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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190416025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919041602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919041602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-16
- Monat1919-04
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Vsradeiid-Man » «, SS. Jahrgang. 8L las. VMtwoch, 1«. «pM I«,. Drahtanschrtsst Ferniprecher-Sammvauomrer: SSSSI. Rur ckr Kachlgrlprich«: L00U. L8SS vteN«I>Sdrltch NI Dreien und vorornn d«l p-emKiI««» Zvtr-I»,, I«,I« d«I »tn. ^bgUgS" ^LILVU^l maü»«r Zullkllon« duick, dl« Po» «ohn, Bellkl!qe.d> » «> M «»n»»Ita l « M. Die etnlpaltige 27 mm drei«» Zeile 7» P>. »u> Anzeigen »Hier Sielien- und «iklstLIÜtzkl-vkLIlL. Wodnungtinmii «inpaiiige An- und iVerlLuie rs «'«. «or,un»»Ud» »ul " o - ' larii. Auswiirttg« Suileüge gegen il>orau»l>ezadiung. - Seicgbln» iu Pi. N«-druck nur mii deuiil-er Luellenangabe i.Dreidner Nackr."> ^lililig. - Um-erl-ngie E-Iiiitilillcke werden »cck»> «usdewnhr«. GchMsttnng und H«plg»schSst,fN0«: «terrirnktra^e,8,40. Druck u. «vc.ag von iiirvick,» «teickuu»»» Druck» PostichEck-KoiNo l»SS» Leipzig. /^6/-L0/re/r- »eck §LÄ a/§ SL»SM Ha/Ae/r ^ ^ 5/»6LLaHÄA/'/'^/ä^-4/^L^ck /'/aLSE^s^k-'. 2L7. /(M/L5L^Lk/ „(6 Ae Regierungsattion gegen München. Ae Lage in Zatzem. Nürnberg. IS. April. In Nord- und Südbayern Herrscht Ruhe. In München steht die weitaus grüßte Zahl der Truppen auf seiten der Negierung Hossmann. Die Kommunisten haben eine grobe Anzahl von Arbcits- lose'n bewaffnet und cs finden noch Kämpfe zwischen ihnen und den Regienungstruppen statt, jedoch be herrschen die Negierungstruppcn vollkommen die Lage. Bet dem Mangel jeder direkten Verbindung mit der bayrischen Hauptstadt — Fernsprcch- und Zugverkehr sind vorläufig noch unterbrochen — wird man den Nachrichten Über die Zustände in München etwas skeptisch gegenüder- ktehen müssen. Namentlich die Meldung, daß die Regie- rangötruppen vollkommen Herren der Lage sind, erscheint etwas verfrüht. Der Befreiungskampf der Regierungs- Lrupperr. lSjgner Drahtb-'Kt der ,.Dr«»dr». Nachricht««".) Nürnberg. IS. April. Mit Harta», Deggendorf and Freilassing besieht keine TelephonverVlndung. Wie aus München indirekt gemeldet wird, liegen hente früh daS Bahapostamt «nd eine Anzahl von de« Spartakisten besetzte RegierungSgebänbe unter Granatfener ber NegierungStrnpverr. Die Verstärknng der RealermrgsitrnPpe« trifft frühestens heute nachmittag vor München ein. Bamberg. 18. April. Das Trnppenanfgebot für München ist 23 000 Mann stark. Man olanbt, in kvrzer Zeit de« lebten Widerstand der Kommunisten zn brechen. In Tölz. südsich von München, sind bewaffnete Spartakisten elugeriickt. Wie sie marlsen. ttinner Drabtbertcht der „DreSdn. Nachrichten"» Bamberg. IS. Avril. Die Münchner Kommunisten babrn für mehr als 7 81)1)06 M k. öffentliche und private Gelder „enteignet" lrichtiger wäre ..gestohlen"). Im Besitz« des kommunistischen A.u b e n m i n i st e r s D r. Sipo hat man bei keiner Einllefernng in die Irrenanstalt grob« Mengen Bargeld. Wertpapiere und Juwelen vorgesunden. Die Negierung erteilte dem militärischen Oberbefehlshaber die Ei mäcsttiauna zur Ver hängung d«S Standrechts in München. Die Diplomatie der RSterepubiik. Berlin. 18. April. lEia. Drahtmeld.) Der Minister des Aeusteren ber bayrischen Räterepublik batte, wie die „Ger mania" meldet, an Len Nuntius Monsignore Pacelli fol genden Brief gerichtet: „Ich gebe mir die Ehre. Ihnen mitznteilen, dab ich cS mir zur heiligen Pflicht mache, die Sicherheit Ihrer verehrlichen Person und des gesamten Instituts der Nuntiatur in München zu garantieren. Glauben Sie an meine Ergebenheit. Dr. Franz Lipp." Bamberg. 18. April. sEig. Drahtmeld.) Daei seit einigen Tagen in Bamberg erscheinende neue Organ der Regiernug Hoffman» „Der freie Staat" erfährt aus München, dah bi« Räteregierung der italienischen Regte, rung den gesamten bayrischen Walbbestand zu verpfänden ange boten habe für den Fall, das, Italien durch die Schweiz Lebensmittel nach Mün chen kommen läßt. Berlin vor dem Seneralftrell. Berli«. IS. April. sEig. Drahtmeld.) Der General, streik der kaufmännisch-» «nd industriellen »»gestellten Grob'BerliuS wird noch im Laufe de« heutige» Tages, spätestens aber morgen Tatsache fei«. FAr deu Generalstreik komme« die Angestellten folgender Betriebe i« Betracht: Metallindustrie«, die Grobbanken, di« chemischen Industrien, die Warenhäuser, die Hoch, und Untergrundbahn n«d die ElektrizitütSversorgunnSaustalt. Vy» einschneidender Bedeutung für daS Wirtschaft!»« nnd VerkehrSlebe» in Grob»Berli» wird der Streik der A«, gestellte» de. Hoch, «nd Untergrundbahn werden, sowie der elektrische» Straßenbahn «nd der ElcktrizitätSversor- anngSanstalte« sei». Es erscheint auch als anögeschloffe«. dab die Arbeiter dieser Betriebe länger als höchstens zwei Tage ohne die Angestellte» ihre Arbeit fortsetze» könne«. E» ist daher damit z« rechnen, dab sch»» « » rge « Berli« zu« groben Teil oh»e Licht sei« wird, nnd dab schon in ei» bis zwei Tag«» weder die Untergrund, nnd Hochbahn, «och die elektrisch« Straßenbahn ver» Uhren werden. Die Zahl der dnrch die Geueralstreikprokla- «atio« tu de« «nsftaud getretenen Angestellte» dürste sich a»f ISstvo« bis 18« VON belaufen. ViofLhrung de» Rälesyttem». sonst Generaiftreik. Breme«, 18. April. lEig. Drahtmeld.) Die Unab hängigen nnd Kommunisten haben gestern der Re- Nernng ihre bereits bekannten Forderungen auf Aus hebung deS Belagerungszustandes und Einführung des RätesystemS in Form eines Ultimatums überreicht. Da» Ultimatum läuft um 8 Uhr ab. Bei Nichterfüllung dieser Forderungen soll sofort der Generalstreik proklamiert werden. Dke Banlbeamlenbkweimng. > Weimar, IS. April. Heute fand in Weimar zwischen der N eichsregier nug und Vertretern der Angestellten und Arbeitgeber im Vaukgewcrbe eine Be so rech» ung statt. Wie verlautet, beabsichtige« die Angestcllten- verLäude. falls es zu keiner Einigung kommt, von mor, gen ab in sämtlichen Bankhauptnet'eu ln den General streik einzntretcu. ber sich auch auf die Beamten ber Reichs bank ausdehnen soll. Die gestern abend ange- bahnten Verhandlungen zwischen Angestellten des Bauk- gewcrbcü und dem NcichgarLeitsminister Bauer führten zu keinem abschließenden Ergebnis, j Hamburg, 18. April. In t en Einig »ngsver-! Handlungen zwischen den Direkloren der h'csi-.en .Banken und den Vertretern der Bankbeamten verbände stimmten die Känkleitungen dem Vorsch'age zu, daß Mitbestimmungsrccht der Angestellten in bezug auf Kündigungen und Entlassungen ro - h u e ab i ! bis zur Regelung durch einen Neichsiarif, em Reichsnot-' gesetz. oder eine für das Reich geltende Vereinka'iruug der E Berliner Grobbanken anzucrkcnnen. Damit kann der j Streik der Bankbeamten als abaewendct g-kten. In den! Betriebsversammlungen der Nordde'ttschen Bank und der Commerz- und Diskontobank hat'e sich die Mehrzahl der Angestellten gegen den Streik erklärt. Die kritische Lage am Lmi d'Lrssy. fGig » « r Dratztber 1 ch 1 der „T- r e s d n. achr 1 chte »".) Amsterdam, 11. April. Aus bcu Pariser Meldun gen der englische» Blätter geht hervor, dab die Gefahr, die dem Zustaudekommeu des Völkerbundes droht. die Kraze einer Auuäherung zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten stark iu dcu Brreich der Möglichkeit rückt. Der Pariser Vertreter des „Daily Erpreh" berichtet, dah das Problem des deutsch-ame ira nischen Znsammeuschlnffes inuerhald der amerikanischen Vertretung des Friedenskongresses ernsthaft erwogen wird. Bezeichnend für die kritische Lage in Parts ist die Mitteilung, dab di« Telegramme der englischen Korrespondenten ans Paris iu den letzten Tagen zum erstcnmale seit Beginn der Verhandln'gen der fran zösischen Telegrammzensur unt-rworfe» stüd. Paris, 14. April. Nach einer heute tn bestimmter Form gemachte» Mitteilung meines Gewährsmannes ist seit gestern abend wiederum eine ticfeingrci sende A e n- derung der Lage bei der Friedenskonferenz zu verzeichnen. In den seriöse» französischen parlarneu- tarische» nnd diplomatischen Kreisen war die Meldung von einem Einverständnis Wilsons zur wirtschaftlichen vor, läufigen Annektierung des Saarbeckens von Ausaiw an ans nuverhohleucu Zweifel gestoßen. Nun hat Wilson am Sonntag abend die für die französischen nr'K englischen Delegierten verblüffende Mitteilung gemacht. Amerika gebe ein endgültiges Einverständnis zu irgend einem wesentlichen wirtschaftlichen Punkt oder in der Frage deS Saarbeckens überhaupt nicht vor Anhörung der deutschen Delegierten. Wilson änberte den Stand punkt. dab die ganze Methode der Verhardlnngen geän dert werde» müsie. Diese Methode führte deSweae, z« keinem Ziele, weil alle Eutscheidnugen theoretisch -leibe», bevor man mit de« deutschen Sachverständigen verhandelt habe. Nicht nur Deutschland, sondern anch Amerika «erde einen realpolitisch unmöglichen Paniersrlgden niemals nnter eichnen. Darum seien alle Einveeftä dnisie. die Amerika in de« Hauptfragen bis jetzt gegeben habe, unter Vorbehalt zu verstehen ans die tatsächliche grundsätzlich er teilte Zustimmung z« einem wirtschaftlichen Protektorat Frankreichs über das Saarbeckcn. Lugano. 11. April sEig. Drahtmelb.) Einer der Gründe zum Zwiespalt zwischen Wilson und Cls- menceau besteht in der Forderung des letzteren, die Kriegsverantwortlichen, in erster Linie den Deutschen Kaiser, zu bestrafen. Wilson will aber auS konstitutionellen Gründen davon nichts wissen nnd wird damit teilweise unterstützt von Lloyd George. Der „Vorwärts" negen Oewaltfrleden. Berlin. 18. April. Meter der Ueberschrift „Nein" schreibt der ..Vorwärts": „Die Entente ist im Irrtum, wenn sic glaubt, daß es irgendeine deutsche Negierung gibt, die solche Fricdcnsbcdingungen unterschrei ben könnte. Wollen die gegenwärtigen Machthaber von drüben sie durchführen, so werden sie die Sache selber in die Hand nehmen müssen nnd sehen, wie sie mit den Be wohner» des Saargcbiets fertig werden, die deutsch sind und deutsch bleiben wollen. Sie möge» selber erfahren, dah die in Vorschlag gebrachlen Beträge von uns ntchl hcretnzubekommcn sind, selbst wenn man uns das letzte zerrissene Bettuch unter dem Leib« und die letzten Stiefel von den Füßen zieht." Grünen nnd Ekel. Bern. 18. April. Zur Regelung der Frage des Saarbeckens schreibt die .Humanit s": Wir erwarten mit einem Gefühl von Grauen und Ekel die Ver öffentlichung ber endgültigen Klausel, die dieses historische Verbrechen gutheitzcn soll, falls Wilson nicht doch noch im letzten Augenblicke in einer Aufwallung von Empörung fortgeriffen wird, - . . , ^ Arbeiter «nd Arbeiterin«»«. Mitbürger von Nrrsdeu! Der monatelange bolschewistisch-kommunistische Ber- lcumüungsscldzug hat am Sonnabend zu einer Mordtat geführt, die die ganze feige und ehylnie Gesinnung der bolschewistischen Bande erkennen läßt. Die kommunistischen Drahtzieher hatten sich für ihren verbrecherischen Plan der Verwundeten und Kriegsbeschädigten bedieir:. invalide Soldaten wurden ausgereizr und mit ihren Forderungen zu einem blutigen Putsch mißbraucht. Di« Forderungen der demonstrierenden Soldaten wurden durch Neurins be. willigt, soweit dies im Bereich der sächsischen Militärbehör den lag, Befürwortung bei den Reichsbcchörden murde zu» gesicherr. Was aber taten die Kommunisten für die. armen Kameraden? Der berüchtigte Kommunist Frenzel be nutzte die Gelegenheit, durch eine seiner üblen Brandreden und durch Verdrehung der Tatsachen die e.rreqte Masse bis zur Siedehitze oufzustacheln. So peitschte Berdr'Hung und Verleumdung zum Sturme aufs Kriegsministerium, so führte Verdrehung und Verleumdung zur bestialischen Hinichlachtung unieres Genossen, des Kriegsmiuiiiers Neu ling. Er wurde rwh mißhandelt, murde von der Brücke in die Elbe, geworfen, und äls er in den Fluten um fern Leben rang, richteten die entmenschten Verbrecher aus ihr unglückliches Opfer ein heftiges Maschinen- und Gewehr- seuer, bis Neuring in den Fluten versank. Mitbürger, Volksgenossen! Tie Dresdner Bluttat ist nur ein Teil eines verbrecherischen Planes. In der Sächsischen Volkskammer drohte dex Unabhängige Liebmann der Kammer erst vor einigen Lagen ein baldiges Ende an, in Berlin wurde Ende poriger Woche versucht, die Kriegsverlctzten und Kriegerswitwen zu Demonstrationöexzcsseil auszupeftscheu, um die Regierung zum bewassneten Einschreiten zu zwingen, in Dresden arbeiten die Spartakisten nach demselben Schema — der blutige Sonnabend war das ewig traurige Ergebnis die ser Hetze. Es liegt der Plan vor. das Elend der Ärtegsverletzten für Spartakus und seine Dikta luravsichten zu mißbrauchen. Die Dresdner Schandtat zeigt iu furchtbarer Beleuch tung. was unier Volk von kommunistischer Gewaltherr schaft zu geusiirtigen hätte: Beseitigung jeder persönlichen Freiheit und jedes RechtszuttaudLs für die Staats- bürger. Verfemung und Mord für jeden Ander-- denkenden, Anarchie und Steigerung der Not, das wäre daS Eldorado, in das uns die kommunistische Herrschaft führen müßte. Wir rufen deshalb die gesamte Arbeiterschaft, wir rufen unsere Mitbürger und Volksgenossen auf. mit alle» Mitteln gegen diese von Verbrechen zu Verbrechen schreitende Gewaltpolitik Front zu machen. Laßt Euch nicht von einer Minderheit vergewaltigen! Setzt der bolschewistische» Gewalt Eure Gewalt entgegen. Klärt die irrcgesührten. durch Lügen und Verleumdung verwirrten Volksgenossen aus! Unterstützt die Regierung in der Aus- rechterhaltung der Ruhe und Ordnung! Die sozialdemo kratische Parteileitung und dte Gewerkschaften werben alles tun. »m so schnell als möglich wieder geordnete Zu stände herbcizusühren und die unglücklichen Verhältnisse, unter denen unser armes Volk seufzt, nach Kräften zu mildern. Der Bezirksvorstand der sozialdemokratischen Partei tn Dresden. Der Vorstand des GewerkichastskartellS Dresden, »o Milliarde« Bloikadefchaden für Deutschland. Berli», IS. April. sEig. Drahtmell».) DaS Reich-« wirtschaftSamt hat sich, wie die „Rene Zeit" erfährt, neuerdings damit beschäftigt, die wirtschaftliche» Folge« der Blockade z« ermitteln. Danach belanse» sich di« angerichtete« BlockadeschLdeu ssir Deutschland ans über W Milliarde« Mark.
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