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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190424023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919042402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919042402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-24
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Jahrgang. AL UL. ^^^.-^^loradentl-VIan «7.- Donnerstag, 24. 2lprll INS. Drahtanschrift. Machrtch««* Dre«*»». F»rn>orrcher-Samm«lnumm«r: »»»LI. «irr,ürNachlgewräch«: »VOU. vre,? Set 18L<r 03a,,,^«-gkatzg,tz»> m Dre-oni »n»«„»t,n o«, >»wl, d»< ,t» maitg« Zu»«aunq »,,» di» Po l lohn» P«Il»IIq,.d d «a PI mono ML I « M. . »v» -» Dt» eimoollio, «7 mm drell» AU, 7» P>. Nin Nn^t,n> »ni»r Stollen. un» Äll^LlOLfl-vkOllO. W»Itnuno,m»,kI »in oallgk 7In> und vielSut, 2b Pl»,ug«v>Sd» oul " " > Taril. Auowileltge AuOlili« gegen Borau»b»u>I> ung. - B»i««di,l> lg Pi. »«»»NliI m« Mi, »».«ich«! OxeUenong.d« I.Dirodn»» N»-t>e.'> ruUilftg — Unnert-n,« Lchittyttw« werden Nlchl a»idr»«hn. SchrtftletNing unb Kauvtgeichäst»st«ll«: tüanenitrake L8 4U Druck u Ver -a von Uievick,» «eiüiarv«in Dread«. Postlcheck-«on!o ,S3SL Letpzt» Nor dem Besinn der Bersailler Konferenz. der Seift raftedrand». Dalleyraud war 181V der Vertreter Frankreich- auf dem wiener Sougreh. Gon ihm stammt das berühmte oder rich tiger gesagt, berüchtigte Wort, Lab die Sprache in der Diplo matie dazu da sei, um die wahren Gedanken zu verbergen, und der Urheber dieser hinterhältigen Lehre verstand sie da mals so gelch'ckt in die Praxis umzulctzen. datz infolge seiner intriganten Machenschaften die verbündeten Machte sich ernstlich in die Haare gerieten, wodurch die Stellung Frank reichs auf dem Kongreß zwar für Len Augenblick erleichtert und entlastet wurde, aber nicht, ohne Lab in der internatio nale» Gesamtlag« gefährlich« Keime künftiger Berwicke- luugcn zurückblieben. Unser Minister des Auswärtigen, Gras Brockdorff-Nantzau. hat sich bekanntlich gegen eine deutsche Nachahmung dieser Methode auf dem Pariser Kon- aoeh ausgesprochen und loyale Offenherzigkeit als Las wirk samere Mittel erklärt, um die sür die Zukunft Europas so überaus notwendige Versöhnung der Völker anzubahnen. Ser deutschen Charakter kennt, weih. bab die Erklärung deS Grasen Brockdorsf der AuSslutz einer wirklichen inneren Uebcrzeugung und nicht bloß ein Scheiomanöver ist. um unsere Gegner über unser« wahren Absichten zu täuschen. I» Pari- hält mau es aber für angebracht, Deutschland von voruhcrein Talleyrandsche Pläne unterzuschieben und benutzt dazu Len denkbar ungeeignetsten Anlab. nämlich den auSschlieblich von französischer Seit« verschuldeten Awi, schensall. der sich aus der ungenauen Abfassung der an Deutschland gerichteten EinladungSnol« zu den Friedens» Verhandlungen ergeben hat. Die französische Presse ergeht" sich acks ClömenceauS Kommando in heftigen Ausfällen gegen angebliche deutsche Verschleppungsmanöver und .imperialistische Widersetzlichkeit", und prompt antwortet auch da- Scho aus der Londoner Northclisse-Prcsse. die ter Meinung Ausdruck gibt, Deutschland wolle die Alliierten zersplittern und glaube bei diesem Bestreben, durch Lenin im Rücken gedeckt zu sein. Die Alliierten seien jedoch leicht t» der Lage, derartige Manöver zunichte zu machen, und sie mürbe« gegebenenfalls nicht zögern, von den »vielen nach- brücklichen Bestrafungsmitteln. über die sie verfügten, Gebrauch zu machen. Das ist eine sehr unhai ironische und wenig ver- LeibungSvolle Begleitmusik zu der Eröffnung der Versailler FriedenStagung. Die TallcyrandS sind nicht bei un». son dern in Paris und London zu Hause, und gegenüber ihren Machenschaften und Verdrehungen kann nur nochmals mit allem Nachdruck festgestellt werden, dah die deutsche Regie- rung nicht anders handeln konnte und durste, als sie getan hat. weil in der Elnladung-note ganz klar und deutlich nur von einer einfachen Entgegennahme der Bedingungen die Rede war. ohne ein Sterbenswörtchen von Bevollmächti gung unserer Abgesandten zum Verhandeln und Unterzeich nen. Di« Regierung kann sicher sein, dab sie in diesem Punkte die gesamte öffentliche Meinung hinter sich hat, mit Ausnahme der Unabhängigen, deren Organ, die »Freiheit". eS fertig bringt, die Erklärung deS Reichspräsidenten, weder -I« jetzige, noch eine künftige Negierung würde e» wage» dürfen, einen den l4 Punkten Wilsons widersprechenden Frieden zu vollziehen, als eine» »verwerflichen Unfug" und eine .Herausforderung" zu bezeichnen; man wolle nur unter de« Deckmantel de» WilsonsriebenS »einen neuen frechen Schwindel, eine neue Kampagne zur Sntfachung der natio nalen Leidenschaf!en Deutschlands in Szene setzen"! Diese Unterstellungen richte» sich selbst und brauche» bloh niedri« aer gehängt zu werden, soweit das deutsch« Urteil in Frage kpormt. Unsere Gegner aber werden sich in- Fäustchen lache», dah ihrem verschlagenen Talleyrand-Geist in solcher unverantwortlichen Weise aus eigene» deutschen Reihen Unterstützung z«teil wirb. Di« Folge kau» nur sein, bab alle im Schotze der Entente selbst sich regenden Widerstände gegen einen Gewaltfriedrn in ihrer Wirksamkeit gelähmt oder bestenfalls erheblich abgefchwächt werden. LS ist wieder einmal ein richtiger Hexenkessel, der in der Pariser und Loudoner Presse gegen uns zischt und brodelt. Wir müssen gegenüber dieser aufschäumenben Glut utttere küble Ruhe bewahren und festhalien an dem. wa» recht ut. Mit Tasten- randsche« Kniffe«, die wohl Augenblickserfolge erzielen, aber nie und nimmer dauernde Beruhigung schaffen können, ist das grobe Problem deS Neubaues Europas nicht zu löse«. Der Geist Talleyrand» hat feit 181V die gesamte internationale europäische Politik andauernd vergiftet und die gewitterschwüle Atmosphäre des allgemeinen Miß trauen- erzeugt, die 1V14 sich im Weltkriege entlud. Bis marck hat diesen Zustand allzeit schwer emvfunden und sich stets bemüht der Wahrheit auch in der Diplomatie zum Wege zu verhelfen und Deutschland zum. »ehrlichen Mak» ler" Europa» zu mache«. Dieser Roll; werben wir auch jetzt getreu bleiben und un» durch keine Talleoranb» auf seiten nuferer Gegner in dem festen Beharren auf dem Stlsonschen GerechtigkeilSfriebe« beirre« lassen. « Friedenövorbereitunnen in Weimar. tLstahtmelbungunfre, Berlin «rLchrtftlettung.) Berlin, 2». April. Die Reichsreglernng wird sich, «ie «lr hören. bereits a«1. MatnachWeimarde. «He». Da »« diese Zeit dt« verhandln»««» deS Arteften-auSfchusse- der Rattoualversammlung begl»«eu. hat di« Regierung begreiflicherweise ei« Inter, <fte dar««, «ährend der bevorstehenden Friedensvcrhand- l*««e» l» Paris während ter Tag««g des F,i:d«usauS. Phpftes i» Weimar a»w«fe»d z« kein. Die Ball »er, «»mmlnngen der tentlche« Nati»«al»ersam«, l»»g werte» «rauSftchtlich am S. »der ft. Mat de« 'giuueu, Gl«« frühere Eiuberusnng der Ratsoualvrrsam», . Ut»g. wie sie t, eluzel««« bemorratifche» Blätter« »er, la«»t «lrd. dürfte »ach ««seren Erkundigungen «icht i» Krag« »»««««. E» »» damit z« re»«««, dah »ie dent, lch«» Frtefte»ft»«terh«»ftler etwa am »ft. »der »ft. ft. M. V»U» »arlaff« «erde». Dia Krtefte»«, bedinguuae« dürsten frühestens Netchürcgierung bekannt sein. am 2. Mai der Unter Liesen Um» stäuben würde eine vorzeitige Einberufung der deutschen Nationalversammlung kaum Zweck Hahr». Berlin» 23. April. Die sranzüsischen Zeitungen melden, Lab die deutschen Bevollmächtigten und ihr Ge folge sür nächsten Montag in Versailles erwar tet werden sollen. Sie werden sofort in ein Hotel gebracht, daS für sic reserviert wurde. Der FriedenSvcrtrag wird ihnen am nächsten Tage im Hotel „Trianon" zugestellt werden. Melrmlt- oder Beistättdksiunsi-srlrden? London» 23. April. Die Londoner Jingopresse verlangt bet ihren Besprechungen des jüngsten Zwischenfalles. Lab auf keinen Fall mit den deutschen Delegier ten verhandelt werde, sondern die Deulschcn mühten entweder annehmcn oder ablehnen. Nur ..Manchester Guardian", „Wcstminster Gazette", „Daily NewS" und „Daily Herald" sind der Meinung, dah Dis kussionen gestattet werden sollten. „Wcstminster Gazette" erinnert daran, dah selbst 1871 verhandelt wurde. Wenn man den Frieden zu diktieren hätte und man automatisch zeichnen liehe, würde man Deutschland eine gule Entschul digung geben, den FriebenSvertrag als einen Fetzen Papier zu betrachten und danach zu handeln. Die Be dingungen würden auf alle Fälle streng sein. Die Minimumbcdtngungen. -ie Deutschland auf Grund der 14 Punkte auscrlegt werden, müssen als das Ergebnis der niederschmetternden Niederlage betrachtet werben, eine Niederlage, wie sie noch nie eine Großmacht erlitten habe. Trotz alledem dürsten die Alliierten in dieser Angelegenheit nicht daran denken, was sie setzt herauSschlagcn könnten, sondern daran, daß Deutsch. Iand in IS bis 20 Jahren wieder eine Großmacht sein werde, mit der man zu rechnen haben werde. Und bann dürfe sich dieser Friede nicht rächen. Dies sollten sich besonders die Italiener merken. Tie Adriafrage. lftigaer Drahtvertcht der „DreSbn. Nachrichten") Rotterdam, 23. April. Der Korrespondent des „Allg. Handelsbl." in Paris erklärt, daß man auch in der gestrigen Sitzung deS NateS der Vier über die Adriafragc nicht weiter gekommen sei. „Echo de Paris" meint, es seien keine Anzeichen für eine Versühnung da. aber man könne nicht zugebcn, daß eS im Augenblick, wo die Deutschen in Versailles erwartet werden, zu einem offenen Bruch kommt, während von ankeren Korrespon denten gemeldet wird, daß die Italiener die Regelung der Angelegenheit vor der Ankunft der Deutschen unbedingt verlangen. Die „Weslminster-Gazette" erklärt, bah diese Forderungen ungerecht seien. Italien könne sich nicht auf den Londoner Vertrag berufen, nachdem sich durch den Zusammenbruch Oesterreichs die Verhältnisse so verändert hätten. Wenn Italien seine Ziele durchsetze, würde man eine neue KriegSursachc schassen, und dieser Krieg habe gelehrt, dah jeder Krieg in Europa einen Wcltbrand anfachen mühte. Der Pariser Korrespondent de» „Daily Telegraph" sagt, Italien sei nicht der einzige unzufriedene VnndeSgenossr. Auch Japan sei mit der Lösung der Kiautschoufrage unzufrieden. Japans Haltung in Pari- mache ebenso grobe Sorge wie die italienische. Tie Frage der Bestrafung de» Kaiser». tLigene Drovtmelduna der „DrcSdu. Naäir".) Rotterdam, 23. April. Mit Bezug aus die gestern wieder aufgetauchten Behauptungen, daß die Entcnlemächle doch immer noch die Absicht haben, die sür den Krieg Ber- antwortlichen zu bestrafen, hatte ich Gelegenheit, einen neutralen Diplomaten um seine Ansicht zu fragen, der in der Lage sein würde, zu wissen, was in dieser Beziehung hinter den Kulissen vor sich geht. Er bestätigte, dah es absolut unwahr sei. dah Belgien die Auslieferung deS Kaisers verlangt habe, aber er meint, daß in letzter Zeit von gewissen rachsüchtigen Leuten Versuche gemacht worden seien, einige Ententclänüer zu einem derartigen Schritt zu überreden nachdem eS klar g-niacht sei. daß ein diesbezüglicher Beschluß von der Konferenz oder dem Rar der Bier nicht zu erwarten sei. Aber die Sache sei setzt endgültig als erledigt anzuschen, soweit eS sich um Aburteilung oder Bestrafung des Kaisers handelt. Wilson un- besonders Lansing hatten sich der Bestrafung des Kaisers mit aller Energie widerietzt. Und auch der Kaiser von Japan hat seine Delegierten beauf. tragt, auf keinen Fall solchen Beschlüssen zuzustimmen. Lloyd George hätte eS im Hinblick ans die öffentliche Met. nung gern gesehen, daß der Kaiser bestraft werde. Wilson hat erklärt, daß Amerika, im Falle eS die Ber ältnissc not» wendig machen, zu einer Schutzmassregel. wie eS die Ber- bannung Napoleons war. seine Zustimmung geben würde. Aber man sei nach und nach zu der Ueberzcugung ge kommen. daß man unter den gegenwäriigen Verhältnissen den Kaiser ruhig in Holland lassen kann. Die Frage der Bestrafung gewisser Offiziere sür angebliche Grausamkeiten Ist noch unentschieden, aber mein Ge. währSmann scheint zu glauben, bah man auch diese Frage fallen lassen werde. ^ s» Rückkehr der Eli1na,?eutschrn. Amsterdam, 22. April. Nachrichten aus dem Haag zu» folge wirb in Noltcrdam am 2V. April der Dampfer ..AtreuS" mit 720 aus China abtransportlertrn Deut sche« in Bord erwartet, am »0. April der Dampfer „Nora" mit 1S1 deutschen Männern. I S Frauen und „D7 Kindern, ferner der Dampfer „Nooara" mit rs.', Männer», 174 Frauen und 231 Kindern. Am 20. Mai wird der Dampfer „LntilochuS" mit 20V Männern, rl>8 Frauen und ISO Linder» erwarte München vor dem Ruin. Die Lage in München stellt sich folgender maßen dar: Hungersnot, Schrecken. Plünderung und Raub. Gewaltakte und Mord, das ist das Ergeb nis der bolschewistischen Herrschaft weniger Tage. Kirdrr und Kranke, Greise und Frauen sterben dahin, denn d'.e Bauernschaft weigert sich, in das Narrcnhaus München Lebensmittel zu liefern. München steht vor dem Bankrott und dem Massenelend. Seil Bertüiiö'gung der lommuni- stnchcn Glückseligkeit müssen allermeisten Arbeiter streiken. Sie werden aewaltiam aus den Betrieben her- anSgerisscn und mißhandelt, ^rm Gewaltmenschen Ler>i«n geht die Verpflegung 'eines.kommu.'nstisch.kpartakjstlscheri Heerbannes vor die Versa, >'i-na von Kranken Kinder» und Säuglingen. In einer Schule lagerten 8 00 Zent, ncr beschlagnahmtes Rauchfleisch, das an Min derbemittelte verteilt werben sollte. Auch diese den Armen zugedachte Ostergabe wurde von den Spartakisten geraubt. Selbst aus den Krankenhäusern und sogar aus einem Krüppclhause wurden die Lebensmittel wcggcnom- men. Die Kommunisten ziehen in Horden in die nähere Umgebung und reouirreren einfach, während die Bevölkerung darbt und Not leitet. Fett kennt man nur noch dem Namen nach in München und Brot ist wegen Kohlenmangel von den Bäckern nicktt mehr gebacken worden. Aus der Schweinehaltung der städtischen Volks- küchen, die noch vor wenigen Wochen erworben wurde, haben die Vertreter des Grundsatzes „Allen gehört olles" 800 Ferkel in bas Spartakistenlager getrieben. Vor der Entscheidungsschlacht. lKigner Drahtbeiicht der „Dresdn. Nachrichtens Berlin. 23. April. An der militärischen Ent, scheidnngSaktion gegen München und Südbanern neßme» auch 7v00Ma«u preuhische Truppen teil. Preußische Arttll rie ist nach dem Tüten unterwegs. Nürnberg, 23. April. Zwischen Dachau und Pasing haben sich Vorposteugefcchte zwischen Note« Garde» und NegicrungStruppeu entwickelt. Di- Münch»»- So«. munisten verfügen über reiche Artillerie, was ans bevor stehende schwere Kämpfe schlichen Iaht. Voraussichtlich wird sich aus de« jetzigen Borpoftcnkämpfen die grobe Ent scheidungsschlacht «m den Besitz Münchens entwickeln. Nürnberg, 23 April. Ueber die bayrische Preise wurde gestern die Militärzensur verhängt. Verlegung der Negierung uacki Nürnberg? Nürnberg. 23. April. Wie verlautbar wirb, beabsich. tigt die Negierung Hossmann, in Len nächsten Tagen ibreu Sitz nach Nürnberg zu verlegen, da sich die Verhältnisse in Bamberg, vor allem die drahtlichen Verbindungen, für den umfangreichen Regiernngsapparat als völlig unzulänglich erwiesen haben. Allerdings scheint damit «ine gewisse Ge fahr verbunden zu sein, wenn man der Nürnberger Kom munisten nicht Herr wirb. Wie nämlich die der Regierung nahestehende sozialistische „Frank. Tagcsnost" erfährt, be reiten die Nürnberger Kommunisten "id Un abhängigen für di« nächsten Tage einen Handstreich im Interesse ihrer Willril"'er Genossen vor, der sich ins besondere gegen die Eisenbahn rlckiten soll, um dSn T»u>"'en bi"' Rcoi>"->'"a H->.'firan' die D»-''°nbuna abzu schneiden. In den letzten Tagen tauchen auf den Straßen Agitatoren ber Münchner Räterepublik auf. die in An sprachen dir Arbeiter zur Unterstützung Münchens zu den Waffen rufen. Es kam verschiedentlich zu Ansammlungen, dt« die Polizei zerstreute. Die Redner wurden verhaftet. Heute f' üss nah es aüer vor dem Wergeburrau sür die bayrische VolkSwehr Sch-esserBen zwischen Spartakisten un- Angeworbenen. Militär stellt« die Ruhe wieder her. Die Säuberung A- g burgs. Augsburg, 22. April. Der im Stadtteile Oberhause« verbliebene Nest der bewaffne cn Arbeiterschaft hat abends die gemachten Gefangenen, vier Württem- bergcr, darunter einen Offizier, und 20 Bauern aus ge liefert. ebenso beträchtliche Mengen von Waffen. Spä ter rückte Infanterie mit zwei Geschützen in die Obcr- bausen vorgelagerte Borstakt — links ber Wcrtach — ein. Die Säuberung des Platzes vor der Wertachbrllcke mußte mit Gewaltanwendung erfolgen. Dabei wurden ein Ar beiter ge'ötet und drei verwundet. Heute vormittag fand auf dem großen Exerzierplätze ein« Massenversammlung der Arbeiter statt, in der ber Generalstreik für die Dauer der Anwesenheit ber Ne- giernngStruvven beschlossen wurde. W!« verlautet, brav- sichttgt der Stadtkommandant, von seinem Posten zurück- zutrc'en. Stuttgart, 23. April. Der für gestern angekünbigte politische General st retk. der sich gegen dt« Entsendung von Truppen nach Bayern richte« sollte, ist nicht zur Ausführung gelangt. In sämt lichen Großbetrieben wirb gearbeitet. Auch die Arbeiter- schast der Daimlcrwcrke beschloß, die Arbeit wieder «utf- zunehmen. Die Unrnljen in Hambnrg. «ktonerDrahtberlcht der „DrrSdn. Nachrichse»".) Berlin, 23. April. Wie aus Hamburg gemeldet wird, sind ln letzter Nacht zwischen Ra'hauS- »nd ZeughauSmarkt über 8 0 Geschäfte von den plündernden Banden auS - geraubt. Regierung-truppen au» Holstein und iem Hannovers«.«» sind tn Altona und Wanoshcck ctnge- rückt, um an der Wiederherstellung der Ordnung in Ham burg tcllzunehmen. Im Einvernehmen mit dem Seuat der Freie« nutz Hanfas'adt ^»mßnra kvwie de« Magisi-a en der Städte Altona »»ft Waudsbeck ift der vela-«r»ngs zustand über «<t»ft»rg, Alt»»« »»ft W«»ft», »eck vcrhä»»1 »,rfte»
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