abzustehcn, falls andere Mächte ihre Politik ver ändern sollten. Der Standard meldet abermals, daß des Sultans Zustand bedenklich sei und die Abdankung bevorstehe. Wie der „Agence Haoas-Reuter" aus Athen gemeldet wird, soll nach der Rückkehr des Königs die Kammer zu einer außerordentlichen Session einberufen werben. Ein Gesuch der Pforte, fünf der montenegrinischen Regierung gehörige, aus Korfu befindliche Geschütze daselbst in Beschlag zu nehmen, ist von der Regierung abgelehnt worden. Der „New-s!)ork Herald" behandelt die Frage, ob unter dem allgemeinen Jubel über den Fortschritt der Bereinigten Staaten in allen materiellen Dingen irgend Grund sei zu dem „weithin verbreiteten Gefühl, die Bürger der Union hätten in moralischen Eigenschaften, durch die eine Nation erst wahrhaft groß wird, nachgelassen." Wenn Dem so wäre, so würde nach der Aus einandersetzung des „Heralb" wenig Grund zur Freude sein, insofern ein Verfall von Männlich keit, Tugend, Vaterlandsliebe und Anhänglichkeit an freien Einrichtungen ein Nebel sein würde, das kein Fortschritt in phnsischem Wohlsein gut machen könnte. Dennoch kommt nach sorgsamer Ueber legung des Gegenstandes dasBlatt zu dem Schluffe, das Land sei nicht in einem Zustande moralischen Verfalles und seine Bürger nicht „entartete Söhne würdiger Herren." Gewiß seien jüngst Beispiele amtlicher Eorruption vorgekommen; in Anbetracht aber, daß die Vereinigten Staaten 80,000 öffent liche Beamte besitzen, beweise die Eorruption „eines Dutzends oder 50" nicht den Verfall des ganzen öffentlichen Dienstes oder die Entartung der großen Masse der Bürger. Der „Herald" erwähnt einige Beispiele nationaler Tugenden, die zeigen, daß die Amerikaner von 1776 keinen moralischen Vortheil vor der gegenwärtigen Gene ration hätten und erklärt, dieses Verzeichnis; könnte leicht ausgedehnt werden. Ucbrigens giebt er zu, daß im ossiciellen Leben einige Reformen noth- wendig seien. Das Sommersest des „Paulus". « Leiprig, 23. Juli. Das Sommerfell deS Universitäts-Sängervereins zu St. Pauli, welches gestern im Schützenhause abgehalten wurde, erfreute sich einer befondern Gunst des Himmels; denn während zuvor das Wetter kühl und rauh war, konnte man gestern einen wonnigen Som merabend genießen. Die Räume des Gartens waren fast überfüllt und eine äußerst gewählte Zuhörerschaft lauschte mit gespannter Aufmerk samkeit den Vorträgen, die — wie es bei einem Sommersest sein muß — größtentheils heiterer Natur waren. Nachdem die Büchner'sche Capelle den Festabend mit einem Festmarsch und mit der Ouvertüre zu Euryanthe eingeleitet hatte, sangen die Pauliner (zum ersten Male) des Roland'S Horn, von Jos. Rheinberger. Die Ausgabe war keine geringe (zumal da das interessante Stück einen fast dramatischen Bortrax verlangt), aber sie wurde vortrefflich gelöst. Die Einsätze waren präcis und das Ganze wurde mit fast durchgängiger Reinheit, mit guter Decla« mation und sorgfältig nuancirt wiedergegeben und machte einen großartigen Eindruck Einzelne Stellen, wie z. B. der Ton des HornS, welchen der Kaiser Karl wiederholt hört, sind dem Com ponistcn wunderbar gelungen. Hieran reihte sich die Lotosblume von Schumann. Dieses Lied mit seinen originellen Harmonien und Ueber gängen, mit leinen Verwechselungen, Vorhal ten :c. ist ein Prüfstein, an welchen >,ch nicht jeder Verein wagen darf. Selbst die Pauliner hatten all ihre Kunst zllsammcnzunehmen, uni das Stück rein und cffectvoU zur Darstellung zu bringen. Mit charakteristisch ausgeprägter Stimmung und — wir möchten sagen — in pietätvoller Form wurde Heinrich Frauenlob von Gabe wiederge- geben, und von den letzten drei Nummern des ersten Theckcs: In der Kirschenblüth von F. Dc- dois (neu) — „Wers nur verstände" von Gust. Schmidt — und Chor der Römer aus: Der Raub der Sabinerinnen von Vierling zündete namentlich das zweite von Schmidt. Die Sänger eisteten dabei hinsichtlich der GcsangStechnik. Aussprache und der leichten und gewandten Wiedergabe Vorzügliches. Hatte der erste Theil des t^oncerts die Zuhörer schon ergötzt, o setzte der zweite Theil diesem Genuß die Krone aus. Die Gesänge, welche er bot, traten theilweisc in wahrer Vollendung auf und der Ne- erent. der i» seinem Leben schon manche» Män- nergesang hat dahinbrausen bören, muß gestehen, daß er selten so künstlerisch schön hat singe» hören. Tie Lieder: „Wein und Liebe" von Schubert, ,Wie die Nachtigallen an den Rosen nippen" von A. Richter und „Der Jonas kehrt im Walisisch ein" von Rheinberger (neu, zum ersten Mal ge- ungen) bewiesen, daßdie Pauliner nicht Noten singen, ondern lebendig den Geist des Gesanges erfassen,'So war der Ausdruck in der Stelle des zweiten Liedes: ,Wir sind klug und wisse», daß es gut ist" äußerst glücklich czetrosseu, und beim Ivnaßlied (mit dem östlichen «schlug: „Im Walisisch—nein ich danke!) gelang es den Sängern, allen darin liegenden Humor zu entfalten, so daß stürmiicher Dacapo- Rus erscholl. Ein reizendes Liedchen ist: Därf i s' Diandl liab'n'? Es wurde wie ein tebenslreucs und frischfarbiges Bild vorgeführt und errang sich ebenfalls den Wunsch der Wiederholung bei den Zuhörern. Nun folgte noch ein Lied (Fingal und Ossian von Reinecke) in welchem die darniliegende Komik große Heiterkeit erregte und der wundervolle Schlußchor aus Frithjos (für Männerchor, Solo- timmen und Orchester von Max Bruch), in welchem die Sänger in kräftigem Schritte mit einander Hand in Hand gingen und auch der Sologesang einen günstigen Eindruck machte. Mit diesem Gesänge >chloffen die Vorträge; sic haben den Ruhmes- kranz des Paulus in neuer Frische strahlen lassen, und wenn uns dabei das alte Worl einsällt: Das Werk lobt den Meister! so müssen wir am Schluffe auch des Mannes gedenken, der als Meister in der sinnst die Sänger so trefflich (und zwar nicht nur dem Munde, sondern auch dem Herzen nach) zu schulen weiß, daß solche gelungene Aufführungen möglich sind; des l»r. Langer, der sich um das Sommersest, das mit einem Ball schloß, redlich verdient gemacht hat. Vivat Dänin«! Aus Stadt und Land. * Leipzig, 23. Juli. Der La ndesw a bl ausschuß der sächsischen Fortschritts partei erläßt in der heutigen Nummer der „Dreßd. Presse" einen Ausruf an die Mitglieder seiner Partei, damit sic mit den Wahlvorberei tungen beginnen sollen. In dem gedachten Aus schuß befinden sich aus Dresden die Herren Minck- witz, Schaffrath, Lehmann, aus Leipzig die Herren Findel, Tannerl und Francke, aus Chemnitz die Herren Harnisch, Bauer, Stark und Gottscbald, ferner die Herren Kurt Starke und Reißig aus Mittweida, sowie der Abg. May auS Potenz * Leipzig, 23. Juli. Als Beweis, in welchem Maße in Sachsen der Mangel an Geist« l ichen vorhanden ist, kann die soeben im „Dresdn. Journal" vom evangelisch-lutherischen Landes- consistorium veröffentlichte Ausschreibung erledigter Psarr- und Diakonat-Aemter gelten. Nach der selben sind im Königreich Sachsen gegenwärtig 17 Stellen erledigt und außerdem noch l4 Stellen unbesetzt biS jetzt geblieben. * Leipzig, 23. Juli. Der hiesige akademisch naturwissenschaftliche Verein bält am nächsten Freitag Abends im Kaiscrsaal der Central halle eine Versammlung ab. in welcher von Herrn stuck, pbil. Fügner ein Vortrag über „den gegen wärtigen Stand der Frage über den Ursprung der Sprache" gehalten wird. Nach dem Vortrag findet ein Commers statt. * Leipzig, 23. Juli. Zu der in Nürnberg in den Tagen vom l2—16. August stattfindenden 9. General-Versammlung deutscher Müller und Mühleninteressenten wird, wie wir aus Nürnberger Blättern ersehen, der Zubrang ein über alles Erwarten starker werden. Der Hauptgrund der so regen Bctheiligung liegt in der gleichzeitig mit dieser Versammlung ver bundenen Eröffnung ei. ?r internationalen An stellung von Maschinen, Gerüchen und Erzeug nissen der Müllerei, Bäckerei und Lanrwirtbschast in den Räumen der dortigen Turnhalle, die eine wirklich großartige zu werden verspricht. Die diesjährige Wanderversammlung des Ver bandes deutscher Architekten- und In genieur-Vereine findet in München in den Tagen vom 3.—7. September statt. * Leipzig, 23. Juli. Frau I>r. Peschka- Leut ner, welche vorläufig ihren Wohnsitz noch in Leipzig bebält, wird, einer Einladung folgend, in einigen großen Administrations. Eoncerten in Baden-Baden. Creuznach u. s. w. im Lause dieser Woche auftrcteii « 'Leipzig, 23. Juli. An der Ecke des Grim ma'scheu Stein weg es und des Augustus- platzes wurde gestern Abend eine Hökerin Namens Jährlichen aus Köhra von einem durchgehenden einspännigen Kulfchgeschirr überfahren und ihr mit verschiedenen Victualien beladener Handwagen zertrümmert. Das scheue Pferd hielt inan am Eingänge zur Iohannisgaffe, wo der Wage» an einem Baume hängen blieb, auf. bevor es wei teren Schaden angeriebtet batte. Zum Glück war die Hökerin nur oberflächlich verletzt. Der be treffende Kutscher wurde in der Hospitalstraße ganz betrunken aiigctrvff-n und desyalb aus dem Naschmarkte zu Arrest gebracht. — Beim Richten eines Neubaues in der M o l tkest ra s;c gestern ^Nachmittag stürzte plötz lich aus dem t. Stock ein Fenstergerüst in den Hof hinab und beschädigte einen daselbst beschäf tigten Mauerpolir, Namens Graf aus Deuben, derart am Beine, daß sich seine Unterbringung im Krankenhause nothwcndig »nachte. — In der Hainstraße wurde gestern Abend eil, Maschinenbauer wegen schwerer Körperverletzung, die er einer in deinselben Hause mit ibm woh nenden Schuhmacherssran zugefügt, polizeilich ar- retirt und verhaftet. Er hatte die Frau in, Streit mit einer Kinderfliiitc über den Kops ge- baucn, so daß sie blutend und, wie es leider scheint, lebensgefährlich verletzt niedergesunken war. - Ein wegen Skandals und Uilgeborsams in vergangner Nacht in der Hohen Straße arre- tirter Schuhmachergeselle setzte seiner Forliührimg Widerstand entgegen und schlug einen Schutzmann so heftig mit der Faust ins Gesicht, das; ilnn der Helm vom Kopse fiel Da führte man den Excedenten in die nächste Bezirkswache, legte ihm Fesseln an und brachte ibn so widerstandslos nach dem st'asch- inarkt zur Haft — In der Münzgasse gcricthen in keutigcr frühen Morgenstunde ein Instrumentenmacher und ein Student feindlich an einander. Bcide stürzten im Handgemenge zu Boden und sei es nun, daß der Eine oder der Andere ein Messer oder sonst schneidendes Instrument bei sich führte, Beide zogen sich schwer blutende Verwundungen zu, so das; sich sofort ärztliche Hülse notbwendig machte. Der Student wurde verbunden, der Instrumenten wacher aber wegen einer weil klaffenden Gesichts wunde ins Krankenhaus gebracht. * Leipzig, 23. Juli. Im Lause des Monats September d. I. soll in Magdeburg auf vier- wöchentliche Dauer eine Lehr- und Lebrinittel- Ausstellung veranstaltet werden, als deren Ziel die Gründung eines Provinzial- schulmuseums in Aussicht genommen ist. Die Ausstellung soll die Lehr- und Lernmittel sämmt- licher Unterrichtsfächer aller öffentlichen Schulen (mit Ausnahme der Fachschulen), des Kinder gartens und der Fortbildungsscbulr enthalten. Eine Verloosung ausgestellter Gegenstände «st in Aussicht genommen. Alle Anfragen in Angele genheiten der Ausstellung sind zu richten an den Lehrer C. Schröter in Magdeburg, Petersstraße 5. Plaurn, 22. Juli. Außer dem sächsischen §le- memdelag hat auch der bicnenwirthschast- liche Hauptverein im Königreich Sachsen unsere Stadt für dieses Iabr zur Abhaltung seiner' Jahresversammlung gewählt. Das vom hiesigen Verein (Vorsitzender Lehrer Mühlfriedel in Weisch- litz) entworfene Programm umfaßt drei Tage: Mittwoch 23.. Donnerstag 24. und Freilag 25. August. Am 2 Tage findet im Garten der Ccntrachalle eine Ausstellung von Bienen, Bienen- wohnungen, Geräthen und Pr»ducten statt, an welcher ebenso wie an dem ganzen Feste und den Verhandlungen fick zu betheiliqen jedem Bienen- sreunde freisteht. Alle Ausstellungs-Gegenstände müssen biS zun» 15. August angemeldet werden. — Ueber den Stand der Arbeiten an der Riesaer Elbbrücke berichtet daß „Elbebl." weiter: Das rechtsseitige Ende deS am >9 Fe bruar d. I. eingestürztcn großen Straßenträgers wurde TagS darauf vom Eis und Strom so nach unterhalb gedrückt, daß es bis gegen Abend in den Flnthen gänzlich verschwunden war. Hier durch war der Träger ganz fest gegen den rechts seitigen alten Pfeiler gedrückt worden und batte der letztere deshalb einen ungekkuren Stützpunkt erhalten. Vorgestern Mittag, bis zu welcher Z it verschiedene Eisentheile an dieser Stelle schon abaenietet waren, wurden die Haupttbeile dnrcb- gesprengt. Infolge dessen lösten sich aber sofort nickt nur sämintliche Quaderschichten des Ober
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