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Dresdner Nachrichten : 03.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-16, 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-03
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1885
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«rte» Tageblatt für UolitiK, sitechckdu». KesMMMr. MenSenät, Madeillllt. Ür.freM SvüSUSlLlt Vl-68llv„, OiklZt-i-ptiiv»»,, lg, H. tiprvellievil: IN-IS uuä tt—t Uür. SLräillvL-rLbrL j von Ltck. von« I. llnorbavd 1. ttpevlnl-,. ttanptxeaeti. > Vr«»«I«n, »» 1V»«tapt»5i>ni«uz ompt. Llnrel. in «oik«. ortzms, drollyoZoläkarb. «ol>tVilot>6ulp«to. k»»»toi' v. S bl» lütt Llr. jl"»t«r»»iul. prompt. n«,t»r tn i»-r»dx»«»«tt»n vr«l»»!>. v»rl'rlockewnm», vrodäon I t.«d,, klnin», 0»lk»id«» «le»»»r «»drit I dl»rl<wkkr. 27, koratzxrvckstoUo 281, 2tmiUI«Nktr»sii« 19, „ 278, tt8lntioli.tr., 8t»4t 68rlitr ,, 848. ^»krlü: 2v(olc»norscr. 40, „ 287, 0r. ^Ä^vr 8 L f; llmM - 1'nM - liiriiUlük't ^ vsräen wetorveiss sbgfoZebvn, Lite, von IS Illlt. au « Ü8V. LvdMLIW, WlsMtze Br. A. ß rÄv>rr!»!««kÄ««< krok. vr. ILKvr's OrtswÄ-Mvrwal-lMvLsvd» ^A'LLM.. Nr.I2A. 30. Jitzrrimr. A»f!«re: 40.000 tr?l. Äutstchlen für den 3, Mai: Mäßiger unbestimmter Wind. Ziem lich trübe. Abnehmende Niederschläge. Temperatur wenig verändert. Dresden, 1885. Sonntag, 3. Mai. v«r-»»n>ollttch«r NedaNrur für Pttlffjschks vr. »«»l ««er»» «» «re»den. Nach den mühsamen und aufhältlichen Berathungen d«S Zoll» tariss ist der Reichstag nunmehr »u anderen GeietzgebungSarbeiten gelomme». ES handelte sich zunächst um «inen weiteren Sckritt auf der Bahn der sozialen Reformen. Das Unfall- und Kranken versicherungsgesetz soll ausgedehnt werden auf den gesainmten Betrieb der Bost-, Telegraphen-und Eisenbatnwerwaltungen, sämind liche Betriebe der Marine- und Heeresverwaltungen einschließlich deren Bauten, ferner aus die Betriebe der Baggerei, des Fuhrwerk«, vcr Binnenschifffahrt. Flößerei und der Fähren, den Spedition« Speicher- und Kellereibetried und den der Güterpacker, Güterlader, Schaffer. Bracker, Wäger, Messer, Schauer und Stauer. Etwa 800,000 in diesen sog. „Transportgewerben" beschäftigte Menschen werden der Wohltbat eines Gesetzes theilbaftig, das sie selbst und ilne Angehörigen schützt gegen die wirthschaftlichen Folgen eines Unfalls bei ihrer Erwcrbsarveit, daS sie befreit von der Sorge, in eine:» solchen Falle der Armenpflege anbeiinzusallen und von der Tcmüthrgung, die mit dein wirklichen Eintritt dieses Verhältnisses verknüpft ist. Das ist gewiß ein wichtiger Fortschritt und für die Bctbeiligten von segensreichen Folgen. Bei der Neuheit der Sache — Deutschland ist der erste Kulturstaat, der ei» solches Unternehmen ins Werk setzt — ist eine Vollkommenheit selbstredend nicht zu erreichen; dem Fdeal des Fürsten Bismarck, daß jeder Deutsche gegen Unfälle versichert ist, läßt sich nur schrittweise näherkommen. So hat der Bundesrath auch die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die bei der Land- und Forslw'.rtlilchaft beschäftigten Personen beantragt: leider bleibt der diesbezügliche Gesetzentwurf wegen Mangel an Zeit unerledigt in der Reickstagskommission stecken. Könnte er Gesetzeskraft jetzt bereits erlangen, jo würden den etwa 2" e Millionen gegen Unfälle versicherten Fabrikarbeitern und den 800,000 ihnen soeben binzutretenden Arbeitern der Transportgewerbe nicht weniger als 8 Millionen Deutscher beigcsellt werden. Man hätte dann über II Millionen Arbeiter beiderlei Geschlechts gegen Unfälle versickert. Damit ist diese Riesenkolonne noch nicht zu Ende. Der Bundesrath ist weiter mit einem Gesetze beschäftigt, daS auch die Versickerung der Staatsbeamten in Aussicht nimmt; ihnen muß sich gar bald di« der Gemeindrdeamten anschließen und auch die Privatbeamten werden dann nicht mehr lange außerhalb der Unsalb Versickerung bleiben. Bei dieser arbeiterfreundlichen Stimmung von Bundesrath und Reichstag darf jeder Antrag auf günstigen Empfang rechnen, der noch weitere DevölkerungSklaffen in den Rahmen der Unfallversicherung ziehe« will. Nur ist die selbst»«, stündlich« Voraussetzung, daß ein solcher Antrag zur rechten Zeit und am rechten Orte eingebracht wird und daß er überhaupt ins Gesetz paßt. Was thut aber di« Sozialdemokratie, welche die Ardcitrrsreundlichkeil in Generalvacht genommen hat? Ihr in die best. Kommission gewühlte« Mitglied schwänzte die Sitzungen; der Abg. v. Maitzahn sagte es den Sozialdemokraten aus den Kops zu. daß sie bei den entscheidenden Abstimmungen gefehlt und in der Beratdung nicht den Mund ausgethan haben. Als nun der Gesetz entwurf im Vollreichstag berothen wird, stellt der Abg. Kayser einen Antrag, der einen arbeiterfreundlichen Anstrich hatte. Sr wollte da» Unfallgesetz auch auf eine Anzahl von im Gemeinde dicnste beschäftigten Bediensteten und Beamten auspehnen. Damit zerstört er aber die ganze Harmonie des Gesetzes; anstatt die Gefährlichkeit des Betriebe« zur Unterlage der Unfallversicherung zu machen, stellt er die Eigenschaft de- Arbeitgebers in den Vorder, glPnd., Die Gemeindebeamten können nichtzHelnwytlich, sondern müssen durch ein eigenes Gesetz gegen UstfM-versichert werden. Dabei hätte der Antrag des Abg. Kayser die im Privatdienst aiigestellten Straßenkehrer von der Unfallversicherung ausgeschlossen und nur die städtischen Straßenkehrer berücksichtigt. Der Antrag war so mangelhaft vorbereitet und zeugte von so geringem Studium des Gesitzes, daß der Unterstaatssckretär v. Bötticher Herrn Kayser den väterlichen Rath gab, lieber erst die Gesetze zu studiren und in den Kommisstonen-sleißiger zu arbeiten, als so unfertige Anträge einzubringen. Die Sozialdemokraten waren natürlich höchlich entrüstet, daß ma» ihnen ihr Schwänzen in den Kommissionen vorhielt und zu verstehen gab. sie stellten nur auS Popuiaritätshascherci Anträge, von denen sie genau wüßten, daß sie an der g^ebenen Stelle nicht brauchbar sind. Sie ließe« eS an scharfen Ausfällen gegen dre anderen Parteien «icht fehlen und suchten ihr Weableiben aus den sich gerade nsit Arbeiterintereffcn beschäftigten Ausschüssen mit de« Mangel an Diäten zu entschuldigen. Es ist richtig, daß diese Dtätenlosigkeit einem arbeitswilligen Abgeordneten die angemessene Erfüllung seiner übernommenen Verpflichtungen sehr erschwert. Aber dte neuesten Erscheinungen innerhalb der Sozialdemokratie haben gelehrt, daß dieser Pari« a« nicht so viel daran ltegt, wenn ihre Abgeordneten sich regelrecht wie andere an den Arbeiten des Reichstags betheiligen. In der TageSaefchichte ist zu lesen, wie die Fiankkurtrr Sozialdemokraten ihre Abgeordneten im Reichstage bahnen und schmähe«, daß sie a« dieser „jedes freien Mannes unwürdigen Komödie des Parlamentarismus" theklnehmcn. Die Wahlen tn den Reichstag haben vom Standpunkt der revolutionären Partei nur dte Bedeutung einer Musterung, sie sollm die Armee sammeln und «inrxerziren, sie sind Mittel zum Zweck. Auch dte Slbgcordneten haben, nach diesem revolutionären Standpunkte aus eigentlich nur die Ausgabe, das Feuer zu unterhalten und durch Brandreden, die unter dem Schutz de« VersaftunaSrcckites straflos verbreitet werden können, zu schüren; dte Abgeord neten sollen demonstrtren, fallen durch Reden und Tbun den Beweis liefern, daß jede Hoffnung, auf dem Wege der Reform die Ideen der Sozialdemokratie Verwirklichen zu können, «ttel und Täuschung ist. Die sozialdemokratischen Abgeordneten l aber, nach der Auffassung der Frankfurt« Parteigenossen ihre gäbe schlecht erfüllt. Man kann als» tn dem Einbringen unaus führbar« Anträge und tu bau heftigen »us<««n der Adgg. Au« und Kntzsar wotzt nicht Nit yf« dafür erblicken. daß die Abgeordneten di« Vorwürfe ihrer Genosse» sich zu Herzen genomnun haben und darnach handeln wslleu. Wir bedaneur diese Wendung aufrichtig. ES hatte eine Zeit lang den Anschein, als ie! die Sozialdemokratie gleichsam in einer verheißungsvollen Mause rung zu einer Rcsormpanci begriffen; ihr Eintritt in die Kommis sionen bestärkte diese Erwartungen und wenn sie dabei dort nickt ihre Pflicht vollersüllt haben, so siebt ibnen^ wie wir wiederholt gern anerkennen, ver Mangel an Diäten entickuidigcnd zur Seite. Deshalb brauchen sie aber nicht jetzt umzukippen und wegen der Ab lehnung unerfüllbarer Anträge schwere Verdächtigungen gegen die anderen Parteien zu schleudern. Führen sie hierin sort, so müßte man annebmen, daß die soz.-dem. Abgeordneten im Reichstage sich nicht den Angriffen ihres tliatenduistigcn, revolutionären Anhangs gewachsen fühlen. Bis aber dieser Beweis erbracht ist, muß man im Fnteresse des bürgerlichen Friedens wünschen, daß die Führer der Sozialdemokratie den Kamvf gegen die unversöhnlichen revolutionären Elemente in ihrer Partei mit Erfolg zu führen im Stande sind. Denn daran ist unter allen Umständen fsstzubalten. daß trotz einiger über die „Zahmheit" der so>.-demokr. Abgeordneten grollenden Proteste die weitaus überwiegende Mebrheit des Arbeiter standes nicht gesonnen ist. den Boden der Geietze zu verlassen — tbeils aus gesetzmäßigem Sinne, tbeils weil sie an den organisirtcn Machtmitteln des Slaats zerschellen würden. Die russisch-englische Streitfrage zeigt täglich mehr ein friedliches Gesickt. Hatte man es bei der Alarmdcvesche wegen des VorrückenS der Russen nach Merutichok mit einer snstematischen gcmei»geiäl,r- lichen Frreleitung deS Publikums, einer ganz ordinäre» Beutel- schneiderei der mächtigen Clique internationaler Börsenivekulantcn oder mit einem unbenilslichen Auskinütsmittcl der unfähigen eng lischen Diplomatie zu tbun, die an ihrer Aufgabe zu verzweifeln ansängt? Erst telegraphirt der famose HerrLumSdcn, der englische Grcnzkonnnissar. der an der persischen Grenze, Hunderte von Kilo metern weit entfernt von dem angeblichen Schonplätze der alarmi- renden Vorgänge, sich langweilt, von der drohenden Bewegung der Russen: dann widerruft er sie. Fetzt schickt er seinen Stellverircter, einen gewissen Stephens, »ach London, wo er nicht vor 3 Woctwn eintreffen kann, um endlich Auskunft über die Katzbalgerei an, Kulchk zu ertlieilcn. Gladstonc kommt aber immer wieder daraui zurück, diesmal in einer Form, die Rußland annehmbar findet. Ter König von Dänemark, der gleichzeitig der Schwiegervater deü Zaren »nd des Primen von Wales ist, soll die dumme Geschickte ins Geschicke bringe». Der neueste Schäcknug Englands ist entweder daraui gemünzt, Zeit für fortgesetzte Rüstungen zu gewinnen, oder Gladstonr für seine verfahrene Politik einen Rückzug und für seine schließlich« Nachgiebigkeit einen Vorwand zu verschaffen, daß er noch länger Minister sein dars. Wir glauben das letztere. das Gesetz ja noch vb. die bei einer definitiven Regelung der Ver wendungssragc beseitigt werden könnten. Das Herrenhaus nah»: die Sekundärhaluworlage und den Gesetzentwurf wegen der Br strastma des Spiels in auswärtigen Lotterien in der Fassung des Abgeordnetenhauses an. Pest. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung durch den König fand Mittags im Beisein des Kronvnnzenvaares statt. De. Protektor Kronprinz Rudolf richtete eine Ansprache an den Monar chen, worin er die Wichtigkeit der Ausstellung betonte, die der Auf schwung der Kultur Ungarns auf allen Gebieten bezeuge. Ter König gab hieraus seiner Freude Ausdruck, dem hochbedeuienden Feste beizmvohnen, das den Aufschwung der ungarischen Nation bezeuge. St. PetsrSbufrg. Die deutsche „St. Petersburger Zeitung" erfährt von grit unterrichteter Seite. oaß der Friede mit England als gesickert zu betrachten sei. Die ganze diplomatische Aktion, di. sich englischerseits jetzt noch vollziehe, sei lediglich eine Rückzugo- bewegnno, der man einen möglichst anständigen Charakter wahren wolle. Die Zeitung äußeit jedoch noch Zweitel, ob die Situativ., in dieser unbedingt günstigen Weise jchon jetzt auszusassen sei. (Eine gleich friedliche Aussicht eröffnet das Leibblatt Gladstone'S s. Tagesgeschichte.) Berliner Bär der bessere Pariser Bericht über fortdauernde Geldflüisigleit veran- Z <77 lnßtcn ansgcdchntc Dcckungs- und MeinunaSkän'e, imolge dessen Z A die Kourie erheblich stiegen. Gegen Schluß trat eine Abschwächung « ^ ein. da London schwächere Russenkourse sandle. Leitende Banken L »7 belebt: Krebstaklien ütza Mt., Drskontvaesellstbaft 2 deutsche Bank' a l'-< Proz. höher. Deutsche Bahnen ruhig, fest: österreichische meist L — höher. Für fremde Renten bestand eine lebhafte Kmisiiist: neue L p Russen gewannen ltzr, Italiener l'/e und Ungarn l'/r Proz., Russen-2 ° »oten 2vr Mk. Im Äässaverkehr fanden fast durchweg Konrs- ? - bessernngen statt, namentlich bestand für Industrien eine günstigere Z -- Meinung als in den letzten Tagen. 8 kV Frankfurt -. M., 2. Mai. Frcdtt Staatsbas» 2420«. vom- 7 L bardrn U2-». Gatt,zier A7>',. Emitter ütg,. 4proc. Uno. Golbrrutc 7üe». ^ ^ Gotthardbahn —. TiSconto UA. Schwächer. Mae politische Nachrichten und ntdanernde Geldflüssigkeit veran- Wien, 2. Mai. Nordwcftbahn Nit,2V. Eredi, 2«,20. StaatSbah» 2!>6chO. Marlnotc» tilgt». Nu». Ercdil 28»,ü». Lombarden 127,»». "8 Z' Schwächer. L - V -« Italiener »2,10. L Neueftk Telezr««me der Dresdner Nckchr." vom 2. Mai Holzzollkommissiim des Reichstags >qe < ,. wlage wegen Abändening des .uokossascrn, Branntwein. Krastmehl nn sofort, die für Mohn, Sesam, Erdnuss: d. I., alle übrige» aber am 1. Juli d.«J. Berlin. Die ehernalß berieth beute über die Port einigungsvertrages von I8K7. Die Vo-ckage gezweckt, den Geniein auch nach Erhöhung de» Korn- und BivtzMe die Beiugniß z» wahren. Mehl. Brod, Fletsch und dergl. dev Kommunalbesleuening zu unterwerfen und diese Bestianiß auf Bier und Branntwein ans- zudehnen. Die Generaldisknssion konnte Nicht zu Ende geführt werden. Die Mehrzahl der Redner sprach sich iin Sinne der Vor lage aus. — Tie Petitionskommission beriech u. A. eine Eingabe der Hcnidelskanuner zu Baden-Baden, in der gebeten wird, di. Reichsregierung möge veranlaßt werden, der 188t gebildete» intev nationalen Union zum Schutze des aewerblichen Eigenthnms beiz» treten. Regierungsseitig wurde erklärt, daß auch Nord-Amerika Oesterreich-Ungarn und Rußland nicht an,geschlossen seien. Die Angelegenheit befinde sich noch im Stadium der Erwägnnaen augenblicklich sei der Beitritt nicht wünichcnswcrlh Die Kommission beschloß, die Petition als zur Erörterung im Plenum nicht für ge eignet zu erachten. Berlin. Reichstag. Ein Urlaubsgesuch des Abg. Singer (Soc.), das mit geschäftlichen Angelegenheiten nwtwirt in. wird dem Vorschläge des Präsidenten gemäß wegen imgeniigenderMotwirnng abgelehnt. — Tic Uebersicht der Relchs-Ansggbcn und Einnahmen für 1682-83 wird genehmigt. — Die Zolltariskvinmission beantragt die Zollerhöhnngen für Kokos' ' mineralische Schmieröle «. s. w. am I. Oktober d , in Krast zu setzen. Fenier soll der Reichskanzler ermächtigt werden den Text des Zolltarifs, wie er sich nach den beschlossenen Abändc runaen ergiebt, durch das „Reiekisblntt" bekannt zu machen. Abg Richter beantragt, den Zoll für Raps und Rnbsaat erst mit dein 1. Oktober in Kraft zu setzen. Fenier soll statt des 1. Juli als Termin des Inkrafttretens der übrigen Zollerböhnngcn, cinschließ- klch der für Schmieröl, gesetzt werden: ..acht Wochen nach Inkraft treten des Gesetzes". Staatssekretär v. Bötticher wandte gegen die Anträge ein. daß eine ungenaue Termindestimnnmg keineswegs den Interessen des Handels entspreche. Richter: Durch das Hinans- schieben der Frist werde der ungesunden Spekulation gesteuert, schon jetzt petirten die Interessenten, die sich mit BorrMcn reichl-ch versehen unbeschlritmates Inkrafttreten der Zollerhöhnngen. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, den Zoll aus Schmieröl am 1. Juli . Kraft treten zu lassen, im Uebrigen wurde der KomniissionSantrag angenommen. Dann wurde die zweite Bcrathnng des Gesetzent wurfes wegen Ausdehnung der Kranken- und Unfallversicherung zu Ende gesuyrt und die Borlage angenommen. Letzter Gegenstand Bcrathnng war der Gesetzentwurf betreffend die Znckcrstciicrver- tung. Grat Hacke (fr.) beantragte die Verlängerung der Kredit- st gegen eine Erhöhung des Zinsfußes von 3 auf 1 pro Ct. »-Hagen (frh und Heine (Soz.i bekämpften den Antrag. Die jiickerindustric habe ihre ketzigc Lage selbst verschuldet und habe cshalb keinen Anspruch aus Staatshilse. Robbe (Reichsvartei) und Windthorst erklärten sich für den Antrag. Schließlich wurde die Berathung vertagt, nachdem Heine gedroht, er iverdc für den Fall der Ablehmmg der Vertagung die Auszählung des (ersichtlich be schlußunsähigen) Hanies beantragen. Mo»tag Börsenslcucr. Berlin. Das Ab geordnetenhaus img des Hetne'schen Vr Goßlcr bedauerte lebhaft, -er entziehe, die besser auf die Schule verwendet werden könnten. n. oaß sich die Kreise nun auch inehr ui» die auchhanpt, Minnigerode und Schor en diese Aeußernngen desKiiltns- Kdcrspnich mit der Politik des näherliegende Ausgaben, als die von Wohl« bezcichneten. Rickcrt, Bücktemann (fr.), Ennerccrns ib.) und Weber (fr.-koirs.) traten sür den Minister ein. Finanz- ». Scholl erklärte, daß Gegensätze zwischen seinen und den nicht beständen. Bedenken walteten gegen Riä Abgeordnetenhaus führte die Spezialberatü- Verwendnngsgesrtzes zu Ende. Minister v. iatt. daß das borlicgcnde Gesetz dem Staate Wune nur bitten, daß sich her. Ra (nat.-! B-riS. 2. Mai. Schlich. Mcntr 78§L. 7>nlri»c >»7^r. StanlSbatzn »».',,»». Lombarde» 278,8». do. Prioritäten —. Spanier 87,18. cd Oeft. Goldrrutc —. Egypter 314,8». Ottomane» 818,88. Schwankend. § London, 2. Mai, Borm. II Uhr I» Min. SonsolS so-». I873rr pinsle» s § 89. Italiener 91--,. Lombarden 18--,. Türken 14»,. 4proc. s»»d. Amerikaner o->, 124--,. 4»roc. Nnaar. Goldrcnle 78. Oestcrr. Goldrcntc 84. Prcuh. Eonsols 182. 2 - , Gqdvcer «»-'„ Oltomanbank 18» ,«. Sncz-Acticn 77-.,. — Stimmung: Fest. — L? Wetter: Bewölkt. >-i' §, BreSlau, 2. Mal, Nachm. <<Se«reidemarkt>. SdiritnS 188 Liter -- ? 188 Proe. »r. Mai-Jnni 48,7», Pr. Auguft-Septbr. 43,98, Pr. Leptbr.-Oclbr. 44,28. ^ »r. Z' Sloggc» Pr. Jnnl-Znli 149,8». Pr. JuII-Augns, 188,88, Z ^ Weizen Pr. Mai >74,8». , , , ^ ^ Septbr.-Oceodcr 182.88. »lüdöl Pr. Mai-Juni 82,88, Pr. Scptbr.-October 84,88. L. 2 — Zink «msahloS. — Wetter: Scho«. ' p-e Stet« tu, 2. Mai, Nachm. 1 Uhr. iGctrcidemarkl,. Welze» flau, loc» 170—>78, pr. Mai-Jnni 179,8», Pr. Juni-Juli >8l,»8, Pr. Septdr.-Ortobcr «'s >88,88. Noqgeu matt, lor» 148—148, Pr. Mai-Jnni 147,88, pr. Jnni-Juli 2» AI 188,8», pr. Septbr.-Octoder 152,88. Rüböl nirprigrr, vr. Mai-Juni 88,88, pr. Z I, Septbr.-Ortodcr 83.88. Spiritus fest, loco 41,88, pr. Mai-Juni 41,78, pr. Juli- »7 A Sngnst 43^8, pr. Ruguft-Septembrr 44,98. Pctrolrnm loco 7,98. Lokales und Sächsisches. — Gestern Morgen 6 Uhr fuhr Se. Königl. Hoheit Prinz Georg mit Oberst von der Planitz und Major Schmalz nach Bautzen zur Bataillonsbestchtigung. Nachmittags 2 Uhr 3 Min. traf der Prinz wieder in Dresden ein. — Jnstizrath B uffen ius in Leipzig, Rechtsanwalt beim Reichsgericht, erhielt den kgl. preußischen Rothcn-Adlcr-Ordcn 3. Klasse. — Excellenz Gras Fabricc, in seiner Eigenschaft als Mi nister des Auswärtigen, ist am 1. Mai Persönlich mit dem neuen sächsischen Gesandten Grasen Hohenthal nach Berlin gereist, nm dcnsetben dort cinzuführen und vorzustcllen. Gestern sveistcn Beide beim Reichskanzler Fürsten Bismarck. Gras Hvhenthal kehrt in etwa 10 Tagen nach Dresden zurück, mss sich in seiner Eigen schaft als Gesandter dein König Albert zü präientiren. ' — Am Donnerstag Nachmittag besichtigte Sc. Exc. Finanz- minister von Könncritz in Freiberg die neu rcnovirtc landes- sürstlichc Begräbnißkapcllc im Tome. — Se. Ercell. der RcichSa.-richtspräsident vr. Siinson in Leipzig ist von seiner schweren Ertrank»»» soweit wieder hcrgeftellt, daß er am Freitag zu Owöchcntlichcr Badekur nach Karlsbad ab- reisen konnte. --- Naclidcm am Mittwoch und Donnerstag die Besichti gungen der Bataillone des Schützen-und Leibgrenadicr-Regi mcnts durch den Gen.-Maj. von der Decken stattgefunden batte, de- slchtigw der Herr General vorgestern die Bataillone des 2. Gren.- Rcg. Nr. lOI. Wie an den voraufgegangenen Tagen wohnte der kommandirendc General S. K. Hoheit Prinz Georg der Bcsichti» bei. Nachdem ans dem Alaunplatze alle 3 Bataillone ibre ertigkeit im reglementariichen Exerzieren dargelegt halten, folgte ein GescchtSexcrzicren nus dem ckxerziervlatz am Heller. DaS 1. Bataillon hatte eine Gefechtsstellung in oer Listöre des Waide» nordwestlich des Exerzierplatzes eingenommen, während das 2. und 3. Bataillon die Ausgabe erhielten, dasselbe von der KönigSbrückcr Chaussee aus aniugretten. Aus dem reckten Flügel der angreisenden Kolonne befand sich das 2. Bataillon mit einer vorgezogenen Os- kenstv-Flanke, während dem 3. Bataillon der Angriff auf des Feindes rechten Flügel zugewiesen war. Angriff und Vertheidigung winden mit bcwundernswertker Präcision »»»geführt Die Uebung endete nach längerem Feucrgesccht um '/r12 Ul,r. S. K. H. der Prinz Georg war in der Lage, allen 3 Bataillonen, besonders aber dem 2. (Major von Brück), welcher an diesem Tage den Vogel ad- gcschosscn hatte, seine volle Befriedigung anszudrückcn. — Turchbruchsvrc'jekte schießen jetzt wie Spargel aus dem Boden hervor. Schon wieder ist ein neues Prvielt mngetauctst: Der Durchbruch der Serrc - nach der Seidnitze rst r a ß c. An die bctliciligtcn Hausbesitzer sind bereits bezügliche Eirkularc erlassen worden, und demnächst wird man auch dem Rathc eine Denkschrift hierüber zukommen lassen. — Die für morgen Montag "r4 Uhr anberanmte Vorbe sprechung in der Angelegenheit der Durchführung der Moritz straße nach den, Fobannesplatz findet nicht aus der Terrasse, sondern im Hotel de Taxe siott. — Der UniverfitSts-Rentmeister vofrath Fr. Carl Gras in Leipzig beging am 1. d. fein goldene« Dienstjnbiläum. Am Vor abend brachte ihm der Universitäts - Sängervcrcin St. Pauli eine Serenade.
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