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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188605272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
- Monat1886-05
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68. Wochenblatt 1886. für Zschopau und Hlmgegeud. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannsckaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. vorher ausgegeben unv versendet vlerreliahrüoreiS 1 M. erk^ Votengebübren und Voüivrien. S4. Jahrgang Donnerstag den 27. Mai. > Lnierare werden für hier mit « für auswärts mit 10 Pf. pro ' uktv-.t.^i. KorpuSzeile berechnet und t:4 mrtlags 1^: ttbr des dem > '.r 't'd>e».'?nS *norbergebenden TnflkS angenommen. Örtliches und Sächsisches. — Der gegenwärtige Aufenthalt unseres Kö nigspaares in Sibyllcnort gab Ihren Majestäten Beranlassung zu einem Ausfluge nach Oels, wo selbst sich noch drei bei dem bekannten Brande in Stampen Verunglückte im Krankenhause befin den. Die Königin stattete den Kranken einen Besuch ab und erkundigte sich teilnehmend nach ver schiedenen Einzelheiten. — Die evangelisch-lutherische Landessynode zu Dresden hielt am Montag wiederum eine Siz- zung ab. Neu cingegangen war ein Antrag des Sup. Weidauer-Glauchau um Verlegung des ersten LandeSbußtages um eine Woche vor- oder rück wärts, damit die notorisch schweren und uner träglich gewordenen Mißständc einer Kollision des genannten Bußtages mit dem Altenburgischen Roßmarkt in Zukunft ein- für allemal beseitigt werden; ferner ein Antrag des Sup. Meyer- Zwickau, die Pensionierung der Kantoren, Kirch ner rc. bctr. Letzterer Antrag wurde dem Vcr- fassungSausschuß zur Berichterstattung überwiesen, der Antrag Weidauer der Beratung im Plenum Vorbehalte». Eine von der Großsteinberger Pre- digcrkonfercnz eingereichte Petition, die Vorlegung einer Kirchenzuchtsordnung bctr., wurde durch den Synodalen Prof. Or. Kuntze-Leipzig adoptiert, welcher sich die Stellung diesbezüglicher Anträge vorbehiclt. Eine weitere Petition der Diözesan- versammlung in Bautzen. Herbeiführung besserer Sonn- und Feiertagsheiligung betr., wurde dem Petitionsausschuß zur Berichterstattung überwiesen. Die Synode beriet hierauf den vom Synodalen Ino. vr. Großmann u. Gen. gestellten Antrag um VcranAltung einer Ausgabe des LandeSgesang- buches mit Melodien gemäß der Synodalschrift vom 2. Juni 1881. Derselbe wurde jedoch gegen 29 Stimmen abgelehnt. Das Plcnuni trat so dann ei» in die zweite Lesung des Antrages vr. Fischer, die Ausstellung eines Normalstaluts für die Ausführung des Z 13 der Trauordnung, Eh- renprädikate, Brautkranz rc. betr., welcher Antrag nach dem Vorschlag des Konsistorialpräsidenten v. Berlepsch in modifizierter Form dahin, daß lediglich eine Kundgebung der bei Aufstellung be züglicher lokalstatutarischen Bestimmungen zu be obachtenden Grundsätze im Verordnungsblatte des Landeskonsistoriums erfolgen soll, auch in zweiter Lesung einstimmig angenommen wurde. — In ihrer Dienstags-Sitzung beschäftigte sich die Sy node mit der Beratung des Kirchcngesetzes über die Versetzung evangelisch-lutherischer Geistlicher in Wartegeld. Motiv zur Aufstellung eines sol chen Entwurfs ist der Mangel an kirchengesetz lichen Bestimmungen wonach solche Geistliche, welche ohne physisch oder geistig absolut dienstun fähig zu sein, oder durch amtliches oder außer- amtlichcs Mißverhaltcn ihre Entlassung verwirkt zu haben, doch relativ aus besonderen Grün den für das ihnen gerade anvertraute geistliche An,t unbrauchbar geworden sind, durch Versetzung in eine andere geistliche Stelle auS solchem Amte entfernt und sic durch eine für daS letztere ge eignetere Persönlichkeit ersetzt werden können. Ebenso verhält es sich im Falle längerer Krank heit oder kirchlicher Mißstände, welche auf die Dauer ohne schwere Schädigung des religiösen und sittlichen Zustandes der Gemeinde nicht er tragen werden, aber auch nicht ohne Wechsel in der Person des Geistlichen gehoben werden kön nen. Diese in den Kirchengesctzen nicht vor gesehenen Fälle haben nun dem Kirchenregiment Veranlassung gegeben, einen Entwurf auszuar- beiten und der Synode vorzulcgen, nach welchem Geistliche in solchen Fällen in Wartegeld gesetzt werden können. In der allgemeinen Debatte über den Entwurf entspann sich eine längere Dis kussion und sind für die am Mittwoch stattfin dende Spezialberatung bereits heute nicht weniger als 12 bis 15 Anträge cingegangen. Betreffend die Wahlangelegenheit im zweiten Wahlbezirk hat Herr Konsistorialrat vr. DibeliuS, welcher an Stelle des Herrn Pfarrer vr. Sülze, nachdem dessen Wahl für ungiltig erklärt worden, gewählt worden war, diese Wahl nicht angenommen. Es hat demnach im zweiten Wahlbezirke eine Neu wahl zu erfolgen. — Nach dem letzten geprüft vorliegenden Rech nungsabschluß, dem für die Finanzperiode 1882/83, gaben die sächsischen Staatscisenbahnen mit einen, Anlagekapital von 589102145 Mark 46 Pf. in den beiden Jahren zusammen einen Reinertrag von 57 709176 Mark 38 Pf., während die Ver zinsung der gesamten Staatsschuld einen Aufwand von nur 46 368025 Mark 51 Pf. erforderte, so daß allein der Reinertrag der Staatseisen- bnhnen, abgesehen von den sonstigen Einnahmen, rund 13 340000 Mark höher war als das Zin senerfordernis der Staatsschulden — ein wohl einzig dastehender Abschluß. — Der mit dem 1. Juni in Kraft tretende Sommerfahrplaii der sächsischen Staatseisenbahnen bringt Veränderungen in den Fahrzeiten auf der Chemnitz-Annaberger Linie nicht. — Bei dem am Montag über Borstendorf ziehenden Gewitter schlug ein Blitz in die dortige mit Schindeln gedeckte Kirche, der zum Glück aber nicht zündete. Ein Sparren deS Turmes wurde völlig zersplittert, während der Glockenstuhl un versehrt blieb, trotzdem der Strahl in einem Bal ken Spuren seiner großen Gewalt zurückließ. Altar und Kanzel erhielten geringfügige Beschä digungen. — In Zöblitz ist am Sonntag abends gegen 10 Uhr das Armenhaus abgebrannt. Die Be wohner haben das Wenige, was sie besaßen, durch das Feuer verloren und konnten nur mit Mühe das nackte Leben retten; eine Frau mußte durch das Fenster flüchten. Fünf Familien sind obdach los geworden. — In Chemnitz ist eine große Anzahl Per sonen nach dem Genuß von rohem gehackten Rind fleisch, welches von einem dortigen Fleischer ge kauft worden ist, erkrankt. Mehrere Personen hiervon sind auf ärztliche Anordnung in das Stadtkrankenhaus gebracht worden. — Eine in der Heilanstalt Colditz untergebrachte Frau aus Chemnitz entzog sich kürzlich aufeinem Spaziergange der Aufsicht und war verschwunden. Jetzt ist dieselbe wohlbehalten in Chemnitz bei ihren Angehörigen eingetroffen. — AuS Limbach schreibt man über das am Montag stattgehabtc Gewitter, daß dasselbe zu den schwersten zu zählen sei, von welchen die dortige Gegend seit Jahren betroffen worden ist. Schlag folgte auf Schlag, und dabei goß es in Strömen, so daß an verschiedenen Orten Wasser kalamitäten eintratcn. Ziemlich starke Hagelschauer richteten namentlich in den Gärten mannichfache» Schaden an und zertrümmerten hier und da ein Fenster. In Limbach selbst wurden einige Bäume vom Blitz getroffen und beziehentlich zersplittert, in Mittelfrohna schlug derselbe in ein am unteren Ende gelegenes, von hohen Bäumen umgebenes Wohnhaus, das auch trotz des in Strömen sich ergießenden Regens und der schnell herbeieilenden Feuerwehr bald in Hellen Flammen stand. Der Besitzer, Franz Müller, der das Haus erst vor einigen Wochen käuflich übernommen hatte, und drei Familien, die in dem Hause als Mietsleute wohnten, erleiden einen großen Schaden, da niemand versichert hatte. — In Langenberns- darf hat das Schloßenwetter die ganze Feld- und Gartenfrucht vernichtet, in Glauchau der Blitz eine Scheune in Brand gesetzt. Dresden, 25. Mai. Der heutige Tagistfür un>er engeres Vaterland von ganz besonderer Wichtigkeit, da Prinz Friedrich August, der prä sumtive Thronerbe, seine Volljährigkeit erlangt. So ruhig und einfach der heutige,Tag im engsten Kreise der hohen Familie begangen wird, sogroß war der Jubel, welcher vor nunmehr 21 Jahren die Wettiner Lande durchbrauste, als die Kunde von der Geburt eines Prinzen zur Verbreitung gekommen wer, und in innigster Weise hat seit dem das Sachsenvolk an dem Entwickelungsgange des dcreinstigen Thronerben allezeit Anteil ge nommen. Tüchtige und erprobte Männer leite ten die Erziehung des Prinzen, der dann zur weiteren wissenschaftlichen Ausbildung die Uni- versiläten zu Straßburg und Leipzig bezog und dortselbst dem Studium mit regstem Eifer oblag. Verschiedene Rundreisen und Ausflüge im Lande sorgten ferner dafür, den Prinzen mit den be sonderen Eigentümlichkeiten und Verhältnissen deS Sachsenlandes bekannt zu machen und ihn einzu führen in die verschiedenen Stätten der Industrie, sowie des merkantilen Verkehrs, wie auch unter entsprechender Leitung den wichtigen Verwaltungs geschäften rc. volle Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mit dem 1. Juni tritt der Prinz in den Genuß der prinzlichen Apanage; der bisherige Führer und Begleiter Major von der Planitz wird nun mehr durch einen persönlichen Adjutanten ersetzt, für welchen Posten der Jägerhauptmann Frhr. v. Wagner designiert ist. Mit diesem gedenkt Prinz Friedrich August nunmehr zunächst seine Reise durch Oesterreich nach Italien, Frankreich und dem Orient zu unternehmen, um dann in das Großenhainer Husaren-Regiment einzutrcten. — Von der 2. Strafkammer des kgl. Land gerichts zu Dresden wurden am 24. d. M. auf Grund deS Preßgesetzes die Redakteure vom „Dresdner Anzeiger", „Dresdner Tageblatt" und der „Dresdner Zeitung" zu je 300 M. Geld-/ strafe verurteilt. Der aus Jnowraklaw gebürtige, in Berlin aufhältliche Korrespondent Gustav Meyer wurde zu 400 M. Geldstrafe verurteilt. Es handelte sich um die teilweise Veröffentlichung der Anklageschrift gegen den dänischen Kapitän Sarauw wegen Hochverrats, dessen Hauptver handlung bekanntlich am 1. Februar d. I. unter Ausschluß der Oeffentlichkeit vor dem Reichsgericht in Leipzig begann. — Ein eigentümliches Schauspiel zeigte am Dienstag bei Leisnig die Oberfläche der Mulde. In großen Massen, zu vielen Tausenden kamen Fische in allen Größen (bis zu 30 om lang) tot angeschwomme». Stellenweise schien der Strom spiegel wie mit Fischleichen übersäet. Diese Leichen gehören der Gattung der Rotaugen an. Ein er fahrener Fischer meinte, daß die erst ziemlich kalte Witterung und die ihr in den letzten Tagen folgende, für jetzige Jahreszeit außergewöhnliche Hitze mit der Erscheinung im Zusammenhang stehen könne. — AuS der Lom matzscher Pflege schreibt man: „Je mehr die Entwickelung der Vegetation
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