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Dresdner Nachrichten : 29.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189601292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-29
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.01.1896
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SqtztchwBqtrftverek»« ,u Dt»etn. „chhe theiftveift ««««dtlai »öttzniist. und der Herren Dr Güntz und D, Schlesinger in Dreien. die sich gegen den Cntwuis überhaupt ausivrechen, sür «ledlgt iu erklären — Dir lmm Konservativen Verein vorgrstn, Abend im Gnverdetmuft veranstaltete Feier des Grburt-tageS >«sr. Maiestät ve- Kaiser- war a»k«o,denttich zahlreich betucht, io dast auch die Galerien gut beseht waren. Unler den lahrteichen Ehrengästen brnrerkle man dir Herren Excellenzen Gras Dönhoff. Fchr. v. Niethammm«. dir Gesandte» Preußens »»d Bayerns, die.Herren Staatsnitnitter Dr Schnrig, v. d. Ptanttz, v Äehsch, v. Seydrwltz, de» sächsilchen Gesandte» am bayerischen .Hose Gras v. Faortre, Obri>e>e»iv»it,»neitter v. Metzsch, General leutnants v Kirchbnch, v. Minckwitz und v. Zesch-.u. Hvtmarichälle v. Earlowitz und v Hangk. Obnlandcsgrrichtsvräsidcnt Werner. Polizeipläsident Le Maistcr, OverloiisisloriairatbAckeimann. Kreis- haupimaiin Schmiedel. Obrrbürgemieisler Beutler, Geb. Hosrath Llcknniann. zahlreiche Mitglieder beider Kammern und des Stadt verordneten Kollegiums. Nachdem die vollständige Kavelle des GewerbehansrS mit der Jnbelonverturr „nd den, Richard Wagiier- schen Kaiserinarsch die Feier «össnet hatte, hielt -Herr Gmnnnsial- vberlrhrer Tr Giesing eine mil tebhatirn, Interesse nusgrnvmmene eliislündige Festiede, in welcher er znnächst die lrelslichen Eharakier- eigenschasten des Kais.rs. vor Allem seine edle Pflichttreue seierle, womit er sich dir Herzen seiner Unlerthniien von Jahr zn Jahr mehr erobert habe, und Sr. Masrsttit als einen FiiedeiisiNlstc» im vollsten Sinne des Morles schilderte Auch das Berhüilnis; zn den Fürsten des Reiches habe damit abgeschlossen, das; dnSFürslr»- rhnnr nicht wie früher ein Widersacher der kaiserlichen Gewalt, sondern sein natürlicher Bundesgenosse geworden sei. Redner schlosl mit der Mahnnng, sich fern zu halte» von aller Parteiletden- schasl und im ieslen Bertraurn aus Gort, aus sich selbst und die deutsche Jugend unentwegt z» unserem Kaiser zn siebe». In das ans Se. Maiestät den Kaiser und die kaiserliche Familie vom Redner nusgrbrachte Hoch stimmte die Versammlung einmüthig und jubelnd ei». Im weiteren verlause des Abends erfreute der Dresdner Mannergesangverein, welcher sich stets mil Freuden in die Dienste des Konservnliven Vereins stellt, mit mehrere» treff lichen Evorgeiänge», welche mit patriotischen Tonstückcn nbwech- sellen. Uni« allseitig«» Beifall wurde die Ab'endiing folgenden Telegrammes an Se. Maseslat den Kaiser beschlossen: »Drin edlen und hochgeiniithen Schirmhcnn des Vaterlandes, dem starken Holt des Friedens der Welt, dem machtvollen Schützer dculichcr Ehre und Sille, »nsercm vielneliebte» Kaiserlichen Herrn bringen die aas Anlns; der Feier des Allerhöchste» GebnrtSsesles in> Kvn- sewaliven Verein versaininellen Dresdner Bürger i» jnbclnder Huldigung ihre ehrerbietigste» und trcurslen Glückwünsche dar. Des Allmächtigen Gnade walle für nnd für über Eurer Majestät! Gent schütze, Gott segne Kaiser nnd Reich allerwegen." gortsenung des örtlichen Tbeiles ans Seite 4 und 4». TasitSftcschichtc. Dentsrlies Reich. lieber den Trinlivruch, den der deutsche Botschafter Glas Enlenbiim bei dem von ihm zur GebilrtStngsselcr des Kaisers veranstalteten Dejeuner in Wien ansgebracht hat, wird berichtet: Der Trinkspruch wurde wegen «einer poliiiichen Wend lingen einerseits, der periönlichen Beziehungen des Bot>chasters andererseits zzanz besonders bemerkt. Grat Eulenbnrg sprach: „Ich freue mich, sic heute ans deutschem Boden begrüsg» zu können. Vertreter fast aller deutschen Gaue haben sich vereinigt, mit uns das GeburtSscst des deutsche» Kaisers zu feiern, das in diesem Jahre eine besondere Weihe dadurch erhält, dag das 25iäl»igc Ge- burtsiest des Deutschen Reiches mit de,»selbe» zuiammeusällk. Tie Versammlung, die ich hier begrüne, gicbt ein Bild dessen, das wir vor 25 Jahren erreichten, was durch das Herzblut »»rerer Brüder, die Arbeit unserer deutschen Hecie ausgerichict wurde — die neue Einigkeit der deutschen Stämme, das neue Erstehen des Tcuischen Reiches' Aber mehr als durch dieses Bild ist in der Persönlichkeit Sr. Majestät des deutschen Kauers der Gedanke des Deulichcn Reiches verkörpert. 'Als er vor acht Jahren zur Regierung gerufen wurde, horte man vielfach das Wort: »Der Kaiser ist ein reicher Erbe". Nicht ohne Scharfe war dieses Wort: denn eS lag un ausgesprochen darin, das; das Geniesten der Pflichterfüllung vnr- gebe. Dieses Wort ist verslnninit. Wohl ist unser Kaiser ein reicher Erbe geistiger und materieller Guter: aber er ist ein Mann, ciu thatlräsliger Mann, der über dieses Erbe, das auch das unsiige ist, wacht mit der Pflichttreue des deutsche» Gewissens. Wohl weckt seine slische Energie bei schwachen nnd augekränlclrcn Narren eine» Widcrsvruch: aber traurig ist es. das; wir Deutschen, die wir uns für den Typus der Ulkrast balle», so oik in dieses hysterische Narrenge.zeter einstiniincn. Wir tollten uns vielmehr freuen, dast wir einen Kaiser haben, der in seiner Wesenheit ein angeinesjener Ausdruck unserer deutschen Krall »nd nnscrcs deutschen Kratt- bcwußtseins ist." Im weiteren verlause seiner Rede äusterle der Botschafter ungesähr Folgcndes: „Freuen nur »ns unseres Kaisers! Seien wir stolz ans die Stellung, die er sich vor den Vollem der Erde erworben, so dast sie alle mit Neid aus uns blicke»: den» sie erblicken an unserer Spitze den heute gestierten Herrscher als Führer der stärksten und mächtigsten Armee der Welt, welcher sein Schwert allein dem Dienste des Friedens weiht. Freuen wir »ns des Kallers, der mit tirsdeutlcheni Empfinden das deutsche Wcten begreift, der io oft zu mir und Anderen Lusterte: „Die Krast Deutschlands liegt in seinen Fürste» und in der Eigenart der deut sche» Stämme" In dieser Eigenart sieht der Kaiser das Bollwerk gegen den IImstuiz und die Anarchie; er sieht i» ihr das zähe, kernige Element, das mit dem krattvoll«, Nachdruck des Jahres 1870 ledeu feindlichen Angriff ziiriickmeiftii wird So stimmen Sic denn ein in meinen heistrn Wunsch, dast Gott in Erfüllung gehen lassen möge, alles, was in dem dciillchen Herzen unseres Kallers llir unser Heil, für murren Segen rnlil. Er schenke unterem Kaller Gesundheit »nd Kraft, um seine deutschen Ideale zum herrlichsten Ausdruck u führen!" Aut Anordnung des Kallers hat auch daS Preustischc Krirgs- miiiisterimii einen Erlast veröffentlicht, der die Bestimmungen üoer eine möglich» weitgehende Sonntagsrnhe und einen möglichst '.egen Kirchenbcsuch kür die Mannrchastcn in Erinnerung ruft Eine vewndcrs trendige Ueöerraschiing hat der Kaiier an seinem Geburtstage den Saiiiläts-O'sizicrcn bereitet, indem er ihnen die Erlaubnis; er»,eilte, statt des bisher für sie vorgcschrievenen Degens das sonst bei der Armee eingeinhcle Offiziecs-Seitengewehr z» tragen. Innerhalb des Saiiitäis-Otsizicikorps ist der Wunsch nach Verleihung des Säbels schon seit geraumer Zeit rege gewesen nnd zwar nicht »nr deshalb, well Mancher in dem Tragen des von dein übrigen Osfizierkorps abgelegten Degens eine gewisse Zurück setzung erblicken mochte, sondern auch aus praktllchen Gründen. Beim Reite» namentlich ist das neue Olsiziers-Scltengrwkhr mil seiner freiere Bewegung gestattenden Koppel unstreitig viel prak tischer, als der eng an der Seite gcrragrnc Degen. Die Auszeich nung, die der Kaiier dmch dir gerade au seinem Geburtstage er folgte Verleihung dem Sanitäts-OIfizierkorps hat zu Theil werden lassen, wird von allen Militär-Aersten aus das Dankbarste em pfunden werden. Nach dem Brüsseler Blatt „Patriote" soll König Leopold don Belgien eine Begegnung des Präsidenken Fanrc mit dem Kaiser Wilhelm niis der nächstjährigen Brüsseler Ausstellung vermitteln. (?) Nebe, die Ilulerredling. die zwi che» dem prenstischen Lcmd- wnthichaslSmrntster Fihm. v. Hammerslein-Loxleii nnd dem Führer der loirseivntivcii Partei, Jihrn, von Manteuffel, statlgcliiiidcn hat, erfahrt die „T. T."> dast der Minister mit der Unterredung zunächst nichts Anderes beabsichtigte, als nochmals zweitelsir« sestziislc llen. das; er mit seinen Angriffen nicht die gelammte konser vative Partei, sonder» mir gewisse Agitatoren im Lande gemeint habe, von denen die koniervalive Partei loSzulöscn allerdings nach der Meinung deS Ministers im Interesse des Verhältnisses der Partei zu der Regierung liegen würde. Gutem vernehmen nach ist dir Schärfe, die insbesondere Herr v, Hammerstein-Loxten in die Erörterung des Antrags Kanitz hineingetragen hat. nicht die Folge irgend eines ministeriellen Beschlusses oder irgend einer anderen Einwirkung, sondern der eigene» Eiilschlicstung oder viel mehr der Slimmnng des Ministers zn verdanken, Ter stübere preustischc Minister des Innern, Herrfurih, schlägt in der .Tcuischen Jnrislenztg." die Einsührung der Wahlpflicht für den Reichstag vor. Er wünlcht, dast folgende Bestimmungen ein- geiübrt werden: 1) In dem zur Vornahme der Wahl eines Reichsragsabgeordneten anberanmten Termine hat jeder Wahl berechtigte sich bei dem Wahivorstand zu melden, um seine Stimme abzngebcn oder zu erkläre», dast er sich der Wahl enthalte. Wer vlmc eine spätestens binnen einer Woche nach dem Wabilermine bei dem Vorsitzenden des Wahtvorstandcs anzublingende genügende Entschuldigung »usbleibt. wird mit einer Geldstrafe von Ko Mark bestraft. 2) Ans Antrag des Bestraften ist. sofern der von dem selben a» Staats-Personalstrucr zu entrichtende Jahresbctrag die Summe von fünfzig Mark "scht erreicht, die Strafe auf Viesen Jahresbrkaa, irdock nicht unter drei Mark. derabrusehen D«t In L Oenbmg w eint,an ans Herab»l »ng ist bei vertust de-Antpruchs binnen l im Walde bei Nellelried von einem Wilderer geiödtel Es schell ik>ri Wochen »all ZusicUnng de» S»a,b«ftl>ls bei den« Borsihenden , ein Kamps voraus,«eaanaen r» >ein, bei rvelchem der Odniägc, des Wahworstandcs anzntn'ngen. lli Dir Festlegung der Straft einen Schuf; in die Brüsk erhielt, nacht,e, sprangen Beide ans dem erfolgt durch den Wadlvorsiond, dir Einziehung derselben im B« W,Id heraus, der Wilderer schlug den Obenäg« mit dem Gcwe! walinngszwanasvertabrrn. 4> Die Name» der Bestraften sind in! zu Boden und zerschmetterte ihm den Schädel Ein Mädchen ml ortsüblicher Weite bekannt zu machen, die Kosten der Bekannt > die Blnithat mll an, konnte ab« den Ttmie, nicht ortennei: mochung ans den Strasbciräae» zu decken, Lest erreich. In der galizllchr» Grenzstadt Ebrzaiiow. ww.> In Neapel hatten anlästlich des Geburtstage» des deutschen! in deren Umgebung wurden durch > tleereichllche Gendarmen viel» KaiierS das deutsche Schulschiff „Mollle" und alle italienischen Personen verhallet, welche mit der in den lebten Tagen oft ge- Schisse geflaggt. Prinz und Prinzessin Heinrich wohnten dem! nannten nllsiichen Räuberbande in Be.ielninge» gestunden sind Gottesdienst nn Bord des Schulschiffes „Mollle" btt. Abend» s Ungar». I» Agram hat sich de> vice Bürgermeister Mita, nn Bord de» Cchulschissrs „Mollle" btt. Abends tand Fettdiner in den deuischc» Klubs statt. Prinz Heinrich toastete am den Kaiser daS deutsche Vaterland nnd das Wvkl der drntichen Kolonie i» Neapel, Pcosesior Essig feierte daS Bnndnik zwischen Deutschland und Italien. Der deuvche Konsul trank am die deutsche Flotte. Um Mitternacht verlieben die Königl, Hoheiten de» Klub. Nach der „Schlei. Ztg," sollen die österreichischen Missionen in Berlin. Et. Petersburg. London nnd Rom bereits die Jnstrnk tion erhallen habe», an der geeigneten Stelle nns die erwähnte Aendermig der Tlnonsolgeordnimg in Lesterrcicb »nd i» Verbind ung damit der pragmatllcdcn Sanktion vorzubereilen. Der Bostchnster der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Berlin, Mr. Th Nnnyo». ist. wie bereits kurz gemeldet, plöylich ohne voibergeaangenes Krankenlager an einem Herzschläge ge storben. Der BoOchattcr hatte »och an, Abend wohl und mnnter un Kreise seiner Familie geweilt »nd betont, dast er eine kleine Er kältung glück ich übeiwnndcn habe. Cr ging dann gegen Mttter- »ackit z» Be». Plötzlich stellten sich Herzbeklemmungen ein: er weckte seme Gemahlin, »nd es wurde eiligst nach einem Arzt ge schickt. Indessen noch bevor dieser ellttrns, verschied der Boischaster, von de» Seine» umgeben. Generat Runyon, >820 im Staate New-Jersev geboren, war früher Rechtsanwalt in Ncw-Nork. Im Milizdiensl bewährte er sich als Organisator der Truppe». Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde er für seine Verdienste z»i» Geiieralmnior befördert. Runyo» ging dann in seine Hcimalh »rück »nd widmete sich wieder seiner Rechlsnnwaiisprazis. Im Jttlne IM wurde General Nnnyo» als Nachfolger des Gctandte» PlielyS durch den Präsidenten Elrveland, der clm gleichfalls als Immen schätzte, gleich nach Uebernahnie seiner Präsidentschaft zum ! Gesandten am Berliner Hose ernannt. Tie „Hamb. Nnckn." schreibe»: In einer Besprechung der j Haltung des „Kre»z-Zcit»ngs"-KomilreS in Sachen Haimnerstein ' »nteiinchle lürzlirb die „Voss. Zig." den strafrechtlichen Beariss brr i „Begünstigung" und kam dabei auf de» Fall Boettichcr-Berg ln ! einer Weise zn sprechen, welche einige ncichträgiiche Bemccklinge» > unsererseits erfordert. DnS vossstchc Blatt sagt unter Anderem, der ! Thathettand der Begünstigung sei in diesem Falle vollkommen ! ansgescdicden. „den» Alles. w»S geschah, geschah mit Borwissen ^ de» Fürsten B'Smarck". Wir stellen dem gegenüber nochmals fest. > das; Fürst Bismarck von der ganzcn Sache erst in einen; späteren , Stadium Kcniitnist erhallen bat. als die .Voss. Ztg" annimrnt. !Am frühesten ist natürlich der Präsident der Neichsvank unterrichtet j gewesen. Der hat aber damals nichr, wie rS vielleicht amtlich in- dicirt gewesen wäre, dem obersten Bankchet. dem Reichslanzler, s Anzeige gemacht, sondern sich zunächst mit dessen Stellvertreter, i mit Herrn von Boetlirber ausgesprochen, »m diesem Zeit zur «Santiiiiig der Lage zu lassen. Diese Sanirnng war durch Herr» «von Boetlicher »nd andere verwandle des Stralsmider Bank direktors, sowie durch einige Berliner Bankhäuser Provisorisch er- 1 folgt, bevor der Reichskanzler über den ganzen Vorgang amtlich : iinterlictstct wurde. Und auch dann ist demselben zunächst die i Tbatiache nicht bekannt geworden, das; dabei Dinge in Frage käme», die eine Anzeigepsiicht involviren konnten. Wenn eine > sotche bestand und verletzt worden ist. so ist dies also nicht, wie ! die „Voss. Ztg." meint, mit Vorwrssen des Reichskanzlers ge- «scheden. dessen ganze Befassung mit der Sache sich darauf beschränkte, zu verhüte», dast ein Minister, z» dessen Obliegenheiten n. A. auch ! die Bcttrckiing des hieichstniizlers in Banlsachcn gehörte, in eineni ! drückenden Schuldverhältiiissc zn einige» Bertiner Bankhäusern stand, wenn er dein Dienste erhalten blenden sollte. Die Bornistetstlchtlitg gegen den Alezianer-Rcktor Overbeck und de» Bruder Aegidius wegen lebeiisgesährlichcr Behandlung Irrsinniger ist eingestellt. Hiermit ist der Aachener Alexiancr- Prozest beendet. Gegen den Maximal-Arbeitstcig für Bäckereien, wie ih» Prcusteii beantragt bat. hnt der vorslnnd des UnterverbnndcS „IKordwest" der Bäckerinnniiaen „Germania" eine Petition an den Vniidesrath gerichtet. Die Petition richtet sich gegen die Atisiührlwgeii i» der Begründung des Antrages i» Betreff der s ansirciigendeii Arbeit in Bäckereien, des Gesuiidheitszuslandes der «Bäcker, die angebliche Arbeitslosigkeit n. s. w. Ueb-r die Festvorstellung im Berliner Opernhause, welche die ! Kaiicr-GeburtStagS-Festlichkeilen beichtost, schreibt L. Pietsch: ! Wenige Miniitcil nach 8 Uhr verkündeten Graf Höchberg nnd i (straf Eulcnbiirg, gegen die Brüstung der grosten .Hotlvge vor- j trelciid, die Aiikunil des kniserlichcn Paares und seiner Gälte. ! Unmittelbar daraus trat der Kaiser, in den rothen Gcilakvller der ! Gnrdes du Eorps gekleidet, zur Sette der Königin von Württem berg, an deren meergrünem Allaskleide und rn deren dniitlen ^ Haare» alle Krondiamanie» von Württemberg zu strahlen nnd zu ! funkeln schienen, in die Loge ein. Gleichzeitig der König von Sachsen in Ulaneii-Uiiisorm. die Kaiserin führend, deren mäocheii- i halt schlanke Gestatt ein lömbeersarbiges. von Brillanten stinkeln- l des Sammettleid nmschioi; n»d nmivaUlc. Sie liest sich vorn zur ! Rechten der Königin von Milrttkniberg nieder, Deren Gemahl, in s rothcr Ga,dch»iare,i-At!ila. jührie die Prinzessin Leopold, die in l den Farben büchender Gesundheit prangend, um den Hals eine» t Prachtvollen Schmuck aus grosten Smaragden und Brillante», ein entsprechendes Diadem nnd eine Robe von weistem, broschirtem Stoff, der mit seinen eingewiltten Gewinden kleinster Röschen und Blättchen dnrchwirkt war, und von dessen mit großen Smaragd droschen ge>ch,»iicklci» Miedeisanm rin weißer Spitzenabsall sich über die wetten Schlitteräimet, über Rücken und Brust breitcle. Ter Grostherzoa von Bade» snlnle die Groscherzogin von Hessen. Sic trug ein brillantsuiikelndes. verleit besetztes Diadem, uni de» Hals einen köstlichen zwö»rechigen Pcrlenschinuck, zwischen dessen Krtten zwei Brillankrivicreii eingrsügt waren, und eine wetste Robe, über deren Mieder und Rock sich i» geringen Zwischen räumen lange Silbeisircisc» h »zogen. Sie »ahm ihren Plntz zur Linke» des Kaisers zwilchen ihm und dem Grostherzog von Baden An dessen linker Lette licstcii sich verschiedene deutsche Prinzen nnd Fü'steii, zunächst Herzog Johann Allirecht von Mecklenburg nieder. Znr Rechten dcS aus deni anderen westlichen Flügel sitzen den Königs von Württemberg unser innger Kroiwrinz und teine Brüder Eitel Fritz nnd Waldemar, Letzterer in Marine-Uniform, der Erstere mit dem rothen Bande des Würltembergischen Ordens über Brust »nd Rücke», die anderen Beiden mit dem gelben des Schwarze» Adlcrordens, R, Wagner s Kaisermarsch, aber ohne Ehorgciang, «öffnete die Vorstellung. Ihm folgte eine Wieder holung des am Abend des 1ü. ds. Mts, und schon vor 25 Jahre» gelegentlich des Ciegercimilgs am 18. Juni 187t cilisgettchrtkii Fcst'picls von dem verstorbenen Direktor Hein, mit Musik von Hopffer, betitelt „Barbarossa". Während der nach den; Fallen des Vorhangs cinkrclenven Panse begaben sich das Katserpaar, die Fürsten, die ganze Hosgesellichast des «sten Ranges, der Prosce- niiimslogcii nnd ein Theil des Parketts in den Concertsaal, wo der Kaitcr. die Königin und die sürsliichen Damen Cercle hielten. Eine halbe Stmide später begann ans der Bühne der dritte Akt der .Meistersinger von Nürnberg", das würdige Finale der Fest- Vorstellung. In ihrem Berichte über die letzte Reichstagssitzung schreibt die „Köln Ztg.": Das bobe Haus tagte im mittleren Theile der östlichen Laiigieitc des siolzcn Saales. Tort, wo die Keile der verschiedenen Fraktionen vor der Rednertribüne friedlich zusammen gestoßen, hatten sich wohlan die dreißig Herren zusammengcsunden, xii denen noch ein Abaevidneler zn rechnen war, der sich auf der Zlikörertribüiie «sichtlich bemühte, einigen seiner Wähler die Auf findung der deutschen Volksvertretung z» «leichtern. Ter Bürgermeister von Angst», rav. Fischer war am Montag in Friedrichs«,!, beim Altreichskanzler. Ter Fürst zeigte sich, wenn sich seine gchtzig Jnbie mich nicht verleugne», doch ousteroldeiillich frisch nnd mnnl«. Mik seiner gewohnten Offenheit und Rückhaltlosigkeit sprach er sich über die verschiedensten Tinge und Zustände a»ö, doch entziehen sich diese Aeiißcnmaen. so interessant ste auch sind, der öffentlich«, Wiedergabe, da sie vertraulich im Familienkreise gemacht wurden. Von Dr. Friedmann bringt ein Berlin« Lokalblatt die wunder same Mär. daß n sich demnächst freiwillig dem Untersuchungs richter stell«, wolle. Auch meidet das Blatt, daß zwischen Fried man« und seiner Frau eine Aussöhnung slatiffndrn werde. Beide wollt«, iväl« auf Klmstreiscn gehen, sic als Sängerin, er als Jmproviia»-" Stankovic, DirekiioiiSrnlh mehrerer Kredit Institute und iiidmilseUe , Unternrbmunge», eine der angesehensten Periöiiüchkette» Agrain-. Essig seierle daS Bündnist, durch einen Revolvcrichiist entleibt. Man iprickr davon, de, Stankovic in der jüngsten Krise große Börsenverlnste «litten l abe Ter Selbstmord «regt ungeheures Anti ehe». Fsrantreich. Pak« Armbrust«, der Generalvuor sin die Missionen, isi in Paris gettorbcn. Der im Gefängnis; sitzende Jaegnes Saint E«e ist schwe. erkrankt. Professor Lannelongiic i» Paris hat die ersten drei Röntgen schen Photographien piäftntirt: zwei Ausnahmen von an Knochen krankhctten leidende» lebenden Personen sind trat, des nochmalige! basten Apparates vorzüglich gelungen, die dritte AnsmRine, an einer Leiche ist wemg« g»t. Lannciongue prophezeit groß : vor theile von Nöntgrn's Entdeckung für die Chirurgie Italien. Nach der „Gazelta dil Povolo" hätte Italien ft' Wien und Berlin vorg.schlage», die Besprechungen wegen Ve, längerung des TreibundvertrageS ber-its Ende Februar ans,» nehmen und den Verkrag schon ein Jahr vor de,',«, Ablaut zo ccnenern. Als Grund sür diesen Schritt wird die gegeiiionttiu- noch immer ungeklärte politische Lage Europas bezeichnet. Prinz Ferdinand von Bulgarien beobachtet in Rom da- strengste Jncognito und führt de» Namen Mosat, Ter Prinz suhl mit seiner Suite in zwei Wage» zum Vatikan und stieg dcitclbst aus Der Papst cmpsing ihn »nd wiederholte chm gegenüber sein- bereits früh« geg bene Antwort, dast drr Uevertritt zum ortho boxen Glauben nicht gestaltet werde» konnte. Der an General Baratieri von Ras Makonncii abacmiidle Bote ist znri'ickgekehrt. Ras Makonne» onlwortcte auf den Prü des Generals Baratieri mit der Bethencrung seiner nnd König Menclik's Treue bezüglich der zur Betsreiung MakalleS abge schlossen«, Verträge, Alle Kundichast« bestätigen, dast das Bn taillon des Oberstleutnants Galliano die Waffen. Kanonen und viel Material bei sich bat, und das: alle Mannschaften sich in gut« Verfassung befinden. Das Bataillon Gaüiano's bat in dem Lager ine Aiitstclliing ini Viereck, in dessen Mitte sich die Offiziere mit den Verwundeten, den Kanone» »nd dem Material befinden, ein genommen. Das Bataillon ist gemäß der Gewohnheit der Abcssinic: von de» Kolonnen des Ras Makonnen umgeben ans Grund d« Bnrgschatt. welche dieser übernommen tmt, damit daS Bataillon nicht mit den Korps der anderen Häuptliinge in Berührung tömiiit Lcnknant Fetter erzählte, dast beim Ansmcirich des Bataillvns Galliciiw's aus Mnkalle die Soldaten der anderen Häuptling« nn.zuiri den waren mit den vereinbarten Bedingungen und erbitte,! waten über den langen Widerstand. Das Lager der Schoancr bc findet sich in der Nähe von Agula. Sonntgg war Ruhetag, Am Montag sollten die Schoancr in der Richtung am Hannen, die Kolonne des Oberstleiitnants Galliano in der Richtung nach Adahagamns abmaochiren. — Hiernach würde sich die Meldung, dast die Besatzung von Makalle von den Abessiniern überfallen, und entwaffnet worden iei. nicht bestätigen. Spanien. Der Ministcrrath beriech über eine Anleihe von j 50 Millionen nnd die Mittel dazu, sowie über die Einführung einer Kriegssteiicr sür Euba, Amtliche Depeschen ans Havcmnah melden. Oberst Molira schlug OM Ausständische und eroberte das Lag« d« Ausständischen in Gcrnnaia, Tie Anfftändoche» verbrannten einen Postzng. England. Jiiiolgc neu« Schwierigkeiten seitens der Aus ständigen in Belsast, welche die Arbeit Hütten wieder ausnchinen solle», dauert der Ansstanb sort, Ueber die letzten Lebenslage des Primen .Heinrich von Batten berg wird berichtet: Der Prinz holte sich das Fieber, als er im Sumpf bei Ekusircin dem Jcigdvergnügen oblag. Als man ihn in das Lager von Prahl,, trug, war er kaum der Sprache mächtig,! Drei Aerzte waren um ihn. Tic Fieberhitze stieg ans l05 Grad F Tic Aerzte wandten die warme Schwammbcsprcngnng an, Tas j half einstweilen. Der Prinz erklärte leibst, wie gut ihn: das thne,, Die Hitze sank allmählich a»f lOO Grad. Dann kam von der: Hcima.h der Befehl, den Prinzen ungesäumt nach Madeira zu schassen. Als Prinz Heinrich in Mann, eintras, stieg das Fieber wiederum ans 100 Grad, Tic ärztliche Behandlung brachte di« Hitze herab, »nd die Reise wurde fortgesetzt. Als der frische See ! bauch ihn umgab, fühlte er sich wohl«. Alle, welche ihn Hingaben, stellen dem Prinzen das Zeugnis; aus, dast er sich mannhaft als Soldat bis zur letzten Stunde benommen hat. Ec war dankbar! sür jede ihm erwiesene Aufmerksamkeit. j Es wird angenommen, dast 55 Bergleute bei der Explosion inj der Kohlengrube bei Tylorstown nmgekommen sind, M Leichen j sind bis jetzt geborgen. Ruffland. An der Frühstückstaiel im kaiserlichen Wi»!«-. pcckais in Petersburg znr Feier des Geburtstages Kaiier Wilhelms nabmcn außer dem deutschen Botschafter Fürst Radolin und der Füislin Nadoli» die ehemaligen Militär-Bevollmächtigten in Berlin Fürst Dolgoniki »nd Giai Kutiiww theil Kaiser Nikolaus brachle in den herzlichsten Worten das Wohl des dciitickicn Kttscrs ans, Türkei. Eine Depesche der „Daily News" ans Wien besagt: Die armenftche Frage werde akut. Tie rnisiiche Flotte sei in Scbastopol und Odessa bereit: die russischen Armeen im Kaukasus seien an der Grenze zusanimengezogen. mn im Frühjahr in Armenien einzlimarschiren. Rußland suche setzt die Zustimmung der Mächte zn ein« Theilung der Türkei nach, Rußland schlage vor, es selb': wolle Armenien und die asiatischen Provinzen b,s Alecandrcttc, sowie Konstanlinopel nebnien, Frankreich solle Syrien, Palästina niit Jerusalen, erhalten: England Egypten und die Ostkiistc dec kt «so che» Gottes: Oesterreich Serbien und Makedonien: Italic, Tripolis: Griechenland Tbessalieii, Kreta und die Jnieln des Lgäijchen Meeres, Es würde behauptet, dast alle Mächte bierim! einverstanden seien mit Ausnahme Oesterreich, das sich noch >ri»7 Erllärunq Vorbehalten habe. — „Wolfs's Tclcgravhenburcnn erklärt zu dieser Meldung: Wie wir hören, ist in Berlin von einem derartigen Thcilungsplane nichts bekannt, Amerika. Die zuständigen Behörden der Stadt New Norl baben beschlossen, die Erlaubnistgebühren zum Betrieb von Gast Häusern, Schankstuben und Restaurationen zu «höhen- Letztere haben anstatt 100 Dollars jetzt 150 zu zahlen, die Erlaubnis: zmi Ausschank von Bier und Ale ist von 50 aus 75, zum Betrieb eines Gaffboss von 300 bis 500 aus 5bO Dollars «hobt. In Z» knickt soll die Zahl der Kneiven. die gegenwärtig an 10.000 betrüg! eingeschränkt werden wo immer eine Gclegenlicit hierzu sich birlc! da die Stadt Ncw-?)orl an einer Ueberzahl von Schankstätten leidet Kunst und Wissenschaft. -s- Concert zur Feier des -tOiührigci, Bestehens des K ö n ig ! Konservatoriums. Wenn man einst die Geschichte des Dresdner Königl. Konirwatoriunis schreiben wird, io wird man das alte Thema von Kämpfen und Sorgen, von der Entwickelung ans kleinsten Anfängen bis zur hohen Entfaltung von Neuem zn behandeln haben und Manches wird man «zähl«, müssen, wa- im Hinblick aus die gegenwärtige Größe und Bedeutung des In stftuIS wie ein schattenhaft« Umriß «scheint, AIS vor 10 Jahren mit mehr als bescheidenen Mittel» der Grundstock zn der Anstatt gelegt wurde von dem schlichten .Kammermusik« Tröstler. konnl'- man bei einem Bestände von 84 Schülern die Zahl der Lehrer an de» Fingern einer Hand abzählen. Heute weist das Königl. Ko» tervatorium einen Lehrerbcftand von 102 Per»'neu ani und eine Schülcrzahl von 902. Dieie Ziffern reden hinter, als Worte es vermögen! Wohl sprechen hierbei vierzig lange Jahre mit. während derer unendlich viel geschaffen und gestrebt worden ist. aber die jeik allein hätte das Werk nicht zu der heutigen Größe nusbilden önne». wenn nicht Männer von hervorragender Tliatkraft und nnstergcwöhnlich« Begabung ihr ganzes Wisse» und Vermögen eingesetzt und wenn fürstliche H»ld »nd Gunst den, Institute nicht von vornherein zur Seite gestanden halten. Als ani 2b, Januar 1850 die Anstalt eröffnet^ wohnten der Fein dir Königl. Hoheiten Kronprinz Albert, Kronprtnzest Carola „nd Prinz Georg bet Diese allerhöchtie »nd höchste Gönnerschaft iit dem Königl. Kvi> servatorinm dis heutigen Tages in vollem Umfange «hatten ge blieben. denn auch gegenwärtig steht als böchster Protektor Se Majestät der König schütz nd üb« der Anstalt und als Ehren Vorstände die Königl, Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August, Herzog Alfred von Sachien-Eoourg-Gotbci. Hoheit Fürs: Friedrich von Hohenzollern-Hechingen nnd zahlreiche andere hohe Dresdner Nachrichten. Rr. 28. Seile 2. Mittwoch 2V. Januar L8r»«
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