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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.10.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191030024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919103002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919103002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-30
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Voraden<1-81an «r V4. Jahrgang. Svv. Donnerstag, SV. Oktober 1V1V. Drahlanl-rift: Rachrlchtrn Dr,»»e». gcrnivrechcr-Samini.nunimer. ULU4I. Nur >llr Nachig«>prSch«: »V0U. »Urlellllhrltch ,n Dr«»»«n und OordrUn oei porimaUzcr Auliagun» lm»I, »,i »u». Aull,Nun» »und «i, P«»i (»bn, «,II»Uq».d v.«a M.. m«nall»c, r.A M. .. DI» ,»m»a»»',, i7 mm drei!« Z,Il« so Pf. Aul «n^>s«n uni« SieUtu. und ÄU-iLlKöU'PlLlltz. Wo»nuns«m»rl> »Inlpa il.e «n und r>,^du>, s»"/». P, n«p>il«'lau» Tar»I. o " ^ ' In»«!,»»«» Aultti,« s«s«n Borau»b«j»hl. Lln^prtl» d«» Vorab-ndbla>l„ >0 Pl. N»chdni<l nu> ml» drn«»er OuiIIrnan^d, <.v,«»»u«, N«»r.1 pUL^ - Un»«,u>n,t» SchrlfOLck, ««»,» nichl aufdrwadrl. Schr«s1>,itunfl unv HauvIgeKHSstsstelle: Marienlirake38 4U Druck u Brr a« von llirvill, L i»r,ck,ardi >n Dresdt» Postlcheck ttonlo t»S»S vkivzt«. Die Zerrüttung der Reichsfinanzen. SteunaedeurevelastunfiderNelchsfinanzen Berlin. 28. Okt. Im Ha u ö h a l t sa u s i ch u ß -er Nationalversammlung wurde beim Eint der allgemeinen Finanzverivallung auf den ungohcuren Betrag hliigewiesen. der für Slbwicklung des alten Heeres gefordert «trd, nämlich nicht weniger als drei Milliarden Mark. Es wurde ein« Zentralisierung des gesamten Abwicklungs- rvesenS empfohlen. Ferner wurden d!c groben Beträge be mängelt. die für die Lösung von Verträgen, die sich auf Kriegsmaterial beziehen, in Aussicht genommen worden sind. Von der Negierung wurde mitgeteilt, daß di« Schäftung eines R c i ch s a b m i ck l u n q s a m t e s beab° sichtig sei. dab mit einem UnterstaatLsekretär beseht iverüe» solle. Die Regierung sei mit größter Energie bemüht, uwbcrcchtigic Ansprüche zurückzuwciscn. Der Personal bedarf und die Zahl der Abwicklungö stellen werde im näch sten Jahre bereits eine erhebliche Verminderung r-'aen. Dine Zentralisierung der Abwicklungsstellen sei in Aussicht genommen. Beim Etat der Neichsfchuld wurde mitgeteilt. Lab u« 80. September ISIS die öffentliche Schuld 171.3 Milliarde» betragen Hot, darunter 8S.4 als schwcbcude Schuld. Für deu 1. April 1Ü2V werde die Noichösckuld aus rvl Milliarde» geschäht, eine Ziffer, die vermut, lich vo» der wirkliche« noch übcrtrosseu werde. Hinzu tr«te» »och die IS» Milliarde» Sriegsentschüdi- »«»», die schon bekannt sind, und diejenigen weiteren Milliarden, die der Feind bis zum 1. Mai lSSI bekannt« g«hen will. Wie diese Last getragen werden soll, wurde er, klittt, wisse niemand. ? " Ein nen»r ReickiSkredit - Der der Nationalversammlung zugcgangene SicichS- ergänzungSeiat für ISIS enthält einen neuen K red st all sprpch von 8,187 Milliarden Mark. Fast alle Ministerien haben erhöht« Ausgaben. Aus der gesamten, stauen -Forderung ergibt sich, wie bereits gemeldet, ein An- leiHebedärf von 1»,» Milliarden Mark. Davon sind auf ge setzgeberischem Wege bereits für 32,1 Milliarden Mark Kre- dftermächtlg-ungen erteilt morden. Eine Ne Molttil Jeutjchlands. vrneutr Verteuerung der Eiieliblilinsuhrten M ü n ch e u. 29. Okt. Eine weitere Erhöhung der deutschen Persouensabrprcisc wird für Anfang Januar angekündigt. Die Verhandlungen zwischen dm süd deutschen Verwaltungen und der preußischen Eisenbasin- »erwaltnng sind bereits ansrenommen Die ietzize Er höhung soll wieder zwischen 3» bis SV Prozent betragen. Verschlimmerung in der Lkohlenver orgung Tüd- Leut,chla»d«t durch »viUlüriiche Eingriffe der Entente Es wird uns gemeldet. Sag die Amerikaner bei Coblenz z we i R h e i n s ch i s se mit Nuhrlohien, welctie für Mann heim bestimmt wa-en, kurzerhand beschlagnahmt herbeu. Unter den heuiigen Umständen bedeutei dieser Will kürakt einen schweren Schlag für die süddeutsche Kohlen Versorgung, welche sich infolge der allgemei nen Di'M'Sport läge im Nicbeibiuch befindet. Wäh.cnd es in der letzten Zeit nicht mehr möglich ist, bei dem Wasser stau- des Rheins, welcher in diesem Jahr außergemvh'-lich lange der denkbar schlechteste ist. die Versorgung S,k>- denischlandS in bezug aus den Bedarf der S »urseisen- bahnen. Gas-, Wasser-, Elektrizitätswerke und der wichtig sten Nahrungsmittelindustrie noidüistig aufrecht zu er halten. werden hier Rhcinschifse weggenommen, deren Ver lust. von den Verbrauchern, die aus sie ieimlichsr gewartet haben, nicht verschmerzt werden kann. Dies« Kähne sind für Elektrizitätswerke und Zuckerfabriken bestimmt E n Einspruch bei der Waffenstillstandskommission ist wie man hört, sofort ergangen, selbstverständlich wird das aber nichl den Erfolg haben, bah diese Kähne ihrem früheren Be- stimmungszwcck wieder zugeführt werden. Es mutz im Interesse der süddeutschen Staaten seit«nS der deutschen Re gierung mit aller Energie dagegen ausgetreten werden, das, durch derartige Eingriffe auch noch die schivachcn Be suche, die süddeutschen Kohlentransporte einigermaßen aufrecht zu erhalten, mißlingen. Keine Etnslevnnn der LebenSmttttllieferungen. Rotterdam. 28. Okt. Nach Londoner Blättern wurde im Unterhaus»: am 25. Oktober mitgeteilt, daß die Ver handlungen mit Deutschland über neue Lebens- mittelieserungen der Entente nach Deutschland bisher nicht abgebrochen worden sind. Die Vblretuna Danrlas. Dem Magistrat von Danzig hat baS Ausivärtige Mi nisterium seine Auffassung über den Zeitpunkt der Ab. trenn ung mitgeteilt. Der Uebcrgang erfolgt erst dann, wenn sämtliche assoziierten und alliierten Hauptmächte die Ratifikationsurkunden niedergelegt haben. ES bleibt den vereinigten Hauptmächten oder ihren Bevollmächtigten überlassen, für die Regierung in der Zeit bis zur Nieder» legun« der letzten Ratifikationsurkunde, also Aufhören der bisherige» Staatshoheit und bis zur Begründung des Frei- staa-teS. zu sorgen. Wie die »Deutsche Allg. Ztg." schreibt, nimmt das Auswärtige Ministerium den Standpunkt ein, daß noch dem Friebciisverirage der Freistaat Danzig nur Lensämtlichen assoziierten Hauptmächten zur Gesamthand auSgellesert werden kann und daß gegen eine etwa erfolgende Uebergabe vor der Ratifi zierung aller Hauptmächte diejenigen Einspruch erheben könnten, die dem Frieden zurzeit der Uebergabe noch nicht zulgestimmt hätten. Wie die .Löss. Zeituug" erfährt, trifft ein höherer Beamter de- englischen Auswärtigen Amtes in Danzig ein. der al- interimistischer Oberkommissar sür den Freistaat Da'uia. «ostakh dtefer erklärt tft. Mia sein wird. D!e Auslleserungslisten des Verbandes. Rotterdam, 2». Okt. Die »Times" meldet aus Paris: Nach neuerlichen Berichten so len aus de, Ans- liesernngöliste», die von England. Frankreich unß Bel ic» eingercicht sind. mebralS ÜSS» Namen von Deutschen, Lestcrreichern und Vulgaren stehen. . Amsterdam, 28. Okt. „Telegraas" meldet aus Brüssel,' daß der Minister Vandervelde in einem dort stattgel-abtcn Ministcrrate die Meldung, dal Belgien die Ansliesernng von 1lö3 Deutschen fordern wird, bestätigt hat. kieAttSl1efek,,»,gi»'rkattfterde»t cher.Hknideibschtffe. Laut „DeWischer Mg. Ztg." Hai sich das Kabinett letzthin mit der Note dcS Verbandes wegen der Auslieferung von Deutschland an Holland verkaufter Schiffe beschäftigt. ES ist anzunehmen, daß die Neichsregicrung sich den NcchiSanssührur''en des Verbandes nicht werde anschließen können. D!« Abscndung der dentschen Ant wortnote dürste bcvorstehcn. .»Denlsch!«' d über alles" in Lothringen. Karlsruhe, 28. Okt. Die »Lothringische VolkSzcitung" schreibt: Die französische Regierung unternimmt ernstliche Schritte, um die Herausforderung durch deutsche und deuttcli- gesinnte Elemente an der Wurzel zu fassen. In der Gegend von Dicdenhosen war in den letzten Tagen häufig in der Oesfentlichkcit der Gesang: „Deutschland, Deutsch.'and über alles" zu hören. Personen, die sich der französischen Sprache bedienten, wurden vielfach beschimpft. Die französische Gen darmerie hat mehrere hundert Verhaftungen von Dentschen vorgenommen. Die Arrestanten wurde>t^in Autos nach Metz gebracht und mußten die Stacht ans oer Zitadelle zubrirgen. ttolmar. 28. Okt. In der ersten Generalversammlung der elsaß-lothringischen Rechtsanwälte wurden folgende ^ Forderungen arrssestell-t: 1» Anwendung der deutschen. Lsiie solche Politik Rußland und der Welt gegenüber ab -Sprüche vor den Amtsgerichten neben der französischeni, Deutschland will cs den Völkern, die au seinen Ostgrenzen 2. Anwendung der deutschen Sprach- in Strafsachen während wohnen, vollkommen > berlasseii, wie sic sich künftig staatlich des ganzen Verfahrens, rv"in «er Beschuldigte erklärt.! cinrichl-n wollen. Dimer Grundsatz der Nichtcin- njcht französisch zu verstehen,-:t. Aushebung.der Verordnung, Mischung in innere Angelegenheiten ist der erste: wir Unterredung mit dem deutschen R e i ch s m i n i st e r des Acnßercn Hermann Müller. Vcrliu, 20. Okt. Der Rcichsrnmist« des Aenßerc», Hermann Mittler empfing den Chefredakteur des ,,OIt- wcst-Telegraf" zu einer längeren Unteriedung, !u deren Verlaus er sich über den gesamten Komplex d«r deutsche» Osipolttik äutzertc. Wir geben auS der llntcrredung s»!- gcnde Gedaiikengänge, die non einer gewissen Naivität der politischen Auffasiung zeugen, wieder: Mit der Ratifikation des Friedens von Versailles, wird die Wett formal wieder in den Ftteden eui- rreten: in der Wirklichkeit trägt das Weltbild noch so unverkennbare Spuren des Krieges, das, man der Erru gen- schaft des Friedens kaum froh werden kann. Ich w ll da von absehen, das; die Bestimmm gen des Friedens silbst in vielen Stücken nur eine vertragt.ch ger.gette Kriegführung gegen Deutschland darstclten: dies muisen wir als ge wollte Ui zulänglichleit des Versailler Werkes hin nehmen. Worin sich aber seine ungewollte Unzuläng lichkeit zeigt, das ist das ganze Gebiet der europäischen O st f r a g c ». Die Konferenz von Versailles hat, hiipnoir- siert von dem Verlangen, Tcutschla d M fesseln, dt.- weit sichtigere Ausgabe, den Frieden durch innerliche Konsolidie rung der Volker zu sichern, außer acht gelassen und nichts getan, um die russische Frage zu lösen. Jetzt will sie die neue FriedenSära damit beginnen, das; sie die Blockade, also ein Kriegsmittel, gegenüber Rußland zur Anwendung bringt. Soweit ich sehe, hat sie damit vorläufig keine mora lischen Eroberungen gemacht, denn in allen Ländern, sogar bei Len Völkern der Entente selbst, tut sich lauter Wider wille gegen einen solchen Nücksall in die Kriegs,-eit lu-ird. Iedensalls lehnt Deutschland die Mitvcrantwor.nug für daß Personen, die nicht französisch können, von den Ge schworcnenlisten zu streichen sind: 1. genügende Uebergangs fristen für die Einführung der französischen Gesetze, wvbc, Einrichttingen LcS örtlichen Rechtes Vorbehalten werden sollen. lW. T. B.s Belgien- Bertreter in Berlin. Amsterdam, 28. Okt. Wie „Telegraas" aus Brüssel meldet, wird wahrscheinlich Graf Delle Faille de Leverghem der erste diplomatische Vertreter Belgiens in Berlin sein. Von der Haltung der anderen Alliierten wird es abhängcn, ob er sofort als Gesandter oder als Geschäftsträger austreten wird. lW. T. B.j Die Sktevtelommisslon für das Baltikum. Gens, 28. Okt. Das Pariser „Journal" meide-, daß am Freitag die E n t e n t« k o m m r ssi o n sür das Bab.i- kirm Paris verlassen hat. Wie der „Berk. Lvk.-Anz." aus Zürich meldet, wird sich die Kommission zur Räumung der baltischen Provinzen vor übergehend kn Berlin aufhalten, um dort Einsicht in di« offiziellen Dokumente über die von der deut schen Negierung an den General v. d. Goltz und die dein- schen Truppen erlassenen Befehle zu nehmen. Amsterdam, 26. Okt. Laut Pressebureau Radio entwickelt sich die Offensive Denikins auf der ganzen Linie in R^-''Ng Komyschin. Es wurden starke Kräfte des Feindes vernichtet und zahlreiche Gefangen« gemacht. Deni^n macht auch in Gegend Woronesch, Kiew und Mobilen, Fort» schritte. PetlsuraS Stab ist von Panik ergrftten geflohen. Evaltstt-russischer Eesu» seuei auSlausch. Amsterdam. 26. Okt. „Telegraas" meldet aus London: Der britische Unterstaatssekretär des Aeußcren teilte tm Unterhaus« mit. -aß demnächst vermutlich in Dänemark eine Zusammenkunft von Vertretern Englands und SowsetrußlandS stattftnden wird, in der über den Gefangenenaustausch verhandelt werden soll. Die britische Regierung hat die bolschewistische Regierung drah: loS davon in Kenntnis geseh, daß Lenin. Trotzky und andere Bolschcivist>ensührer für die Behandlung der britischen Kriegsgefangenen verantwortlich gemacht werden müssen. Eine eugttiche Stimme gegen die Blockade. Berlin, 28. Okt. Im Berlage des Londoner Naiioual- Laüourpreß Ld. veröffentlicht Lina Richter ein B ch voll erschütternder Berichte über daS Familienleben i» Deutsch land während der Blockade, zu dem Bernhard S an, ein Vorwort geschrieben hat, in dem es u. a. beißt: Wir leben aegetirvärtig in einem Höchstgefühl nationalen Jubels über den gewaltigsten militärischen Triumph in der langen Ge schichte unserer Siege. Wir sin- daS stolzeste der Sie che. Ein solches FriedenSaepräng« und solche KrieaStrophäen sind nicht gesehen worien seit Menschen leben. Wir haben eine mächtige Hand über die — unS ausgenommen — furcht barste Macht der Welt hingestreckt, bis sie halbtot zu unser-en Füßen lag und Ihr Leben uckter Zugeständnissen erkaufte, so schändlich, daß die großmütigeren Seelen unter uns sich schämen müssen, sic erprc't zu haben. Mer die Häßlichkeit des Endes sollte uns lkeber nicht blind machen für die Schrecklichkeit der Mittel, die das Werk u serer Hände waren. Um diesen Krieg zu gewinnen, hungerten wirDcut-schlandsundandererLänderKinder aus. und nun, da wir nufere Feinde durch solche Mittel geschlagen haben — sind wir nicht willens, nicht allein nicder- zuwcrsen, sondern auszurotten?... Die militärische Notwendigkeit der Aushungerung Ist vorüber. S'e ist jetzt nicht nur ein« nichtswürdige Nach«, sondern ein selbst mörderischer Mißgriff. Auch ist sie ein gefährlicher Präzedenzfall. verstehen ihn natürlich unter völliger Gegenseitigkeit, wes halb wir gegen den Bolschewismus so largA entschieden Front machen, als er versucht, aus unser Gebiet nberzu- greisen. Der oberste Grundsatz der Nichteinmischung wird ergänzt durch den zweiten, der Anerkennung des S c l b st b e st i m m u n g s r e ch t s aller Völker, die auf ein kulturelles und nationales Eigenleben Anspruch machen und diesen Anspruch durchzusetzen wissen. Aus diesem Pri"z'p folgt unsere Stellungnahme zu den sogenannten russischen Rnndsta-atcn. Wie diese Länder sich cinrichren wollen, ob als völlig für sich lebende Slaaien, ob in einer e geren Bundesgemeinschaft unter sich oder in irgendeiner völker rechtlichen Verbindung mit dem eigentlichen Rußland, das welle» wir gänzlich der Enttvicklung und dem e genen Willen dieser Staaten überlassen. Ein Interesse an diesen Fragen hat Deutschland nur insofern, als cs den dringenden Wunsch hat, an sei'er Ostgrenze ruhige Zustände cintteten zu sehen, welche die Wiederausnahine des wirtschaftlichen Verkehrs gestatten. Daß man in der feindlichen Pnsse. namentlich in der französischen, diesen legitimen und z-vil - satorischen Wunsch vielfach dahin umsäischt. Den schiand be reite die wirtschaftliche Eroberung des Ostens vor, ist nicht unsere Schuld und kann nur als eine Nachwirkung der Kriegspsychose l?s bezeichnet werden. Wenn die russische Politik der Entente nicht wieder un absehbare Verwirrungen über Osteuropa bringt, so hätten wir Anlaß, zu hoffen, das; die Beziehungen Denischlands zu den neuen S'aaten, die in der letzten Epoche des Krieges in feindlichen Gegensatz zu Deutschland getreten sind, sich langsam bessern und sich Bedürfnissen des Friedens an- glcichen. Ich denke vor allem an Po l c n und die tschecho slowakische Republik, die ja unsere größten un mittelbaren Nachbarn im Osten sind. Mit Polen haben wir den ersten S'aatsvertrag abgeschlossen der geeignet ist. den Krieg moralisch abzubaneu. t?i Wir st 'd b-er-tt, ans diesem Weae svrtzufahrcu und dazu i-berzngcken. Verttäge znin Aufbau des künftigen Verhältnisses mit Polen zu schließen. Am besten erschiene es mir. wenn man damit beginnen wurde, das große Gebiet der Wittschas sfr'gen zw-'s^cn Polen und Denlschland zu regeln. Denn hier liegen gegen seitige Interessen vor, d 'en man mft rcalpolitisben Formnlieinngen gerecht werden kann. --- Es ist in Deutsch- land mit Befriedigu'-g vermerkt worden, -aß aus einer Rede, die kürzlich der Minister des Auswärtigen der ischecho - slowakischen 'Republik. Herr Bene sch. gehalten hat. eine solche fruchtbare Beirachttma der Zukunft heraus - zulesen mar. In der ^at ftegcn die Beziehungen Deutsch lands zu dem böhmischen Staate ganz ähnlich wie die zu Polen. Während diese beiden Staaten, obwohl sie uns feind lich gcgenüberstandcn, das Recht besitzen, mit Deutschland denjenigen Verkehr zu pflegen, -cn sic sür wünschenswert halten, ist die deutschösterreichischc Republik durch die Entente gehindert morden, dem großen natio nalen Zuge zu folgen, der das dcutschöstcireichischc Volk nach dem Zusammenbruch der Monarchie erfaßte und der zur Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reiche drängte. Dieses naturwidrige Verbot ist eins -er Stücke des Ver sailler Vertrages, das nach meiner festen Ueberzeugung durch die Zeit und die bessere Einsicht auch der feindlichen Negierungen einer Revision verfallen wird. Die in unserem Verhältnis zu Dsutschösterreich so be deutsame Frage der T o n a n sch i f f a h r t führt uns süd lich in de» Nest des ehemaligen Königreiches Ungar». Auch dort hat die Entente eine schwere Schuld aus sich ge laden, als sie durch allzu lange Verschleppung -er Ent scheidung über die Ansprüche der lachenden und sich streiten- - den Erben den vullständige» Zusammenbruch des ungari schen Staates verursachte. Daß Ungarn durch die Räte- j Republik biud»rUun>8»i» ,»»k>t« es nur den GZpL-
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