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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188605222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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^ 60. Wochenblatt 1886. für Zschopau und Hlmgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. E scheint Vten«taq, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet ViertelsahrSprei« 1 M. erkl. Botengebübren und Voltsoesen. 34. Iayrgang.. Sonnabend den 22. Mai. Z.-«sera,e werden für hier mit 8 P>-, für auswärts mit 10 Pf. pro gespaltene KorpuSzetle berechnet und bts mittags 12 Uhr des dem Taffe de» Erscheinen« vorhergehenden Tages angenommen. An Bezahlung der Einkommensteuer pro I. Termin a. e. wird hierdurch mit dem Bemerken erinnert, daß gegen die Säumigen nunmehr das Zwangsverfahren cingeleitct werden wird. Zschopau, am 19. Mai 1886. Der Stadtrat. Edm. Walde. Örtliches und Sächsisches. — Zum Besten deS näher rückenden Jahrcs- festes der Gustav-Adolf-Stiftung werde» von nächstem Sonntag, Kantate, ab die Becken vor den Kirchthüren ausgesetzt sein, um jedem Kirch- ganger Gelegenheit zu bieten, zur würdigen Aus stattung dieses Festes und dadurch mittelbar auch zur Förderung des edlen Werkes an den evan gelischen GlaubenSbrüder» selbst etwas beizutragen. — Dem Vernehmen nach findet am 5. Juni in hiesiger Stadt die diesjährige Konferenz der Seminardircktoren statt. In den Kreise» der Seminarlehrer wird mehr und mehr der Wunsch laut, daß sich diese Versammlung zu einem säch sische» Seminarlchrertag erweitern möge, ähnlich den entsprechenden Versammlungen der Lehrer an den Gymnasien und der Rcalschulmänner. Die gegenwärtige Einrichtung der Direktorenkon- ferenz ist der Bildung eines SeminarlehrertagS allerdings mehr hinderlich als förderlich. — Nur wenigen dürste bekannt sein, daß die letzte KönigSparade der kgl. Kasse abermals be trächtliche Kosten verursacht, da Se. Maj. der König auS seiner Privatschatulle jedem Soldaten, der an der Parade tcilgenommen, einen Zuschuß von 50 Pf, jedem Unteroffizier einen solchen von 1 Mk. rc.. bewilligt. — Die evangelisch-lutherische LandeSsynode un terzog in ihrer Sitzung vom Mittwoch den Erlaß Nr. 13, betreffend die Jahresberichte über die kirchlichen Zustände des Landes, einer Besprechung. Ein Antrag des AmtShauptmanns vr. Fischer u. Gen., dahin gehend, das Landeskonsistorium möge in Erwägung ziehen, ob nicht die Errichtung von Lokalstatuten in Gemäßheit von Z 13 der Trauordnung (Ehrenprädikate) durch Entwerfnng eines Normalstatuts zu befördern sein möchte, wurde angenommen. Im übrigen beschränkten sich die auftretenden Redner darauf, in Bezug auf die Beaufsichtigung deS Religionsunterrichts und die Hebung der KatcchismuSunterredungen eine Reihe von Wünschen auszusprechen, z. B. Vermehrung der wöchentlichen Neligionsstunden, besondere Berücksichtigung des Unterrichts in der biblischen Geschichte, Förderung der Kindergottcs- dienste. Mit der im letzten Abschnitte des dem Erlasse beigefügten Aufsatzes kundgegebenen Ab sicht des LandeSkonsistoriumS, Kandidaten der Theologie in vermehrtem Maße amtierende» Geist lichen zur Unterstützung bcizugcben, erklärten sich alle Redner einverstanden. — Dem Vernehmen nach beabsichtigt die kgl. sächs. StaatSeisenbahnverwaltung im Vereine mit den betreffenden Anschlußbahnen im Monate Juli — jedenfalls zum Beginn der Gerichts- und Schul ferien — einen Extrazug zu sehr ermäßigten Fahr preisen von Dresden, Leipzig, Chemnitz rc. über Reichenbach. Egcr, Pilsen. BudweiS nach Linz, Salzburg, den SalzkammcrgutSseen, Villach, Pon- tebba, eventuell Triest zu veranstalten. Eine derartige Extrafahrt'zu billigen Preisen nach den an Naturschönheilen so reichen Gegenden Salz burgs, Tirols, Steiermarks wird zweifellos in den weitesten Kreisen lebhaften Anklang finden. — Die Schulvorstände und alle sich dafür Interessierenden werden wiederholt ans die im Verhandlungssaale der königlichen Amtshaupt mannschaft Flöha ausgestellten Schulbänke mit gußeisernem Gestell und Einzelsitzen zum Auf klappen nebst Kinderpult aus der renommierten Dresdner Schulbankfabrik von A. Lickroth L Co. mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß die Besichtigung derselben während der ExpeditionS- zeit der Amtshauptmannschaft jedermann unent geltlich gestattet ist, daß dieselben aber voraus sichtlich nur noch einige Wochen ausgestellt sein werden. — Dem in Flöha so schwer verunglückten Ma- schinenfühi erlehriing Schneider, welcher gegenwär tig im Stadtkrankcnhaus in Chemnitz liegt, ist zur Zeit noch kein Glied abgenommen worden, im Gegenteil hegen die Aerzte die Hoffnung, von Amputationen absehen zu können. — Im Warmbad bei Wolkenstcin ziehen die ersten Kurgäste ein; manche dort während des Sommers Kur und Erquickung genießende Be sucher sahen sich in letzteren Jahren von immer wachsendem Zuzüge Heilung oder Sommerfrische bedürftiger Gäste umgeben; denn in der That be währt sich nicht allein die Badequelle, welche deiien zu Gastein, Pfäffers oder dem Stcinbadc zu Teplitz gleichkommt, gegen Nervenleiden, Lähmun gen, Rheumatismus u. dgl. als eine der wirk samsten, sondern auch die romantische Gegend übt eine immer allgemeinere Anziehungskraft auS. Dabei ist die Lage deS Warmbades selbst und seiner nächsten Spaziergänge eine so geschützte und die Luft ist so rein und würzig, daß selbst Lungen kranke zu neuem Wohlsein gelangen. Die Öko nomie liefert vorzügliche Milch, auch verschiedene Mineralwässer sind vorrätig. Postverkehr ist täg lich drei Mal, der Bahnhof Wollenstem ist etwa 4b Minute» entfernt, zu weiteren Ausflügen sind auch billige Wagen bereit. Der früher von fürstliche» Personen Sachsens wiederholt benutzte Kurort konnte im vorigen Jahre ein Erinncrungs- sest an bOOjähriges Bestehen feiern. Wie aber, den Bedürfnissen der Neuzeit entsprechend, die jetzige Badeverwaltung bisher fortschreitenden Verbesserungen, namentlich in inneren Einrichtun gen von Wohnungen und Bädern, alle Aufmerk samkeit gewidmet hat, so wird die diesjährigen Be sucher besonders die Herstellung eines, zumal bei un günstigem Wetter oft gewünschten neuen, geräumige» Gartensaales erfreuen. Auch ist eS eine dankens werte Veranstaltung, daß von jetzt an drei Mal während deS Sommers Gottesdienst im Bade ge halten werden wird. Ungeachtet aller Aufwen dungen von seiten der Badcverwaltung erleichtern die früheren billigen Preise die Benutzung des Warmbades. Nähere Auskunft enthält eine Druck schrift, welche Anfragenden vom Direktor LouiS Uhlig daselbst übersendet wird, an den man auch wegen Bestellung von Wohnung und Abholung vom Bahnhöfe sich zu wenden hat. Aerztliche Beratung erteilt vr. Kay in Wolkenstcin, welcher auch täglich im Bade zugegen ist. — Die Bauthätigkeit in Chemnitz verspricht in diesem Jahre wieder eine außerordentlich große zu werde». Von der Baupolizeibehörde sind bis jetzt bereits 190 Baugenehmigungen erteilt worden, darunter 53 zu Vorderwohngebäuden' 52 zu größere» Nebengebäuden, 7 zu größeren Fabrikanlagen, 11 zu Dampskcsselanlagen und zu verschiedenen anderen Vergrößerung?- und Ver- ändcrungsbauten. — Letzten Sonntag sahen in Langenau zwei an dem dortigen Siegelschen Neubau vorüber gehende Knaben in einer gefüllten Kalkgrube etwas sich bewegen. Schnell eilten die beiden Knaben hinzu und sahen nun einen Kindesarm hcrvorragcn. Trotz ihrer Sonntagskleider zogen die beiden Knaben den kleinen Weltbürger auS der Kalkmasse heraus, welche denselben schon so weit eingehüllt hatte, daß der Kalk zu Mund und Ohren eingedrungen war. Den entschlossenen Knaben ist die Rettung deS kleinen, dreijährigen Jungen zu danken. — In Sayda hat sich dieser Tage eine Orts gruppe des deutschen Schulvereins gebildet. — Das Landesgefängnis Hoheneck bei Stoll- berg, in welchem weibliche Verbrecher unterge bracht sind, wird gegenwärtig erweitert und in größerem Maße befestigt, um später die Umwand lung in rin Zuchthaus zu erfahren. Zu dem Erweiterungsbau sind von der kgl. Staatsregie rung 500000 Mk. bewilligt, und der Bau dürfte im Laufe diese? Jahres vollendet werden. Nach den Regirrungsbcschlüssen werden die jetzigen In sassen der Gefangenenanstalt Hoheneck später nach Waldhcim übergeführt und dann in elfterer vor zugsweise männliche Individuen untergebracht werden. — Eine Frau Auguste verw. Pohlank, welche am 1. Februar d. I. in Dresden verstorben ist, hat der Stadt 30000 Mk. vermacht, und zwar 20000 Mk. dem Siechenasyle und je 5000 Mk. dem Stadtwaisenhaus und der „Wohlgemeinten Stiftung" bestimmt. Es sollen in diesen Anstal ten von den Zinsen genannter Kapitalien Frei stellen gründet werden. — Der fünfte Hauptgewinn, der Landeslotterie 100 000 M., fiel auf Nr. 7664 in die Kollekton von Oskar Richter in Leisnig. Von sämtlichen Zehn teln sind 8 in Leisnig geblieben und 2 nach Berlin verkauft worden. Die glücklichen Gewinner be finden sich insgesamt in solchen Verhältnissen, daß ihnen ein solcher Vermögenszuwachs recht Wohl zu gönnen ist. — In Markranstädt waren Pfingsten 1885 290 Briefe mit 5 Pf. aufgeliefcrt worden, deren Absender der Lotteriekollekteur Ai. in Hamburg war. Wegen Uebertretung der Postgesetze wurden deshalb in Leipzig in zweiter Instanz verurteilt der Botcnfuhrmann B. von Markranstädt, der Agent Sch. in Leipzig und der Lotteriekollekteur M. in Hamburg zu je 174 Mk. — Als am 16. d. der Lehrer Erker aus NuS- dorf bei Oelsnitz in einen Gasthof sich begeben wollte, um das Mittagsmahl cinzunehmen, fiel gerade das aufgehangene Beil eines am^Dache arbeitenden Zimmcrmannes herunter und traf den Tischgast so unglücklich in den Hinterkopf, daß die Hirnschale nicht unbedeutende Verletzungen erlitt und Erler bewußtlos davongetragen wurde. — Die am Mittwoch stattgcfundcne General versammlung der Aktionäre der Gaschwitz-Meu-
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